Yogitee soll Wehen richtig einleiten?
Eine gute Bekannte von mir ist hochschwanger. Geburtstermin soll jetzt in den nächsten 14 Tagen erst sein, doch da es einige Komplikationen während der Schwangerschaft gab, kommt laut Frauenarzt das Kind wohl früher. Seit einigen Tagen zieht sie sich jetzt schon mit immer wiederkehrenden, leichten Wehen herum. Diese können mal ein paar Stunden weg sein, dann wieder im Abstand von 15 Minuten kommen. Sie waren schon kurz davor ins Krankenhaus zu gehen, doch dann legten sich die Wehen wieder.
Meine Bekannte ist ganz fix und fertig schon. Sie meinte gestern, dass sie nicht mehr kann. Sie habe mal gehört, dass Yogitee hilft die Wehen richtig einzuleiten. Ob das denn stimmt? Darauf konnte ich ihr keine Antwort geben. Soviel ich weiß, ist Yogitee doch nur irgendein Gewürztee. Kann dieser denn wirklich helfen? Habt ihr davon schon gehört?
Yogitee regt die Verdauung an und alles, was die Verdauung anregt ist auch bedingt wehenfördernd. So ist auch Rizinusöl verdauungsfördernd und kann die Wehen verstärken. Allerdings sollte man das nie ohne Absprache des Arztes oder der hebamme machen. Denn es kann dann schneller gehen als man denkt und es kann zu einer Sturzgeburt kommen.
Eine Bekannte von mir meinte auch mit Rizinusöl die Wehen fördern zu müssen und das Kind ist dermaßen schnell gekommen, dass es zu Hause ohne jegliche Hilfe auf die Welt kam und weder Arzt noch Hebamme pünktlich da sein konnte. Das Kind ist zum Glück gesund auf die Welt gekommen.
Deine gute Bekannte sollte das auf jeden Fall mit der Hebamme absprechen. Aber wenn die Wehen künstlich eingeleitet werden, sei es durch Yogitee oder andere verdauungsfördernde Mittel kann dem Kind auch schaden, wenn es noch nicht so weit ist zu kommen.
Die Wehen können auch Senkwehen sein und noch keine Geburtswehen. Und wenn deine Bekannte unbedingt das Kind früher haben will, dann soll sie nichts ohne ärztlichen Rat machen und es wenn eben möglich in der Geburtsklinik machen. Denn da ist dann ein Arzt und die Hebamme zur Stelle, wenn es dann schnell gehen sollte.
Da gibt es zahlreiche Hausmittel, die die Wehen anregen sollen. Wenn das Baby noch nicht bereit ist zu kommen, dann bringen allerdings auch diese Hausmittel rein gar nichts. Das wichtigste und schwierigste ist, dass die künftige Mutti jetzt möglichst entspannen sollte. Das ist natürlich leichter gesagt als getan. Bei der ersten Geburt ist man halt total aufgeregt. Aber man sollte halt so gut es geht entspannen.
Ein Schläfchen ist wirklich ein sehr guter Rat. Die Wehen werden auf Englisch "labour" genannt: Arbeit. Und das ist es wirklich, ein gutes Stück Muskelarbeit, bis das Kind auf der Welt ist. Die Mutter wird ihre Kräfte brauchen für die Geburt.
Ein Besuch bei der Hebamme kann viele Ängst nehmen und bei diesem Besuch kann man die Hebamme ja noch um ein paar Tipps bitten. Vielleicht kann sie einem ja auch mit naturheilkundlichen Mitteln wie Akupunktur die Wehen befördern. Bei meinen Akupunktursitzungen damals gab es da was. Da war irgendwo ein Akupunkturpunkt, den die damals in der Klinik erst gestochen haben, wenn man kurz vor dem Termin steht, weil der die Wehen einleiten konnte. Vielleicht findest Du ja jemanden, der das auch Akupunktieren kann.
Weitere Hausmittel sind:
1. Sich in eine Badewanne mit warmem Wasser legen. Wenn die Wehen stärker und regelmäßiger werden, sind es echte Wehen. Wenn die Wehen dadurch verschwinden, dann sind es nur Vorwehen oder Senkwehen und bis zur Geburt muss man sich noch gedulden.
2. Mit dem Partner Sex haben und das Ejakulat auf dem Muttermund einwirken lassen. Menschliches Sperma enthält geringe Mengen an Prostaglandin. Prostaglandingel, allerdings mit höherer Dosierung, verwenden die Ärzte auch im Krankenhaus zur Weheneinleitung. Da das Prostaglandin im Sperma nur sehr gering konzentriert ist, sollte man sich aber keinen hammermäßigen Erfolg versprechen.
3. In Absprache mit der Hebamme ein Glas Rotwein trinken und ggf. ein Bad dazu nehmen.
4. Neben Yogitee kennen die Hebammen noch andere wehenfördernde Tees, die man trinken kann. Wie diese zusammengesetzt sind, kann die Hebamme sagen.
5. Angeblich hilft es auch an ätherischem Zimtöl zu schnuppern. Zimt soll Wehen fördern.
6. Mit dem Baby sprechen und es überreden, endlich herauszukommen. Manche Hebammen behaupten, dass das Baby die Initialzündung für das Einsetzen der Wehen gibt. Naja, vielleicht hilfts ja.
7. Eine meiner Hebammen hatte auch eine spezielle Massageölmischung. Diese enthielt irgendwelche Kräuterextrakte, die die Wehen einleiten. Näheres können Deiner Freundin die Hebammen sagen.
Vielen Dank für die vielen Informationen. Ich habe wieder etwas dazu gelernt. Außerdem habe ich gleich meiner Bekannten Bescheid gegeben.
Den Tipp mit dem Baden hat sie schon ausprobiert, aber nach einer Stunde wurde es dann doch auch zu anstrengend.
Nachdem ich bei unserem Sohn 10 Tage über dem Geburtstermin war, habe ich auch einige Dinge versucht, um die Geburt sanft selbst einzuleiten. Ich hatte damals aus der Apotheke einen geburtseinleitenden Tee, der wirklich grausig geschmeckt hat. Davon musste ich beinahe zwei Liter trinken und gebracht hat er dennoch nichts.
Auch den Tipp mit dem Baden gehen, dem Tee aus Zimt, Sex, Spazierengehen, Stiegensteigen und alles, was man eben im Alltag noch so hört, versucht. Unser Sohn wollte trotzdem nicht kommen und es wurde nach 10 Tagen über dem Geburtstermin eingeleitet.
Ich persönlich glaube daher - leider- nicht mehr an diese Tipps, würde sie aber (bis auf den wirklich grausigen Tee) wieder versuchen.
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