Wird Liebe mit der Zeit überall anders?

vom 08.11.2009, 22:32 Uhr

Ich habe mir die folgende Frage gestellt: Herzklopfen, Nervosität, etc. So ist es doch in den meisten Fällen zu Beginn einer Beziehung. Man möchte am Liebsten Tag und Nacht zusammen kleben. Aber irgendwann verändert sich doch dieses Gefühl? Also es heißt ja nicht, dass man sich nicht mehr liebt, das Gefühl wird mit der Zeit anders, oder täusche ich mich da?

Der Freund meiner Freundin hat kürzlich zu ihr gesagt: "Ich liebe dich nicht mehr so wie am Anfang!"- Sie ist aus allen Wolken gefallen! Aber könnte es nicht sein, dass er damit die Gefühlsänderung von Herzklopfen, Nervosität in Liebe gemeint hat? Also die Liebe ist doch nach wie vor vorhanden, etwas in einer anderen Form, aber sie ist doch da? Oder könnte es sein, dass er meine Freundin wirklich nicht mehr liebt?

» nordseekrabbe » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »

Zuletzt geändert von Midgaardslang am 16.11.2009, 20:35, insgesamt 1-mal geändert. Zeige Beitragsversionen


Hallo wirreszeug,
ich denke, da gibt es feine Unterschiede. Entweder hat der Freund deiner Freundin das genauso gemeint, wie er es gesagt hat. Also dass er sie wirklich anders liebt als vorher, eben tiefer und weniger aufregend, aber dafür auch auf einer freundschaftlichen Ebene.

Wenn er nicht so der Typ ist, sich so zu äußern und diese Zweideutigkeiten zu nutzen, dann könnte es auch sein, dass seine Liebe mit der Zeit abgekühlt ist. In engen Beziehungen passiert es eben auch, dass man mit der Zeit Dinge findet am anderen, die einen stören oder dass es Stress und Streit gibt. Wenn das häufig passiert, verändert sich auch die Qualität der Liebe zueinander.

In der Regel ist es ja normal, dass nach ca. 90 Tagen die Verliebtheit komplett verschwindet und der Härtetest beginnt, ob die Beziehung eben ein Strohfeuer war, oder wirklich halten kann. Von daher ist die Verliebtheit am Anfang deutlich anders als die Liebe später. Aber auch Ehen haben andere Beziehungen als junge Paare und Fernbeziehungen sind vielleicht anders eng als Beziehungen, wo beide Partner zusammen wohnen.

Anstelle deiner Freundin würde ich den Mann mal fragen, was genau er gemeint hat und ob das bedeutet, dass er sie mittlerweile weniger liebt aus bestimmten Gründen, oder ob er damit nur sagen wollte, dass seine Liebe nun eine andere Form angenommen hat und es nicht mehr kribbelt.

» Lassandra » Beiträge: 93 » Talkpoints: 0,14 »


Hallo,
ja klar verändert sich eine Beziehung und somit auch die "Form" der Liebe zueinander. Das absolute Verliebheitsgefühl und das Schweben auf Wolke 7, dass es am Anfang einer Beziehung gibt, hält eben nicht so lange an. Aber das heißt ja nicht automatisch, dass eine Beziehung schlechter wird. Vermutlich hat der Freund deiner Freundin auch etwas in die Richtung gemeint, sich aber einfach nicht so glücklich ausgedrückt.

Je länger man mit dem Partner zusammen ist, desto intensiver kann aber ja trotzdem eine Beziehung werden bzw. wird es ja meistens, somit ist die Aussage "Ich liebe dich nicht mehr so wie am Anfang" ja nicht unbedingt negativ. Wenn die Beziehung sich verändert und eine andere Ebene erreicht, wird die Liebe ja nicht unbedingt weniger, sondern halt eben anders. Vielfach kennt man sich aber auch eben besser, ist vertrauter, gelassener, macht sich nicht mehr über alles Gedanken wie am Anfang der Beziehung und das ist ja positiv. Somit sollte deine Freundin am besten mal mit ihrem Freund reden, wie er das Gesagte wirklich gemeint hat.

» scarlett3001 » Beiträge: 31 » Talkpoints: 18,94 »



Hallo, diesen Satz habe ich auch schon mal gehört von meinem Ex Freund, der hat mir das nach 3 Jahren Beziehung gesagt. Er hat damit aber gemeint das er mich gar nicht mehr liebt und hat sich nur nicht getraut Schluss zu machen. Ich habe mich dann von ihm getrennt, den der Satz hat mich schon sehr verletzt und hat an der Beziehung geknabbert.

Das Gefühl mit Herzklopfen und Schmetterlingen im Bauch ist eher ein Anfang mit verliebt sein und so. Einen Menschen lieben kann man erst nach einer gewissen Zeit des kennen lernen. Ich weiß von mir jetzt das ich meinen Freund nach 1,5 Jahren immer noch so liebe wie im Anfang, man schwebt halt nicht mehr auf Wolke sieben wie am Anfang.

Wo man sich am liebsten an den anderen dran geklebt hätte, das hat auch schon nach gelassen, aber den Satz würde ich nicht benutzten. Denn ich liebe ihn noch mehr als am Anfang, nur anders, auf einer anderen Ebene. Es ist die Ebene der Liebe und nicht des verliebt seins.

Das ist eine Stufe weiter und dieses Gefühl muss gehalten werden mit gegenseitiger Aufmerksamkeit und Arbeit an einer Beziehung. So wie man seine Freunde pflegt muss man auch seine Beziehung pflegen, dann bleibt das auch mit der Liebe so wie fast am Anfang.

» kirsche678 » Beiträge: 519 » Talkpoints: -2,50 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Mit dem Satz hat er aber wirklich was riskiert. Was wollte er Deiner Freundin damit sagen? Was wollte er erreichen? So etwas sagt man doch nicht ohne einen Gedanken an die möglichen bzw. erhofften Folgen.

Entweder es ist eine Art, ein Beziehungsende einzuläuten oder aber er möchte (ungeschickt) darauf aufmerksam machen, dass die Beziehung zu kippen droht und will um sie kämpfen. Aber einfach so dies zu sagen macht keinen Sinn.

Leider kann es natürlich sein, dass er sie nicht mehr liebt. Wieso glaubst Du, sollte das Gefühl für einen Menschen ewig da sein müssen. Das kann sein. Es kann auch sein, dass dafür hart an sich selbst gearbeitet werden muss. Aber niemand darf erwarten, dass es so ist!

Vielleicht sollte Deine Freundin den Satz als Chance nehmen, und auch für sich selbst ergründen, wie viel Liebe bereits der Routine gewichen ist und ob das Zusammensein nur aus Verlegenheit, Gewohnheit und der Angst vor dem Alleinsein begründet ist.

» derpunkt » Beiträge: 9898 » Talkpoints: 88,55 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


So wie es die anderen auch schon meinten, ich denke es ist ein riesiger Unterschied wie es der Freund gemeint hat! Ich finde mit der Zeit liebt man einander immer mehr, mir geht es zumindest so. Umso länger eine Beziehung andauert umso mehr schätze ich meinen Freund. Die Liebe steigert sich. Das Verliebtsein hingegen ist nach ein paar Wochen schon vorbei, Herzklopfen, Schmetterlinge im Bauch diese üblichen Anzeichen für die "Liebe" sind bei mir immer nur Anfangs da.

Leider vermissen viele dieses Gefühl von "verliebt sein", doch es ist logisch dass dieses nicht ewig anhalten kann. Es kann zwar neu entfachen durch einen Streit oder einen neuen Lebensabschnitt, aber sonst verschwindet das leider gänzlich. Ich persönlich schätze die Liebe vielmehr als das Gefühl der Schmetterlinge, ich schätze Alltag und dass man weiß wie der andere von einem denkt.

Damit deine Freundin weiß was er gemeint hat, würde ich auf alle Fälle ein klärendes Gespräch führen. Sollte er sie nicht mehr lieben wäre eine Trennung wahrscheinlich absehbar. Denn ohne Liebe bleibt wohl nicht mehr viel über!

Ich hoffe er hat sich falsch ausgedrückt und er meinte nur diese Schmetterlinge im Bauch. Viel Glück deiner Freundin!

Benutzeravatar

» misses_jessica » Beiträge: 963 » Talkpoints: -4,91 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Sicher ändert sich viel, aus der Verliebtheit wird tiefe Liebe und wenn man nicht weiter daran arbeitet, dann kann das auch verfliegen oder gar ganz weg gehen. Man sagt doch immer die Liebe ist wie eine Pflanze die gepflegt werden sollte. Ich finde das ist absolut passend, ich bin momentan in einer gleichen Situation, dass ich nicht mehr so empfinde wie am Anfang und das es mir scheint es sind nicht mehr die Gefühle die ich am Anfang hatte.

Leider ist es nun mal so, dass nach einer gewissen Zeit der Alltag einkehrt, man hat nicht mehr die berühmten Schmetterlinge im Bauch und alles erscheint fade. Genau das ist der Zeitpunkt an dem die Beziehung wieder richtig in Schwung gebracht werden sollte. Es ist Zeit das wieder Abwechslung in die Beziehung rein kommt, dann werden sie es auch schaffen. Sie müssen wieder mehr Spaß miteinander haben, dann werden sie sehen was der andere einem Wert ist und es wird die Beziehung beleben.

Oft sagt man sowas doch, um auszudrücken, dass man unglücklich ist. Er wollte ihr damit sicher nur klar machen, dass sie vielleicht etwas ändern sollten sonst geht es in die Brüche. Sie soll es als Hilfeschrei sehen und darum kämpfen das es weiter geht!

» timbo007 » Beiträge: 950 » Talkpoints: 1,27 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Was du meinst ist einfach das Verschwinden der ersten Verliebtheits Gefühle und das Einkehren des Alltags in eine Beziehung. Zu Beginn ist das Verliebtheits Gefühl eben besonders intensiv und eben einfach da. Man ist aufgeregt, bevor man den Partner sieht, denkt den ganzen Tag nur an ihn und malt sich das Leben und die Zukunft in den tollsten Farben aus. Das sind eben einfach die Hormone und so läuft dass, wenn man verliebt ist. Tatsache ist aber eben, dass das Aufregende an dem ganzen die Tatsache ist, dass man jemanden neuen kennengelernt hat, die Person ist neu oder eben die Liebesgefühle und die ersten Wochen werde da noch sehr intensiv ausgelebt und genossen.

Irgendwann ändert sich das aber zwangsläufig. Je häufiger man sich sieht und um so besser man seinen Partner kennt, desto weniger wird das Gefühl des verliebtseins, denn irgendwann ist einfach der Alltag da. Man hat seinen Traumpartner erobert, man wohnt mit ihm zusammen, man sieht sich jeden Tag. Um die Uhrzeit gibt es Mittagessen, die Frau darf morgens als erste unter die Dusche, am Freitag gehen wir essen und am Sonntag liegen wir auf der Couch. Das alles wird irgendwann so normal, dass es schon langweilig ist und weil man alles hat und alles weiß, ist der Partner für einen dann manchmal nicht mehr interessant, die Liebe ist weg und die Beziehung aus.

Mein Ansicht nach, kann man aber verliebt sein, nicht als Liebe bezeichnen. Verliebt sein ist in vielen Fällen nichts ernstes, sondern nur eine Art Anflug, eine Laune. Man verliebt sich nicht in die Person, sondern in das Aussehen, Verliebtheit auf den ersten Blick also so gesehen. Wenn man sich auf solche Beziehungen einlässt, dann kann man eigentlich davon ausgehen, dass diese nicht lange halten und früher oder später zu Ende gehen, recht früh eigentlich meistens. Das liegt eben wirklich daran, dass man sich mehr in Auftritt und Gehabe verliebt, als in die Persönlichkeit selbst und wenn sich diese erst richtig entpuppt, dann will man die Person nicht mehr haben.

Meiner Ansicht nach kann eine richtige Liebe nur dann wirklich was werden, wenn sie sich so gesehen langsam anschleicht, also etwa erst dann das Gefühl von verliebt sein aufkommt, wenn man die Person kennt und nicht, wenn man sie das erste Mal sieht. Andersherum kommt es dann meiner Ansicht nach verhältnismäßig häufig zu Fällen wie in dem von dir geschilderten Beispiel, man liebt sich nach einer Weile nicht mehr, weil das erste Prickeln weg ist. Und wenn das weg ist, dann ist es eben weg und dann war das meistens auch das einzige, was man an der Beziehung geliebt hat, das Prickeln und die Schmetterlinge und nicht die Person. Da ist dann auch nichts mehr mit Liebe, denn einmal verliebt sein bedeutet leider nicht, dass man tiefere Gefühle hegt, dass ist leider nicht immer so.

Ich finde daher schon, dass sich die Liebe ändert, bei nahezu jedem. Bei mir und meinem Freund ist das noch nie wirklich extrem passiert, unsere Beziehung basiert aber auch nicht auf einem Anflug von Verliebtheit, den sich zwei Menschen haben zu kommen lassen. Aber da sich Menschen mit der Zeit ändern und eben auch der Alltag eine wichtige Rolle spielt, ändert sich auch die Liebe, meistens sogar recht schnell und irgendwann verschwindet sie manchmal eben auch.

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Ich denke auch, dass sich die Gefühle etwas ändern im Laufe der Zeit. Aber das muss gar nicht negativ sein. Ich habe zwar immer noch Herzklopfen, wenn ich meinen Freund sehe und habe auch noch den Drang, mich hübsch zu machen für ihn. Aber dafür sind andere Gefühle abgeflaut. Beispielsweise denke ich nicht mehr ununterbrochen an das eine. :wink: Mittlerweile finde ich es nicht so schlimm, eine Woche lang nicht mit ihm zu schlafen. Zu Anfang bestand unsere Beziehung praktisch nur aus Sex, aber ich finde es gut, dass sich das geändert hat. Ich habe das Gefühl, ihn jetzt besser kennengelernt zu haben, weil wir nun mehr miteinander reden.

Aber meine Liebe zu ihm hat sich noch in anderer Hinsicht verändert. Früher war er einfach nur mein Freund, aber heute ist er mehr als nur mein Partner. Er ist gleichzeitig mein bester Freund und manchmal auch wie ein großer Bruder für mich. Ich will in seiner Gegenwart nicht (mehr) nur gut aussehen und die perfekte, liebenswürdige Freundin sein. Ich will manchmal auch mit ihm rumalbern, mich streiten oder ihn ärgern. Die Liebe hat sich also schon geändert, doch ist sie eine bessere geworden.

» Cappuccino » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Ich glaube schon, dass sich die Liebe in einer Beziehung verändert. Die von dir beschriebene Nervosität und das Herzklopfen sind für mich typische Anzeichen des Verliebt seins. Zu Beginn einer Beziehung kann man an nichts anderes mehr denken und möchte am liebsten ununterbrochen bei seinem Schatz sein. Aber im Laufe einer Beziehung spielt sich das alles ein und normalisiert sich auch wieder.

Als ich mit meinem Freund ganz frisch zusammen kam hatte es mich voll erwischt. Ich hatte dieses besagte Herzklopfen und war immer total aufgeregt wenn wir uns sahen. In Gedanken war ich immer bei ihm und konnte mich nur schwer auf andere Dinge wie die Schule konzentrieren. In den ersten Wochen und Monaten war ich total in ihn verliebt, jedoch hat sich das Gefühl irgendwann gewandelt und aus dem verliebt sein wurde Liebe. Ich kann nicht genau sagen wann sich die Verliebtheit in Liebe verwandelt hat, aber irgendwann ist es einfach passiert.

Mittlerweile sind wir schon über 6 Jahre zusammen und ich liebe ihn immer noch so sehr wie damals. Ich sehe in ihm mittlerweile nicht nur meinen Partner, sondern auch meinen besten Freund mit dem ich über alles reden und lachen kann. Ich mache mich auch noch genau wie am Anfang extra hübsch für ihn, aber die Nervosität und das Herzrasen haben abgenommen. Das ist aber nicht unbedingt etwas schlechtes, sondern zeigt einfach wie wohl ich mich in seiner Gegenwart fühle. Zu Beginn einer Beziehung kennt man den Partner noch nicht so gut und hat eventuelle ständig Angst etwas falsch zu machen oder ihn bzw. sie zu enttäuschen. Mittlerweile kenne ich meinen Freund eben so gut, dass ich mich nicht mehr verstellen muss und mich folglich auch sicher in seiner Gegenwart fühle.

Der Kommentar des Freundes deiner Freundin kann vieles heißen. Entweder ist bei ihm auch aus der Verliebtheit Liebe geworden und er hat versucht es ihr mitzuteilen oder die Liebe zu ihr hat abgenommen. An der Stelle deiner Freundin würde ich in dem Punkt nachfragen, denn vielleicht hat er es nicht so gemeint wie sie es aufgefasst hat. Sie sollte ihn auf jeden Fall nochmal darauf ansprechen um Klarheit zu haben, sonst wird sie sich in nächster Zeit sicherlich sehr unwohl fühlen.

Benutzeravatar

» Sissley » Beiträge: 1131 » Talkpoints: 5,54 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^