Arbeit bei Eltern annehmen?
Meine Eltern haben für den Kindergarten eine Putzfrau. Leider wird diese immer ungründlicher und ist zunehmend öfter krank. Das kündigt sie vorher auch immer groß an, es ist also davon auszugehen, dass sie gar nicht weiter arbeiten möchte. Für meine Eltern ist das nicht tragbar, weil die Kita jeden Tag gründlichst gereinigt werden muss. Normalerweise dauert das 3 -3,5 Stunden. Leider kann man erst effektiv ab 17.30 Uhr anfangen, wenn eben die meisten Kinder weg sind (beziehungsweise alle).
Nun habe ich das immer aushilfsweise gemacht. Ich bin ja Studentin und chronisch pleite - kann das Geld also ganz gut gebrauchen. Ich kann auch von mir behaupten, dass ich sehr gründlich bin. Dafür habe ich natürlich einen Vertrag mit dem Träger. Meine Eltern haben mir nun angeboten, auf 400€-Basis den Job ganz zu übernehmen.
Das ist natürlich schon viel Geld, allerdings habe ich 2 mal die Woche bis 19 Uhr Uni - dann putze ich ja bis nach 10 Uhr, wenn nicht länger. Ich muss natürlich auch noch lernen und habe andere Verpflichtungen denen ich nachgehen muss. In erster Linie sind das natürlich die Tiere und die könen und dürfen ja nicht auf der Strecke bleiben.
Die Frage ist nun, ob ich das einfach mal durchziehe (ich hab nämlich auch noch ein Auto abzuzahlen) oder lieber sein lasse? So mal aushilfsweise für 25h im Monat ist was vollkommen anderes, als das 3 Stunden täglich. Als Assistenzkraft verdiene ich 120€ im Monat - das ging ganz gut und war zeitmäßig mehr als in Ordnung (ich habe ja noch einen Nebenjob) - aber 400 wären natürlich mehr als das 3-fache. Ich hab jetzt 2 Wochen Bedenkzeit und weiß absolut nicht, was ich machen soll.
Das ist doch eine prima Möglichkeit um sich als Student ein wenig Geld dazu zu verdienen, ich würde es machen!
Ist es denn nicht alles eine Frage der Organisation alles unter einen Hut zu bekommen? Ich denke wenn Du Dir einen Plan aufstellst wann Du was für die Uni machen musst und wie lange Deine Schule geht, dann kannst Du das sicher mit der Arbeit gut vereinen!
Wenn Du einmal länger am Abend an der Uni bist, würde ich die Zeit am Vormittag effektiv nutzen und alles erledigen, damit du am Abend putzen gehen kannst und nach der Arbeit dann nichts mehr ansteht was erledigt werden sollte.
Wenn das Putzen wirklich 5x die Woche sein muss und man dazu wirklich mehr als 3 Stunden braucht, dann kann ich die jetzige Putzfrau durchaus verstehen. Natürlich lässt die Motivation recht rasch nach, wenn man eben Stundenlöhne von weniger als 6 Euro gezahlt bekommt und dafür zu Zeiten arbeiten muss, zu denen man sonst die eigen Familie sehen würde. Ich finde also grundsätzlich, dass die 400 Euro recht wenig sind, für die 60 Stunden (mindestens!), die dafür zu erbringen sind. Erschwerend kommen eben die Arbeitszeiten hinzu. Mag sein, dass Du als Studentin das eher verkraftest. Aber wenn die jetzige Putzfrau auch ein Familie hat, sieht das etwas anders aus.
Du selber musst einfach abwägen, ob Du Dir den Job und eben die Zeiten aufbürden möchtest. Und natürlich klingt es gut, plötzlich das 3-fache zu verdienen. Weil Du es außerdem schon gemacht hast, wüsstest Du auch genau, was auf Dich zukommt.
Jetzt weiß ich nicht, in welcher Beziehung Deine Eltern zum Kindergarten stehen und wie zum Träger. Aber wenn Du den Job annimmst, dann höchstens durch Deine Beziehungen (:lol:), nicht aber bei Deinen Eltern. Daher ist das ja kein Hindernis - egal wie Du zu ihnen stehst. Zusätzlich verstehe ich das ja auch so, dass zu Deinen Arbeitszeiten keiner mehr anwesend sein sollte.
Bleibt dabei: Du entscheidest, ob Du es Dir zutraust. Was ich nicht verstehe ist die zweiwöchige Frist. Was passiert, wenn die abläuft? Ist eigentlich der einzige Punkt, welcher mich verwundert.
Ich würde den Job annehmen, wenn du die Zeit dafür aufbringen kannst und möchtest. Was ich auf alle Fälle an deiner Stelle abklären würde ist, wie es bei Krankheit oder "Urlaub" wäre. Ich finde beruflich und privat ist dann in deinem Fall schwer zu trennen und wenn deine Eltern beruflich nicht zufrieden sind könnte sein dass sie dann privat auch anders mit dir umgehen. Zum Beispiel wenn sie sehen dass du jeden Abend unterwegs bist und mit deinen Freunden Alkohol trinken gehst und dann bei der Arbeit nicht fit bist könnten sie dich darauf ansprechen. Das kann dir bei einer normalen Anstellung nicht passieren.
Die Vorteile liegen aber doch auf der Hand, du bekommst mehr Geld pro Monat. Hast die Arbeit wahrscheinlich auch gleich in deiner Nähe. Kannst direkt mit deinen Eltern sprechen wenn du mal nicht kannst (sofern das abgeklärt ist, siehe oben).
Zum Verdient kann ich mich wenig äußern weil ich nicht weiß wie schwer die Arbeit ist und wie lange du wirklich dafür brauchen wirst. Sollten es aber doch 60 Stunden sein, wie "derpunkt" gemeint hatte wäre es wohl doch sehr schlecht bezahlt. Dann würde ich auf jeden Fall mit deinen Eltern über die Bezahlung sprechen.
Hallo! Erstmal an derpunkt: die Frist ist denke ich eher eine Bedenkzeit, um sich alles nochmal gründlich zu überlegen, bevor eine Entscheidung gefällt wird.
Und nun zum eigentlichen Thema. Ich bin selbst oft sehr knapp dran und verstehe deine Not nur zu gut. Neben der Lernerei auch noch Rechnungen abzahlen zu müssen ist wirklich nicht leicht. Jedoch musst du auch daran denken, dass du deine Zeit zum Lernen brauchst oder, wie in deinem Fall, für die Tiere. Deshalb würde ich diesen Job eher nicht annehmen bzw. dir davon abraten. Vor allem macht einen so eine körperliche Anstrengung beim Putzen richtig fertig und verdirbt einem die Lust am spätabendlichen Lernen. Wenn du mit deinem Job als Assistenzkraft ganz gut ausgekommen bist, dann lass es lieber dabei, bevor deine Noten in den Keller gehen und höchstwahrscheinlich auch deinen Elan beim Arbeiten.
Ich kann da aus eigener Erfahrung sprechen. Mir geht es jetzt, ohne Nebenbelastung auch gut, selbst wenn ich nicht die Vermögendste bin. Dafür habe ich mehr Zeit und Ruhe, um mich um meine Klausuren zu kümmern. Immerhin geht die Zukunft vor!
Ich sehe das eigentlich auch als tolle Möglichkeit dein Budget etwas aufzupassern. Klar ist es zwei Mal pro Woche recht spät, wenn du bis 19 Uhr in der Uni bist, aber vielleicht besteht ja die Möglichkeit, dass du am Vorabend oder am Abend darauf einen Teil noch gründlicher machst.
Ich arbeite ja selbst in einem Kindergarten als Kindergärtnerin und weiß zum Beispiels, dass unsere Assistentinnen nicht täglich Staub wischen. Eine solche Arbeit könntest du also prima auf deine günstigeren Tage verschieben.
Vielleicht besteht ja ansonsten auch noch die Möglichkeit, dass du mal einen Monat lang probierst, wie du mit den Arbeitszeiten usw. zurecht kommst. Aber eigentlich würde ich die 400 Euro als toll ansehen!
Natürlich lässt die Motivation recht rasch nach, wenn man eben Stundenlöhne von weniger als 6 Euro gezahlt bekommt
Sie bekommt mehr das ist also weniger das Problem. Bei ihr sind das ~700-800€ im Monat, was ich schon recht viel finde. Aber ICH bin ja auch keine Putzfrau, sondern eben Studentin. Für 800 würde ich das sofort machen, aber schon allein der Fakt, dass ich die Hälfte für die gleiche Arbeit bekomme ist schon naja, demotivierender.
Jetzt weiß ich nicht, in welcher Beziehung Deine Eltern zum Kindergarten stehen und wie zum Träger. Aber wenn Du den Job annimmst, dann höchstens durch Deine Beziehungen (), nicht aber bei Deinen Eltern.
Meine Eltern SIND der Träger Natürlich läuft die Abrechnung über den Verein, ganz klar - aber den Vertrag habe ich mit der Kita. Den bewilligen Kitaleiterin (meine Mama) und Vorstandsvorsitzender (mein Stiefpapa). Wenn also mal was nicht so ist wie es sein soll, dann läuft das über meine Eltern.
Was passiert, wenn die abläuft? Ist eigentlich der einzige Punkt, welcher mich verwundert.
Das ist Bedenkzeit. Sage ich ja, kündigen sie die bisherige Putzfrau sofort. Sage ich nein, dann behalten sie die und suchen parallel jemanden anderes, denn ohne Putzkraft geht es natürlich nicht. Ich kann eben auch nicht sagen, ich mach das jetzt nur einen Monat oder so. Wäre schon was längerfristiges und muss daher gut durchdacht sein.
Ich muss eben auch täglich (!) nacharbeiten und kann das so nicht immer vormittags erledigen (da hab ich nämlich an den meisten Tagen auch Uni). Mein Hund kann auch nicht nur eine Stunde raus und fertig. Da muss ich öfter und länger gehen und es sollte auch noch Kraulen und Knuddeln drin sein. Schweine misten / füttern usw. dauert ja auch und muss grüündlichst gemacht werden. Andererseits kommt mehr Geld (natürlich) ua. auch den Tieren zu gute. Denen fehlt es natürlich an nichts, aber mehr ist immer gut fü die Stinker
Unsere Putzfrau macht sich eben auch nicht mal mehr die Mühe Staub zu wischen, obwohl sie (wenn man das mal so direkt ausdrücken darf) dafür zuständig ist. Als ich als Aushilfe da war, hab ich Stellen entdeckt, das glaubt man nicht. Das muss die seit Wochen einfach weggelassen haben.
winny2311 hat geschrieben:Natürlich lässt die Motivation recht rasch nach, wenn man eben Stundenlöhne von weniger als 6 Euro gezahlt bekommt
Sie bekommt mehr das ist also weniger das Problem. Bei ihr sind das ~700-800€ im Monat, was ich schon recht viel finde. Aber ICH bin ja auch keine Putzfrau, sondern eben Studentin. Für 800 würde ich das sofort machen, aber schon allein der Fakt, dass ich die Hälfte für die gleiche Arbeit bekomme ist schon naja, demotivierender.
Also das finde ich aber schlimm. Wenn deine Eltern für eine andere Putzfrau das Geld "opfern" würden und es sowieso hergeben müssen, wieso kriegst du dann soviel weniger bezahlt? Dass das demotivierend ist, ist mir klar. Um ehrlich zu sein würde ich in der Hinsicht mit den Eltern verhandeln. Warum wollen sie dir so viel weniger geben als der anderen Putzfrau? Immerhin tust du ja dann die selbe Arbeit.
misses_jessica hat geschrieben:Also das finde ich aber schlimm. Wenn deine Eltern für eine andere Putzfrau das Geld "opfern" würden und es sowieso hergeben müssen, wieso kriegst du dann soviel weniger bezahlt? Dass das demotivierend ist, ist mir klar. Um ehrlich zu sein würde ich in der Hinsicht mit den Eltern verhandeln. Warum wollen sie dir so viel weniger geben als der anderen Putzfrau? Immerhin tust du ja dann die selbe Arbeit.
Der Meinung bin ich auch. 15 Stunden die Woche arbeiten auf 400 Euro-Basis und dann noch mit den Arbeitszeiten - da würde ich auch entweder nochmal über den Lohn sprechen oder etwas anderes suchen.
Dass du "nur" Studentin bist, würde ich übrigens nicht als Argument gegen eine höhere Bezahlung gelten lassen. Für 400 Euro im Monat würde ich mir an deiner Stelle lieber einen anderen Job suchen. Wie sieht es an deiner Universität mit Stellen als Studentische Hilfskraft aus? Ich habe damit in NRW gute Erfahrungen gemacht: Ich habe neun Euro die Stunde bekommen und konnte mir die Zeit frei einteilen. Ich bin dann hauptsächlich in meinen Freistunden dort hingegangen. Das wäre doch auch für dich sicher angenehmer, als bis nach 22 Uhr nach der Uni noch zu arbeiten.
Wenn du BAföG bekommst, musst du übrigens sowieso aufpassen, dass du nicht über einen gewissen Betrag kommst, weil dir sonst deine Förderung gekürzt wird.
Ich kann schon verstehen, wenn man sich unter den Bedingungen als günstige Putzkraft versteht. Nur Studentin mit all den Vorteilen des Zuhause-Wohnens ist da sicher auch keine ausreichende Begründung.
Wie wäre es denn, wenn Du noch mal über die Arbeitszeit mit Deinen Eltern sprichst. Mein Vorschlag wäre die drei Tage, an denen Du nicht so lange in der Uni zu tun hast, voll zu putzen und das auf 400 €-Basis. Zusätzlich können sich Deine Eltern für die anderen zwei Tagen eine andere Aushilfe (zumindest für die Zeit bis 19:00 Uhr also drei Stunden wöchentlich) suchen, so dass Du an diesen zwei Tagen nicht ewig beschäftigt bist. Ich weiß ja nicht, wie es in Deinem Studium aussieht, aber ich hatte immer noch einiges nachzuarbeiten und da können drei Wochenstunden schon ziemlich fehlen.
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