Hundesitting ab welchem Alter?

vom 10.11.2009, 13:11 Uhr

Ich finde diese ganze Geschichte auch ein bisschen merkwürdig, gerade in Anbetracht der verschiedenen Hunde-Threads, die ich von dir bisher gelesen habe. Wenn der Hund noch nicht wirklich in seinem neuen und zukünftigen Rudel, also bei dir und deinem Freund, angekommen ist, würde ich ihn nicht direkt wieder herausreißen. Wichtig ist dass du schaust, wie weit dein Hund ist und solltest daher nicht das biologische Alter als alleinige Grundlage nehmen. Ich habe im November einen Hund bekommen, der vorher allerdings in einer anderen Familie gelebt hat. Den habe ich in den ersten Monaten fast überhaupt nicht alleine gelassen und er war bisher noch nie in einer externen Betreuung, nur einmal bei meinem Freund und auch nur für ein paar Stunden. Er kannte keine Regeln und keinen Grundgehorsam - auch wenn andere Hunde in seinem Alter das schon alles konnten. Das Alter ist kein echter Faktor von Bedeutung.

Er kann mittlerweile sehr gut alleine bleiben und scheint dann immer zu schlafen wenn ich in der Uni oder einkaufen bin. Anfänglich habe ich an der Uni nur die nötigsten Sachen besucht und ihn zum Einkaufen immer mitgenommen, so dass er meistens dabei war. Schritt für Schritt habe ich ihn daran gewöhnt, alleine zu bleiben - und das solltest du mit deinem Hund auch machen. Zudem ist es wichtig, dass du ihn auch schrittweise an den Aufenthalt bei anderen Menschen gewöhnst und ihn nicht ins kalte Wasser schubst. Er muss sich daran gewöhnen und lernen, dass es nicht schlimm ist, mal woanders zu sein.

Grundsätzlich ist es natürlich wichtig, dass der Hund auch alleine bleiben kann. Diese Idee, dass man sich keinen Hund anschaffen kann, wenn man Vollzeit arbeiten geht, ist zwar sicher schön, aber in der Praxis meistens nicht umsetzbar. Ein Hund braucht jemanden, der Zeit für ihn hat - und er kostet auch Geld. Die meisten Menschen müssen für ihr Geld arbeiten gehen um eben sich und auch den Hund überhaupt finanzieren zu können, mal abgesehen davon, dass beruflicher Erfolg durch nichts zu ersetzen ist. Wenn man davon ausgehen würde, dass man 24 Stunden am Tag nur zuhause ist, damit der Hund nie alleine ist, dann müsste man arbeitslos sein - und das bringt nicht genug Geld ein, um davon auf Dauer zufriedenstellend zu leben.Abgesehen davon stumpft man doch auch ab, wenn man nur den ganzen Tag zuhause sitzt. Dein Hund ist sicher noch jung, aber grundsätzlich solltest du ihm beibringen, dass er auch mehrere Stunden alleine bleiben kann. Wichtig ist, dass du dich dann aber auch nach der Arbeit intensiv um ihn kümmerst - denn dann hat er Anspruch auf deine Aufmerksamkeit, auf die er schon den ganzen Tag gewartet hat.

An deiner Stelle würde ich mich erst einmal informieren, ob diese Frau deinen Hund überhaupt nehmen würde und auch, ob sie kurzfristig Hunde aufnimmt, oder ob sie nur Hunde betreut, die über einen langen Zeitaum, zum Beispiel über Jahre, zu ihr kommen. Desweiteren frage ich mich, ob es überhaupt Sinn macht, den Hund kurzfristig zu ihr zu geben. Wenn dein Freund doch eh arbeitslos ist und später für dich Kindermädchen für den Hund spielen soll, was du dann finanzierst, dann kann er doch jetzt schon direkt anfangen, oder? Wenn er den Hund ohnehin betreuen soll, kann er das doch jetzt schon tun und als Arbeitsloser hat er massenweise Zeit, denke ich. Vielleicht kann er dem Hund dann die scheinbar überfälligen Fähigkeiten vermitteln.

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» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Ich glaube, dass viele Menschen scheinbar meinen, ihre Haustiere wären mit Menschenkindern vergleichbar. Wenn man ein kleines Baby für mehrere Stunden von der Mutter weg zu einer fremden Betreuungsperson gibt, dann gibt das mitunter durchaus Probleme, aber doch nicht mit einem Hund?! Es ist zwar süß, dass du dir da solche Sorgen um den Hund machst, aber ich finde das völlig übertrieben, denn Hunde sind keine Menschen und vor allem dann, wenn sie gleichgesinnte Spielgefährten haben, geht es ihnen meistens blendend und sie interessieren sich nicht mehr großartig, für ihr Herrchen. Ich würde mich daher absolut keine Gedanken darüber machen, sondern den Hund auf jeden Fall in diese Hundetagesstätte geben, wie du sagst, ist es ja schließlich nicht auf Dauer.

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


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