Was sind Männer noch bereit für Frauen zu tun?
Hallo Zusammen,
in der heutigen Zeit ist das Wort "Gentleman" und um eine Frau kämpfen ja relativ weit hinten angestellt. Vorallem sieht man das in der Jugend oft. Wenn ein Mädchen keine deutigen Anzeichen macht, ist es für die Jungs oft schnell uninteressant. Es gibt natürlich immer Ausnahmen, ohne da alle jetzt in eine Schublade zu stecken.
Ich finde, dass Männer früher viel bereiter und offener waren, um um eine Frau zu kämpfen. Wie seht ihr das? Heute wird das einfach so hingenommen und sich gedacht "Ach, die nächste kommt!" Ist es Männern überhaupt noch wichtig sich darum zu bemühen oder ist es irgendwie "aus der Mode geraten?"
Ja leider ist das mehr oder weniger aus der Mode geraten, ich habe einen Bekannten der ist der totale Gentleman, wenn eine Frau den Raum betritt steht er auf, und hält immer die Türen auf, beim HInsitzen hilft er, auch wenn es gar nicht seine Freundin ist. Finde das toll, da fühlt man sich nicht nur wie die Putze vom Dienst. Allerdings hat er auch eine sehr konservative Einstellung, mit der viele wahrscheinlich nicht klar kommen.
Kein Sex vor der Ehe ist eines seiner obersten Gebote. Ich finde es toll wenn man sich solche 'Ziele' im Leben setzen kann, vor allem finde ich es toll bei einem Mann, da es heutzutage üblich ist, dass viele Beziehungen rein auf der Sexuellen Ebene existieren.
Ach, das glaube ich eigentlich nicht. Dein Text hätte genauso gut ein Leserbrief an eine Zeitschrift in den 60er, 70er oder auch 80er Jahren sein können. Dieses "Die Jugend/jungen Männer/jungen Frauen von heute sind nicht mehr so höflich/freundlich/etc."-Thema zieht sich durch die Jahrhunderte. Früher war alles besser und noch früher war's noch besser.
Insofern denke ich, dass sich auch heute Jungen oder Männer nach wie vor um Mädchen oder Frauen "mühen" oder um sie "kämpfen", dass sie höflich sind (oder sein können) und auch teilweise (je nach Erziehung) gute Manieren an den Tag legen.
Naja, kommt das nicht sehr auf die Frau an. Es sollte sich schließlich schon lohnen. OK, das war ein Scherz.
Ich wüsste nicht, was sich hier in der Beziehung großartig geändert haben soll. Im Gegenteil, ich denke, dieses Werben und Bemühen um das andere Geschlecht ist so ziemlich die einzige Konstante der letzten zig Jahrzehnte ist.
Und es war eigentlich noch nie "Mode" sondern immer Hilfsmittel. Es hat sich schlicht gezeigt, dass es für viele Männer leichter ist, eine Frau zu finden, wenn sie "freundlich werben". Kaum ein Mann (aber das heißt nicht, dass es die gar nicht geben würde!) wird einfach auf eine Frau zugehen können und sie sich nehmen.
Wie kommst Du übrigens auf Dein Beispiel bezüglich der Jugend? Ich gebe zwar zu, dass ich nicht wüsste, wo ich im Moment solche Beobachtungen machen könnte. Aber ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass das werben heute weniger sein soll, als noch vor wenigen Jahren.
Zunächst einmal drängt sich mir die Frage auf, wie alt du bist. Wenn du noch nicht jenseits der sechzig bist, frage ich mich, woher du das Wissen nimmst, dass die Männer früher eher bereit waren, um eine Frau zu kämpfen und sie zu umwerben. Dann frage ich mich, woher du die Vermutung nimmst, dass dieses heutzutage anders ist. Vielleicht liegt es einfach daran, dass du die falschen Männer kennenlernst?
Ich habe auch öfter mal den Eindruck, dass viele Zeitgenossen sich nicht mehr ernsthaft um zwischenmenschliche Kontakte bemühen. Allerdings handelt es sich dabei überwiegend auch um den Teil der Gesellschaft, mit dem ich persönlich keinen Kontakt anstrebe. Ich habe in meinem Umfeld niemanden, der leichtfertig eine tolle Frau oder einen tollen Mann ziehen lässt und direkt Ausschau nach etwas Neuem hält. Das, was du dir wünschst, empfinde ich als Normalzustand, allerdings nicht nur in Bezug auf das klassische Mann-Frau-Beziehungsmuster. Ich finde es normal, dass man sich um den Menschen bemüht, den man toll findet. Dabei ist es egal, ob sich ein Mann um eine Frau bemüht oder eine Frau um einen Mann. Auch ein Mann kann sich um einen anderen Mann bemühen und auch im lesbischen Kontext halte ich dieses Verhalten für normal.
Ich denke, dass generell sehr viele Menschen sehr oberflächlich mit Bekanntschaften umgehen. Viele Menschen geben sich auch im Freundeskreis nicht die Mühe, die eigentlich normal sein sollte, wenn einem etwas an dem anderen liegt. Auch in Partnerschaften mag es öfter vorkommen, dass Menschen gar nicht bereit sind, Kompromisse einzugehen und sich ehrlich zu bemühen. Allerdings hängt das sicher nicht von der heutigen Zeit ab, zumindest nicht primär.
Was ist für dich ein Gentleman oder eine Gentlewoman? Magst du die alte Schule, inklusive Tür aufhalten, Komplimenten und Blumen? Ich finde so etwas auch schön, aber nur wenn jemand konsequent so lebt. Meistens trennt sich nach wenigen Treffen die Spreu vom Weizen. Es gibt doch einige Leute, die es hinbekommen, sich anfänglich zu bemühen und dem angebeteten Partner oder dem Umworbenen den Himmel auf Erden zu bereiten. Leider hört das nach einer Weile bei vielen auf und ich finde es viel wichtiger, dass der Partner auch nach Jahren noch aufmerksam, höflich und zuvorkommend ist und immer noch weiß, wie er dem anderen eine Freude bereiten kann und ihn glücklich machen kann.
Ja, so einen Mann habe ich mir auch immer als junges Mädchen erträumt. Das sieht man ja schon in den Filmen. Die Männer sind Gentlemen und halten die Türe auf und schenken den Frauen Rosen und andere hübschen Dinge. Mein Mann kommt nie auf die Idee mir spontan was zu schenken oder gar mir beim Jacke ausziehen behilflich zu sein. Leider ist mein Mann da eher bodenständig und einfach gestrickt. Wenn ich es ihm erst sagen muß, dass wäre ja nicht das selbe. Aber sich ein bisschen begehrt zu fühlen wie Scarlet o' Hara würde mir schon gefallen.
Das tut mir ganz schön leid für dich, wenn du offenbar nur Männer kennst, denen du es nicht wert warst, dass du sich für dich ins Zeug legen und um dich gekämpft haben. Ich glaube echt, dass das auch wirklich am Umfeld liegen kann. Generell hat sich natürlich in den letzten 50 Jahren die Einstellung zu einer Beziehung geändert, aber damals war es ja auch total normal, dass man einfach mit 20 schon heiratet und sich nicht mehr scheiden lässt. Ob man damals glücklicher war, kann ich zwar nicht beurteilen, würde wohl aber nicht drauf wetten.
Dass heute eine Beziehung auch mal als beendet angesehen wird, wenn sie mal ein paar Jahre dauert und man das nicht mehr ganz so mies findest wie noch vor 50 Jahren, ist doch normal. Wenn man heute mit 30 Single ist, ist das kein Weltuntergang, weil es viele andere Leute in dem Alter gibt, die auch Single sind. Aber äh, wenn ich mir überlege, dass mein Papa mir manchmal erzählt, dass man in seiner Jugend manchmal als unverheirateter Mensch mit 30 schon fast abgeschrieben war, dann wäre ich damals wohl auch nicht unbedingt so locker wie heute aus einer Beziehung gegangen. Die Zeiten ändern sich eben, aber das betrifft nicht nur das männliche Geschlecht, sondern auch Frauen.
Und was sind Frauen heute für Männer bereit zu tun? Früher wurden die Frauen hofiert und es war absolut selten oder unangemessen, wenn Frauen sich ihrerseits an Männer gewendet haben, nein, sie mussten von diesen umgarnt werden. Und dann haben sie zu Hause gesessen, haben gekocht, auf die Kinder aufgepasst und den Haushalt geschmissen, super oder?! So sah früher das Bild eines glücklichen Paares aus. Und wenn man sich fragt, was sind Männer heute noch bereit, für die Frauen zu tun, dann muss man sich meiner Meinung nach ebenso auch fragen, was denn die Frauen heute noch für die Männer tun würden, weil viele sich inzwischen auf von der Rolle als Heimchen am Herd abwenden, arbeiten gehen und dann den Haushalt aufteilen,s o dass der Mann sich natürlich auch mal ein bisschen beteiligen muss.
Wie auch immer, ich muss sagen, dass ich es an sich nicht schlimm finde, wenn Männer sich derart über Frauen her machen und dann meinen, sich um sie bemühen zu müssen. Warum ich das nicht mag? Ich als Frau komme mir dabei immer ein bisschen minderwertig vor, entweder weil das eben eher früher der Fall mit dem hofieren gewesen ist oder aber, weil das für mich einfach ausschaut, als wäre ich ein schüchternes Mauerblümchen, welches ''gepflückt'' werden müsse. Ich meine, ganz ehrlich, wenn mir der Mann gefällt, dann würde ich ihm das auch von mir aus zeigen und nicht darauf warten, dass er auf mich zukommt, dass ist zumindest meine Meinung dazu.
Dennoch muss ich selbst sagen, dass ich auf jeden Fall Männer bevorzuge, die von sich aus die Initiative ergreifen. Das ist natürlich auch wieder eine zwiespältige Einstellung, weil ich es auf einer Seite für unnötig halte, dass Männer Frauen hofieren, es auf der anderen Seite aber auch aufregen und attraktiv finde, wenn ich nicht die sein muss, die sich über den Mann hermacht. Initiative zeigt ja auch Selbstbewusstsein und ich selbst würde ja durchaus auch sagen, dass ich einen Mann mit Selbstbewusstsein brauche und keine Lust auf jemanden mit Minderwertigkeitskomplexen oder so ähnlich hätte. Indem man eigene Initiative vermeidet, kann man also mehr oder weniger sicher sein, an jemanden zu kommen, der eben Mumm in den Knochen hat und eben noch ein ''Mann'' ist, was natürlich auch wieder Definitionbedürftig ist. Was ich damit sagen will ist aber lediglich, dass mir Männer unsympathisch sind, die auf Initiative von Seiten der Frau hoffe, weil das für mich bedeutet, dass sie auch nicht dominant sind und ich für meinen Teil finde Dominanz bei Männern sehr attraktiv.
Ich denke auch nicht, dass sich am Werben um eine Frau großartig etwas verändert hat, außer möglicherweise der Art und Weise, wie das geschieht, weil sich eben die Zeit verändert hat, unser gesamtes Umfeld und auch unsere Möglichkeiten, zu werben. Dass Männer heutzutage nicht mehr um eine Frau kämpfen, kann ich außerdem ebenfalls nicht bestätigen, allerdings würde ich wohl nachvollziehen können und auch irgendwie gutheißen, wenn solch ein Kampf eher milde ausfällt, denn man kann einen Menschen auch wirklich erdrücken und von sich wegschieben, wenn man um ihn kämpft. Ein nicht vorhandener Kampf um einen Menschen ist für mich eher der Versuch, den Umstand einer Trennung zu akzeptieren und somit auch die Entscheidung dieses Menschen gegen einen selbst. Das muss nun nichts Schlechtes sein und hat noch keine eigene Aussage darüber, ob derjenige, der hier nicht kämpft und Deiner Meinung nach kämpfen sollte, nicht unter der Trennung leidet und entsprechend trauert.
Ich kenne Männer, die um eine Frau kämpfen, wenn diese sich von ihnen getrennt hat und muss ehrlich sagen, dass ich das gar nicht unbedingt so gut finden kann. Oft frage ich mich, weshalb sie in ihrem Kampf zeigen, dass sie das, was in der Beziehung oft als Problem angesprochen wurde und was sie angeblich nicht leisten konnten, plötzlich möglich ist, während sie kämpfen, sodass man sich fragt, weshalb es denn nicht vorher auch so geklappt hat. Außerdem hat ein solcher Kampf für mich auch immer etwas Brutales. Wenn ich eine Beziehung beende, dann heißt das nicht, dass ich mit dieser bereits abgeschlossen habe und keinen Gedanken mehr daran verschwende. In der Regel brauche ich dann Zeit für mich, um alles, was passiert ist, irgendwie in Ruhe einordnen und dann verarbeiten zu können, um diese emotionale Trennung von meinem Ex-Partner auch vollziehen zu können.
Kämpft dieser Ex-Partner dann allerdings, ist das überhaupt nicht möglich, weil er dieses Verarbeiten stört. Insofern wird mir dann auch die Basis für das Verarbeiten genommen und das kommt mir je nach Intensität und Ausgestaltung des Kampfes manchmal wirklich brutal vor, weil ich daran gehindert werden soll, abzuschließen. Allein, das zu verhindern und dann noch in Form eines Kampfes, ist für mich schwierig zu ertragen. Außerdem fühle ich mich sehr unter Druck, wenn mein Ex-Partner kämpft. Und ich habe oft das Gefühl, dass ein kämpfender Ex-Partner sich selbst seines Stolzes und seiner Würde beraubt und schnell Gefahr läuft, sich zu demütigen. In einer solchen Situation kann ich dann auch gar nicht zurück, selbst dann nicht, wenn ich es in einem Ausnahmefall vielleicht sogar will.
Dass es nun besonders viele Männer gibt, die einer Beziehung keinen Wert beimessen, sobald sie beendet wurde und diese sich denken, dass nun eben die nächste kommt, kann ich nicht bestätigen. Ein Kampf um einen geliebten Menschen, der sich aus einer Beziehungskonstellation lösen will, kann meiner Meinung nach auch still erfolgen, ohne, dass es entsprechend deutliche Zeichen gibt, die eben schnell auch diesen drückenden Aspekt haben, und möglicherweise bemerkt man diesen stillen Kampf auch nur selten oder als Außenstehender vor allem nur sehr schwer.
Auch Gentlemen habe ich schon einige kennengelernt, übrigens aus den unterschiedlichsten Altersklassen. Und ich kann nun auch nicht behaupten, dass diese ihr Gentleman-Dasein jeweils nur für eine gewisse Zeit aufrecht erhalten hätten, auch, wenn das auf manche zutreffen mag, da sie sich dieses Mittels offenbar nur bedient haben, um an ein Ziel zu kommen. Es gibt aber meiner Erfahrung nach durchaus so manchen Mann, der sehr wohl weiß, was sich gehört, über eine entsprechende Kinderstube verfügt und auch wirklich ein Gentleman ist – nicht nur, weil er damit etwas erreichen kann, sondern weil er eben ein höflicher und zuvorkommender Mensch ist, und das übrigens nicht nur der eigenen Partnerin gegenüber.
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