Ehrenamtlich, freiwillig Arbeiten
Wie weit geht eure Bereitschaft ehrenamtlich oder freiwillig für einen guten Zweck zu arbeiten? Also einfach länger zu bleiben, ohne dass man etwas dafür bezahlt bekommt? Also in dem Bereich, von dem ich spreche, geht es um einen sozialen Bereich - also alles, was hier gemacht wird, kommt ja im Endeffekt Menschen zu Gute.
Würde für euch unbezahltes Arbeiten in Frage kommen, und wenn ja, in welchem Ausmaß? Macht ihr das gerne oder würdet ihr das nicht gerade angenehm finden?
Hier wirst du schon einige Antworten auf deine Fragen bekommen Umsonst / Ehrenamtlich arbeiten und Ehrenamtlich tätig sein .
Im sozialen Bereich war ich noch nicht ehrenamtlich tätig, aber im Tierschutzbereich. Für mich würde es unter Umständen in Frage kommen, wenn nicht noch zusätzliche Ausgaben damit verbunden wären, wie Fahrkarte zur Arbeitsstelle oder andere Investitionen. Ansonsten würde ich auch ehrenamtlich im sozialen Bereich arbeiten.
Da ich aber lieber einen Job machen würde, wo ich auch Geld verdiene, habe ich mich damit noch nicht groß beschäftigt. Wenn ich es machen würde, dann würde ich aber nicht Vollzeit irgendwo ehrenamtlich arbeiten gehen, Denn ich möchte schon für meinen Haushalt noch genügend Zeit haben. Vor allem, wenn man diesen Job nicht bezahlt bekommt. Ich bin ehrlich. Eine große Motivation ohne Entgeld hätte ich nicht. Denn in der heutigen Zeit spielt Geld schon eine größere Rolle.
Ja ich bin ehrenamtlich tätig, allerdings in einem Sportverein als Trainerin. Ich habe auch viele Weiterbildungen gemacht, damit ich diese Tätigkeit überhaupt effektiv ausführen kann (Sportassistent, Rettungsschwimmer, Trainer C usw.). Man kommt eben selbst nicht mehr zum trainieren, aber die Erfolge die man vorweisen kann sind prima. Den Kindern tut es wirklich gut, wenn sie das machen.
Ansonsten bin ich mal mit Hunden Gassi gegangen zu Schülerzeiten und wir haben auch regelmäßig Aktionen zugunsten des Tierheimes durchgeführt. Ich habe hier auch das ein oder andere Nottier sitzen (ein Kaninchen (hat natürlich einen Partner, aber der ist vom Züchter dann dazugeholt), Meerschweinchen und mein Hamster.
Natürlich wäre es wohl jedem lieber, wenn er Geld bekommen würde. Allerdings gibt es einfach Organisationen wo das keinen Sinn macht. Selbst wenn man Geld hätte, würde man sie wohl anschließend wieder spenden, wenn man täglich mit Leid konfroniert werden würde.
Ansonsten habe ich auch schon Aktionen durchgeführt, wo Verkaufserlöse zugunsten einer Organisation gingen und zwar komplett. Die haben diese Woche wieder einen Bücherbasar in der Stadt gemacht für vollkommen untertriebene Preise, die bedürftigen Kindern zugute kommen. Ich habe mir da welche gekauft, werd die lesen und verkaufen und das dann direkt nochmal an die besagte Organisation spenden. Ich denke ich bekomme dafür mindestens das doppelte bis drefache von dem was ich gezahlt habe. Leider hat man nicht von Anfang an die Möglichkeit, das so durchzuführen.
Hier sollte man vor allem die gemeinnützigen Vereine nennen, die ohne ehrenamtliches Engagement in ihrer Arbeit stark eingeschränkt würde. Ohne die freiwilligen Helfer könnten beispielsweise einige Leistungen oder Angebote den Mitgliedern überhaupt nicht offeriert werden. Auch sämtliche Sportvereine sollte man in diesem Zusammenhang einmal erwähnen.
Die unentgeltliche Tätigkeit kommt daher auch einer breiten Masse zu Gute, sodass auch die Helfer hier von nur profitieren können. Ich kann auch als eine Art ehrenamtlicher Helfer die Angebote in einem Verein für mich nutzen. Daher wäre ich für so eine Tätigkeit generell aufgeschlossen und würde auch andere Leute zur aktiven Mitarbeit motivieren.
Ich habe in den letzten 2 Jahren selbst ehrenamtlich gearbeitet. Es hat mir auch viel Spaß gemacht, denn letztendlich hilft man ja immer irgendwie den Menschen!
Allerdings solltet ihr darauf achten, dass ihr wenn ihr ehrenamtlich arbeitet, euch eine Einrichtung sucht bei der alles gut durchdacht und abgesichert ist. Bei uns war es so, dass die Ehrenamtlichen Mitglieder nicht Haftpflichtversichert über den Veranstalter waren. Heraus kam es natürlich erst, als etwas passiert ist.
Und im Nachhinein waren die die "Dummen", die sich freiwillig bereiterklärt haben, anderen zu helfen. Wenn dabei eine Vase herunterfällt oder sonstiges, sollte das doch aber immerhin abgeklärt sein und nicht noch der Ehrenamtliche dafür in seine Tasche greifen muss!
Ich habe acht Jahre als Jugendleiterin eine Gruppe von 6-10-jährigen geleitet. Da war einmal die Woche für 1,5 Stunden Gruppenstunde und einmal im Jahr für 14 Tage Zeltlager. Zum Schluss habe ich zusätzlich noch 2 Stunden die Woche kostenlosen Reitunterricht gegeben.
Das hat mir auch lange Zeit viel Spaß gemacht, auch wenn es viel Zeit in Anspruch genommen hat. Es ist einfach schön mit Kindern zusammen zu arbeiten. Gerade die Arbeit mit Pferden und Kindern hat mir viel Spaß gemacht.
Im Moment habe ich leider keine Zeit mehr dafür. Ich habe ein sechs Monate altes Kind und kann es weder fremdbetreuen lassen noch dahin mitnehmen. Aber wenn ich wieder Zeit habe werde ich mich auf jeden Fall wieder ehrenamtlich betätigen.
Im Tierschutz war ich lange Zeit auch ehrenamtlich aktiv. Helfen im Tierheim und auch noch bei einem anderen kleinen Tier-Gnadenhof. Mir hat das sehr viel Spaß gemacht (aufgehört habe ich damit dann nur, weil wir weggezogen sind und ich auch die Zeit dafür nicht mehr so hatte) und ich habe dabei auch viel lernen können. Ich kümmere mich auch so sehr gerne um Tiere, nehme in der Urlaubszeit oft welche in Pflege, ohne dafür Geld zu bekommen.
Im sozialen Bereich würde ich das allerdings nicht so gerne machen wollen. Denn die sind ja nun wirklich nicht auf ehrenamtliche Arbeitskräfte angewiesen; es gibt eine ganze Menge Sozialarbeiter, Sozialpädagogen und was weiß ich nicht noch alles, die genau dafür ausgebildet worden sind und den jeweiligen Job ganz sicher besser machen können als jemand, der diese Ausbildung nicht hat. da fände ich es absolut nicht gut, wenn jemand für die Arbeit nicht bezahlt wird, denn da ist ja Geld da. Bei Tierheimen und Tierschutzhöfen dagegen nicht; die leben einzig von Spenden und kommen meist nur gerade so über die Runden, besonders die kleinen Tierheime und Schutzhöfe.
Aber für alles andere würde mir die Motivation fehlen, da ehrenamtlich zu helfen. Das hätte für mich was von meine Arbeitskraft und meine Zeit ausnutzen, denn ich habe ja absolut nichts davon, während jene, für die ich dann kostenlos arbeite, ein volles Gehalt auf diese Art und Weise einsparen können.
Ich persönlich find, dass, wenn man etwas freiwillig tut, dass andreren Menschen hilft, man auch in einer gewissen Weise mehr Selbstvertrauen bekommt.
Ich bin seit 2003 als Gruppenleiter im Jugendrtkreuz in Schönaich aktiv und habe noch immer nich den Spaß daran verloren. Seit 2008 bin ich auch im Deutschen Roten Kreut des OV Schönaich tätig.
Ich wollte 2009 aufhören, aber als ich einen älteren Herrn reanimiert habe, bedankt er sich einige Wochen danach bei mir und dies gab mir neuen Mut um weiter freiwillig Menschenleben zu retten.
Ich muss zugeben, dass ich früher ein absoluter Idealist war und mich auch gerne ehrenamtlich engagiert habe. Mittlerweile ist das nicht mehr so und ich strebe auch kein ehrenamtliches Engagement an, zumindest nicht im Moment und auch nicht in den nächsten Jahren.
Wenn ich nichts zu tun hätte, würde ich vielleicht anders denken, allerdings ist meine Freizeit schon recht ausgefüllt und es ist mir wichtiger, Zeit für mein Studium, für Freunde, für meinen Hund und meine Hobbies zu haben als mich in meiner Freizeit zu engagieren. Natürlich kann auch ein ehrenamtliches Engagement zum Hobby werden, allerdings ist damit ja auch eine gewisse Verbindlichkeit verbunden und diese würde mich aktuell schon stören. Ich möchte nicht das Gefühl haben, dass ich zu irgendwelchen Gruppenabenden, Veranstaltungen oder ähnlichem kommen "muss". Wenn man sich einmal für eine ehrenamtliche Tätigkeit entscheidet, sollte man auch dahinter stehen und sich wirklich engagieren - das schließt eben auch ein, dass man wirklich präsent ist.
In den nächsten Jahren ist nicht absehbar, dass ich meine Meinung ändere, allerdings könnte ich mir vielleicht irgendwann vorstellen, für "Ärzte ohne Grenzen" zu arbeiten, was allerdings nur teilweise ehrenamtlich ist. Zudem ist das ja nur eine zeitlich begrenzte Tätigkeit, die mich nicht wöchentlich fordert, sondern vielleicht nur einmal im Jahr.
Wenn ich Hausmann oder gar arbeitslos wäre, könnte ich mir sehr gut vorstellen, ehrenamtlich zu arbeiten, schon allein um mir die viele Freizeit zu vertreiben. Ansonsten ist so etwas für mich im Moment nicht vorstellbar.
Ich engagiere mich derzeit ehrenamtlich, genieße diese Tätigkeit aus vollen Zügen und möchte sie in der nächsten Zeit auf keinen Fall missen. Bei mir geht es darum, dass ich Ausflüge für körperbehinderte Jugendliche organisiere, wobei mir hier keinerlei Grenzen gesetzt werden. Wir unternehmen sowohl Tagesausflüge zu den unterschiedlichsten Attraktionen, als auch mehrtätige Städtereisen. Da ich selbst noch minderjährig bin, kann ich selbstverständlich nicht die gesamte Verantwortung für einen solchen Ausflug auf mich nehmen, weswegen wir eigentlich immer zu zweit unterwegs sind und uns die Belastung teilen können. Das nimmt den einzelnen Begleitern ein wenig den Stress und lässt den Ausflug deutlich entspannter werden.
Dass meine Tätigkeit dennoch manchmal stressig ist, möchte ich gar nicht abstreiten, aber trotz allem habe ich bisher nur äußerst selten darüber nachgedacht, meine Mitarbeit dort an den Nagel zu hängen. Natürlich, mir bringt dieser Job kein Geld und ich verliere auch an Zeit, die ich zur freien Verfügung hätte, aber wenn ich sehe, wie viel Spaß die Teilnehmer an den von uns organisierten Aktivitäten haben und wie viel Freude ich ihnen durch meine Arbeit bereiten kann, dann erscheinen mir diese Nachteile klein und eigentlich kaum erwähnenswert. Die Freude der Teilnehmer und die Anerkennung, die ich erhalte, sind mir persönlich oft mehr Wert als eine mögliche Bezahlung, die mir entgeht.
Zudem finde ich, dass ein Ehrenamt für die persönliche Weiterentwicklung in manchen Bereichen sehr sinnvoll sein kann und ich mir dort möglicherweise ganz automatisch Fähigkeiten aneigne, die ich später im Berufsleben mühsam erlernen müsste. Ich denke da beispielsweise an Strategien zur Organisation, die ich durch das Planen von Ausflügen brauche. Auch kann ich mir bei bereits erfahrenen Mitgliedern das ein oder andere abschauen, das mir selbst vielleicht noch helfen könnte. Ganz wichtig finde ich auch, dass ich durch diese Arbeit deutlich sicherer im Umgang mit anderen Menschen werde; und das in ganz unterschiedlichen Situationen. Ich habe sowohl das Diskutieren gelernt, das ich brauche, wenn etwas nicht so läuft, wie ich es mir vorstelle, aber vor allem kann ich viel besser auf die unterschiedlichsten Menschen eingehen. Durch eine ehrenamtliche Tätigkeit im sozialen Bereich erlernt man demnach meiner Meinung nach Kernkompetenzen, die eine Schule in diesem Maße gar nicht vermitteln kann. Das ist vielleicht sogar mehr Wert als ein paar Euro in der Stunde.
Trotz meiner Begeisterung für das Ehrenamt achte ich aber stets darauf, dass der Zeitaufwand dafür sich in einem angemessenen Rahmen bewegt. Durch meine freiwillige Arbeit dürfen zumindest meine schulischen Leistungen nicht in Mitleidenschaft gezogen werden, denn dann müsste ich die freiwillige Tätigkeit deutlich reduzieren. Auch geht für mich, auch wenn das erst einmal herzlos klingen mag, die bezahlte Tätigkeit vor, ich würde beispielsweise niemals meinen Posten als Nachhilfelehrerin, der mir ein festes, monatliches Einkommen beschert, für das Ehrenamt aufgeben wollen.
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