Ist Sex wichtig in der Partnerschaft?
Mandragora hat geschrieben:Für Männer sieht das nun aber wieder ganz anders aus. Die haben Druck auf Grund ihrer sich ständig bildenen Samenzellen und das muss abgelassen werden, sonst werden die unglücklich.
Und wenn sie lange keinen Sex haben, dann platzen sie, oder wie? Dafür laufen aber sehr viele (also verhältnismäßig gesehen) asexuelle Männer noch quicklebendig durch die Gegend, und das seit Jahren, und zwar auch glücklich. Also "Samenstau" ist kein Argument. Das Wort haben höchstens irgendwelche Männer erfunden, damit sie eine Rechtfertigung für viel Sex haben. Aber rein biologisch gesehen stimmt das gar nicht, umso schlimmer, dass dieses Märchen jetzt auch schon von Frauen weiter verbreitet wird.
Wer es genau wissen will: Wenn es zu viel Samenflüssigkeit wird, dann gibt es unter Umständen einen nächtlichen, unbewussten Samenerguss, und das war es dann auch schon. Keine Notwendigkeit für Sex, um das "Problem" zu beheben. Also das ist kein Argument dafür, dass Sex unerlässlich sei, wo wir auch schon beim Hauptthema dieses Threads wären.
Aber eine damit verbundene Frage möchte ich auch noch in den Raum stellen: Ist Kuscheln denn Sex? Wo hört Sex auf, wo fängt er an? Gibt es da eine feste Definition, oder ist das eine individuelle Frage? Denn ich persönlich würde Zärtlichkeit jeder Art nicht unbedingt mit Sex gleichsetzen. Sex ist mehr oder weniger Geschlechtsverkehr für mich, oder sagen wir lieber, mit Penetration verbunden. Einfach "nur" Kuscheln würde ich eher als nicht unbedingt sexuell betrachten. Und aus diesem Gesichtspunkt würden die Leute, die hier schrieben, dass sie keine Penetration benötigen, ja gewissermaßen keinen Sex in der Beziehung brauchen, und vielleicht sogar richtig asexuell sein.
Denn Asexualität heißt ja nicht unbedingt, dass man völlig unkörperlich ist. Es gibt natürlich auch Asexuelle, die finden jede Art von Berührung ziemlich langweilig, aber es gibt auch solche, die mögen einfach keine Penetrationen. Kuscheln ist aber durchaus erwünscht und wird als nicht sexuelle Handlung gesehen. Je nachdem, wie man kuschelt, kann ich das auch gut nachvollziehen. Denn wenn kuscheln automatisch sexuell wäre, dann dürften ja Mütter nicht mit ihren Töchtern kuscheln, ohne ein inzestuöses Interesse zu haben. Also kommt es wohl sehr darauf an, wie man kuschelt, was dabei berührt wird, und so weiter.
Aber das zeigt ja schon: Sex ist in Beziehungen nicht zwingend nötig. Es gibt Leute, die leben ohne, aber mit anderen Zärtlichkeiten. Und es gibt auch welche, die leben ohne beides, also ohne Sex, aber auch ohne andere Zärtlichkeiten. Menschen sind absolut unterschiedlich, von daher fände ich es also sinnlos, zu verallgemeinern, dass alle Menschen irgendeine Sache benötigten, selbst, wenn es Sex wäre. Es sei denn, die Sache wäre lebensnotwendig. Ohne Sauerstoff ersticken wir, ohne Nahrung verhungern wir. Irgendwie wertet das Sex ganz schön ab, oder, wenn man sich mal vor Augen führt, dass Sex eigentlich nicht überlebensnotwendig ist? Das wirkt merkwürdig in unserer übersexualisierten Welt.
Danke übrigens an die User, die geschrieben haben, dass es darauf ankommt, dass beide Partner dieselben Vorlieben haben, oder besser gesagt Vorlieben, die zueinander passen, was ja nicht immer Gleichheit sein muss, sondern auch Ergänzung sein kann. Nachvollziehbar ist das sicherlich gut, wenn man an BDSM denkt, wo (sehr vereinfacht ausgedrückt, allein als Beispiel) ein Partner dominant ist, der andere devot, wo also nicht beide direkt dieselbe Vorliebe haben, sondern eine sich gut ergänzende. Was ich sagen möchte: Ja, genau so ist es! Die Partner müssen miteinander gut auskommen. Ob sie Sex wollen, oder nicht, ob sie BDSM mögen, oder nicht. Es muss einfach passen. Sex ist dazu nicht unbedingt notwendig. Das zu erkennen, ist schon ein guter Schritt hin zu einer glücklichen Beziehung.
Ich finde Sex in der Beziehung auch wichtig. Allerdings würde ich das Fortbestehen der Beziehung niemals vom Sex abhängig machen. Im Gegenteil, wenn ich meine Partnerin wirklich liebe, kann der Sex garnicht schlecht sein, dann ist jede körperliche Nähe und Berührung besser als jeder guter Sex mit einer x-beliebigen Frau.
Ich empfinde Sex eigentlich als einen der Höhepunkte der Beziehung, auf die man von Anfang an hinarbeitet, ebenso wie die erste Liebesbeteuerung(die ist bei einer ernsthaften Beziehung natürlich viel wichtiger). Was ich beim Sex auf jeden Fall aussagekräftiger finde, als die Frage danach ob es gut war, ist wie ich mich danach fühle. Muss ich mich dazu zwingen mich ihr zuzuwenden und würde ich lieber den Fernseher einschalten und für mich alleine sein oder genieße ich es sie auch danach noch im Arm zu halten? Die Antwort auf diese Frage ist für mich viel eher Beziehung entscheidend, als die Qualität des Sex.
Mal davon abgesehen finde ich, dass es schwer ist, schlecht im Bett zu sein. Wenn zumindest einer der Partner Erfahrung hat und beide keine Scheu haben über ihre Wünsche zu reden müsste es doch von mal zu mal besser werden
Ich finde auf jeden Fall, dass Sex eine primäre Rolle in einer Beziehung spielt, an sich ist das doch einer der Gründe, für die Entstehung einer Beziehung oder etwa nicht? In einer Beziehung wird die Monogamie mehr oder weniger vorausgesetzt, es sei denn natürlich, man einigt sich auf etwas anderes, was an sich aber ja eher selten der Fall ist. So aber wird Monogamie gefordert und das heißt für mich auch zwangsläufig, dass eben der Sex in der Beziehung ausgelebt werden muss.
Ich muss sagen, dass ich es schon ein bisschen befremdlich und auch traurig finde, wenn jemand innerhalb einer Beziehung masturbiert, an sich sollte der Sex dann schon durchaus zusammen mit dem Partner ausgelebt werden. Und ich kann mir aus diesem Grunde auch nur sehr schlecht eine Beziehung vorstellen, bei der der Sex vernachlässigt wird.
Klar kann man seinen Partner mitunter dann dennoch lieben, aber ist diese Liebe dann nicht eher freundschaftlicher Natur? Für eine Beziehung gehört für mich auch der Sex dazu und wenn dieser nicht vorhanden ist, dann kann da etwas nicht stimmen, zumal man dann auch davon ausgehen muss, das die Partner sich anderweitig Befriedigung suchen (eine Affäre oder auch über das Internet). So schaut eine funktionierende Beziehung meiner Ansicht nach nicht aus. Weiterhin muss ich ganz ehrlich sagen, dass ich es schon für einen Trennungsgrund halte, wenn der Sex in der Beziehung nicht gut ist.
Klar ist es so, dass der Sex mit der Zeit besser wird, wenn man sich mehr aufeinander einlässt, aber angenommen beide Partner haben vollkommen unterschiedliche Ideen und Vorstellungen von Sex, dann kann das in meinen Augen nicht gut gehen und dann ist eine Trennung an sich schon irgendwie ratsam. Das ist aber nur meine Meinung dazu, ich selbst kenne auch genug Leute, die sagen würden, dass Sex in der Beziehung Nebensache ist. Man kann sich denken, dass das meistens die Frauen sind.
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