Probleme beim Kindergarten morgens
Mein Sohn ist jetzt zwei Jahre und acht Monate alt. Seit Anfang September geht er nun in den Kindergarten. Er geht nur vormittags von acht bis zwölf Uhr hin. Da ich zu Hause bin, reicht das meiner Meinung nach völlig aus. Die ersten zwei Wochen war es auch absolut kein Problem mit dem Hinbringen, aber seitdem braucht es immer so eine halbe Stunde, bis ich dann gehen darf.
Ich habe den Eindruck, als ginge der Kleine generell gern in den Kindergarten. Die Pädagoginnen bestätigen mir auch immer wieder, dass mein Sohn gern mit den anderen Kindern spielt, draußen herumtobt und nicht einmal nach mir fragt. Auf dem Weg zum Kindergarten komme ich auch kaum hinter meinem Kind hinterher. Er hüpft und läuft und schreit: "Jaaa, Kindergarten!". Er zieht sich an der Garderobe dann auch selbst die Jacke aus, lässt sich freudig die Hausschuhe anziehen und dann? Dann ists aus. Er will dann nur noch bei mir auf den Schoß, will nicht in die Gruppe hineinschauen und es hilft nicht einmal, dass er von seinen Freunden frudig begrüßt wird, mit denen er meistens morgens spielt. Und dann, von jetzt auf gleich, sieht er etwas interessantes in der Gruppe, läuft los und ich bin abgemeldet und darf dann gehen. Er ruft dann noch "Tschüß, Mama" und weg ist er. Aber dieser Moment dauert dann von zehn Minuten bis zu einer halben Stunde.
Was ist das denn? Der Kleine freut sich augenscheinlich auf den Kindergarten - er hüpft abends sogar freiwillig sofort in sein Bett und geht schlafen, wenn es heißt, dass er nach dem Schlafen wieder in den Kindergarten gehen darf. Er spielt laut Aussage der Pädagoginnen gern dort, vermißt mich nicht und regelmäßig Mittags gibt es wieder Jaulerei, weil er gern noch bleiben möchte. Warum dann morgens dieses Hin- und Her? Ich habe ja Zeit und bleibe dann auch an der Garderobe sitzen, bis der Zwerg fröhlich in die Gruppe marschiert, aber zum Beispiel, wenn ich morgens einen Arzttermin habe, wird es stressig. Am Donnerstag ist es wieder soweit. ich habe um 08:30 Uhr einen Termin, den ich auch nicht anders legen konnte. Sehr viel früher aufzustehen schaffen wir auch kaum - es braucht ewig, bis der Zwerg morgens wach ist. Das heißt, es wird für mich wieder stressig, dann pünktlich beim Arzt zu sein.
Ich mag ja gern für meinen Kleinen da sein, aber ich muß ehrlich gestehen, dass ich langsam anfange, mich etwas zu ärgern. Vor allem, weil augenscheinlich den Rest des Morgens alles in Ordnung ist und es nur um die Minuten morgens beim Abgeben geht. Hat jemand vielleicht einen Tip für mich, wie ich wieder leichter mit der Situation umgehen kann und wie ich das meinem kleinen Sohn etwas leichter machen kann?
Wenn ich das richtig in Erinnerung habe, dann bist du schwanger, oder? Dein Sohn hat Angst was zu Hause zu verpassen, obwohl er gerne in den Kindergarten geht. Ich persönlich bin der Meinung, dass man nicht lange Abschiedsszenen machen sollte. Hinbringen, Jacke aus, Schuhe umziehen und dann Tschüss und weg. Das ist für das Kind leichter, als wenn es bis zu einer halben Stunde Abschiedsszenen gibt.
Dein Sohn wird nach einigen Tagen begriffen haben, dass das Ritual einfach und schnell geht und dass er gut im Kindergarten aufgehoben ist. Ich würde an deiner Stelle nicht lange fackeln und den Kleinen einfach schnell, kurz und bündig verabschieden. Die Eingewöhnungspohase hat er hinter sich und so spricht nichts gegen einen schnellen Abschied.
Ich denke er ist hin - und hergerissen zwischen der Freude auf den Kindergarten und der Verlustangst, die er einfach hat, wenn du gehst. Natürlich ist es so, dass es was ganze anderes ist, wenn die Mama da ist.
Ich nehme stark an, dass du ihm schon erklärt hast, das du ihn dann ja bald schon wieder abholst und er die Zeit lieber mit Spielen verbringen soll, statt auf deinem Schoss. Aus diesem Grund solltest du dich nicht von ihm dirigieren lassen, sondern einfach gehen.
Bringe ihn hin, helf ihm beim Umziehen, verabschiede dich kurz und dann gehst du. Dieses noch ewige auf dem Schoss gesitze usw. wird bei ihm sonst zu einem Ritual und das bekommst du dann nur schwer wieder raus. Sicherlich wird er am Anfang vlt. weinen, wenn du das "Spiel" nicht mehr mitspielst und einfach gehst, aber auf die Dauer ist das leichter für dich und auch für ihn, weil er dann mehr Zeit zum Spielen hat und auch mehr Zeit mit seinen Freunden verbringen kann.
Vermutlich bist Du durch seine Zögerlichkeit auch verunsichert. Das merkt er dann und reagiert verschreckt. Schließlich geht er auch erst seit zwei Monaten in den Kindergarten. Das ist so lange auch noch nicht.
Bleibe sanft konsequent und ziehe das Abschiedsritual nicht zusehr in die Länge. Bitte die Erzieher um Hilfe. Wenn die Wissen, dass dein Kind sich zu Zeit schwer trennt, dann können die z.B. ihn gezielt ablenken oder mit ihm am Fenster Dir nachwinken. Das machen viele Kinder gerne und das hilft auch echt gut.
Ich bin selbst Pädagogin und Mutter eines zwei Jahre alten Sohnes und würde dir dazu raten, den Abschied wirklich kurz zu gestalten. Das könnte dann zwar in der ersten Zeit mit Tränen verbunden sein, aber meist geht es den Kindern eine halbe Minuten nachdem die Eltern gegangen sind, total gut.
Ich könnte mir gut vorstellen, dass dein Sohn es absolut genießt, dass du ihm diese 10 bis 30 Minuten noch einmal die volle Aufmerksamkeit widmest! Ich würde an deiner Stelle einfach mal mit den Pädagoginnen darüber sprechen. Sie kennen deinen Sohn und sollten im Normalfall auch gut einschätzen können, wie er reagiert und was am Besten ist!
Das es morgens kürzer mit dem Verabschieden gehen sollte, haben dir die anderen Poster schon gesagt. Wenn er also morgen früh in die Gardarobe geht, dann sag kurz einer Erzieherin das es jetzt schnell gehen wird und eventuell Tränen kommen werden. Die Damen sind aber auf sowas eingestellt und werden schon richtig handeln.
Du selbst musst dabei aber eben auch konsequent bleiben und das durchziehen, auch wenn du Zeit hast. Wenn erst das Geschwisterchen da ist, wird die Zeit nämlich auch anders bemessen sein. Und je kürzer die Verabschiedung ist, desto schneller beruhigt sich ein Kind wieder.
Meine Kinder hatten da zwar nie grosse Probleme und ich konnte mich auch noch ewig in der Kita mit jemanden unterhalten ohne das sie dabei ständig bei mir waren. Sie sind spielen gegangen mit meinem Versprechen, das ich mich eben auch verabschiede, wenn ich gehe.
Und ich habe da viele Kinder weinen sehen, wenn Mama oder Papa wieder gegangen sind. Aber so schnell sie geweint haben, so schnell waren die Tränen auch wieder getrocknet. Nach dem Motto "Aus den Augen, aus dem Sinn". Sobald eben die Eltern nicht mehr gesehen wurden, war auch schon der Trennungsschmerz vergessen bei den Kindern.
Jetzt sind ja schon wieder einige Tage seit meinem letzten Post vergangen. Es wurde und wurde nicht besser, ich habe jeden Tag länger in der Garderobe sitzen müssen, teils mit einem heulenden Kind auf dem Schoß. Diese Woche habe ich mit den Kindergärtnerinnen zusammen einmal etwas Neues ausprobiert.
Auch sie waren der Meinung, dass ich ruhig etwas konsequenter vorgehen sollte und wir die Verabschiedung kurz halten sollten. Laut ihren Aussagen ist es ja auch so, dass mein Sohn den ganzen Vormittag über zufrieden mit den Kindern und den Spielsachen spielt und auch nicht nach mir fragt. Wenn ich ihn dann abholen komme, kann ich ihn auch oft noch einige Minuten beobachten ohne dass er mich sieht. Auch dann ist er durchweg gut aufgelegt und spielt mit den anderen Kindern. Wenn er mich dann sieht, freut er sich und kommt in der Regel auch gern mit nach Hause.
Seit Donnerstag machen wir es nun so, dass ich ihm zu Hause schon vorbereitend sage, dass ich im Kindergarten nur kurz tschüss sagen werde und dann wieder gehe. Dass er dann Zeit hat, um mit den anderen Kindern zu spielen und dass ich später wiederkomme und ihn wieder abhole. Zu Hause scheint das auch völlig in Ordnung für ihn zu sein. Im Kindergarten habe ich die Verabschiedung dann auch recht kurz gehalten und eine Kindergärtnerin hat den Zwerg dann gleich mit in die Gruppe genommen. Ja, was soll ich sagen? Der Kleine hat bitterlich hinter mir hergeweint und hysterisch geschrien. Ich bin dann trotzdem gegangen, da ich auch einen Arzttermin hatte und wirklich weiter mußte, zudem war mir ja versprochen worden, dass man mich anrufen würde, wenn er nicht klar käme.
Mittags war anscheinend auch alles in Ordnung, es wurde erzählt, er hätte sich schnell beruhigt und dann wäre alles gewesen wie immer. Freitag weinte er wieder so bitterlich, Monatg das Gleiche und Dienstag auch. Mir fällt es furchtbar schwer, dann einfach zu gehen - aber heute war es schon ein wenig besser. Er wollte heute seinen Kindergartenrucksack ganz alleine tragen und bei der Übergabe in der Gruppe wollte er zwar auch nicht allein hineingehen, aber er hat das erste Mal nicht geweint, als die Kindergärtnerin ihn in die Gruppe getragen hat. Ich hoffe nur, dass das jetzt der Umschwung war und dass es morgen wieder so einfach läuft. Ich mag ihm ja auch nicht die Freude auf den Kindergarten vermiesen, wenn er weiß, dass es ihm morgens erst einmal schlecht geht, weil die Mama einfach weg geht.
Hallo felis.silvestris,
vielleicht könnte es bei euch auch helfen, wenn ihr eine Abmachung trefft. Einmal hat Dein Sohnemann es ja schon geschafft nicht zu heulen. Vermerke das im Kalender mit einer gemalten Sonne. Lobe eine kindgerechte Prämie aus, wenn er z.B. drei mal beim Kindergarten gehen nicht geheult hat und verpacke das als Spiel.
Wenn er die erste Etappe geschafft hat, also beispielsweise wie abgemacht drei mal nicht geheult, dann geht ihr am nächsten Wochenende zu einem Attraktiven Platz. z.B. in den nahegelegenen Streichelzoo. (Oder dahin, wo dein Kind gerne ist, aber wo er sonst selten hindarf.) Die Prämie sollte natürlich für dein Kind ein attraktiver Anreiz sein, sich anzustrengen.
Die erste Etappe sollte so beschaffen sein, dass sie für das Kind leicht und in überschaubarer Zeit zu erreichen ist. Wenn man am Anfang zu viel verlangt, dann demotiviert das eher.
Wenn er es geschafft hat, wird er stolz sein. Dafür musst Du ihn natürlich auch loben! Auch für jede einzelne Sonne wird am Anfang ausgiebig gelobt. Er muss wissen, dass du sein neues Verhalten gut findest! Mit diesem "Spiel" sind Kinder ziemlich leicht zu erwünschtem Verhalten zu motivieren.
Nach und nach verschärft man dann die Regeln. Von Mal zu mal muss dein Kind mehr Sonnen sammeln. Irgendwann ist ihm das Abschiednehmen ohne Geheule so in Fleisch und Blut übergegangen, dass er nur noch in Ausnahmefällen beim Abschied weinen wird. Das hat jedes Kind mal und das ist auch ganz normal und im Rahmen der erträglichen.
trüffelsucher hat geschrieben:Hallo felis.silvestris,
vielleicht könnte es bei euch auch helfen, wenn ihr eine Abmachung trefft. Einmal hat Dein Sohnemann es ja schon geschafft nicht zu heulen. Vermerke das im Kalender mit einer gemalten Sonne. Lobe eine kindgerechte Prämie aus, wenn er z.B. drei mal beim Kindergarten gehen nicht geheult hat und verpacke das als Spiel.
Wenn er die erste Etappe geschafft hat, also beispielsweise wie abgemacht drei mal nicht geheult, dann geht ihr am nächsten Wochenende zu einem Attraktiven Platz. z.B. in den nahegelegenen Streichelzoo. (Oder dahin, wo dein Kind gerne ist, aber wo er sonst selten hindarf.) Die Prämie sollte natürlich für dein Kind ein attraktiver Anreiz sein, sich anzustrengen.
Ich finde das ehrlich gesagt zwar sehr interessant, aber zu kompliziert .Das Kind ist gerade mal knapp über 2,5 Jahre alt und wird diese ganzen Zusammenhänge mit großer Wahrscheinlichkeit noch nicht verstehen, da es zumindest meines Wissens nach in dem Alter für ein Kind sehr schwer ist, sich solche Regeln bzw. Konsequenzen seines Handelns über längere Zeiträume hinweg zu merken.
Ich hatte bei meinem Sohn sogar mal fast 2 Wochen lang lautes Weinen, als ich ihn in die Krippe gebracht habe, allerdings war er da schon fast ein Jahr dort und ging sonst immer gerne hin. Es stellte sich einfach als eine Mama-Verlustangstphase heraus und war dann auch schlagartig wieder weg. Ich habe immer am Fenster gewunken, das hat bei ihm gut geklappt und kaum war ich weg, hörte er auch schlagartig zu weinen auf bzw. war laut Angaben der Erzieherinnen dann auch den ganzen Tag lang fröhlich und ausgeglichen.
Ich würde erst gar nicht so lange warten wie bis zu einer halben Stunde, sondern - eventuell auch unter Weinen - ihn in die Gruppe bringen, vielleicht auch auf dem Arm. Das Ganze in die Länge zu ziehen hilft weder einem selbst noch dem Kind und meist ist es echt besser, da konsequent zu sein, auch wenn man sich dann dem Kind gegenüber hart vorkommt. Je konsequenter man da ist, desto schneller ist die Phase wieder vorbei. Das heißt nicht, dass man einen herzlosen Abschied machen soll. Drücken und küssen kann man das Kind ja bzw. dann winken, nur nicht lange in der Garderobe warten oder dergleichen.
Dann würde ich eine Erzieherin fragen, ob sie den Kleinen auf den Arm nehmen kann und zum Fenster zum Winken gehen kann, sofern man da einen Blick auf die Straße hat. Bei uns hat das wie gesagt geholfen, das Ganze wird dann zu einer Art kurzem Ritual und gibt dem Kind Sicherheit, ohne den Tagesablauf im Kindergarten zu stören.
@netti78: So wie Du es beschreibst, haben wir es ja nun auch seit einigen Tagen gehalten - wie ich ja in meinem letzten Post beschrieben habe.
Und das hat anscheinend auch ganz gut geklappt bisher. Letzte Woche Montag und Dienstag hat er noch geweint, Mittwoch auf einmal nicht mehr - wie oben ja schon geschrieben. Am Donnerstag wurde er von einem Mädchen, mit dem er nach den Erzählungen der Pädagoginnen anscheinend sehr gern spielt, nahezu überrumpelt, so dass er gar keine Zeit hatte, mir hinterherzuweinen. Kaum hat das Mädchen uns in der Garderobe gesehen, stürmte sie wie ein Wirbelwind aus dem Gruppenraum, quasselte auf Raphi ein, zog ihm die Hausschuhe an und zog ihn gleich mit in die Gruppe. Er wollte dann wohl noch einmal zurück zu mir, da nahm sie seine Hand, winkte mir damit und rief "Tschüss, Mama!" Raphi hat dann auch ganz fröhlich "Tschüss, Mama" gerufen und damit war es dann gut. Freitag lief es ähnlich - das Abgeben im Kindergarten war keine große Sache mehr.
Heute dann ist mein Kind von ganz alleine zur Gruppentür gegangen und als er dann sah, dass ein paar Jungs mit den Legosteinen spielten, rannte er gleich hin und ich war quasi Luft für ihn. Ich denke also, dass die schwierige Phase für´s erste einmal vorbei ist und wir es geschafft haben, dem Zwerg deutlich zu machen, dass es nicht schlimm ist, wenn die Mama morgens geht, weil er ja eine schöne Zeit mit Spielen verbringen kann, auch nicht allein ist und die Mama am Mittag ja immer wieder kommt.
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