Beschwerde im Restaurant wegen zu viel Schärfe
In der vergangenen Woche waren wir am Abend bei einem Italiener essen. Nur um vorweg zu nehmen, dass wir nicht beim Inder oder sonst wo waren, wo sehr scharfes Essen eher üblich ist. Dort bestellten wir uns zur Vorspeise jeweils eine Tomatencremesuppe und zwei verschiedene Hauptgerichte. Schon als die Tomatensuppe kam und auf dem Tisch stand, stieg einem der Geruch von Pfeffer in die Nase und leider schmeckte die Suppe auch genauso so: Von Tomaten war kaum etwas zu finden, weil der scharfe Geschmack fast alles überdeckte. So konnte wir das nicht essen, also beschwerten wir uns. Man versprach uns dann, die zweite Suppe sei milder.
Aber auch als die kam, war sie kaum genießbar. Unter Umständen war da minimalste Spuren weniger Pfeffer drin, aber das kaum zu bemerken und noch immer mussten wir uns durch quälen. Aber wir wollten nicht noch einmal meckern, weil wir echt Hunger hatten und die Hauptspeise wollten. Wir haben den Kellner aber nochmal darauf hingewiesen als er abräumte und er wollte das an die Küche weitergeben. Leider war das Problem bei den Hauptspeisen genau das Selbe: Es war furchtbar scharf und es schmeckte fast nur nach Pfeffer. Ob das nun Tortellini waren oder eine Lasagne: Es war nur Pfeffer zu schmecken und das normale Essen war kaum möglich. Das haben wir auch wieder angemerkt, allerdings haben wir darauf verzichtet, neue Gerichte zu bekommen, weil wir mittlerweile echt schon das Gefühl hatten, die würden den Geschmack in der Küche normal finden und grundsätzlich alles so kochen.
Am Ende haben wir dann sogar den vollen Preis bezahlt, weil wir echt müde waren und nicht diskutieren wollten. Ist euch so etwas schon einmal passiert, dass in einem Restaurant fast alle Speisen ungenießbar waren? Hätte man in diesem Fall überhaupt die Ungenießbarkeit dingfest machen können oder ist das einfach immer eine Auslegung des Geschmacks? Theoretisch hätte ich für das Essen nicht einmal den halben Preis angemessen gefunden, weil es die reinste Qual war.
Hallo!
Ich denke, dass ihr ein gutes Recht gehabt hättet euch mehrmals zu beschweren, wenn das Essen einfach zu scharf war. Oder ihr hättet mal fragen sollen, ob es in diesem Restaurant üblich ist, dass alles so scharf ist und nach Pfeffer schmeckt.
Eigentlich hättet ihr auch nicht den vollen Preis zahlen müssen, nehme ich zumindest mal an. Das Restaurant hätte auch dann aus Kulanz ein wenig vom Preis nachlassen können. Daher hätte ich wohl beim zahlen nochmal erwähnt, dass das Essen gar nicht geschmeckt hat. Oder eben direkt nach einer Vergünstigung gefragt.
Ich kann eigentlich auch nur sagen, dass schwarfes Essen bei einigen Italiener normal ist. Besonders wenn es wirklich Italien sind und keine Deutschen, die ein italienisches Restaurant betreiben. Die kochen einfach anders und einigen bekommt das eher nicht.
Ich liebe scharfes Essen und käme natürlich weniger auf die Idee mich da zu beschweren. Wenn ich zum Italiener gehe, rechne ich allerdings auch mit schärferen Speisen.
Wenn das allerdings wirklich nicht genießbar ist, kann man sich natürlich beschweren. Fraglich ist nur, ob es in eurem Fall was bringt. Natürlich nicht, weil die werden nicht wegen euch anders kochen, als sie es gewohnt sind und wofür sie bekannt sind. Nehmen wir aber mal an, ihr hättet woanders gegessen und euch beschwert. In diesem Fall finde ich es durchaus in Ordnung, wenn man sich beschwer - auch mehrmals, wenn sich denn nichts tut.
Und natürlich sollte sich was tun, denn sonst müsste man ja nichts sagen. Man erwartet dann als Gast einfach eine Verbesserung. Und tritt die nicht ein würde ich durchaus weiter verhandeln. Und anschließend das Restaurant natürlich meiden.
moin Sippschaft,
aus meiner Sicht als Gastronom habt ihr euch vollkommen falsch verhalten, die Mitarbeiter des Restaurant allerdings ebenfalls. Wenn ich ein Restaurant besuche und das Essen nicht in Ordnung ist, quäle ich mich nicht durch die Speise, sondern lasse sie komplett zurück gehen. Wenn das Essen beim zweiten Versuch immer noch ungenießbar wäre, würde ich einen Koch zum probieren kommen lassen.
Wenn ein Gast mir im eigenen Betrieb erzählen würde, dass Essen wäre eine Zumutung gewesen, aber der Teller trotzdem leer gegessen wurde, würde er ein freundliches Lächeln bekommen und mehr nicht.
Wenn nun allerdings ein voller Teller zurück in die Küche kommt, wird dieser begutachtet und danach wird sich direkt beim Gast erkundigt was Grund zur Beanstandung war. Gerichte die offenkundig eine Prise zu viel Salz, oder ähnliches, abbekommen haben, muss ein Gast bei uns auch nicht zahlen, er erhält entweder ein neues Gericht oder einen Sanddornlikör auf kosten des Hauses.
An eurer Stelle hätte ich keines der Gerichte weiter angerührt und hätte dementsprechend auch nicht dafür bezahlt. Ich hätte auch nicht weiter mit einer Bedienung gestritten, sondern einen Vorgesetzten verlangt. Sicherlich mag man solche Behauptungen schnell nie der schreiben, aber als Gastronom ist es bei uns gängige Praxis den Gast zufrieden zu stellen, auch wenn sein Steak mal nicht den richtigen Garpunkt aufwies, seine Gulaschsuppe mit einer Chilischote serviert wurde oder sein Tomatensalat mit zu viel Salz angemacht wurde. Und diesen Service erwarte ich auch wenn ich bei Kollegen zu Gast bin.
Es gibt beim Italiener Speisen, die scharf sein müssen. Immer wenn das Wort "Diavolo" in einem Speisenname enthalten ist, muss man vorsichtig sein. Denn dieses Wort bedeutet im Italienischen "Teufel". Solche Speisen sind dann eben teuflisch scharf. Auch wenn eine Tomatenzubereitung "all´arrabbiata" heißt, muss sie scharf gewürzt werden. Wörtlich übersetzt heißt diese Bezeichnung "all´arrabbiata" nämlich "wütend". Und weil die Köchin wütend ist, macht sie das Essen scharf.
Dass aber alle eure Speisen zu scharf waren, zeugt bei diesem Restaurant von schlechtem Service. Das macht vor allem auch den Eindruck, als ob dort alle Speisen schon vorgekocht herumstehen und nur in die Mikrowelle geschmissen werden. Wie ekelhaft. Normalerweise kann man in jedem Restaurant sagen, ich möchte z.B. mein Essen ohne Pfeffer und Chili, weil ich das nicht vertrage. Normalerweise macht die Küche dann auch was passendes.
Dass die dann den vollen Preis verlangt haben ist schon komisch. Für mich wäre das ein Grund nie wieder dort aufzutauchen.
Aber eines verstehe ich nicht. Wenn mir in einem Restaurant die Suppe nicht schmeckt und zwar keinem der Anwesenden, warum bestellt man dann noch einen Hauptgang? Mag sein, dass ich da zickig bin. Aber ich würde dann nach der Suppe die Rechnung bringen lassen und in ein anderes Restaurant gehen.
Wenn man Gerichte bestellt, die traditionell etwas schärfer und würziger sind, sollte man darauf gefasst sein, dass man keine milden Speisen serviert bekommt. Hier war allerdings die Rede von Tomatensuppe, Tortellini und Lasagne. Ich esse generell sehr gerne Speisen aus anderen Ländern, vor allem auch aus Indien und Mexiko. Daher bin ich auch scharfe Zubereitungen gewöhnt und finde das auch sehr lecker. Auch beim Italiener bin ich vorgewarnt, wenn auf einer Pizza Jalapenos oder scharfe Peperoni angeboten werden. Allerdings rechne ich bei den genannten Speisen nun wirklich nicht damit, dass diese besonders stark gewürzt werden und dementsprechend scharf sind. Pfeffer ist auch nicht unbedingt ein Gewürz, welches man exzessiv verwenden sollte, es sei denn es handelt sich um eine Pfeffersauce.
Grundsätzlich finde ich es gut, dass ihr euch beschwert habt, allerdings verstehe ich auch nicht, warum ihr die Speisen gegessen habt. Ich hätte das Essen zurückgehen lassen, gerade wenn mehrere Speisen nicht euren Vorstellungen entsprochen haben und ihr beide den gleichen Eindruck von dem Essen hattet. Ich hätte mich auf keinen Fall durch ein absolut ungenießbares Essen gequält, auch wenn ich einen noch so großen Hunger gehabt hätte.
Wie Julix bereits geschrieben hat, zweifeln die Köche die Gerichte erst an, wenn die Gäste die Sachen auch reklamieren. Ein leergegessener Teller signalisiert doch erst einmal, dass das Essen gut oder zumindest in Ordnung war. Besser wäre es sicher gewesen, wenn ihr das Essen direkt reklamiert hättet und auch nichts bezahlt hättet. In dem Fall hätte der Kellner sicher auch kein Geld verlangt. Normalerweise hätte der Kellner euch mindestens einen Preisnachlass gewähren müssen, im Idealfall wäre das Essen für euch kostenlos gewesen. Kundenfreundlich war das Verhalten des Mannes sicher nicht. Zudem hätte ich mich an eurer Stelle nicht lange mit dem Kellner aufgehalten, sondern ein Gespräch mit dem verantwortlichen Vorgesetzten gesucht.
Nur zufriedene Kunden kommen auch wieder und ich denke nicht, dass ihr noch einmal zu diesem Italiener gehen werdet. Falls das Verhalten der Betreiber anders gewesen wäre, hättet ihr dem Restaurant vielleicht noch eine zweite Chance geben können.
Ich kann in so einer Situation ganz mit Dir mitfühlen. Zwar nicht was den Geschmack angeht (ich esse gerne auch schärfer ), wohl aber was die Hemmschwelle des Beschwerens angeht. Wobei Du es ja wenigstens bei der ersten Suppe probiert hast.
Ich mag übrigens auch nicht gerne in die Rolle des Querulanten schlüpfen. Aber wahrscheinlich hätte ich die zweite Suppe dann auch reklamiert (wenn mal die Hemmschwelle weg ist). Und dann hätte ich vermutlich auch vom Hauptgericht Abstand genommen. Wobei das auch wieder Unmut nach sich ziehen kann. Schließlich wurde es bestellt und in der Küche ist es wohl auch schon gemacht worden.
Wenn das Hauptgericht aber dann doch genommen wird, dann sollte man sich nicht durchquälen müssen. Schließlich hast Du Geld für das zubereitete Essen bezahlt! Wieso sich dann auch noch für sein Geld quälen. Im schlimmsten Fall einfach stehen lassen und um die Rechnung bitten.
Ich kann hier die Meinung von Julix durchaus verstehen, dass es keinen Sinn macht und nicht glaubwürdig ist, wenn man sich beschwert und der Teller aber leer ist. Wie hoch war denn dann das gegebene Trinkgeld?
Wenn das Essen wirklich derart scheußlich war, dann hätte ich mich definitiv beschwert und wäre vielleicht auch einfach irgendwann gegangen, möglicherweise direkt nach dem Zweiten Anlauf Tomatensuppe. An sich kann man es ja keinem Koch verübeln, wenn er etwas kocht und es schmeckt einem nicht, solange es nun mal eben eine Speise ist, die man derart zubereitet und an der nichts falsch ist, aber Tomatensuppe sollte eben doch nach Tomaten schmecken und nicht nach Pfeffer und in Lasagen gehört überhaupt kein Pfeffer, da gibt es genug andere Gewürze, italienische Gewürze, mit denen man diese Speisen super hinbekommt.
Lasagne sollte eben auch nicht scharf sein, daher würde ich mich vermeintlich schon beschweren, aber nur, wenn das Essen eben wirklich ungenießbar ist und nicht nur schlecht gewürzt. Soviel Pfeffer, das man das nicht mehr essen kann, muss man sich nicht gefallen lassen. Ich würde dafür kein Geld bezahlen und dann auch einfach gehen, denn unter italienischen Essen verstehe ich keine Pfefferspeisen. Nach der zweiten Suppe hätte ich mir dann schon Mühe geben müsse, das Hauptgericht abzuwarten, aber beim Ersten probieren wäre ich dann vermeintlich auch sofort abgehauen. Ohne zu zahlen.
Ich stamme selbst aus einer italienischen Familie und muss sagen, dass egal welches italienische Gericht ich zubereite oder vorgesetzt bekomme, keine extreme Pfefferschärfe aufweisen darf. Es darf durchaus einmal würzig sein, aber es darf nicht nur der Pfeffer zu schmecken sein. Auch scharf ist Gang und Gebe, aber keine Pfefferschärfe so wie du sie beschreibst.
Ich an eurer Stelle hätte eiskalt alle Gerichte zurückgehen lassen. Ihr habt das Recht euch zu beschweren, wenn ein Essen so wie du es beschreibst, absolut ungenießbar ist. Ich denke, dass bei euch der Koch beim Würzen nicht wirklich darauf geachtet hat, ob er zuviel Pfeffer verwendet. Ich wäre spätestens nachdem das zweite Essen so ruiniert gewesen wäre, aufgestanden und gegangen. Das Restaurant hätte euch zumindest einen Preisnachlass gewähren sollen oder eine Kleinigkeit aufs Haus.
Ich denke nicht, dass ihr Angst bräuchtet euch zu beschweren. Das Essen war für euch ungenießbar und da ist es durchaus rechtens etwas zu sagen. Nur weil ihr euch nicht auf Diskussionen einlassen wolltet und Streit vermeiden wolltet, habt ihr euch da durchgequält. Als Gastronom gälte ein leerer Teller für mich, dass es doch irgendwie geschmeckt hat und wenn man sich nachträglich beschweren würde, hätte ich jedoch auch nur ein müdes Lächeln dafür übrig. Auch ist eine Beschwerde für viele Restaurants nicht nur eine Unmutsäußerung, sondern kann durchaus auch als Qualitätsverbessungsvorschlag verstanden werden.
Julix hat geschrieben:Wenn ich ein Restaurant besuche und das Essen nicht in Ordnung ist, quäle ich mich nicht durch die Speise, sondern lasse sie komplett zurück gehen.
So hätte ich auch gehandelt, wenn das Essen ungenießbar gewesen wäre, so wie es in deinem Fall, Sippschaft, wohl war. Wieso sollte man sich durch ein Essen durchquälen müssen. Schließlich geht man in ein Restaurant, um sich das Esen schmecken zu lassen und um es zu genießen. Man möchte ein besonderes Geschmackserlebnis erfahren, was man selber zuhause so nicht alle Tage hat.
Julix hat geschrieben:Wenn das Essen beim zweiten Versuch immer noch ungenießbar wäre, würde ich einen Koch zum probieren kommen lassen.
Das ist eine sehr gute Idee, die ich mir auf jeden Fall merken werde, denn auch ich hatte schon mit schlechtem Essen zu kämpfen. Generell sollte man ja meinen, dass das, was der Gast sagt und was der Kellner in der Küche weitergeben möchte, auch so weitergegeben wird, denn nur so weiß auch der Koch selber, wie sein Essen beim Gast angekommen ist. Hat er einmal einen schlechten Tag, sollte er sich die Kritik annehmen und nicht weiterhin dem Gast verpfeffertes Essen vorsetzen lassen.
Ich hätte auch gesagt, dass ein solch schlechtes Essen wenigstens eine Entschuldigung zur Folge hätte. Wie die Entschuldigung ausfällt, kann das Restaurant selber entscheiden, aber meiner Meinung nach hätte wenigstens ein Schnaps oder ein Preisnachlass erfolgen müssen. So muss das Restaurant nun wohl rechnen, Gäste verloren zu haben und das nur aufgrund des Pfeffers, den man sicher auch hätte reduzieren können, wenn der Informationsfluss besser oder der Koch nicht so stur gewesen wäre.
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