Muss ich mich schuldig fühlen, weil ich nicht stillen will?

vom 01.11.2009, 17:13 Uhr

Ich erwarte mein zweites Kind - im Februar soll es soweit sein. Ich habe mich dazu entschieden, das Baby nicht stillen zu wollen. Hintergrund ist folgender: nach meiner ersten Geburt klappte es mit dem Stillen überhaupt nicht. Die Hebammen sind ziemlich grob an die Sache herangegangen, mir taten die Versuche weh und mein Sohn hat (vielleicht auch aufgrund seiner Infektion, die er bei der Geburt davongetragen hat) die Brust komplett verweigert. Er wurde im Krankenhaus dann mit der Flasche gefüttert - teils von mir abgepumpte Muttermilch, teils Flaschennahrung.

Zu Hause wollte ich es dann noch einmal mit dem Stillen versuchen, aber auch da hat es absolut nicht geklappt. Der Kleine verweigerte, schrie hysterisch und es war einfach nichts mehr zu machen. Ich habe dann vier Wochen lang die Milch abgepumpt, aber nie genug für eine Mahlzeit zusammenbekommen, so dass ich Flaschennahrung zufüttern musste und nach vier Wochen dann aufgegeben habe und komplett auf Flaschennahrung umgestellt habe.

Jetzt kann ich mir irgendwie überhaupt nicht vorstellen, ein Kind zu stillen. Ich möchte also mein zweites Kind von Anfang an mit Flaschennahrung füttern. Sicher bin ich mir bewusst, dass Muttermilch das Beste für ein Baby ist und auch das gesündeste Nahrungsmittel. Aber meinem Großen hat die Flaschennahrung auch nicht geschadet. Er ist gut gediehen, ist nicht zu dick und öfter krank als andere Kinder war er bisher auch noch nicht. Sicher ist es um einiges mehr Aufwand, heißes und kaltes Wasser, Fläschchen, Pulver etc. mitzuschleppen, wenn man unterwegs ist, aber gestört hat uns das auch nicht.

Wenn ich jetzt aber jemandem erzähle, dass ich mein zweites Kind nicht stillen möchte, hagelt es quasi von allen Seiten ungläubige Blicke, Kommentare und sogar Vorwürfe. Da fühle ich mich jetzt schon wie die schlimmste Rabenmutter, die dem hilflosen Baby sein höchstes Glück vorenthält. Und dann sehe ich meinen gesunden, munteren Sohn an und denke, die Flaschennahrung hat ihn ja auch vernünftig ernährt. Ich kann es mir nun einmal nicht mehr vorstellen, ein Kind zu stillen. Nähe und Geborgenheit kann ich ihm auch beim Flaschenfüttern geben. Sehe ich das alles so falsch, oder ist mein Umfeld einfach engstirnig und voreingenommen?

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» felis.silvestris » Beiträge: 642 » Talkpoints: 0,56 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Aufgrund deiner Erfahrung damit kann wohl jeder verstehen, dass du vor einem erneuten Versuch und einer direkten Konfrontation mit dem Stillen Angst hast. Das was du erfahren hast war wirklich nicht schön.

Aber immerhin hast du es versucht und wenn ich ehrlich bin solltest du das vielleicht hier auch nochmal machen? Das zweite Kind verweigert sich vielleicht nicht und wenn alles klappt kann Stillen natürlich was wunderschönes sein. Wenn nun aber eine Mutter gar nicht Stillen will, weil ihr das nicht gefällt sagt aber auch keiner was. Nur scheint es bei dir ja an der negativen Erfahrung zu liegen und nicht daran, dass du es generell ablehnst, oder?

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» winny2311 » Beiträge: 15159 » Talkpoints: 4,91 » Auszeichnung für 15000 Beiträge


Ich habe bei meinem Sohn versucht zu stillen. Er hat auch viel getrunken. Nur habe ich so viel Milch gehabt, dass ich zusätzlich noch abpumpen musste. Keiner hat mir erklärt, was ich machen muss, damit nicht zu viel Milch einschießt. Im Gegenteil. Die Schwestern fanden es gut, dass ich so viel Milch hatte.

Ich habe meinen Sohn alle 4 Stunden gestillt und 2 Stunden später musste ich abpumpen. Da das Stillen und das Abpumpen immer seine Zeit gebraucht hat, habe ich mehr Zeit mit dem Stillen udn Abpumpen verbraucht, als ich verkraften konnte. Ich wurde ziemlich dünn und mein Busen wurde immer dicker. Ich sah aus wie Lolo Ferrari in ihrer besten Zeit und ich habe dann einfach nicht mehr gewollt.

Bei meiner Tochter habe ich es erst gar nicht versucht und ich hatte auch kein schlechtes Gewissen. Sie ist so auch gut gewachsen und hat keine Mangelerscheinungen gehabt. Die heutige Flaschennahrung ist sehr gut und der Muttermilch angepasst und ich kann nicht verstehen, wie man unbedingt drauf besteht stillen zu müssen.

Meine Schwiegermutter hat mir damals auch die Hölle heiss gemacht. Aber ich stand über der Sache und ich fand es gut, dass ich mich dann wenigstens auch um meinen Sohn richtig kümmern konnte. Denn wenn ich die gleiche Prozedur wie beim ersten mal mitgemacht hätte, hätte ich für ihn keine Zeit mehr gehabt.

Ich würde mich nicht verrückt machen und auch kein schlechtes Gewissen haben. Du solltest das machen, was für dich das Beste ist und nicht was andere wollen und für richtig halten. Wenn du meinst, dass du es nicht mehr versuchen willst, dann mache es auch nicht. Das Baby merkt, wenn du unausgeglichen bist. Das konnte ich bei meinem Sohn sehr gut merken. Denn als er merkte, dass ich ausgeglichener war , war er auch ruhiger und schlief besser.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Naja, natürlich ist die heutige Milch, die man den Kindern und Müttern als Ersatz bieten kann, ähnlich gut wie die Muttermilch, aber eigentlich ersetzt sie sie nicht. Für ein Baby gibt es nichts Besseres und Gesünderes als Muttermilch, das ist nun einmal so. Die Nährstoffe existieren in der Muttermilch viel intensiver, leicht verträglicher und reiner. Außerdem bindet es Mutter und Baby viel mehr aneinander als das mit der Flasche erreicht werden könnte. Das ist für die emotionale Entwicklung des Kindes von Vorteil. Man sollte daher stets versuchen zu stillen und es eigentlich nicht von vorn herein ablehnen, wenn man es nicht bei dem betreffenden Kind erst einmal versucht hat.

Natürlich schadet man dem Kind nicht, wenn man es nicht macht, aber es fehlt dem Kind in aller Regel eben ganz einfach auch etwas. Ich würde Dir schon raten, dass Du es wenigstens erst einmal versuchst. Wenn es wieder nicht klappt, dann kannst Du immernoch auf die Flasche umsteigen. Beim ersten Kind verläuft ohnehin ganz oft alles etwas komplizierter, als beim zweiten Kind. Das kann jetzt ganz anders aussehen, als beim ersten. Zumal Dein erster ja an einer Infektion gelitten hat und Deine Milch nicht in diesem Sinne abgelehnt hat, weil es ihm einfach nicht geschmeckt oder gefallen hat. Das zweite Kind kann ja gesund sein. Wenn Du vorher nach einer guten und Dir sympatischen Hebamme suchst, dann kannst Du auch dieser unverständlichen Grobheit der Hebammen im Krankenhaus entkommen. Das kann auch sein, dass es deshalb nicht geklappt hat, weil sie Dir nicht geholfen haben, was eine Sauerei ist, weil die wissen müssten, wie wichtig das Stillen ist.

Eine Rabenmutter bist Du aber natürlich trotzdem nicht, wenn Du Dich gegen das Stillen entscheidest. Das musst Du ganz für Dich alleine festlegen und wenn Du nicht möchtest, dann sollen Dir die anderen auch nicht reinreden.

» Mandragora » Beiträge: 1763 » Talkpoints: 0,49 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich muss sagen, dass ich bei diesem Thema etwas hin und her gerissen bin. Ich verstehe zwar, dass du aufgrund deiner schlechten Erfahrungen beim ersten Kind bereits jetzt ein ungutes Gefühl und eine gewisse Abwehrhaltung dem Stillen gegenüber hast. Ich denke aber dennoch, dass das Stillen wirklich wichtig ist und dass man es doch auf einen Versuch ankommen lassen könnte.

Vielleicht schaffst du es ja doch, deinen Kopf frei zu bekommen und es bei deinem zweiten Kind einfach auf einen Versuch ankommen zu lassen? Auf jeden Fall würde ich im Krankenhaus mit der Hebamme und der Kinderschwester darüber sprechen. Vielleicht hast du ja Glück und hast eine besonders einfühlsame Fee, die dich gut ans Stillen heranführen kann.

Aber auch, wenn du das Stillen wirklich kategorisch ablehnst, würde ich nie soweit gehen und sagen, dass du eine Rabenmutter bist! Wie gesagt, ich persönlich würde es wirklich auf einen Versuch ankommen lassen und würde versuchen mit einem möglichst freien Kopf an die Sache heranzugehen, aber die Entscheidung liegt selbstverständlich bei dir und sollte von niemandem beurteilt werden!

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» Nipfi » Beiträge: 3076 » Talkpoints: 8,28 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Wie andere schon sagten ist es ein Versuch wert. Denn auch wenn die Flaschennahrung von der Zusammensetzung her der Mutter fast gleich kommt, so überträgt man doch durch die Muttermilch seinem Kind eine gewisse Grundimmunität. Und das sollte einem doch der Versuch wert sein.

Vielleicht klappt beim zweiten Kind auch alles bestens, so das keinen Gedanken mehr an die Flasche verschwendest. Allerdings sollte das Thema auch im Vorfeld mit der Hebamme besprochen werden. Diese wird dann auch die Schwestern auf der Entbindung entsprechend vorbereiten.

Denn auch wenn diese das heute akzeptieren, wenn eine Mutter nicht stillen möchte, freuen sie sich dazu auch für jede Mutter, die es versuchen will. Ich wäre damals jedenfalls froh gewesen, wenn es mit dem Stillen so geklappt hätte, wie ich das gewünscht habe. Aber auch bei mir haben da die Kinder nicht so gewollt.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge


Zunächst bist Du niemand anderem Rechenschaft schuldig! Ob Du stillen willst oder nicht, geht niemanden was an und die vorgebrachte Erklärung sehe ich als absolute Privatsache an. Deshalb sollte es Dir egal sein, was andere von Dir denken und dies macht Dich mit Sicherheit nicht zu einer Rabenmutter!

Allerdings - nachdem ich nun die Vorgeschichte auch kenne - würde ich auch eher dazu raten, den Versuch mit dem Stillen doch einzugehen und nicht von Beginn an dem Ansinnen negativ/ablehnend gegenüberzustehen. Denn wenn es nicht klappen sollte, kannst Du schon allein durch die Erfahrung des ersten Mals schneller und ohne schlechtes Gewissen umschalten! Daher schließe ich mich auch eher den Ratschlägen hier an, es einfach ohne Stress oder Erfolgsdruck auszuprobieren.

Was aber nie als Referenz taugt, sind diese Eigenbeobachtungen! Ich würde an Deiner Stelle bei Kritikern, die Dir die Fläschchennahrung "ausreden" wollen oder Dir ins Gewissen reden wollen, nie mit Deinem ersten Kind argumentieren. Denn natürlich entwickelt es sich normal. Was würdest Du denn erwarten? Wie gesagt, Du bist keinem Rechenschaft schuldig und musst auch nicht versuchen, Dich zu verteidigen und dazu dann sogar das erste Kind als "Beweis" nennen.

» derpunkt » Beiträge: 9898 » Talkpoints: 88,55 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



Hallo

Ich kann dich echt verstehen. Meine Große wollte auch nicht es klappte dann aber ganz gut. Meine Kleine wollte sofort und hat mich in den ersten Tagen blutig genuckelt und ich wollte einfach nicht mehr. Ich dachte mir, dass die Folgemilch von heute so gut ist, dass man sich da keine Gedanken machen braucht solange man zu hochwertigem Pulver greift.

Bevor ich abgestillt habe, bin ich aber in mich gegangen, habe es ganz ruhig versucht ohne Stress, weil ich ja im Hinterkopf hatte, dass es nicht klappen muss und es funktionierte ohne Probleme. Man muss wirklich sehr ruhig an die Sache gehen, denn Stress oder Nervosität überträgt sich aufs Kind.

Ich will dir damit kein schlechtes Gewissen machen, es ist vollkommen deine Entscheidung ob du stillen willst oder nicht. Wenn du es nicht willst dann bringt es auch nichts es zu machen nur weil es so gesund und vorbildlich ist denn das geht nach hinten los. Wer im Kopf nicht bei der Sache ist, der macht sich auch beim Stillen das Leben schwer, ist dann blockiert und das bringt nichts.

Ich an deiner Stelle und das ist wirklich nur ein gut gemeinter Rat würde es dennoch wenigstens versuchen. Die Kinder sind so unterschiedlich, dass es beim zweiten Kind ganz anders werden kann. Das Muttermilch das Beste ist und auch die körperliche Nähe, muss ich ja nicht noch mal erwähnen, das weißt du ja sicherlich.

Aber wenn du nicht stillen willst und für dich beschlossen hast, dass du es auch nicht tun wirst dann brauchst du kein schlechtes Gewissen haben. Das Stillen hat nichts damit zu tun ob man eine gute Mutter ist oder nicht. Du musst dich dabei wohlfühlen und wenn das nicht der Fall ist, dann ist die Flasche vielleicht doch die besser Wahl.

Ich würde es schön finden, wenn du noch mal darüber nachdenkst und es eventuell wenigstens versuchst aber du musst dich keineswegs schlecht fühlen und du musst dich auf keinen Fall rechtfertigen warum du dich dann wenn es so wäre für die Flasche entschieden hast. Genieße einfach die Zeit mit dem Baby, denn die vergeht so schnell, meine ist schon wieder 14 Monate alt. Alles Gute für euch.

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» stance » Beiträge: 1775 » Talkpoints: -0,31 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Natürlich brauchst Du kein schlechtes Gewissen zu haben. Aber Du verpasst eine sehr schöne Erfahrung. Wenn wir jetzt in Afrika wären und Du eine bitterarme Frau, dann würde ich Dir schon ins Gewissen reden, weil in Entwicklungsländern durch die oft unhygienische Situation Flaschennahrung wirklich ein Risiko darstellt. Aber hierzulande ist das wirklich kein Problem, solange man eine hochwertig Milch nimmt.

Versuche aber zumindest, Deinem Kind noch das Kolostrum zukommen zu lassen. Das ist diese gelbliche Vormilch, die vor dem Milcheinschuss kommt. Die enthält nämlich ziemlich viele Antikörper und wirkt ein bisschen wie eine natürliche Impfung für das Kind und stärkt seine Abwehrkräft. Außerdem kann das Kind durch das Colostrum das Kindspech leichter auskackern. Die Eigenschaften des Colostrums kann man industriell nämlich nicht nachahmen. Die normale Milch kann man auch per Säuglingsnahrung ersetzen. Wir leben ja zum Glück im Jahr 2009 und die Wissenschaft ist schon so weit, dass wir uns darauf verlassen können.

Ich würde mich aber auch dem Grundtenor der anderen Frauen anschließen wollen. Ich verstehe Dich gut, dass Du aufgrund der miesen Erfahrungen nicht mehr stillen willst. Aber man sollte niemals nie sagen. Ich erzähle Dir mal ein bisschen von meiner Stillerfahrung, vielleicht macht es das verständlicher als trockene Theorie.

Das mit den groben, unerträglichen Säuglingsschwestern habe ich nämlich auch durch! In dem Krankenhaus, in dem ich mein erstes Kind entband, waren die Krankenschwestern ziemlich scharf darauf, dass man dem Kind das Fläschchen gibt. Jeden Tag kamen sie her und erzählten einem wie toll Alete und Co seien und dass das Stillen bei mir sowieso nicht klappen würde, da ich angeblich keine zum Stillen geeignete Brustform hätte. Über dieses Vorgehen haben sich in dem Krankenhaus mehrere Frauen beschwert. Irgendwann hatte ich den Verdacht, dass die Schwestern für jede Fläschchenmama, die sie als Kunden geworben haben, eine Provision kriegen.

Das schärfste Erlebnis in dem Krankenhaus war folgendes: Eine dunkelhäutige Mama hatte ihr Kind frisch entbunden und wollte sich im Stillzimmer erklären lassen, wie Stillen geht. Die Hebamme packte ruppig ihre Brust und stopfte sie dem Baby in den Mund, das natürlich nicht essen wollte. Schließlich muss man erst durch sanftes über den Babymund streichen den Saufreflex auslösen. Das Baby wollte nicht, wegen falscher Technik. Die Schwestern lästerten vor der Frau, die nur Englisch verstand, dass diese degenerierte Schwarze nicht mal stillen könne, obwohl sie aus dem Busch käme. Der Frau wurde zur Lösung ein Fläschchen in die Hand gedrückt. Das hat mich so aufgeregt in diesem Krankenhaus! So ein dämlicher Rassismus. Warum sollte einer dunkelhäutigen Frau das Stillen beim ersten Kind leichter fallen? So ein Müll.

Dazu waren alle meine Kinder rund 4 kg bei Geburt schwer und mit entsprechendem Hunger ausgestattet. Die Stilleinweisung war auch bei mir durch die Kinderschwester grob und rücksichtslos und obendrein mit der warmen Empfehlung, ich solle die Flasche geben. Da ich aber aus einer Famile komme, wo das Stillen das normalste von der Welt ist und ich wusste, dass es nicht schwer ist, wurde ich trotzig. Dazu kamen noch die Kaiserschnittschmerzen und meine hormonell bedingte schlechte Laune nach der Geburt. Die Krankenschwestern haben mich im Verein beschuldigt, dass ich meinem Kind schade, weil ich sie öfter als alle 4 Stunden anlege und dass ich immer noch so stur bin und kein Fläschchen gebe. Flaschenmilch sei viel besser als Stillen. Wohlgemerkt ich habe in diesem Jahrtausend entbunden! Also, es gibt auch noch die Gegenteilige Meinung!

Ich wiederum habe mich mit den Säuglingsschwestern gestritten, weil ich Allergiker bin und Stillen da numal die allerbeste Nahrung ist. Die Hypoallergene Babynahrung vermindert ja nur das Milchallergierisiko. Auf Muttermilch ist noch kein Baby allergisch geworden. Mit dem Stillen hat es beim ersten Kind mit Ach und Krach nur etwa 4 Monate geklappt, ich hatte mehrmals einen Milchstau und irgendwann habe ich entnervt aufgegeben.

Bei der zweiten Entbindung bin ich extra in ein stillfreundliches Krankenhaus gegangen. Dort wurde den Kindern nur in medizinisch begründeten Fällen zugefüttert und nicht als Standardfall. Auch haben die Babys keinen Schnuller bekommen, was den Saugwillen erhöht hat. Die Hebammen haben sehr sanft und fürsorglich mit Tipps und Tricks geholfen und mir auch gezeigt, dass ich beim ersten Kind eine völlig ungeschickte Stilltechnik genommen habe. Beim Zweiten Kind klappte es super gut, dank der Hilfe von den Hebammen. Ein halbes Jahr konnte ich ohne Probleme und Milchstau voll stillen. Beim Dritten Kind klappte es sogar acht Monate.

Was ich sagen will: Es hängt sehr viel von der Technik ab, die man gelehrt kriegt. Das Stillen an sich ist eigentlich keine Hexerei. Man muss es nur vernünftig, einfühlsam und stressfrei gezeigt bekommen. Wenn man selbst locker bleibt, fließt die Milch auch besser, da die Brust dann auch entspannter ist.

Ich bin mir ganz sicher, dass auch Du stillen kannst. Wenn Du das willst. Sprich noch mal mit einer Hebamme, und vielleicht klappt es ja doch noch. Denn Stillen fühlt sich, wenn man es dann endlich kann, viel schöner an als Flaschefüttern. Man ist seinem Baby viel näher. Finde ich jedenfalls.

Falls Du es Dir doch noch anders überlegen solltest, findest Du da Hilfe: www.lalecheliga.de hilft ohne Profitabsichten bei Stillproblemen und berät dich sicher schon im Vorfeld der Geburt. Hier findest Du das Dir nächstgelegene stillfreundliche Krankenhaus.

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» trüffelsucher » Beiträge: 12446 » Talkpoints: 3,92 » Auszeichnung für 12000 Beiträge


Ich habe gerade deinen anderen Thread gesehen, nachdem ich die Antwort von oben fertig abgesendet habe, dass Deine erste Entbindung ein Kaiserschnitt war.

Meine erste Entbindung war auch ein Kaiserschnitt, weil die Geburt nicht richtig weiterging. Und die Hebammen im zweiten Krankenhaus haben mir erklärt, dass es nach Kaiserschnitten oft Probleme mit dem Stillen gibt. Irgendwie gibt es wohl während der Vaginalen Geburt Auslöser, die den Milcheinschuss erleichtern. Meine anderen Geburten waren vaginale Geburten. Neben der besseren Stilltechnik, die ich da hatte, war vielleicht ein Teil des Stillerfolges auch der normalen Geburt geschuldet. Vielleicht hast Du ja Glück und es klappt bei Dir diesmal auch mit der normalen Geburt und dann auch mit dem Stillen. Also, nur Mut!

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» trüffelsucher » Beiträge: 12446 » Talkpoints: 3,92 » Auszeichnung für 12000 Beiträge


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