Kindergärtnerin, die nicht gut deutsch spricht
Also, meine Kinder gehen / gingen in einen Kindergarten, in dem alle Erzieher fließendes und korrektes Deutsch sprechen. Trotzdem brachten sie vom Kindergarten manchmal ulkige Formulierungen mit, die sie sich von anderen Kindern abgehört haben. Mit einer kleinen Erklärung war aber meist sowas schnell ausgeräumt und neu gelernt.
Je nach dem, wie alt die Kinder sind, so ab drei etwa, verstehen sie das durchaus, wenn man ihnen erklärt, Frau X kommt aus der Türkei und lernt unsere Sprache gerade. Manchmal macht sie noch Fehler. Da ja auch Kinder da in diesem Kindergarten sind, die Deutsch nicht als Muttersprache haben, kennen die Kinder das ja schon aus Erfahrung, was das bedeutet. Wenn die Kinderpflegerin den Kindern auch sagt, helft mir beim Sprechen lernen, dann ist das für die Kinder kein Problem. Kinder unter drei machen meist eh noch so viele Fehler beim Sprechen, da sie die Sprache durch Versuch und Irrtum und durch nachahmen lernen, dass ich das völlig unproblematisch sehe.
Was ich als gutes Konzept halte: Wenn man Erzieher oder sonstige Angestellte in einem Kindergarten hat, die eine Fremdsprache auf Muttersprachniveau können, dann bietet sich an, dass diese auf ihrer Muttersprache mit den Kindern reden. Es gibt viele Kindergärten, die überaus erfolgreich mit diesem Konzept arbeiten. Auch in den Grundschulen wird ja heute schon spielerisch mit Fremdsprachen angefangen. Zumindest in Deutschland. Was Österreich betrifft, bin ich völlig überfragt. Auch wenn die Kleinen dadurch kaum fließend türkisch sprechen lernen, regt es doch die Hirnzentren an, die man zum Fremdsprachenlernen benötigt. Später ist das dann unerheblich welche Fremdsprache man lernt. Es gibt Studien, die belegen, dass sich Kinder generell leichter tun, eine Fremdsprache zu lernen, wenn sie im möglichst frühen Kindesalter erlebt haben, dass es viele andere Sprachen gibt, und dass die Dinge da anders heißen.
Ich bin mir durchaus auch bewusst, dass jetzt einige sagen werden, mein Kind soll kein Türkisch, sondern lieber Englisch lernen. Ich persönlich fände das total OK, wenn meine Kinder türkisch im Kindergarten lernen würden.
Ich kann deine Sorgen gut verstehen, allerdings bin ich geteilter Meinung. Auf der einen Seite kann ich mir durchaus vorstellen, dass den Kindern durch das unzureichende Deutsch der Kindergärtnerin eine falsche Sprechweise anerzogen wird. Zumindest wird es einigen Kindern sicher schwer fallen, das falsche Deutsch von der richtigen Ausdrucksweise zu differenzieren.
Allerdings denke ich, dass die Kinder ja auch in anderen Bereichen des Lebens manchmal mit Menschen konfrontiert sind, die kein gutes Deutsch sprechen, zum Beispiel beim Spiel mit anderen Kindern, die aus dem nicht-deutschsprachigen Ausland stammen. Konsequenterweise müsste man den Kindern ja dann auch den Umgang mit diesen Kindern verbieten, damit diese sich das falsche Deutsch nicht von ihren Freunden aneignen. Und das ginge doch ein bisschen zu weit, oder?
Es gibt doch sicher auch andere Kindergärtner in diesem Kindergarten, die die deutsche Sprache problemlos beherrschen. Kinder sind sehr wissbegierig und vielleicht denkt ein Kind, das beide Varianten kennenlernt, auch viel mehr über Sprache an sich nach und stellt Fragen, warum die eine Kindergärtnerin eben so spricht, während die anderen so sprechen wie die Eltern daheim.
Wichtig ist, dass man dem Kind zuhause eine gute Ausdrucksweise vermittelt. Leider scheitern viele Eltern bereits an dieser eigentlich recht simplen Aufgabe. Wenn ich manchmal auf der Straße oder im Supermarkt erlebe, wie Leute mit ihren Kindern sprechen, frage ich mich, was eigentlich schlimmer ist: eine türkische Kindergärtnerin, die nur einige Stunden pro Woche falsch mit den Kindern spricht oder Eltern, die konsequent und über Jahre, oder gar Jahrzehnte hinweg ein unmögliches Deutsch verwenden.
Problematisch könnte natürlich die Situation der Einwandererkinder sein, da diese zuhause in der Regel ein ebenso falsches Deutsch oder oftmals auch kein Deutsch vermittelt bekommen. Allerdings wird sich an deren Situation auch nichts ändern, wenn sie mit einer Kindergärtnerin konfrontiert sind, die sehr gutes Deutsch spricht. Zuhause wird dann meistens weiterhin arabisch, türkisch oder eine andere Sprache gesprochen und die wenigen Stunden im Kindergarten reichen sicher nicht aus, um den Kindern fundierte Kenntnisse der deutschen Sprache zu vermitteln.
Die Kollegin arbeitet 30 Stunden- also jeweils etwa 6 Stunden in der Kleinkinderkrippe. Sie ist in der Regel zwei bis drei Stunden pro Tag alleine in der Gruppe. Auch besucht sie übrigens keinen Deutschkurs und wurde für die Gruppe "gewählt", weil es momentan einfach zu wenige Kindergärtnerinnen gibt und sozusagen jeder eine Chance hat!
Meine größte Sorge gilt den Kindern, die zu Hause eben nicht deutsch lernen. Sie kommen in den Kindergarten, um die deutsche Sprache richtig zu lernen und hören wirklich schlechtes Deutsch! Ich denke, dass es gerade für Kinder, die zu Hause kein Deutsch hören, enorm wichtig ist, dass zumindest im Kindergarten korrekt gesprochen wird.
Aber auch für Kinder, deren Muttersprache deutsch ist, finde ich es eigentlich ebenfalls wichtig, dass die Kindergärtnerin richtig deutsch spricht. Ich selbst würde es zumindest für meinen Sohn so wollen! Ich würde ja auch nichts sagen, wenn die Kollegin ab und an mal einen Artikel falsch verwendet oder ihr ein Wort nicht einfällt. Ihr Deutschkenntnisse liegen aber wirklich weit darunter und sie hat auch nicht vor, etwas dagegen zu unternehmen!
Genau in diese Richtung und so ähnlich geht da mein Denken auch. Bei uns in der Gruppe herrscht ein sehr großer Auslandsanteil an Kindern, mehr als deutsche Kinder sind da vertreten. Von denen reden da nicht mal alle Eltern deutsch. Wenn sie da dann noch eine "Erzieherin" mit schlechten Deutschkenntnissen dazu tun, würde ich mir da Sorgen machen.
Genau wie mein Kleiner Sohn, gerade 2,5 Jahre, der fängt jetzt erstmal richtig zu sprechen an, was soll er denn von ihr lernen? Da kommt für mich eher das Gegenteil des Gutem zum Ausdruck, er würde sie nicht verstehen und sie ihn wohl auch nicht. Mag sein das größere Kinder damit besser klar kommen oder auch fragen stellen würden, aber ein Kind unter 4-5 Jahren eher nicht.
Ich kann das auch nur mit dem scheinbaren Mangel an Fachpersonal begründen, dass so jemand eingestellt wird. Ich würde trotzdem, wenn ich der Bürgermeister (bzw. der Träger des Kindergartens) wäre, zumindest ein Ultimatum stellen. Wenn die Person innerhalb ihres Berufes einen Deutschkurs absolviert, dürfte sie bleiben, sonst nicht.
Nun wundert mich das aber schon sehr, weil bei uns sind die Kindergartenpädagoginnen im Überschuss vorhanden. Ich habe aber in anderen Foren auch erfahren, dass in anderen Bundesländern bereits Helferinnen die Aufgaben der Kindergartenpädagoginnen übernehmen. Ich kann das überhaupt nicht nachvollziehen. Bei uns gab es ein strenges Aufnahmeverfahren. Vom ganzen Bundesland wurden pro Jahrgang nur 60 Menschen aufgenommen- darunter ich. Wenn es wirklich einen Mangel gibt, dann sollte man doch den Aufnahmestopp einstellen. Da wir ein Nachbarland von Deutschland sind, könnte ich mir dann auch gut vorstellen, dass manche Kindergartenpädagoginnen von uns auch in Deutschland arbeiten würden, um einen Job zu bekommen!
Ich halte das schon für bedenklich wenn die Kindergärtnerin nur ein schlechtes Deutsch spricht. Gerade Kinder in diesem Alter lernen die Sprache nur auf dem Wege des Hörens und auf Grundlage ständigem Wiederholens. Das geschieht zwar automatisch aber dafür permanent. Darum ist es in meinen Augen auch egal ob die Betreuung nur eine Stunde am Tag dauert oder acht. Jeder der kleine Kinder hatte wird bestätigen können dass nur ein unbedachtes Wort (zum Beispiel ein Schimpfwort) sich sofort im Kopf des Kleinen festsetzt und es viel Zeit braucht um es daraus wieder zu vertreiben.
Wenn das sprachliche Vermögen der Kinder schon gefestigt ist, also in den größeren Gruppen, dann hätte ich auch nichts dagegen wenn der Einsatz dort erfolgen sollte.
Ich finde, dass es Berufe in unserem Land gibt, die man eben nur ausführen kann, wenn man unsere Sprache beherrscht und der Beruf der Kindergärtnerin ist eindeutig einer, den ich dazu zählen würde. Ich kann es noch verstehen, wenn das nun ein Kindergarten ist, der sehr viele türkische Kinder umfasst und sie diese Kindergärtnerin eher als Ergänzung ansehen. Aber es kann wirklich nicht sein, dass die Kinder dort überwiegend Deutsch sprechen und sich dann mit einer Betreuung herumschlagen müssen, die sie noch nicht einmal verstehen.
Ich meine außerdem, dass es eh schon für viele Kinder schwer ist, sich im Kindergarten einzuleben und wenn sie dann noch mit einer fremden Sprache zurecht kommen müssen, kann das doch gar nicht gut ausgehen. Das verwirrt die Kinder doch nur noch mehr und sie wissen überhaupt nicht mehr was los ist. Dass das irgendeinen Lerneffekt hat, glaub ich wirklich nicht.
Ich bin der selben Meinung wie du. Es gibt einfach Berufe wo die Sprache sehr wichtig ist und das ist nunmal besonders im Umgang mit Kindern wichtig. Sei es in der Schule oder eben im Kindergarten. Die Kinder lernen so richtig deutsch zu sprechen und wenn sie Fragen haben, sollten sie sich jederzeit an die Kindergärtnerin wenden können.
Wenn ich mitbekommen würde, dass mein Kind von einer schlecht deutsch-sprechenden Dame betreut wird, würde ich wahrscheinlich um eine neue Betreuerin bitten. Mich wundert es, dass bei euch in der Hinsicht noch gar keine Beschwerden eingelangt sind. Am besten wäre es natürlich, wenn deine Kollegin einen Deutschkurs machen würde. Denn kündigen ist im nachhinein immer schwer. Prinzipiell hätte sie den Job gar nicht bekommen dürfen oder nur mit der Voraussetzung dass sie einen Deutschkurs absolviert.
Ich halte es auch für bedenklich, dass in einem Kindergarten oder eben auch in einer Kinderkrippe KindergärtnerInnen arbeiten, die nicht gut deutsch sprechen. Wie schon viele gesagt haben, ist gerade in diesem Alter das Sprachenlernen sehr ausgeprägt und von großer Bedeutung. Kinder reden in dieser Zeit einfach alles nach und hören sich die Sprachstruktur von den anderen ab.
Auch wenn diese Türkin "nur" eine Helferin ist oder sein sollte, würde ich es nicht für richtig halten, weil auch die Helferinnen sprechen viel mit den Kindern. Hinzu kommt ja noch, dass sie 30 Stunden dort arbeitet und das finde ich nun nicht gerade wenig und offensichtlich auch nichts an ihren Deutschkenntnissen ändern möchte.
Ich habe definitv nichts gegen Ausländer, ich habe selber Deutschkurse für Ausländer gehalten und da habe ich auch immer wieder beobachtet, dass vor allem Türken oft nicht besonders gewillt sind, ihre Deutschkenntnisse zu verbessern. Das liegt vor allem daran, dass sie in ihrem Umfeld genügend Leute kennen, die ebenfalls nur türkisch sprechen und so fehlt sicherlich auch die Motivation. Die Kinder aus diesen Familien wachsen dann jedoch auch nur türkischsprachig auf, weil sie es so von ihrer Familie kennen.
Ich finde es auch wichtig, dass Kinder türkischer Eltern auch zweisprachig aufwachsen, da die türkische Sprache auch zu ihren Wurzeln gehört und so sollen sie auch türkisch lernen. Das halte ich für wichtig. Man darf jedoch nicht vergessen, dass diese Kinder in Deutschland / Österreich wohnen und leben und so sollten sie auch möglichst früh die Möglichkeit haben, gut Deutsch zu lernen. Wenn das nicht in der Familie passiert, dann ist das ein großer und wichtiger Punkt im Kindergarten / in der Kinderkrippe. Wenn die Betreuuerin dort dann aber ebenfalls nicht gut deutsch spricht, wird das schon zum Problem, auch wenn es nur eine ist.
Nach meiner Matura war ich ein Jahr in Frankreich. Nach diesem Jahr habe ich mir überlegt, dass ich in Frankreich weiter eine Ausbildung zur Kindergärtnerin mache, dann nach Österreich zurückkomme und dann hätte ich sehr gerne in einem französischsprachigen Kindergarten gearbeitet. Zum Glück habe ich mich vorher schon informiert und mir wurde gleich gesagt, dass sie ausschließlich native speaker nehmen, egal wie gut meine Französischkenntnisse dann sein mögen. Ich habe das zuerst lange nicht so richtig verstanden, mittlerweile sehe ich das ganz anders und ich finde das richtig, dass sie ausschließlich native speaker nehmen.
Ich bin auch der Meinung, dass es ziemlich bedenklich ist, wenn eine Kindergärtnerin beziehungsweise ein Kindergärtner in einem Kindergarten oder in einer Kinderkrippe arbeitet, obwohl er oder sie nicht fließend deutsch sprechen. In diesem alter lernen die Kinder einfach besonders die Sprach kennen und wenn sie sich dann die Sprachstruktur dieser Kindergärtnerin abschauen, dann ist das wohl eher nicht so gut. Da muss man wirklich sehr aufpassen, dass sich die Kinder nichts von der Aushilfe abschauen, denn das kann dann ziemlich unangenehm werden, vor allem für die Eltern, wenn das eigene Kind jetzt mit türkischem Akzent spricht.
30 Stunden sind schon eine Menge an Arbeitszeit und da kommt es sicherlich zu dem einem oder anderem Wortwechsel zwischen der Aushilfe und den Kindern und da lässt sich die Konfrontation mit dem Akzent einfach nicht vermeiden. Wenn sie etwas dagegen tun will, dann finde ich das in Ordnung, aber so denke ich, dass es sehr bedenklich ist.
Das hört sich jetzt ziemlich ausländerfeindlich an, allerdings ist dem nicht so. Denn es ist für Kinder wirklich wichtig, dass sie in ihrer Zeit im Kindergarten nicht jemanden haben, der ihre Sprache ungewollt ändern könnte. Die Beobachtung, dass unsere türkischen Einwohner nicht unbedingt gewillt sind Deutsch zu lernen, habe ich auch schon gemacht. Das liegt meiner Meinung nach an ihrem Umfeld. Sie haben so viele Türken um sich und dann haben sie es nicht wirklich nötig, richtig Deutsch zu lernen.
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