Handy Platine gerostet - was tun?
Eigentlich wegen eines Haarnadelrisses im Handy-Display hatte mein Lebensgefährte sein Handy zu Media Markt gebracht, wo damals auch das Handy gekauft worden war, damit dieser Mangel behoben werden kann. Die Garantie war noch nicht abgelaufen. Das Handy wurde dann auch angenommen und kam nach zwei Wochen mit ausgetauschtem Display zurück. Das war kostenfrei, da das Haarnadelriss auf Materialermüdung zurückgeführt wurde, also ein Produktionsmangel. Anders kann es auch schlecht gewesen sein, denn der Riss war eines Tages plötzlich da gewesen, ohne, dass das Handy heruntergefallen oder dass etwas darauf gefallen wäre.
Einen Tag später, nachdem das Handy nach der Reparatur wieder abgeholt wurde, fiel auf, dass eine Taste nicht mehr funktionierte. Das Handy wurde also wieder hingebracht, damit sich das reparieren ließe. Es wurde vermutet, dass die Taste einfach klemme, was durchaus passiert hätte sein können, während das Handy von der Reparatur wieder zum Elektronikmarkt transportiert worden ist. Denn das geschieht ja durch die Post, und die ist manchmal leider wenig sorgsam mit Paketen, auch, wenn diese als zerbrechlich gekennzeichnet sind.
Nun, eine Woche später, kam die Abholbenachrichtung durch Media Markt. Mein Lebensgefährte war schon hingegangen und hat mir eben erzählt, dass er das Handy kaputt zurück bekommen hat. Die Taste klemme nicht, sondern die Platine sei an der Stelle durchgerostet. Dies sei ein Anwenderfehler, daher würde dafür keine Garantie übernommen werden. Das heißt, wenn man ein komplett funktionsfähiges Handy haben wollte, müsse man sich ein neues kaufen. Zu reparieren sei da nichts, und die Platine auszutauschen wäre so teuer, da könne man auch gleich ein neues Handy kaufen.
Schon ziemlich schlecht, da das ein Handy für 300 Euro war, aber hier eben auch gleichzeitig nicht nur als Handy diente, sondern auch als mobiler Internet-Browser, als GPS-Gerät für eines unser größsten Hobbies, das Geocaching, und auch als MP3-Player. Das heißt, wenn dieses Handy nach und nach komplett ausfallen würde, was man uns vorrausgesagt hat, denn die Platine würde weiter durchrosten, dann wäre das ein ziemlich gravierender Ausfall. Und einfach mal 300 Euro haben wir natürlich als Studenten ohne Einkommen außerhalb des Bafögs natürlich auch nicht. Ich weiß, da haben wir eigentlich nichts zu meckern, wer den Luxus eines Handies, GPS-Geräts, et cetera, haben möchte, der muss es sich eben leisten können. Ich weiß, da hat man nichts zu meckern, weil kein Anspruch darauf besteht.
Aber es geht mir hier auch gar nicht darum, mich zu beklagen. Ich möchte eher den Schaden begrenzen. Daher einige Fragen: Wird die Platine tatsächlich immer weiter rosten, sodass das Handy irgendwann gar nicht mehr funktioniert? Kann man den Rost aufhalten? Kann man diese ausgefallene Taste irgendwie wieder zum Funktionieren bekommen? Kann man das Handy sonst irgendwie retten?
Ebenso finde ich das sehr seltsam, dass da etwas aus einem Anwenderfehler heraus gerostet sein sollte. Das Handy ist niemals irgendwo in Wasser gefallen und hat auch niemals Spritzwasser abbekommen. Im Regen wurde es nie verwendet, und auch sonst sollte es eigentlich nie nass oder auch nur feucht geworden sein. Klar waren wir auch mal im Regen draußen, aber das Handy war immer in einer kleinen, wasserdichten Tasche. Also ich weiß eigentlich nicht, wie da etwas hätte rosten können.
Könnte man daher in dieser Hinsicht vielleicht etwas machen? Kann man möglicherweise noch einmal kontrollieren lassen, ob da tatsächlich etwas gerostet ist? Gibt es irgendeine Chance, doch noch die Garantie geltend zu machen? Vielleicht ist das Handy auch während des Transports zur Reparatur oder zurück nass geworden und daher gerostet? Kann man irgendwie nachweisen, dass kein Kundesverschulden vorliegt? Kann man irgendwie erkennen, ob vielleicht ein Fabrikationsfehler für den Schaden verantwortlich ist?
Denn, wie gesagt, hier wurde das Handy nie nass und bekam nie Feuchtigkeit ab (und so eine hohe Luftfeuchtigkeit, dass Platinen anfangen würden, dadurch zu rosten, haben wir hier auch nicht). Ich kann mir also gar nicht erklären, wie die Platine rosten konnte, wenn das denn überhaupt stimmt.
Schwierig schwierig.
Die Tastatur gibt es sicherlich als Notlösung als Ersatzteil beim Handyhersteller zu beziehen. Bei meinen Handys konnte man immer die Tastatur abnehmen, wenn man die Oberschale getauscht hat. Die Tastatur kann man mit etwas Geschick auch einbauen oder einbauen lassen.
Eines verstehe ich nicht und da würde ich darauf beharren. Jedes Handy, das in die Werkstatt geht, wird meines Wissens überprüft, ob es vom Besitzer pfleglich behandelt wurde. In jedem modernen Handy ist angeblich auch ein Feuchtigkeitssensor verbaut. Ich wundere mich also, warum das Display getauscht wurde, wenn das Handy angeblich schon lange einen Feuchtigkeitsschaden hatte. Und ich denke mal, eine Platine "rostet" nicht von heute auf morgen. Autos fallen ja auch nicht plötzlich verrostet auseinander. Das ist ja ein ziemlich langdauernder Prozess. Also, wenn das Werk dein Handy geprüft hat, und zu dem Schluss kam, dass beim Zeitpunkt des Displaytausches die Garantie noch nicht erloschen ist, dann würde ich darauf bestehen, dass Du es ja gleich anschließend wegen der Tastatur losgeschickt hast. Deshalb kann so schnell ja kein Feuchteschaden entstanden sein.
Ich würde da an dieser Stelle versuchen nachzuhaken und zwar mit einem Schreiben an den Hersteller. Vielleich hat man Dir ja im Handyshop nach dem Displaytausch ein fremdes Gerät untergejubelt und nur Deine Daten aufgespielt? Ist denn nur die Platine verrostet, oder auch der Feuchtigkeitssensor angegangen? Apropos: Eine Platine ist ja nicht aus Eisen. Sie kann also nicht verrostet sein, höchstens etwas korrodiert. Dazu reicht es prinzipiell auch, dass man das Handy in der Inntentasche trägt und es mit Schweiß in Kontakt kommt.
Ach ja, und nochwas: hast Du vielleicht noch ein bis zwei Zeugen, dass die Tastatur einwandfrei funktioniert hat, als das Handy wegen dem Display eingeschickt wurde? Ich würde einfach so argumentieren, dass das nicht das Gerät ist, das Du eingeschickt hast. Wenn Du das in einem netten aber nachdrücklichen Brief direkt an den Service des Handyherstellers schreibst, dann solltest Du mehr Erfolg haben, als wenn Du Dich an Mediamarkt wendest. Oder aber Du wendest Dich an die Mediamarktzentrale. Das könnte auch klappen. Als Belege musst Du halt die Reparaturzettel in Kopie beifügen und ggf. noch die Zeugen benennen. Vielleicht hat das ja Erfolg. Es kann ja nicht angehen, dass man ein Handy in die Werkstatt gibt und es dann kaputter wieder zurück bekommt.
Noch etwas frage ich mich: Wenn ein Nutzer das Handy zu feucht lagert oder benutzt, sollte dann nicht die ganze Platine rosten bzw. korrodieren? Wieso ist das nur an der einen Stelle passiert? Ist das vielleicht doch ein Materialfehler ab Werk, dass da in der Tastatur z.B. ein Loch war, und dass da Feuchtigkeit eindringen konnte? Oder war die Platine vielleicht nicht ordnungsgemäß produziert?
Die Tastatur als solche soll ja nicht kaputt sein, müsste also nicht ausgetauscht werden. Sie soll bloß nicht funktionieren, da der zuständige Bereich auf der Hauptplatine durchgerostet sei. Was ich seltsam finde, und ich kann dir zustimmen, so schnell rostet eigentlich nichts, beziehungsweise hätte das bei der Reparatur wenige Tage vorher eigentlich schon auffallen müssen. Also irgendetwas stimmt da wohl nicht.
Dass das Gerät einfach ausgetauscht wurde, das denke ich nicht. Da ist an einer Stelle ein Kratzer in der Farbe, der ist drin geblieben. Also wird es schon das Gerät sein, zumindest äußerlich. Die werden ja nicht das gesamte Innenleben einfach ausgetauscht haben, oder? Ich denke, wenn, dann hätten sie das gesamte Gerät getauscht. Und dass das der Fall ist, halte ich, wie gesagt, durch den einen markanten Kratzer schon für sehr unwahrscheinlich. Daher gehe ich davon aus, dass sie sich vielleicht mit dem Rost irgendwie irren.
Denn ich weiß ja auch nicht, wie und wann es einen Feuchtigkeitsschaden gegeben haben soll. Solche Situationen gab es hier ganz einfach nicht. Wie gesagt, selbst, wenn es in der Tasche getragen wurde, dann nie ohne eine feuchtigkeitsdichte Schutzhülle. Die hatten wir uns ursprünglich mal zugelegt, weil wir oft bei jeder Art von Wetter draußen sind. Und da kam wirklich noch nie Feuchte durch.
Zum Feuchtigkeitssensor kann ich nichts sagen. Ich weiß nicht einmal, ob das Handy einen hat. Es ist ja nicht meines, sondern das von meinem Lebensgefährten, und der ist gerade einkaufen. Also ich werde ihn dann, wenn er nachher wieder hier ist, mal fragen. Da kann ich dann sicherlich mehr dazu schreiben.
Zeugen, dass die Tasten vor der ersten Reparatur noch gingen, gibt es im Grunde nur zwei. Meinen Lebensgefährten und mich. Ich war damals dabei, als er das Handy abgegeben hatte. Aber ob das so glaubwürdig für die erscheint? Zwei Leute sind ja nicht viel und Lebenspartner wirken wahrscheinlich sowieso immer verdächtig.
Also ein wenig Informationen sammeln werde ich noch, dann folgt sicherlich ein Brief an die Mediamarktzentrale, und wenn das nichts bringt, dann an den Hersteller.
Ich würde es auf jeden Fall probieren. Und wenn Mediamarkt nicht kulant ist, würde ich es direkt beim Hersteller versuchen. Vielleicht lohnt es sich auch, wenn Du dich mal bei Verbraucherschützern bzw. bei der Verbraucherzentrale erkundigst. Die haben in der Regel einen großen Erfahrungsschatz, was man in solchen Fällen tun kann. Das wäre vielleicht auch eine Idee.
Den Feuchtigkeitssensor haben die Handys normalerweise verdeckt eingebaut, so dass der Nutzer in der Regel nichts von dessen Existenz weiß. Den Feuchtigkeissensor können die Mechaniker im Werk überprüfen, um herauszufinden, ob das Handy feucht geworden ist.
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