Heirat ohne Schwiegermutter zu kennen

vom 02.11.2009, 19:41 Uhr

Mir ist ein Thema eingefallen, was ich vor ca 9 Jahren mit meinen Freunden diskutiert habe. Ich habe geheiratet, ohne meine Schwiegermutter zu kennen. Einige meinten, dass es so ist, als wenn man mit verbundenen Augen bei rot über die Ampel geht und man nie ein gutes Verhältnis zur Schwiegermutter bekommen kann.

Da unsere Hochzeit ziemlich schnell geplant und ausgeführt wurde, blieb keine Zeit, meine Schwiegermutter kennenzulernen. Sie war nicht mal bei der Hochzeit dabei, weil sie 740 km weit entfernt wohnte. Ich habe sie dann erst kennengelernt, als wir verheiratet waren und wir dann ein verlängertes Wochenende dort verbracht haben. Ich habe mich dann, als sie zu uns in die Stadt gezogen ist, mehr als gut mit ihr verstanden. Ein besseres Verhältnis kann man sich zu einer Schwiegermutter nicht vorstellen.

Was haltet ihr davon, dass man heiratet, ohne seine Schwiegermutter zu kennen? Sicher hätte ich mir auch einen Schwiegerdrachen angeln können. Aber ich habe nicht sie geheiratet, sondern meinen Mann. Würdet ihr heiraten, ohne eure Schwiegermutter zu kennen? Kennt ihr jemanden, wo es wirklich so gewesen ist und wo die Schwiegermutter sich zu einem Drachen entpuppt hat?

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Ich persönlich würde es wahrscheinlich nicht tun. Klar heiratet man den Mann, aber irgendwie hängt die Familie ja trotzdem dran. Und selbst wenn man die Schwiegermutter nicht mag, will man ja trotzdem wissen, mit wem man es zu tun hat. Ich fände das schon sehr wichtig.

Klar kommt es auch immer drauf an, wieviel Kontakt der Mann zu seinen Eltern hat. Also in wie weit man in das Familienleben involviert ist. Und wie der Mann halt über seine Mutter spricht. Da bekommt man ja auch schon einen gewissen Eindruck. Wenn er halt so erzählt, wie sich seine Mutter benimmt und wie sie agiert.

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» ich-bin-ich » Beiträge: 639 » Talkpoints: 9,46 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Mir wäre es zwar auch lieber, wenn ich mir die Eltern, bzw. vor allem die Mutter, vorher angucken könnte, aber wenn das aus dem einen oder anderen Grund nicht möglich ist, warum denn nicht? Besonders, wenn die Schwiegermutter mehrere Hundert Kilometer weit entfernt wohnt, ist die Chance, dass sie laufend auf der Matte steht und schaut, ob es ihrem Söhnchen auch an nichts mangelt, doch sehr gering. Und wie die Mutter ist, erfährt man doch eigentlich auch schon durch den Sohn, denn sie hat ihn ja mit geprägt. Außerdem wird er ja auch mal etwas von ihr und seiner Kindheit erzählen.

Und was das Verstehen angeht: Da kann man doch nichts dran ändern. Was hat man davon, wenn man sich schon kennt und sich nicht versteht, aber trotzdem heiraten möchte? Man wird es also tun, wenn die Liebe groß genug ist. Wichtig ist doch vor allem, dass sich die Eheleute gut verstehen.

» Morgaine » Beiträge: 2701 » Talkpoints: 9,09 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Hallo Diamante,
meiner Meinung nach hattest du extremes Glück. Ich denke, es spielen bei dieser Frage mehrere Punkte eine Rolle.

Einmal, wie abhängig der Mann von seiner Mutter ist und wie sehr er sich beeinflussen lässt von ihr und andererseits wie sehr einem die Einstellung der Schwiegermutter selbst bedeutet. Ist einem diese ziemlich egal und auch der Mann lässt sich wenig bequatschen oder ist nicht besonders eng mit seiner Mutter, hat man nichts zu befürchten. Besteht jedoch ein enges Verhältnis zwischen den beiden, könnte dann Ärger vorprogrammiert sein.

Dennoch denke ich, dass das Kennenlernen der Schwiegermutter vor der Hochzeit oder nach der Hochzeit an ihrer Person oder dem Verhältnis zu einem selbst wenig ändert... wenn sie ein Drachen ist, der ihrem Sohn keine Frau gönnt oder meint, sich da heftig einmischen zu müssen, wir das auch nciht besser dadurch, dass man sie vorher kennt. Ist sie lieb und nett, wird das in der Regel nach der Hochzeit nicht anders sein, oder?

Von dem was du von euch erzählt hast, schließe ich auch eher darauf, dass deine Schwiegermutter sowieso kein besonders inniges Verhältnis zu ihrem Sohn hat - 760 km sind ja nunmal nicht die Welt und ich kenne Mütter, die mehrere tausend Kilometer zur Hochzeit ihrer Kinder geflogen/gefahren sind! Deshalb denke ich, dass ihr in eurer Familie vielleicht auch eine sehr entspannte Einstellung zu dem ganzen Thema habt und es deswegen keinen Stress gab und sich alles entwickeln konnte.

» Lassandra » Beiträge: 93 » Talkpoints: 0,14 »



Man soll ja den Mann heiraten und nicht die Schweigermutter. Wäre ja such schlimm, wenn das so wäre. Allerdings muss man schon schauen, wieviel Einfluss die Schwiegermama auf den Sohneman ausübt, den man ehelichen möchte. Hat die Dame nämlich viel zu sagen, und man versteht sich am Ende nicht mit ihr, kann das schon zu Streitigkeiten in der Ehe führen.

Natürlich ist es auch entscheidend, ob die Schwiegermama und man selbst auf ein gutes Verhältnis besteht, bzw. wie wichtig einem das ist miteinander Zeit zu verbringen. Wenn man sich einmal im Jahr zu Weihnachten für ein paar Stunden sieht, ist es wohl relativ egal, weil die Zeit begrenzt und absehbar ist. Sieht man sich öfter und verbringt relativ viel Zeit miteinander sollte es wohl schon so sein, dass man sich gut versteht.

Ich würde eine Hochzeit aber nicht davon abhängig machen, ob ich die Schwiegermama kenne. Zum einen hat sie den Sohn erzogen und wenn der gut geraten ist, kann es nicht ganz so schlimm sein. Zum anderen sollte der Mann schon so viel Charackter haben, dass er nicht so dermaßen vom Mami abhängig ist - falls man dann doch mal Partei ergreifen muss.

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» winny2311 » Beiträge: 15159 » Talkpoints: 4,91 » Auszeichnung für 15000 Beiträge


Mein Mann hatte schon ein inniges Verhältnis zu seiner Mutter. Aber durch den Beruf meines Mannes und der Krankheit meiner Schwiegermutter war es nicht so möglich, dass sie sich dauernd besuchten.

Mein Mann und ich haben dann meine Schwiegermutter zu uns in die Nähe geholt. Dort habe ich sie dann auch betreut und ich hatte ein super Verhältnis zu ihr und mein Mann war wirklich auch froh, dass ich mich so gut mit ihr verstanden habe. Ich war sogar sehr traurig, als sie starb und habe heute, nach 6 Jahren immer noch Trauer in mir. Denn so eine Schwiegermutter kann sich jeder nur wünschen.

Wenn meine Schwiegermutter Partei ergriffen hat, dann hat sie Partei für mich ergriffen ;) Es war einfach eine superklasse Frau.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


Ich glaube ich habe noch nie von jemandem gehört, der geheiratet hat ohne seine Schwiegermutter zu kennen. Ich finde das sehr mutig, würde es selbst aber vermutlich nicht machen, obwohl das auch situationsbedingt möglich sein könnte. Im Grunde stimmt es, man heiratet ja um mit dem Mann zusammenzusein, aber man heiratet ja immer auch in die Familie ein, wie man so schön sagt und diese Menschen werden dann meistens auch ein Teil des neuen Lebens und deshalb finde ich schon, dass man sie vorher getroffen haben sollte.

Wie lange seid ihr denn vorher zusammengewesen? Wenn du deine Schwiegermutter noch nicht kennengelernt hast kann es ja noch nicht so eine lange Zeit gewesen sein. Kannte er deine Eltern?

Ich stelle mir gerade vor, dass eure Hochzeit ziemlich spontan war. Stimmt das? Ich finde, was du erlebt hast auf eine Art und Weise spannend. Einfach so zu heiraten ohne die Familie des Mannes zu kennen. Da kann man Glück und auch Pech haben.

» ana_banana » Beiträge: 61 » Talkpoints: 0,21 »



Ich finde es nicht zwingend notwendig, dass man die Schwiegermutter vor der Hochzeit kennenlernt. Natürlich ist es schön, wenn man die Familie des Partners kennenlernt und zu diesen Leuten auch ein gutes Verhältnis aufbauen kann. Aber nicht immer ist das möglich und selbst wenn man die Schwiegereltern vor der Hochzeit kennenlernt, ist das keine Garantie dafür, dass man sich mit diesen Leuten auch gut versteht.

Deine Freunde haben in meinen Augen eine etwas überzogene Meinung von der Rolle der Schwiegermutter. Selbst wenn das Verhältnis zu den Schwiegereltern dann letztendlich doch nicht so gut ist wie gewünscht, muss das nicht unbedingt eine Rolle für das Gelingen der Ehe spielen.

Es gibt sicher einige Beziehungen, die an den Schwiegereltern scheitern. Ich habe selbst bei Bekannten auch schon mitbekommen, dass der Ehepartner von seinen Schwiegereltern nicht akzeptiert wurde. Das ging so weit, dass sich die Schwiegermutter richtig in das Leben des Paares eingemischt hat und mit manchen Verhaltensweisen der neuen Schwiegertochter nicht einverstanden war. Obwohl die Frau immer wieder angeregt hat, aus dem gemeinsamen Haus auszuziehen, war ihr Partner nicht damit einverstanden, da er die Wohnsituation gut fand und daher keinen Grund dazu sah, aus dem Haus seiner Eltern auszuziehen.

Normalerweise sollten Menschen aber doch in der Lage sein, sich miteinander zu arrangieren. Falls die Schwiegereltern dann doch nicht mit dem neuen Schwiegersohn oder mit der Schwiegertochter zurechtkommen, sollte der Partner auch fähig sein, seinen Eltern klipp und klar zu sagen, dass sie sich seinem Partner gegenüber vernünftig zu verhalten haben. Solche Leute müssen dann auch mal Prioritäten setzen und sich notfalls gegen einen allzu engen Kontakt zu den eigenen Eltern entscheiden, wenn diese den eigenen Partner immer nur schlecht machen.

So wichtig ist die Rolle der Schwiegermutter in meinen Augen also nicht, sofern der Sohn oder die Tochter der Schwiegereltern erwachsen genug und bereit ist, auch gegen den Willen der Eltern zu handeln. Ob die Schwiegereltern dann für oder gegen diese Verbindung sind, ist zweitrangig und es ist daher in meinen Augen nicht wichtig, ob man diese direkt kennenlernt oder später.

Wie du bereits geschrieben hast, heiratet man ja in erster Linie seinen Partner und nicht die Schwiegereltern.

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» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Ich habe meine Schwiegermutter und auch meinen Schwiegervater erst nach der Hochzeit kennen gelernt.

Als ich meinen Mann kennen lernte, hatte er etwas Stress mit seinen Eltern, und da waren wir halt nur bei mir zu Hause. Wir haben beide noch bei unseren Eltern gewohnt. Wir haben auch nach 4 Monaten geheiratet, und bis da kannte ich seine Eltern immer noch nicht. Mein Mann und ich sind dann auch zusammen gezogen und wohnte nicht mehr zu Hause. Auch wußten sie nichts von unserer Hochzeit. Kennen gelernt habe ich sie dann erst, nachdem wir schon 5 Monate verheiratet waren, und ich schwanger war.
Ich muss schon sagen, das es schon ein komisches Gefühl war, nach über 6 Monaten die Eltern von meinem Mann kennen zu lernen, und ihnen dann noch zu agen, das ich schwanger bin. Aber da mein Mann halt auch Stress mit seinen Eltern hatte, und sie mir durch gewisse Storys sehr unsympathisch waren, legte ich da auch nicht so großen Wert drauf, sie schnell kennen zu lernen. Und wäre ich nicht schwanger gewesen, dann hätte ich dieses Kennenlernen auch noch weiter hinaus gezögert.

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» pepsi77 » Beiträge: 1629 » Talkpoints: 9,09 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Ja, wieso nicht? Frau heiratet schließlich den Mann und nicht seine Mutter. Mal angenommen Frau lernt Mann kennen. Er ist ihr Traummann, er ist ein richtiger Gentleman, trägt sie auf Händen, liebt sie über alles, sie liebt ihn über alles. Sie planen die Hochzeit. Kurz davor lernt sie seine Mutter kennen, die wirklich schrecklich ist. Soll sie die Beziehung mit diesem tollen Mann deshalb beenden? Wohl kaum!

» delfin45 » Beiträge: 80 » Talkpoints: 0,37 »


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