Hund akzeptiert seit kurzer Zeit kein Nein und Aus

vom 01.11.2009, 17:59 Uhr

Hallo ihr!

Die kleine entwickelt sich nach ihren Krankheiten nun eigentlich schon gut. Nun wo sie nicht so rumgetollt ist, war sie ja immer hier und an der Leine und in der Wohnung ruhig gehalten. Das heißt, sie hatte eigentlich schon gar nicht die Möglichkeit Unfug zu machen oder sonst was. Nun ist sie wieder fit und macht alles wieder.

Jetzt ist es aber so, dass sie weder ein Nein noch Aus akzeptiert. Das sieht dann so aus, dass sie nicht ablässt oder so, dann bellt wie sonst was und total aufgedreht ist. Komischerweise ist sie nur bei uns so, aber niemals beim Hundetrainer, da ist sie immer die liebste der Welt.

Ein Beispiel: Mein guter Freund spielt mit ihr, sie wird zu wild und will dann in die Hand beißen, er sagt nein und dann springt sie ihn an, bellt ihn an und springt dann am Boden noch hin und her. Also er ist immer da und daher auch Bezugsperson, also kein Fremder.

Das ganze macht sie auch bei mir, sie springt dann teilweise auch an einem hoch und beißt dann in die Hose oder sonst was. Sie hat halt wirklich einen riesigen Dickschädel. Was kann man da machen, dass wir sie da besser zügeln? Also wir haben nie Gewalt angewandt und werden so etwas auch nicht machen, doch die kleine tanzt uns schon ein wenig auf der Nase umher.

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» kleineliebe » Beiträge: 1817 » Talkpoints: 2,92 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Da sie beim Hundetrainer lieb ist, macht sie einen sichtbaren Unterschied zwischen euch und dem Trainer. Sie hat in ihrer Krankheit gemerkt, dass ihr sie betütelt habt und nicht so streng mit ihr gewesen seid. Das müsst ihr schleunigst ändern. Sonst wird er euch auf der Nase herumtanzen. Im Moment sagt sie sich "Mit denen kann ich machen was ich will. ICH bin der Boss" und das darf nicht sein.

Ihr solltet beide zusammen mit dem Trainer ein Konzept ausarbeiten. Denn der Trainer kennt den Hund und weiß, wie man ihn aus der Reserve locken kann. Seit konsequent mit dem Hund. Wenn er nicht hören will solltet ihr aufhören zu spielen und ihn auf seinen Platz schicken.

Der Hund ist in der Krankheit verwöhnt worden und das ist ein Fehler. Klar sollte man ihn gesund pflegen. Aber die Konsequenz hat wahrscheinlich gefehlt. Grundgehorsam ist bei einem Welpen sehr wichtig und darf nicht vernachlässigt werden. Auch im Falle einer Krankheit nicht.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


Hallo!

Ich kann mich Diamante nur anschließen. Der Hund macht klare Unterschiede zwischen euch und dem Trainer, weil sich dieser anscheind ehr durchsetzen kann. Sie weiß, dass sie sich bei ihm nicht alles erlauben kann.

Ich denke auch, dass ihr am besten mal mit dem Trainer sprecht und euch Tipps holt, wie ihr die Grundkommandos ehr festigen könnt und eurer Hund auch hört, wenn ihr ihm etwas sagt oder verbieten wollt. Ich nehme ja auch mal an, dass ihr während der Hund krank war, nicht viel mit ihr geübt habt, was die Grundkommandos betrifft. Daran gewöhnt sich so ein junger Hund schnell und er denkt nun, dass er Narrenfreiheit hat. Ich denke, dass ihr da nun viel üben musst, um das Verpasste auf zu holen.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Hunde, egal in welchem Alter, testen immer erst wie weit sie bei den einzelnen Personen gehen können. Je mehr man ihm durchgehen lässt umso unverschämter wird er natürlich auch. Es ist also normal, dass sich ein Hund bei zwei Personen völlig unterschiedlich benehmen kann. Dass er sich bei euch zuviel erlaubt ist ärgerlich aber das bekommt man recht schnell wieder hin.

Ich geh jetzt mal einfach davon aus, dass der Grundgehorsam in dem Alter noch nicht so gefestigt ist. Er würde also kaum auf seinem Platz bleiben. Außerdem ist er wie du schreibst in solchen Situationen eh völlig aufgedrehten. Vielleicht sogar durch das vorherige Spiel selber extrem aufgepusht? :wink:

In die Hand beißen ist immer so eine Sache. Hunde untereinander spielen eben so. Dein Hund muss also lernen, dass er euch weh tut bzw wo die Grenzen sind und wie er richtig mit euch spielen kann. Wenn ich mit meiner Hündin tobe, nimmt sie meine Hand oder auch mal den Arm in den Fang. Mal deutet sie es nur an und manchmal hält sie mich kurz fest, stoppt einige Sekunden und wuselt dann weiter. Sie weiß genau, ganz egal wie wild es zugeht, wo sie stoppen muss. Aus solchen Rangeleien gehe ich immer ohne einen einzigen Kratzer raus.

Sobald der Hund einem weh tut wird das Spiel sofort beendet. Damit der Hund weiß, dass er einem weh getan hat quieken einige kurz auf. Ansonsten heißt es sofort alles fallen lassen, aufstehen, auf die Couch gehen und den Hund ignorieren. Das Anspringen und Anbellen würde ich als seperates Problem sehen. Der Hund soll schließlich später unterscheiden können worum es gerade geht. Nicht dass er dann gar nicht mehr richtig mit euch spielen möchte.

Wenn der Hund aufgedreht an einem hochspringt und einen anbellt, kann man es auch mit Abbruch versuchen. Ich würde allerdings, nicht nur weil ein Abbruch allein die Wenigstens in so einer Sitution beeindrucken würde, etwas anderes als Strafe nutzen. ZBsp eine Auszeit. Ausschluss aus dem Rudel klingt vielleicht ziemlich lasch ist für einen Junghund aber eine herbe Strafe.

Wenn er wieder zu frech wird einfach den Hund kommentarlos nehmen, in den Flur setzen und die Türe zum Wohnzimmer schließen. Kein Wort zu ihm, nicht großartig anschauen sondern einfach machen. Erst wenn er sich beruhigt hat bzw eine Weile ruhig geblieben ist, darf er wieder zu euch. Teste das einfach mal. Kein Junghund will ausgeschlossen werden. Er sollte also recht schnell lernen, dass so ein Theater ernsthafte Konsequenzen nach sich zieht.

Damit das Ganze nicht nach hinten losgeht müsst ihr, egal was für einen Terror er vor der Türe macht und egal wie sehr er auch jammert, stur an der Sachen dranbleiben.

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» Sonty » Beiträge: 1997 » Talkpoints: 20,24 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Da sind Hunde wie alle anderen Tiere. Ihr wart wohl während der Krankheit ziemlich nachsichtig.

Da hilft jetzt nur, streng und Konsequent sein. Deshalb muss man ja nicht gleich Gewalt anwenden. Immer wenn euer Hund ein Verhalten zeigt, dass unerwünscht ist, muss er halt etwas für ihn unangenehmes erleben. Er wird z.B. komplett ignoriert. Oder beim Spazieren gehen wieder an die Leine genommen, wenn er Blödsinn macht, oder in einen Nebenraum gebracht, oder man trötet mit einer Hupe, o.Ä. Auch ein etwas strengeres, lauteres Tadeln versteht der Hund sehr wohl. Schließlich versteht er auch, wenn andere Hund wütend bellen.

Der Hund muss merken, dass sich seine Situation verschlechtert, wenn er sich daneben benimmt.

Nur eben, wie eine Kind, der Hund muss eine klare Linie bei euch erkennen. Es hilft nicht, dass ihr mal heute streng und mal morgen wieder nachlässig sein. Sonst erkennt er euch nicht als Rudelführer an. Auch wenn ihr konsequente Herrchen seid, wir euch euer Hund lieben.

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» trüffelsucher » Beiträge: 12446 » Talkpoints: 3,92 » Auszeichnung für 12000 Beiträge


Ihr solltet euch ernsthafte Gedanken machen, wenn der Hund euch auf der Nase herumtanzt während er beim Hundetrainer gehorsam ist. Dieses Verhalten des Hundes spricht nicht gerade für eure Fähigkeit, adäquat mit dem Hund umzugehen.

Wie bereits gesagt wurde, hat der Hund scheinbar gelernt, dass ihr ihn betütelt und viel durchgehen lasst. So wie du schreibst, habe ich den Eindruck, dass du noch nicht ganz verinnerlicht hast, dass es sich um einen Hund, und damit um ein Tier, handelt. Ein Hund braucht klare Grenzen und für die Erziehung eines Hundes ist es absolut nicht förderlich, wenn seine Bezugspersonen nicht fähig sind, eine gerade Linie zu fahren. Ein Hund wird nicht dankbar sein, wenn er während seiner Erkrankung mehr Freiheiten hat, sondern wird die neu gewonnene Freiheit ausnutzen und sich schwerer unterorden.

Ich rege mich immer wieder über Leute auf, die in einem Hund ein süßes kleines Stofftierchen sehen, dem sie dann alles durchgehen lassen. Wenn der Hund dann sogar versucht zu beißen, sollte doch auch der letzte Mensch kapiert haben, dass bei der Erziehung einiges schief gelaufen ist. An so etwas muss man einfach vorher mal denken. Jetzt wird es umso schwerer, dem Hund ein angemessenes Verhalten beizubringen. Ihr solltet euch dringend mit jemandem auseinandersetzen, der sich mit Hunden wirklich auskennt und euch wertvolle Tipps mit auf den Weg geben kann, damit der Hund nicht noch weiter verzogen wird als das jetzt schon der Fall ist.

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» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Das in die Hose oder gar in die Hand beißen musst du sofort unterbinden. Denn es kann gefährlich werden, wenn der Hund größer und erwachsener wird.

kleineliebe! Du hast doch in irgendeinem Thread, oder gar in mehreren geschrieben, dass du Hunde ausbildest. Da frage ich mich schon, wie du diese Hunde ausgebildet hast, wenn es schon an solchen Kleinigkeiten, wie das Grundgehorsam scheitert. Du solltest eng mit dem Hundetrainer zusammenarbeiten. Denn mit fast 4 Monaten, die der Hund nun schon alt ist, sollte das Grundgehorsam sitzen.

Klar, habt ihr während der Krankheit des Hundes viel versäumt. Aber als Hundeausbilder solltest du wissen, dass man auch dann konsequent sein muss und nichts schleifen lassen darf. Wenn ihr das alleine nicht hinbekommt, dann solltet ihr sehen, dass ihr euch wirklich proffessionelle Hilfe holt. Wenn das mit dem jetzigen Hundetrainer nicht klappt, dann versucht einen anderen, der andere Methoden hat.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



@ Diamante:
Ja ich bin Hunde Ausbilder, doch hier geht es so zu sagen nicht um kleine süße Haushunde sondern eben um Diensthunde. Die kennen mehr oder minder die Grundgehorsam und bekommen andere Werte vermittelt. Sagen wir mal so, so wie unsere Diensthunde ausgebildet werden, so möchte ich meine Süße nicht haben.

Bei uns geht es darum, dass Hund nur noch auf Blick hören und auf keine Befehle, es geht um Angriff, es geht darum Sachen zu suchen und aufzustöbern und trotzdem die Beute nicht anzurühren und so weiter. Also hat so zu sagen mir normalen Hunden und deren Erziehung nichts zu tun.

Dass ich zu nachlässig war mit meiner, das merke ich, doch nun wird fleißig trainiert. :D. Bis dato hatte sie nur Platz, nein und aus gelernt und wir üben nun platz und sie hat sehr viel Spaß dabei. Ich werde es nun versuchen aufzuholen und nun kommt ja auch mein Ex wieder aus dem Krankenhaus, dass ich wieder ganz für meine kleine da bin auch vom Kopf her.

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» kleineliebe » Beiträge: 1817 » Talkpoints: 2,92 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Genau in der Unterscheidung zwischen Diensthund und süßem Haushund liegt das Problem. Natürlich gibt es Hunderassen, die von Natur aus eher für den Einsatz als Spürhund oder Schutzhund geeignet sind. Aber auch dein scheinbar niedlicher kleiner Haushund ist letztendlich nur ein Hund und du solltest dich davon verabschieden, dass das etwas völlig anderes ist als die Hunde, mit denen du beruflich zu tun hast.

Natürlich sollst du nun nicht dazu übergehen, den Hund zu irgendeinem Zweck abzurichten, wenn das von dir nicht gewünscht ist und der Hund dafür auch eher ungeeignet ist. Allerdings solltest du die gleiche Konsequenz mitbringen, wenn du deinen eigenen Hund erziehst, die du auch bei der Arbeit mit den anderen Hunden an den Tag legst.

Nur weil du deinen Hund irgendwie süßer findest, bedeutet das doch nicht, dass das Tier automatisch auch ganz brav und lieb ist, am besten noch von alleine. Ein Hund ist eben ein Hund und da kann man nicht damit argumentieren, dass der Hund ja so süß ist. Nur weil er anders aussieht, heißt das nicht, dass er sein normales, arttypisches Verhalten abgelegt hat.

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» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Ja ich bin Hunde Ausbilder, doch hier geht es so zu sagen nicht um kleine süße Haushunde sondern eben um Diensthunde. Die kennen mehr oder minder die Grundgehorsam und bekommen andere Werte vermittelt. Sagen wir mal so, so wie unsere Diensthunde ausgebildet werden, so möchte ich meine Süße nicht haben.

Erziehung ist Erziehung und wenn du bei der Ausbildung konsequent sein kannst, solltest du es bei deiner "Süßen" auch sein. Sie muss ja nicht ausgebildet werden in dem Sinne. Aber sie sollte Grundgehorsam beigebracht bekommen auf die gleiche konsequente Art.

Bei uns geht es darum, dass Hund nur noch auf Blick hören und auf keine Befehle, es geht um Angriff, es geht darum Sachen zu suchen und aufzustöbern und trotzdem die Beute nicht anzurühren und so weiter. Also hat so zu sagen mir normalen Hunden und deren Erziehung nichts zu tun

Was spricht dagegen, wenn deine "Süße" auch auf deinen Blick "hört"? Das ist keine schlechte Methode einem Hund auch Befehle beizubringen. Viel reden ist bei manchen Hunden einfach fehl am Platze.

Dass ich zu nachlässig war mit meiner, das merke ich, doch nun wird fleißig trainiert. . Bis dato hatte sie nur Platz, nein und aus gelernt und wir üben nun platz und sie hat sehr viel Spaß dabei. Ich werde es nun versuchen aufzuholen und nun kommt ja auch mein Ex wieder aus dem Krankenhaus, dass ich wieder ganz für meine kleine da bin auch vom Kopf her.

Platz, nein und aus sind nur 3 Befehle, die sie in all den Wochen erst gelernt hat? Da solltest du schleunigst aufholen. Das sind zwar die wichtigsten Dinge, aber wie ist das mit hören auf Zuruf, dass sie kommt, halt, stopp, steh usw. ? Sie ist fast 4 Monate alt und sollte da wirklich ein wenig mehr können und vor allen Dingen wirklich konsequent hören.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


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