Unfairer Lehrer

vom 06.11.2009, 16:30 Uhr

Ein Schüler aus meiner Nachbarschaft ist in einer Klasse, die einen sehr unfairen Mathematiklehrer hat. Er hat mich um Rat gebeten, was die Klasse tun soll, aber mir fällt auch nichts ein. Vielleicht fällt hier im Forum jemandem etwas ein.

Es geht um Folgendes: Diese Realschulklasse hat einen Lehrer in Mathematik, der kein ausgebildeter Pädagoge ist, sondern promovierter Naturwissenschaftler. Er ist Quereinsteiger, was ja nicht unbedingt schlecht sein muss, aber in diesem Fall ist es sehr schlecht, vor allem, weil es um die Qualifikation für die gymnasiale Oberstufe bzw. um Ausbildungsplätze geht. Dieser Lehrer lässt Arbeiten schreiben, die in der Regel mit einem Schnitt von 4,8 und schlechter ausfallen.Manchmal werden sie sogar aufgewertet um so einen Schnitt zu erreichen, sonst würde das ganze noch katastophaler aussehen. Vielleicht werden jetzt einige sagen, dass die Schüler mehr lernen müssen.

Das mag für einige zutreffen, aber es gibt einige von denen, die wirklich wochenlang für die Arbeit lernen und dennoch mit einer schwachen vier oder einer fünf die Arbeit schreiben. Das Problem ist die Aufgabenstellung des Mannes. Ich habe mir die Arbeiten angesehen und so etwas habe ich bis jetzt nicht gesehen. Da ist eine Aufgabe dabei, manchmal auch zwei, die man lösen kann, wenn man gelernt hat. So kann man sich wenigstens die fünf sichern. Der Rest sind Aufgaben, die in einen Mathematikwettbewerb für hochbegabte Mathematikschüler gehören, aber nicht in die Arbeit einer Realschule. An seinen Aufgaben scheitern auch gute Mathematiker vom Gymnasium.

Ein anderes Problem ist, dass er ihnen etwas verspricht, an das er sich nicht hält. So wurde ihnen gesagt, dass sie für die letzte Arbeit eine Formelsammlung bekommen. Also hatte auch kaum jemand die Formeln gelernt. Während der Arbeit hieß es dann, es gäbe keine Formelsammlung, wer sich nicht sicher sei, oder die Formeln nicht kenne, könne sich diese durch Punktabzug in der Aufgabe bei ihm "kaufen". Diese Arbeit haben sie nach den Herbstferien geschrieben. Vor den Ferien hat er ihnen ein Blatt ausgeteilt, auf den der benötigte Stoff für die Arbeit aufgeführt war. Es war Stoff, der drei Schuljahre umfasste. Traurig ist, dass einige Schüler die Ferien durchgelernt haben und dann während der Arbeit feststellen mussten, dass nichts davon abgefragt wurde. Dagegen wurden Sachen abgefragt, die er nicht besprochen hatte. Zwei Stunden vor der Arbeit hat er ein neues Thema angefangen, obwohl Schüler noch Fragen zum Stoff für die Arbeit hatten. Diese wollte er nicht mehr besprechen.

Wie ihr euch vorstellen könnt, sind die Schüler frustriert. Die Eltern ebenfalls, vor allem auch, weil viele Nachhilfe bezahlen, die dann nichts bringt. Die Schüler fürchten um ihre Zukunft, weil viele aufs Gymnasium wollen, aber dafür braucht man schon die Qualifikation. Und mit einer fünf in Mathematik erreicht man diese nicht. Traurig ist, dass diese Schüler dann zum "Spaß" Arbeiten von anderen Lehreren schreiben, und dann im Bereich sehr gut - befriedigend + liegen. Was sollen die Schüler, die Eltern unternehmen? Der Mann lässt nicht mit sich reden.

» delfin45 » Beiträge: 80 » Talkpoints: 0,37 »



Als ich gerade dieses Thema in der Beitrasübersicht gelesen habe, hatte ich mich schon innerlich darauf ein gestellt, dass ich als angehender Lehrer mal wieder gegen absolut ungerechtfertigte Forderungen und Ansichten von absolut unfähigen Eltern, die meinen ihre Kinder werden immer nur unfair behandelt und ihre Kinder sind nie an etwas schuld, argumentieren muss, aber das ist in diesem Fall definitiv nicht so.

Wenn es wirklich so ist, wie du schreibst, dann sollten die Eltern sich im Klassenverband zusammenschliessen, evtl. im Zuge eines extra einberaumten Elternabends, der über die Klassenpflegschaft einberufen wird, um zu besprechen wie man weiter vorgehen kann. Erst hatte ich gedacht, dass man vielleicht mit dem Klassenlehrer der Klasse mal reden sollte, aber das wird nicht so viel bringen, da auch an Schulen gilt, dass eine Krähe der anderen kein Auge aushakt und der Klassenlehrer nur beschwichtigen wird. Deshalb ist die nächste Instanz einzuschalten: der Schuldirektor. Der hat die "Macht", einen Lehrer auch einmal zurechtzustutzen, wenn er übers Ziel hinausschießt. Zudem kann der Rektor sich auch in den Unterricht mit reinsetzen. Ich bin mir gerade nicht ganz sicher, aber ich meine, dass auch Eltern dazu das Recht haben, aber das muss man mal genau in dem entsprechenden Bundesland nachschlagen in den Schulgesetzen.

Sollte auch der Rektor nicht wirklich etwas ausrichten können oder wollen, dann muss es eben weiter ans Schulamt geleitet werden, allerdings wird es dann langsam unschön, sowohl für den Lehrer als auch für die Schüler und die Eltern. Problem dabei ist ja leider, dass der Lehrer letztendlich immer am längeren Hebel sitzt, so lange er die Klasse noch unterrichtet. Ganz wichtig ist in meinen Augen, dass die Eltern zusammen auftreten und nicht vereinzelt sich für ihre Kinder einsetzen; getreu dem Motto: gemeinsam sind wir stark!

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» diezeuxis » Beiträge: 1207 » Talkpoints: 964,75 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Und du meinst jetzt, das wird im späteren Leben mal anders und da behalt einen niemand mehr 'unfair'? So ist es leider nicht und ich hab eigentlich eher die Erfahrung gemacht, dass es genauso auch weitergeht. Meinst du heute an der Uni ist es anders? Ich bin es noch immer gewohnt, dass relevanter Klausurstoff sich während der Klausur und später als eben doch nicht ganz so relevant oder sogar als völlig überflüssig herausstellt. Und was soll ich dann machen? Ich kann mich zu Hause einschließen und mich den halben Tag darüber aufregen, oder ich fange einfach an das zu akzeptieren und das Beste daraus zu machen.

Dann HAT man eben mal zu viel gelernt in den Ferien - Ja, und? Meinst du das ist eine Art verschwendete Gehirnzellen, die man jetzt wieder zurück klagen kann? Man könnte auch einfach froh über alles sein, was man gelernt hat und sicherlich irgendwann mal wieder braucht statt sich darüber aufzuregen, dass es nicht abgefragt wurde. Ich war es auch in meiner Oberstufenzeit gewohnt, dass wir Klausuren geschrieben haben, die einen Schnitt von knapp unter 5,0 erreichten. Dass die immer so 'fair' waren, glaub ich auch nicht - Trotzdem heißt das doch automatisch nicht, dass man dazu gehören muss, oder? Du könntest auch einer der Schüler sein, die eine 3,5 geschrieben haben. Diese Leute muss es ja auch geben.

» Sippschaft » Beiträge: 7575 » Talkpoints: 1,14 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Ich denke auch, dass man da eine Art Misstrauensvotum einlegen sollte, wie diezeuxis es schon angeführt hat. Dabei ist es wichtig, dass die letzten Arbeiten, Notenspiegel etc. pp. auch vorgelegt und besprochen werden mit der Direktion.

Eltern und Kinder können sich immer viel beschweren und häufig auch mit Recht, aber genauso ist da oft auch viel Querulanz vorhanden. Deswegen ist es wichtig, dass ihr handfeste Beweise aufzeigt, die den Mann deutlich belasten. Es geht ja nur darum, dass er sich dem Leistungsstand und den Leistungsanforderungen vor allem angleicht und darauf verzichtet, die Schüler immer wieder in die Pfanne zu hauen sozusagen.

Es gibt Curricula und Richtlinien nicht nur aus Spaß und guter Laune und wenn der gute Mann sich an nichts davon wirklich hält, dann ist das zu ahnden, da beißt keine Maus den Faden ab.

Und was den Kommentar von Sippschaft angeht: Mir kommt es vor, als wärst du selbst sehr frustriert im Studium. Fakt ist, dass es hier nicht um Erwachsene geht, die ihren Bildungsweg frei wählen und sich dafür einen aufreißen, nicht um Studenten, sondern um Kinder. Kinder, die auf der Realschule die Chancen nutzen wollen, die sie kriegen können. Und man kann Kindern auf einem bestimmten Leistungsniveau nicht mit unverhältnismäßig krassen Aufgaben kommen. Wenn jemand nicht schwimmen kann, dann stößt man ihn ja auch nicht ins tiefe Wasser und lacht ihn aus, wenn er ertrinkt.

» Lassandra » Beiträge: 93 » Talkpoints: 0,14 »



Sowas habe ich schon öfters gehört: Wissenschaftler, manchmal sogar ehemaliger Professor, unterrichtet plötzlich an einer Schule und das natürlich mit wesentlich höherem Niveau. Zum einen liegt das mitunter auch an der schlechten Vorbildung der Schüler. Sicherlich ist der Lehrer strenger und die Aufgaben niveauvoller, aber das muss nicht nur seine Schuld sein.

Erfahrungsgemäß ist es sogar so, dass den Schüler sowas später mal mehr bringt. Sowas sieht man jetzt kaum, weil man nur die schleche Benotung sieht und das man sich damit vlt seine Zukunft verbaut. Ich kann durchaus empfehlen, sich mehr in das Fach hineinzuarbeiten. Dann wird das auch was. Und wenn es später mal an die Ausbildung oder das Studium geht, ist man besser vorbereitet. Dann ist das Niveau sowieso höher und es interessiert keinen, wie man das findet.

Ansonsten kann man sich natürlich auch beschweren. Elternversammlung einberufen und dann ab zum Direktor. Vielleicht gibt der Lehrer seine Position dann auf und die Klasse bekommt wieder einen "netten" Lehrer. Aber ob das dann besser ist ist fraglich.

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» winny2311 » Beiträge: 15159 » Talkpoints: 4,91 » Auszeichnung für 15000 Beiträge


Nun, ich denke, dass man mit seinen Urteilen hier zunächst schon zurückhaltend sein sollte. Natürlich ist es zunächst einmal eine völlige Umstellung als Schüler plötzlich von einem Hochschul"lehrer" ohne pädagogische Ausbildung unterrichtet zu werden. Die Schüler werden hier (wie lange unterrichtet er sie schon? Offenbar schon länger, da die Kinder ja schon vor den Sommerferien Lernstoff von ihm vermittelt bekommen haben) auch ihre Probleme haben zu folgen, das glaube ich gerne. Allerdings würde ich grundsätzlich immer vorsichtig mit den Aussagen von Schülern umgehen. Die versuchen sich erfahrungsgemäß immer erstmal über den einfachsten Weg aus der Problematik zu befreien. In dem Fall: Lehrer ist unfähig, Lehrer muss weg oder die Aufgaben einfacher werden.

Es ist als Außenstehender und nur von des Schülers Wort immer schwer zu beurteilen, was ein Lehrer nun angekündigt hat, an was er sich gehalten hat, oder was er unterschlägt. Ob es nun letztendlich nicht doch fair ist oder die Schüler ihre Lage dramatisieren. Auch solche Aussagen wie man habe die ganzen Ferien über gelernt, muss man bei Schülern nicht immer so wörtlich nehmen. Doch gerade wenn du schreibst, dass einige der Realschüler noch dazu streben, auf das Gymnasium zu wechseln, würde ich ihnen doch anraten, sich mit dem Stoff auch wirklich intensiver zu beschäftigen. Je früher sie sich an das Selbststudium gewöhnen, desto besser. Auch wenn man damit zu Anfang immer ganz schön auf die Nase fallen kann. In dem Sinne ist es doch tatsächlich eher als Chance zu verstehen.

Kannst du noch grob eine der Aufgaben umreißen? Im Grunde finde ich es sogar ganz gut, dass der Doktor das Niveau etwas heben will.. die Professoren sehen sich an der Uni ohnehin (gerade in den Naturwissenschaften) einem ungeheuren (und das ist wirklich als Wort zu verstehen..) Unwissen der Studierenden von elementaren Grundstrukturen ausgesetzt. Wenn sich die Schüler schaffen da durchzubeißen (und einige scheinen ja durchaus bessere Noten zu schreiben), dann ist es schlussendlich nur als enormer Reichtum zu verstehen. Sollten es die Gymnasiasten tatsächlich einfacher haben, können die Realschüler ja voller Vorfreude auf den Wechsel blicken. :wink:

Interessant wäre wirklich zu wissen, seit wann genau die Schüler die Eigenarten ihres Lehrers schon kennen (sollten), denn so neu kann es ihnen ja nicht sein.

» antiheldin » Beiträge: 51 » Talkpoints: 0,48 »


Wenn man davon ausgeht, das es so gelaufen ist, wie beschrieben, dann ist das schon krass. Ich kann als Lehrer doch nicht was ausgeben als Lernhilfe und dann was komplett anderes abfragen. Genauso wie mit der Formelsammlung. Wenn diese zugesagt war, dann kann man die auch nicht verweigern.

Ich denke mal, der vorgeschlagene Weg von diezeuxis wird der beste sein. Er ist ja als zukünftiger Pädagoge sicher am besten damit bewandert, was die Eltern nun tun können. Und anhand der geschriebenen Klausuren kann ja auch einiges nachgewiesen werden, was da gelaufen ist. Vorallem wird hoffentlich noch mindestens ein Schüler diesen Zettel haben der ausgegeben wurde vor den Ferien.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge



Also erst einmal ist es sicherlich begrüßenswert und auch sehr gut, dass du dich anscheinend so um deine Nachbarklasse kümmerst und auch versuchst, diesen einfach wertvolle Tipps zu geben, ich glaube kaum, dass dieser Gedanke vielen anderen Leuten gekommen wäre. Nun zu deinem Fall, anscheinend sieht es mir so aus, als ob es nur 3 Faktoren gibt, die da eine doch sehr erhebliche Rolle spielen. Allerdings denke ich kaum, dass der Lehrer nun absichtlich euch schlecht lehren würde, er kann es eventuell auch einfach nicht besser und deswegen kommt es eben zu solchen Komplikationen. Aber hier gleich von "unfair" zu sprechen, das ist meines Erachtens nach einfach der komplett falsche Ansatz, man sollte lieber exakt und objektiv nach Gründen dafür suchen, warum denn solche unterirdischen Schnitte bei den Tests und Klausuren heraus kommen, dann kann man immer noch auf dem Lehrer herum hacken, finde ich zumindest.

Die erste Rolle spielen natürlich einmal wieder die Leidtragenden, die Schüler in der Schule, die anscheinend nun einfach einen neuen Lehrer vorgesetzt bekommen haben und mit diesem jetzt überhaupt nicht mehr zufrieden sind. Allerdings muss man dann immer auch sehen, dass sich das auch genau so schnell noch legen kann, ob das nun bei euch so ist oder nicht, das kann ich nicht beurteilen, aber ich habe da ganz gute eigene Erfahrungen mit diesem Thema gemacht. Wir hatten nämlich auch letztes Halbjahr einfach so einen neuen Lehrer bekommen, der auch nicht gerade die Ahnung der Welt hatte und er hatte nicht wirklich einen Plan, von was er denn dort gerade redete. Auf jeden Fall konnte er nicht wirklich etwas, was Mathematik angeht und demnach waren wir auch entsprechend schlecht bei ihm. Dann haben wir alle aber einfach selbst die Initiative ergriffen und haben uns selbst den Stoff gelernt. Da hatte der Lehrer natürlich keine andere Wahl mehr als uns die guten Noten zu geben. Für dich heißt das also, dass die Schüler auch durchaus einmal selbst versuchen sollten, sich zu bessern und ihre Leistung auch einfach zu steigern, sonst wird das wohl von selbst kaum etwas werden mit diesem neuen Lehrer.

Dann liegt es natürlich auch noch an der Schule. Hat sich denn überhaupt einmal jemand die Mühe gemacht, den Weg zur Schulleitung aufzusuchen? Falls ja, hat das dann auch zu etwas geführt? Ich für meinen Teil kann es mir ja eher weniger vorstellen, denn bei uns an der Schule zumindest blieb die Schule da immer steinhart, was solche Fälle anging und man hat kein Auge zugedrückt und hat uns einfach uns mit dem Lehrer abfinden lassen. Erst als wir dann eine Elternkonferenz ein beriefen hat man uns bei der Schule wenigstens wahrgenommen. Das fand ich schon ziemlich unsozial von unserer Schule und da muss man einfach schauen, ob das bei euch nicht auch der Fall ist, denn sollte dies wirklich so sein, dann wäre das überhaupt nicht gut, dann müsste man auf jeden Fall schleunigst gegen die Schule und den Lehrer auch noch vorgehen, damit die Schüler endlich wieder den Unterricht bekommen, den sie verdienen.

Dann gibt es noch den Lehrer, der meines Erachtens nach hier die Hauptschuld an der ganzen Sache trägt. Denn der Lehrer, wie kann er denn überhaupt so verantwortungslos an die ganze Sache herangehen? Ich meine, er sieht doch, dass die Schüler nicht wirklich etwas leisten, da muss man sich doch auch einmal an die eigene Nase fassen und sich einfach eingestehen, dass man anscheinend nicht der Profi schlechthin ist, was solche Lehrsachen angeht, da kann man doch auch nicht einfach so darüber hinweg sehen? Das macht mich ehrlich gesagt ein wenig stutzig und ich finde einfach, dass die Parallelklasse schon viel früher hätte handeln sollen, schließlich sind Schnitte mit 4,8 in dieser Form ja wohl kaum akzeptabel und das geht ja mal überhaupt nicht in Ordnung. Ich hoffe für euch, dass ihr eine Lösung finden könnt, aber eins steht ja mal fest, so kann es nicht weitergehen.

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» fcbtill » Beiträge: 4713 » Talkpoints: 21,47 » Auszeichnung für 4000 Beiträge


Es ist einfach nur traurig und wir haben auch Probleme mit unserem Mathematiklehrer, der aber sogar gar kein Quereinsteiger ist. Unsere Parallelklasse klagt über ihren Lehrer, der frisch vom Physik-Studium kommt und somit kaum Erfahrungen hat. Aber unser Problem ist, dass unser Lehrer es nicht schafft, sich durchzusetzen und den Stoff uns rüber zubringen. Die Klassenarbeiten sind ziemlich schlecht ausgefallen, aber er schiebt die Notenverteilung nach oben, sodass wir die Arbeit nicht nach schreiben können. Das heiß, dass man von 24 Punkten mit 10 immer noch eine 4 bekommt. Er erklärt es auf so eine Art, dass niemand ihn versteht und deshalb sind wir am Ende des Schuljahres zum Konrektor gegangen. Er war so was von nett und hat sich unsere Probleme angehört und sich Zeit genommen. Bei ihm haben wir erfahren, dass er mit allen Klassen nicht klarkommt und dass er dies nicht zum ersten Mal hört. Ich war ein wenig überrascht, da er uns als schlimmste Klasse in seiner bisherigen Karrieren erlebt hat. Der Konrektor sagte uns auch, dass wir ein wenig spät sind und dass es passieren könnte, dass wir ihn weiter behalten müssen. Das Beste wäre gewesen, wenn die Eltern sich über das Sekretariat beschweren müssten, denn dann wäre die Schule so unter Druck gewesen, dass ein Lehrerwechsel sofort stattgefunden wäre. Da wir eine Autistin in der Klasse haben, die auch nicht klar kommt, hat sich eine Betreuerin für uns eingesetzt. Sie meint, es sieht gut aus, ob tatsächlich ein Lehrerwechsel stattfinden wird, ist unklar. Wir haben natürlich sehr oft mit unserem Klassenlehrer geredet und es hat nichts gebracht, zwar hat er immer uns Tipps gegeben und uns zugehört, aber der Lehrer hat sich nicht geändert.

Noch einmal zur Parallelklasse, die auch vorher eine andere Lehrerin hatte und im Halbjahr gewechselt wurde. Die Klasse klagt, dass die Aufgaben zu schwer sein und dass er die Themen nicht erklären kann. Ich habe diesen Junglehrer in Physik und ich bemerke, dass er sich wenigstens bemüht.

Ich glaube das Schlimmste ist, dass er mit sich nicht reden lässt und er ist ja sozusagen noch Anfänger und mit Kritik umgehen sollte. Aber es kann nicht sein, dass er lügt, Versprechungen nicht einhält und Klassenarbeiten schreibt, die die Themen der letzten Jahre beinhaltet. Da ich vermute, ein Gespräch mit dem Klassenlehrer auch nichts nützt, würde ich direkt zum Rektor gehen und um einen schnellen Lehrerwechsel zu sorgen. Falls dieser meint, es könne nicht klappen, würde ich einen Elternstammtisch einberufen und dort Weiteres besprechen. Die letzte Lösung wäre, im Sekretariat, wie ich oben erklärt habe, anzurufen und sich zu beschweren, denn es kann nicht sein, dass ein Lehrer lügt und mit diesem Argument müsstest du sehr weit kommen.

In den meisten Fällen kommt man nur mit einem Lehrerwechsel klar, da Lehrer so stur sein können. Du schreibst, wie viel die Schüler lernen und ich kann meinen Augen fast nicht trauen. Trotzdem schreiben diese nur schlechte Noten. Ich kann überhaupt nicht lernen, da ich den Stoff nicht verstehe und in der letzten Klassenarbeit kamen auch Themen dran, die vom Thema abwichen und wo wir sehr unvorbereitet waren. Selbst die, die im früheren Mathematikunterricht gut waren, haben sich um 3 Noten verschlechtert. Aber ich finde trotzdem, dass ich dein Problem sogar schlimmer anhört und nach meiner Einschätzung bringt es nichts, mit ihm noch ein weiteres Mal zu reden. Denn in der Oberstufe geht es um das Abitur, und dadurch, dass die Schüler jetzt nicht klarkommen, könnte es passieren, dass die ganze Klasse nicht mehr klarkommt. Denke positiv und ich wünsche dir viel Erfolg.

» flori96 » Beiträge: 42 » Talkpoints: 34,07 »


Ich glaube ehrlich gesagt nicht, dass es etwas nützt, wenn man mit dem Lehrer in irgendeiner Form das Gespräch sucht. Leider haben die Lehrer etwas, was pädagogische Freiheit genannt wird und dagegen kann man überhaupt nichts tun, selbst als Gemeinschaft nicht. Wie bereits erwähnt wurde, können Lehrer sehr stur sein und ich nehme mal schwer an, dass es dieser auch ist und er überhaupt nicht mit sich reden lassen wird. Er wird seinen Unterricht, seine Versprechungen und auch seine Klassenarbeiten nicht ändern, weil ein paar Schüler und deren Eltern herum jammern.

Ich denke, der einzige Weg, der da hilft, ist der Gang zum Direktor. Es gibt ja nicht umsonst so etwas wie einen Elternbeirat, Schülersprecher, Vertrauenslehrer, und so weiter. Man redet immer davon, dass diese für einen da sein sollten und sich für die Schüler einsetzen sollten, aber wenn dann mal eine solche Situation besteht, dann denkt kaum jemand daran, sich an einen der Stellvertreter zu wenden. Mein Lehrer hat mir das aber mal ziemlich genau erklärt. Bevor man zum Direktor geht, sollte man immer erst zur nächst höheren Instanz gehen, als man selbst ist und das ist in erster Linie der Vertrauenslehrer, dann der jeweilige Abteilungsleiter der Schulart an der Schule (bei uns gibt es einen Abteilungsleiter für das berufliche Gymnasium, die Berufsschule, die Meisterschule und so weiter) und erst wenn sich dann immer noch nichts geändert hat, sollte man zum Direktor gehen.

Ich habe es einmal miterlebt, dass eine Klasse einen anderen Lehrer bekommen hat, weil es überhaupt nicht funktioniert hat. Es war auch ein Mathematik-Lehrer. Also vielleicht klappt es in diesem Fall ja auch.

» *sophie » Beiträge: 3506 » Talkpoints: 1,38 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


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