Was ist eine "Designer-Brille"?
Als ich heute durch meine Studiumsstadt Trier gelaufen bin, habe ich in einem Brillengeschäft gesehen, dass dort sogenannte "Designer-Brillen" verkauft werden, allerdings war das nur ein Teil aller Brillen, welche verkauft werden.
Hier habe ich mich dann gefragt, was der Unterschied zwischen einer "Designer-Brille" und einer "normalen" Brille im Allgemeinen sein soll, so etwas gibt es ja nicht nur in Trier. Natürlich ist die Ästhetik einer "Designer-Brille" weitaus "höherwertiger", sofern man das sagen darf. Aber auch hier sehe ich es eher so, dass „Designer-Brillen“ einfach nur weniger konventionelle Materialien und Formen aufweisen und sonst eigentlich kein Unterschied besteht.
Hier kommt aber dann auch schon das nächste Problem, nämlich die Bennennung als „Designer-Brille“. „Design“ bedeutet „Gestaltung“, und eine Gestaltung entsteht erst unter der Bedingung einer Notwendigkeit. Von daher sind an sich alle „nützlichen“ Gegenstände, die ein einfaches Hantieren damit ermöglichen, „designt“. Von daher ist dann allerdings auch eine Unterscheidung von den „konventionellen“ Brillen unmöglich, dann müsste es doch eher „innovative Brille“ heißen, weil mehr als eine Innovation ist es einfach nicht, andere Materialien, Farben und Formen zu verwenden, das verbessert das Design an sich nicht, einzig und allein die Gestaltungskriterien werden dadurch intensiver bearbeitet. Aber das hat an sich dann auch nichts mehr mit „Design“ zu tun, sondern mit „ästhetisch ansprechender Ausschmückung“.
Dieses Beispiel gibt es natürlich nicht nur bei Brillen, das gibt es genauso bei Handys, PCs und sonst auch fast allen Gegenständen, allerdings gerät es eben bei tatsächlich reinen Gebrauchsgegenständen schnell in diese Schiene, dass alles dann „Design“ genannt wird, was dann einfach „Missbrauch“ dieses Wortes ist.
Bei PCs zum Beispiel schaut es ähnlich aus: Der Mac wird größtenteils nur deswegen von den Menschen, welche einen gestalterischen Beruf ausüben, anstatt eines PCs benutzt, weil es sich irgendwann „eingebürgert“ hat, dass jeder Sch*** aufgemotzt sein muss mit einer nicht konventionellen Form, der Grund, dass der Mac etwas besser ist, ist eigentlich auch schon lange nicht mehr so, und es gibt auch genauso jedes Programm vom Mac für den PC, das ist also auch kein Grund mehr. Bin übrigens selbst Modedesign-Student, von daher bitte nicht denken, dass ich allgemein jemand wäre, der gegen Gestaltung wettert.
Naja, soviel von meiner Seite, vielleicht hat ja noch jemand interessante Gedanken oder Meinungen dazu, würde mich auf jeden Fall freuen, dieses Thema einmal zu diskutieren.
Also als erstes würde ich mal sagen , das Desinger Brillen um einiges teurer sind,da es ja Brilen von Designern sind .Meistens sind sie on Gucci,D&G,Armani usw...Andernseits kannn man unter Designer Brillen auch Brilen verstehen die Modebwusst aus sehen und trotzdem nicht von Bekannten Designern sind was natürlich auch den Preis beeinträchtigt.
Naja, Designer-Brille oder was auch immer bedeutet ja im Normalfall nichts anderes als dass das entsprechende Modell von einem bekannten Designer entworfen wurde bzw. von einer großen Design-Marke stammt (z.B. D&G Brillen).
Meist sind dass dann Brillen die ein bisschen unkonventioneller aussehen und vom Nutzwert so manches Mal eigentlich schlechter sind als eine "normale" deutlich günstigere Brille.
Den Begriff Designer-Brille als Werbung zu benutzen ist eigentlich dämlich, weil ja eigentlich jede Brille von irgendeinem Designer stammt, schließlich muss ja irgendwer festgelegt haben wie das Teil aussehen soll.
Marken-Brille wäre meiner Meinung nach treffender, aber an sich weiß ja auch so jeder was gemeint ist.
MfG
Phantomlord
leinaD und Phantomlord, mir ist schon klar, was es bedeutet, es ging mir jetzt mehr darum, ob solch ein Ausdruck gerechtfertigt ist oder nicht.
Das Ding ist: Die erste Brille, und somit das eigentlich Design, wurde ja wahrscheinlich damals von irgendwem erfunden, der sich selbst nicht unbedingt "Designer" nennen konnte, aber damals waren Wissenschaftler eigentlich auch nichts anderes, da sie auch auf Notwendigkeiten reagiert haben. Von daher kann man, wenn man es ganz genau nimmt, schon einen Unterschied machen, dann wären aber wirklich absolut ALLE Brillen, die von Designern entworfen werden, Designer-Brillen, das würde dann den "teuren" Rahmen auch wieder absolut sprengen.
Klar weiß jeder, was damit gemeint ist, mir ging es einfach nur darum, zu durchleuchten, inwieweit diese Titulierung gerechtfertigt ist oder nicht.
Naja ich trage eine Brille von Esprit. Aber ist das eine Designerbrille? Sie ist zwar auch schön designt aber sonst ziemlich normal. Bei dem Begriff Designerbrille stelle ich auch eine von Armani oder Dolce und Gabbana vor. LG Jenna
Design, hm - wieso überhaupt auf Brillen bezogen? Man könnte sich allgemein Fragen, wozu viele alltägliche Dinge (Einrichtung, Brillen, oder sogar Topflappen) als Designerstücke bezeichnet werden. Vielleicht soll das ganze auch nur bedeuten, dass sich ein Mensch (bekannt oder unbekannt) mit dem Thema Design = Aussehen, Wirkung usw. intensiv auseinandergesetzt hat und etwas besonders tolles gestaltet hat.
Speziell im Fall 'Brille' ist das Aussehen ja auch garnicht so unwichtig - denn wer will schon eine Brille tragen, die wie die gute alte Chemikerbrille auf der Nase sitzt, wenn man die Brille schon braucht, dann soll sie zumindest schön aussehen und man erwartet sicherlich, dass sich jmd mit dem thema der modischen gestaltung der brille intensiv auseinandergesetzt hat, man achtet also auf das design.
Da man diese ansprüche jedoch an jeden entworfenen gegenstand stellt, versteh ich den begriff 'Design' dahinter nicht, meiner Meinung nach ist Design also nur ein hübscher marketing Begriff, der es dem Hersteller erlaubt einen namen wie Armani und Co dahinterzustellen und somit den Preis entsprechend festzulegen.
darkshadow18, das ist ja genau das, was ich meine: An sich ist wirklich alles, was dem Menschen möglichst gut dient und nicht nur Dekoration ist, Design. Ob das jetzt ein Geländewagen ist, mit dem man in "steiniges Gebiet" fahren kann oder eben "nur" eine Brille, die eben so konzipiert sein muss, dass sie auf der Nase bleibt und keine Ränder sinnlos stören. Genau das bezeichnet man an sich als Design, eben die Gestaltung eines Objektes unter dem Aspekt, dass danach ein Bedarf beim Menschen besteht und das Objekt dann eben auch für den Menschen passend entworfen wird.
Natürlich hat man dieses Verständnis nach der Zeit ausgedehnt, wodurch auch "sinnlose" Gestaltungsthemen wie zum Beispiel Autofarbe oder Brillenform (sofern die Nützlichkeit natürlich weiterhin vorhanden bleibt) hinzugekommen sind, denn sie sind für das Design an sich vollkommen zwecklos, eben reine Ausschmückung.
Dass man das heute nicht mehr unbedingt sagen kann, ist ja auch in Ordnung, denn niemand fährt mit einer Art "Blechkasten" durch die Gegend oder setzt sich zwei exakte Runde Metallgestelle mit geraden Metallbügeln auf die Nase, um besser zu sehen. Natürlich hat sich das alles mittlerweile verfeinert, es gibt eine tatsächlich unendlich große Anzahl an Formen, Farben und sonstigen Gestaltungsparametern, von welchen schon eine Unzahl ausprobiert und angewandt wurde.
Aber trotzdem sehe ich es einfach so, dass eine Brille nicht dann zur "Designer-Brille" avancieren "dürfte", sobald irgendein bekannter Designer da "Hand anlegt". Denn alle anderen Formen sind ja auch von Designern erfunden, nur eben nicht von solchen, mit welchen man werben könnte.
Von daher scheint es wirklich nur, wie darkshadow18 gesagt hat, eine reine Marketing-Strategie sein, was ich allerdings selbst als Modedesign-Student relativ traurig finde, dass mit diesen Begriffen mittlerweile so unachtsam umgegangen wird, da ist es kein Wunder, wenn wir "plötzlich" nur noch mit "Designer-Gegenständen" konfrontiert werden, obwohl sich da eigentlich seit sehr sehr langer Zeit nichts geändert hat und zum Beispiel auch die Menschen des Jugendstils mit "Designer-Gegenständen" "bombadiert" wurden, nur da hieß es einfach "Stil" oder "Chic", das ist immer noch besser als "Design", weil das zwar richtig ist, aber leider einen falschen Rückschluss provoziert.
Finde ich irgendwie uninteressant so was. Ich kaufe mir immer eine einfache Brille bei Fielmann. Ich achte auch sowieso so gut wie nie auf möglichst hohen Preis oder sowas. Und wenn es Designer-Brillen gibt dann kann ich es absolut gar nicht verstehen.
Man muss schon deutlich zu viel Geld im Geldbeutel haben um es für solche Sachen zu verschleudern. Ausserdem ist eine Brillenfassung sowieso Geschmackssache. Es kann immer noch sein dass sie den meisten nicht gefällt , obwohl man sie selbst super fidet. Aber den Haufen Geld ist man schon los.
mfg
Designer - in welchem Zusammenhang auch immer ist ja (zumindest meines Wissens) kein geschützter Begriff. Darum denke ich auch, dass Designer-... einfach nur die Menschen in die Geschäfte locken sollen.
Ich bin neulich auch über eine solche Werbung gestolpert. Da wurden Designer-Brillen angepriesen, inklusive Gläsern, die schon ziemlich gut waren waren, für 49 €. Diese Brillen waren tatsächlich sehr auffällig, aber für eine Grundausttattung (also Farbe und Form zu möglichst vielen anderen Outfits passend) war da nichts dabei. Der Nutzwert schien übrigens wesentlich nicht geringer. Also für mich war da nichts dabei.
Ähnlich sehe ich das mit dem Vorsatz Marken. Meiner Meinung nach hat auch jedes Produkt irgendeine Marke. Damit werben zu wollen ist meiner Meinung nach nur der Versuch das beworbene Produkt allein und besser stellen zu wollen. Und damit einen (unverhältnismäßig) höheren Preis verlangen zu können.
JotJot, da hast du leider einen wahren Punkt angesprochen, der mir noch gar nicht aufgefallen ist. Zwar wird daran "gearbeitet", aber das braucht sicher noch ein paar Jährchen, bis sich dann wirklich nur noch studierte Designer auch "Designer" nennen dürfen.
Wie du schon erwähnt hast, sind sie meist nur auffällig, was übrigens auch für Designer-Mode meist gilt. Denn, zumindest in Deutschland, reicht es eigentlich schon aus, irgendeinen Farbakzent zu setzen, um sich total abzuheben von der großen Masse. Hierzu sollte man sich einfach mal im Herbst / Winter / Frühling, wenn es auf jeden Fall noch kalt genug ist für eine Jacke, in die Stadt begeben und für sich selbst zählen, wieviele Leute man trifft, deren Jacke nicht dunkelgrau oder schwarz ist. Das wird eine ziemlich kleine Zahl...
Naja, und ähnlich sehe ich das eben auch mit den Brillen, das ist zwar noch nicht sooo richtig Gestaltung im ernsthaften Sinne, aber einfach "schöne Dekoration", die allein durch etwas Form, Farbe und manchmal Muster schon einen absoluten "Eye-Catcher" erzeugt.
Eigentlich traurig, dass "wir Deutschen" modisch gesehen so rückschrittlich sind...
mishamc, der Grund, weshalb es Designer-Brillen gibt, ist der selbe Grund, weshalb es auch Luxusyachten gibt: Jemand, der mehr Geld hat, will das auch ausgeben in einem (manchmal zweifelhaften) Bestreben, dass es ihm dadurch besser geht als anderen. Ich meine, das trifft ja auch in gewisser Weise bei Designer-Brillen zu, denn sie sind gestalterisch meist ansprechender, was sicherlich auch Auswirkungen auf die persönliche Laune und das persönliche Selbstvertrauen haben kann.
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