Muss ich mich schuldig fühlen, weil ich nicht stillen will?

vom 01.11.2009, 17:13 Uhr

Ich finde nicht, dass du eine Rabenmutter bist. Ich finde es wichtig, dass die Mutter ausgeglichen ist, dann ist es das Kind auch. Sprich,wenn du jetzt verkrampft an das Stillen herangehst, ist dein Kind vielleicht auch nicht entspannt und mag nicht trinken. Und dann ist es auch keine gute Situation.

Mein Sohn ist auch größtenteils mit Flaschenmilch groß geworden. Ich habe das Stillen probiert, aber es tat furchtbar weh, und es war absolut nicht harmonisch. Mein Sohn hat das auch gemerkt und es ging ihm auch nicht gut dabei, dass ich eigentlich nicht stillen wollte.

Ich habe dann ein paar Wochen abgepumpt und bin dann ganz auf Flaschenmilch umgestiegen. Und es klappte super. Ich war froh, mein Mann war froh und der Kleine satt und glücklich. Er ist auch gut groß geworden und es gesundes Kind.

Und so zeitaufwendig finde ich Flaschenahrung zu füttern jetzt nicht. Bis man mit Stillen fertig ist, dauert es auch meist ewig. Und ich hätte nie in der Öffentlichkeit gestillt. Also, tu das was dir und deinem Kind gut tut und lass dir nicht reinreden.

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» ich-bin-ich » Beiträge: 639 » Talkpoints: 9,46 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Also meine Mutter hat mich auch nicht stillen können weil ich ihr solche Schmerzen verursachte. Ich habe teilweise die Brustwarzen bekaut bis sie bluteten und irgendwann kam dann automatisch keine Milch mehr. Ich habe also nach kurzem keine Muttermilch mehr erhalten und bin sehr gesund aufgewachsen. War viel weniger krank als mein kleiner Bruder, der allerdings bis zum Ende gestillt wurde.

Ich würde niemanden als Rabenmutter ansehen, weil sie nicht stillen möchte. Bei manchen funktioniert es einfach von Anfang an nicht und da ist es auch einfach so dass man dann zufüttert. Eine Bekannte von mir hat sich wegen Krebs eine ihrer Brüste operieren lassen und konnte danach auch nicht mehr stillen. Deswegen würde sie niemand verurteilen. Ihr Kind ist auch gesund gewesen.

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» misses_jessica » Beiträge: 963 » Talkpoints: -4,91 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Also ich habe auch nicht stillen können. Bei mir kam einfach zu wenig Milch und es hat überhaupt nicht geklappt mit meinem großen Sohn. Ich habe mir auch einiges anhören dürfen, als ich nach 1 Woche mich für das abstillen entschieden hatte. Flaschennahrung ist heutzutage auch in Ordnung und was man nicht will oder kann, dass sollte man auch nicht machen.

Es gab auch einige die mich nicht verstanden haben. Ich hätte doch noch mal probieren sollen sagten sie. Beim zweiten Kind haben die Leute das auch gesagt bzw. gedacht. Aber mir war das egal. Das ist kein Grund sich schuldig zu fühlen. Wir leben doch nicht mehr im Mittelalter.

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» MoneFö » Beiträge: 2938 » Talkpoints: -3,73 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Also ich denke nicht, dass du eine schlechte Mutter bist, nur weil du nicht stillen möchtest. Ob man eine gute Mutter ist, definiert sich doch über ganz andere Dinge. Ich kann verstehen dass du nicht stillen möchtest. Zum einen hast du schlechte Erfahrungen gemacht und zum anderen ist der Anfang nie einfach. Wunde Brustwarzen und Schmerzen beim Ansaugen hat fast jede junge Mutter.

Du weißt ja selbst, dass Muttermilch das Beste für das Kind ist. Und auch für die Mutter. Die Gebärmutter bildet sich besser zurück und es werden wichtige Hormone ausgeschüttet.

Aber es ist für mich kein Muss. Ich habe es probiert und fand es schrecklich. Zumindest die ersten 8 Wochen. Dann wurde es besser. Ich würde mir an deiner Stelle ein stillfreundliches Krankenhaus suchen und für Zuhause eine gute Nachsorgehebamme. Aber auch wenn du dich gegen das Stillen entscheiden solltest finde ich nicht, dass das dich zu einer schlechteren Mutter macht.

» Isella » Beiträge: 190 » Talkpoints: 74,64 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Nein, musst du dich nicht. Ich selbst stille zwar und finde das genau richtig für mich. Kann aber auch nachvollziehen wenn es jemand nicht möchte.

Meine Cousine wollte es auch nicht, und ihre Hebamme hat ihr sogar gesagt, das sie es dann auch garnicht erst versuchen soll, denn wenn man nicht will, dann klappt das auch meistens nicht so gut.

Was ich nur bestätigen kann, gerade die erste Zeit beim Stillen ist echt hart, die kleinen nuckeln noch nicht so richtig, die Brustwarzen tun weh etc.. Wenn man dann nicht ein bisschen die Zähne zusammen beisst, weil man unbedingt stillen will, dann gibt man da dann spätestens ganz auf.

Zu der Zeit als ich geboren wurde, und es gerade in Mode kam mit der Flaschennahrung wurden die wenigsten Kinder gestillt. Fast alle in meinem Alter sagen sie wurden nicht gestillt, weil es nicht geklappt hat ;) Ich denke es wurde damals gerade richtig propagiert mit der Flaschennahrung und die war damals bestimmt nicht so gut wie heute. Wir sind letztlich alle groß geworden, trotz Flasche. :wink:

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» aries24 » Beiträge: 1748 » Talkpoints: 9,84 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Eigentlich kann man dir anhand dessen, was dir widerfahren ist, keine Vorwürfe machen bzw. finde ich es überhaupt generell nicht in Ordnung, wenn man Müttern vorschreiben möchte, wie sie ihr Kind ernähren sollen.

Allerdings ist es nun mal ein Fakt, dass Stillen die beste Ernährung ist. Wenn es dir total widerstrebt, wird es wohl nicht funktionieren. Dennoch finde ich, dass es - falls du nicht kategorisch dagegen bist, denn dann klappt es alleine aufgrund der Psyche nicht - gut wäre, es einfach noch einmal zu versuchen.

Jedes Kind ist anders, das eine ist ein absolutes Stillkind, bei dem anderen gibt es Schwierigkeiten und das Stillen klappt nicht auf Anhieb. Vielleicht klappt es aber bei deinem Kind von vorneherein prima - das kann man vorher nicht wissen, wenn man es nicht probiert. Ich hatte nie Probleme mit Nuckeln oder gar Beißen, manche haben die natürlich schon.

Was die Hebammen angeht, würde ich mir eine aussuchen, die mir zusagt. Wenn du mit deinen früheren Hebammen nicht zurecht gekommen bist, dann suche dir doch eine andere Hebamme. Viele Hebammen sind einfühlsam und üben gar keinen Druck auf die Mutter aus - ich nehme an, dass du da einfach an die falschen geraten bist.

Auf der anderen Seite ist es natürlich so, dass du dich nicht dazu zwingen solltest, wenn du total dagegen bist. Nur sieh es mal so - selbst wenn du den Gesundheitsaspekt bei Seite lässt, ist Stillen auf Dauer viel praktischer und spart auch noch hunderte EUR. Ich wurde zwar auch mit Flasche groß - das war damals Ende der 70er einfach eine andere Zeit - bin aber dennoch ein Fan des Stillens.

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» netti78 » Beiträge: 3238 » Talkpoints: 18,35 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


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