"Perlmanns Schweigen" Pascal Mercier
Gerade bin ich dabei "Perlmanns Schweigen" von Peter Bieri unter dem Pseudonym Pascal Mercier zu lesen. Das Buch ist Bieri's erster Roman, erschienen 1995, dem dann auch später "Nachtzug nach Lissabon" (2004) folgte.
"Perlmanns Schweigen" ist unbekannter als "Nachtzug". Aber in keinem Fall unwichtiger und uninteressanter! Es ist ein Buch, das sich hauptsächlich mit der Sinnkrise beschäftigt. Und zwar mit der Sinnkrise eines Sprachwissenschaftlers, dem einfach nicht mehr klar werden will was er genau in der Sprachwissenschaft tut und warum.
Er sieht in seiner Tätigkeit seinen Sinn, schafft es dennoch nicht das zu kommunizieren und schweigt deshalb. So kommt es auch, dass zu seiner Ehre ein Kongress mit den Besten seiner Kollegen organisiert wird, den er leiten soll. Und wie Perlmann ist, schweigt er anstatt die Problematik zu erläutern, in der er sich befindet.
Auch ist dieser Kongress für Perlmann die ideale Plattform das, was er eigentlich tun sollte, eben nicht zu tun: und war einen Beitrag für diesen Kongress unter Kollegen zu verfassen. Statt dessen vertieft er seine Russisch Kenntnisse und übersetzt einen Text vom Russischen ins Deutsche, mit der Hilfe vieler verschiedene, auch verschieden sprachiger Wörterbücher.
Auch die Erinnerungen überfallen ihn immer wieder. Besonders nachts, wenn es nicht schlafen kann und von der halben Schlaftablette noch nicht in den Sog des traumlosen Ruhens gefangen ist, erinnert er sich immer wieder an die Vergangenheit. Eine Vergangenheit, die nicht nur von positiven Bildern des Zusammenlebens mit seiner Frau geprägt ist. Bilder, die den Verfall seines wissenschaftlichen Interesses schon damals gezeigt hatten, die er jedoch nicht wahrnehmen wollte.
Wir wird sich der Konflikt in Perlmann lösen? Schafft er sein, seine Freude an der Wissenschaft erneut zu finden? Kann er sein Desinteresse vor seinen Kollegen vielleicht zugeben? An dieser Stelle will ich nicht zu viel über das Buch erzählen, doch ich kann es unbedingt weiter empfehlen.
Kennt ihr das Buch vielleicht? Wie fandet ihr es?
An Details kann ich mich nicht mehr erinnern, da es schon einige Jahre her ist, dass ich das Buch gelesen habe. Aber mir hat das Buch gut gefallen. Es stand dem Nachtzug nach Lissabon in nichts nach. Die Sinnsuche des Hauptprotagonisten wird sehr gut transportiert und man kann gut mit ihm mitfühlen und hofft die ganze Zeit, dass sich noch alles irgendwie zum Guten wendet, wenn die anderen Teilnehmer erfahren, dass Perlmann keinen Beitrag für den Kongress vorbereitet hat.
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