Radiosender muss 16,5 Mio Dollar Schadenersatz bezahlen
Der amerikanische Radiosender KDND-FM wurde am gestrigen Donnerstag verurteilt, an eine kalifornische Familie 16,5 Millionen Dollar (circa 11 Millionen Euro) Entschädigung zu bezahlen. Grund für die Verurteilung war ein Aufruf des Radiosenders an seine Zuhörer für einen Wassertrink-Wettbewerb, bei dem möglichst viel Wasser getrunken werden sollte, ohne auf die Toilette zu gehen oder brechen zu müssen. Gewinn des Wettbewerbs war eine Spielekonsole von Nintendo. Bei diesem Wettbewerb kam eine junge Frau, die 28-jährige Jennifer Strange, ums Leben.
Sie gewann den Wettbewerb nicht, hatte aber nach der Veranstaltung bei ihren Arbeitskollegen über starke Kopfschmerzen geklagt und fuhr nach Hause. Wenige Stunden später wurde sie verstorben aufgefunden, die Autopsie ergab, dass sie an einer Wasservergiftung umkam, also in zu kurzer Zeit zu viel Flüssigkeit aufgenommen hatte. Daraufhin wurde der Radiosender von der Familie der 28-Jährigen auf 34 Millionen Dollar verklagt, nach rund zwei Wochen Beratung wurde der Familie von den Geschworenen 16,5 Millionen Dollar zu.
Diese Strafe finde ich nicht ok. Denn der Radiosender hatte sicherlich eine Erklärung unterschreiben lassen, nach dem die Teilnehmer sich über die möglichen Folgen im Klaren sind. Wer an solch schwachsinnigen Wettbewerben teilnimmt, ist am Ende selber Schuld. Dafür habe ich kein Verständnis!
Auch die Höhe der Strafe ansich ist wieder mal typisch Amerika. In Deutschland gäbe es sowas gar nicht erst.
Na das ist wirklich wieder typisch Amerika. Da muss ich meinem Vorgänger völlig recht geben. Amerika heißt aber auch nicht umsonst "Das Land der tausend Möglichkeiten".
Ich mein das ist natürlich blöd, wenn die junge Frau nach diesem Wettbewerb dann stirbt. Aber ehrlich gesagt bin ich der Meinung, dass sie, ja es klingt hart, irgendwie selber schuld ist. Schließlich hat sie ja der Radiosender bestimmt nicht dazu gezwungen, dass sie bei diesem Wettbewerb mitmacht. Das hat sie doch auch freien Stücken gemacht, weil sie eben auch gewinnen wollte. Aber naja... Manchmal denken die Amis halt nicht mit glaub ich.
Es gab ja auch mal einen Vorfall bei dem ein Katzenbesitzer seine Katze, nachdem sie nass geworden war, in der Mikrowelle trocknen wollte. Blöderweise ist dann aber der Katze ein bisschen zu heiß geworden und sie ist geplatzt oder sonst was. Kann mich nicht mehr genau daran erinnern was genau ihr passiert ist. Aber auf jeden Fall war sie danach nicht ganz so lebendig wie sie es vorher war.
Da hat der Besitzer dann auch den Mikrowellenhersteller verklagt, weil es nicht in der Gebrauchsanweisung stehen würde, dass man Katzen oder überhaupt kleine Haustiere nicht in der Mikrowelle trocknen dürfe. Also Hallo? Ich weiß wirklich nicht wie der Typ das Leben meistert, wenn er nicht mal soviel Hausverstand hatte um zu wissen, dass man Tiere nicht in einer Mikrowelle trocknet.
Trotzdem hat er den Prozess gewonnen und ich glaub dieser Mikrowellenhersteller hat dann danach tatsächlich in die Gebrauchsanweisung reingeschrieben, dass die Mikrowelle nicht zum Zweck der Trocknung von Tieren dient.
Beeindruckend. Man sollte ja eigentlich meinen, dass eine erwachsene Frau von 28 Jahren selber in der Lage ist, zu entscheiden was gesund für sie ist und was nicht. Und, dass auch zuviel Wasser( meines Wissens wird's ab ungefähr 8l am Tag kritisch) ungesund sein kann, sollte man in dem Alter vielleicht auch mitbekommen haben.
Zugegeben, dieser Wettbewerb war eine ziemlich dumme Veranstaltung und ganz sicher nicht die beste Idee des Radiosenders. Aber wenn sie jemand aufgefordert hätte, von einer Klippe zu springen, um eine Wii zu bekommen, wäre das ja auch nicht dessen Schuld gewesen, wenn sie dieser Aufforderung gefolgt wäre. Ein bischen selber zu denken, kann manchmal nicht schaden, wie man hier wieder sieht. Aber leider ermöglicht es das amerikanische Rechtssystem wie kein anderes Intelligenzverweigerern ihre Fehler und deren Folgen auf andere abzuwälzen.
Sorcya hat geschrieben:Aber leider ermöglicht es das amerikanische Rechtssystem wie kein anderes Intelligenzverweigerern ihre Fehler und deren Folgen auf andere abzuwälzen.
Man, legt euch doch mal Ahnung zu! Es gibt kein amerikanisches Rechtssystem - oder was soll das bitte sein, hm? Eine spezielle, der Welt noch unbekannte Abwandlung des allgemeinen Vektorsystems?
Und die Justiz kann sich auch nur nach den geltenden Gesetzen richten, heißt: Wenn da nichts geändert wird, gibt es auch weiterhin diese Schlupflöcher. Und das wird wahrscheinlich niemals passieren, denn das ganze hat auch Vorteile für die Verbraucher und deutliche Nachteile für Firmen, da hier ernsthafter geführte Schadenersatzprozesse diesen auch wesentlich mehr Schaden zufügen können als in Deutschland und so Firmen stärker in der Pflicht sind hier vorsorglich zu handeln bzw. wenn sie es nicht tun stärker in die Haftung genommen werden können. Gerade bei einigen Industrieskandalen usw. wo ganze Landstriche, Äcker und Dörfer verseucht wurden, siehe das wohl in Deutschland bekannteste Beispiel: Erin Brokovich und der Pacific Gas and Electric Company Skandal, ist das der Fall! Und die gibt es hier teilweise haufenweise.
Und wie schon so oft erwähnt: Was ein Geschworenengericht in erster Instanz entscheidet ist fast gar nichts wert!
Die Summe ist natürlich wahnsinnig hoch, vor allem wenn man sie mit dem in Deutschland üblichen Schadenersatz vergleicht. Irgendwie frage ich mich allerdings, wer nun wirklich die Schuld an diesem Vorfall trägt. Natürlich hat der Radiosender die ganze Geschichte angeleiert, obwohl jedem halbwegs normalen Menschen bewusst sein sollte, dass man auch an einer Wasservergiftung sterben kann. Auch die Verantwortlichen, die diesen Wettbewerb ins Leben gerufen haben, hätten das wissen müssen. Ob man dem Radiosender allein aufgrund dieser Tatsache eine Schuld einräumen muß, frage ich mich wirklich.
Ich frage mich, ob sich die Initiatoren nicht gegen Schadenersatzansprüche abgesichert haben. Sie hätten den Teilnehmern doch ein Formular vorlegen und unterschreiben lassen können, in dem der jeweilige Teilnehmer auf rechtliche Schritte verzichtet und sich bewusst ist, dass dieser Wettbewerb auch unangenehme bis schlimme Folgen mit sich bringen kann.
Was in den Köpfen der Teilnehmer vorgegangen sein muss, kann man nur erahnen. Ich kann mir gut vorstellen, dass manche nicht wussten, welche Auswirkungen die Hyperhydratation haben kann. Zudem gibt es sicher auch einige, die wider besseres Wissen an dem Wettbewerb teilgenommen haben, weil sie die Gefahr einfach nicht ernst genommen haben.
Ich finde es richtig heftig, dass Menschen sich für eine billige Spielkonsole so weit erniedrigen. Und irgendwie frage ich mich auch, warum die Schuld für den unglücklichen Ausgang der Geschichte am Radiosender hängen bleibt. Mit einer vernünftigen Aufklärung im Vorfeld wäre es vielleicht gar nicht so weit gekommen. Dass die Eltern der Frau, die ums Leben gekommen ist, verletzt sind, kann ich gut verstehen. Dass sie aber juristische Wege beschritten haben, finde ich schon grenzwertig. Das Geld bringt die tote Tochter auch nicht zurück und Geld kompensiert keinen Verlustschmerz - oder vielleicht doch?
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