Als Frau Tränengas mit sich führen?
Hallo,
als Frau muss man ja heut zu Tage besonders aufpassen, um so mehr wenn man abends im Dunkeln sich aufhält. Da das schwache Geschlecht einem Angreifer körperlich unterlegen wär muss man sich andere Alternativen überlegen. Das einzige was mir da einfallen würde wäre Tränengas. Allerdings bin ich nicht sicher ob es überhaupt erlaubt ist und wo man es bekommt.
Was haltet ihr davon? Haltet ihr es für nötig sich so auszustatten?
Also nicht nur als Frau ist es ratsam, wir haben auch immer mindestens eine Dose dabei!
Es gibt 2 Arten von Sprays
1. CS-Gas
2. Pfefferspray
CS Gas ist extra zur Selbstverteidigung gegen Menschen hergestellt. Es kann aber gut möglich sein das der Angreifer nur mal kurz husten muss oder gerötete Augen hat und dich dann erwischen könnte. Ich habe sogar von Bekannten aus dem Sicherheitsbereich gehört, das es Personen gibt die sich selbst mit CS-Gas ansprühen damit sie dagegen immun werden.
Wir haben meistens Pfefferspray dabei weil wir viel im Wald unterwegs sind, zur Abwehr von Tieren (Wildschweinen usw). Wenn wir in einer Notsituation kommen würden wo wir es gegen Personen einsetzen müsste, dann sähen die Reaktionen anders aus. Pfefferspray ist so wirksam das in den meisten Fällen die Augen anschwillen und der Angreifer zu Boden geht, und er auch erst nach gründlichen ausspülen der Augen wieder weiter agieren kann.
Aber egal welchen Spray du dir besorgst kündige es auf jeden Fall an das du Spray einsetzt.
Gegen Pfeffergas spricht doch nichts. Besser hat der Angreifer brennende Augen als dich in der Falle. In einer Notsituation ist Pfefferspray einfach praktisch. Du hast es schnell zur Hand und musst nichts weiter tun als in das Gesicht des Angreifers zu treffen.
Zusätzlich dazu ist ein Selbstverteidigungskurs sehr praktisch. Bei Selbstverteidigung braucht eine Frau gar nicht selbst stark zu sein, es reicht wenn sie weiß wie sie die Kraft des Gegners für sich benutzen kann. Ich habe so einen Kurs besucht und muss sagen, dass das nicht nur einem ein besseres Sicherheitsgefühl gibt, sondern auch Körpergefühl.
Rechtlich gesehen ist ja erlaubt, wenn es Notwehr ist, so ein Spray einzusetzen. Das sollte von daher auch kein Problem geben, sofern die Situation wirklich eindeutig gefährlich ist.
Einziger Problempunkt, den ich sehe, wäre der, dass man so ein Spray auch immer gut erreichbar haben muss. Wenn es irgendwo tief in der Handtasche vergraben ist und man von jemanden attackiert wird, der sofort handgreiflich wird, dann hat man schlechte Chancen schnell genug an die Dose zu kommen. Darum besser nur in kleinen Handtaschen oder in einer gut erreichbaren Jackentasche mit sich führen.
Und natürlich die übrigen Hinweise beachten, die man auf Selbstverteidigungsseminaren erhält. (Wir hatten soetwas mehrfach schon während der Schulzeit als Angebot.) Also direkt um Hilfe bitten, laut "Feuer" oder soetwas öffentlich ansprechendes Rufen, etc.
Ich sehe das Pfefferspray jedenfalls als guten Selbstschutz. (Insbesondere für Frauen.) Zumindest wenn man sich wirklich in abgelegenen Gebieten ohne Menschen aufhält.
Zunächst sehe ich das nicht so wie Du. Ob als Mädchen oder Frau bist Du weder früher noch heute gezwungen, eine Waffe bei Dir zu tragen. Wieso glaubst Du, heute mehr aufpassen zu müssen, als zu einem anderen Zeitpunkt? Auch ich als Mann kann mir locker einen Angreifer vorstellen, dem ich körperlich unterlegen wäre. Dies aber nur bzgl. der Einschätzung einer allgemeinen Gefahrenlage. Und aus der ergibt sich eben keine Notwendigkeit, so ein Spray mit sich zu führen. (Ich unterstelle immer, dass wir über Deutschland als allgemeiner Aufenthaltsort reden!)
Dann stelle ich mir eben den schlimmsten anzunehmenden Fall vor. Es ist hier tatsächlich ein Täter, welcher Dich angreift und der Dir körperlich überlegen ist. Zu welchem Zeitpunkt nimmst Du das Spray in die Hand? Hat die Dose evtl. sogar noch einen Verschluss? Wann wird dieser geöffnet? Wie viel Zeit glaubst Du, würdest Du brauchen, das Spray dem Angreifer gegen das Gesicht zu halten und ihn unschädlich zu machen?
Ich persönlich bin fest davon überzeugt, dass in der konkreten Notfallsituation ein solcher Einsatz eher die Gefahr birgt, sich das Zeug selbst ins Gesicht zu pusten! Selbst wenn man das Ding sprühbereit in der Tasche hält. Ein Täter wird ja auch kaum seine Tat ankündigen. Einen Ratschlag, dem Täter dann auch noch vor der Nutzung das Spray verbal anzudrohen, halte ich dann noch mal ein Stück weiter von der Realität entfernt.
Aber Achtung: ich will die subjektiv wahrgenommene Gefahrenlage nicht klein reden und leider habe ich keine Lösung, wie man sich als Frau (oder auch als Mann) in bestimmten Situationen sicherer fühlen kann. Doch die Lösung sich selbst zu bewaffnen halte ich eben für mindestens nutzlos wenn nicht sogar für gefährlich (leider nicht für potentielle Täter!).
Die Frage ist nicht ob es erlaubt ist, sondern ob es wirklich eine effektive Verteidigungswaffe ist. Ich bezweifele dies noch, eben wegen der von derpunkt angesprochenen Dinge. Zudem halte ich die Gefahr eines gewaltsamen Überfalls für relativ gering. Erlaubt ist es jedenfalls, aber ob es sinnvoll ist? Zumal du das Teil ja immer mit dir rumtragen müsstest.
Ich denke es wäre sinnvoller - vor Allem weil es auch noch der Gesundheit und dem Selbstvertrauen zuträglicher ist - etwas zu trainieren. Ob nun nur Ausdauer (kann man wenigstens schnell genug weglaufen) oder auch Kraft und Technik erstmal dahingestellt. Ein guter Treffer (beispielsweise in die Hoden) und um die Situation des Angreifers ist es jedenfalls schon wesentlch schlechter bestellt.
Ja, der Tipp von TuDios ist wirklich besser, als das mit sich tragen von Waffen oder auch von solch einem Pfefferspray. Denn wer sich zutraut, in einer Notsituation soweit einen kühlen Kopf zu bewahren und kräftig/wendig/schnell genug zu sein, dem Angreifer mit dem Spray zu begegnen, der sollte sich auch zutrauen, diesem kräftig in den Schritt zu treten! Und dabei ist die Gefahr sich selbst zu verletzen oder außer Gefecht zu setzten wesentlich geringer.
Und was bei dieser Form der Verteidigung die Entfernung zwischen Opfer und Täter angeht, ist es zweifelsohne so, dass es die Entfernung ist, die in beiden Fällen (Tritt oder Nutzung vom Pfefferspray) anzunehmen ist!
Bei Pfefferspray kann es auch ganz schön in die Hose gehen. Wenn plötlich eine Windböe unerwartet das Zeug in Dein Gesicht bläst oder dir der Angreifer die Dose entreißt, bist Du total schachmatt gesetzt.
Ein gezielter Tritt in die 12, wie man so landläufig sagt ist wirklich sehr effektiv. Auch ein Schlag in die Magengrube kann einen Angreifer, der auf Gegenwehr nicht gefasst ist zusammenfalten.
Wenn man in einer belebten Umgebung angegriffen wird, also nicht im Wald, dann kann man auch so kleine Alarmdinger mit sich führen. Die fangen unheimlich schrill an zu pfeifen, wenn man die Sicherung zieht. Und alle Blicke wenden sich auf Dich. Das kann nicht gegen Dich gewendet werden und ist in Wohngebieten effektiv.
Wenn Du alleine in einsamen Gebieten unterwegs bist, ist ein Hund ein effektiver Selbstschutz. Natürlich kein Chihuahua, sondern ein etwas größeres Exemplar. Ein Schäferhund oder ein Dobermann flößt dem Gegenüber schon mächtig Respekt ein. Vor allem Nachts, weil Hunde da von Natur aus wachsamer sind und leichter anschlagen. Einen Hund kann man sich auch leihen, viele Leute sind dankbar, wenn sie mal nicht selbst Gassi gehen müssen.
Seit ich mal ein Selbstverteidigungstraining absolviert habe, fühle ich mich sicherer. Im Notfall weiß ich mich zu wehren. Das würde Dir sicher auch gut tun. Wenn Du selbstsicher bist, strahlt das auch auf Deine Körpersprach aus und signalisiert möglichen Angreifern, dass Du kein Opfertyp bist. Ein Angriff auf Dich wird so unattraktiver.
So kann auch ein Pfefferpsray in der Tasche Dir Sicherheit geben, dass Du gelassener auftrittst. Auch die Drohung damit, kann schon eine wirksame Waffe sein, die Täter abschreckt.
@derpunkt:
Auch Deutschland ist kein homogener Ort! Es macht durchaus einen Unterschied ob ich mich nachts durch das Glasscherbenviertel einer Großstadt bewege oder in einem beschaulichen Dorf, wo jeder jeden kennt. An ersterem Ort ist die Wahrscheinlichkeit sehr groß, dass man mit Leuten die unter Drogeneinfluss oder Alkoholeinfluss stehen zusammentrifft und dass die dann nicht mehr ganz Herr ihrer Sinne sind oder im Schutze der Anonymität Dinge tun, die auf dem Dorf undenkbar wären.
Es ist auch ein derber Unterschied, was man als Frau so trägt. Wenn man im Dunkeln mit festlicher Kleidung oder Minirock unterwegs ist, kommen doch manche Männer auf unangebrachte Gedanken. Da kann ich leider aus Erfahrung sprechen.
Es ist als Frau auch in Deutschland nicht alles eitel Sonnenschein. Neulich begleitete ich als Frau nachts eine dunkelhäutige Frau vom Zug bis zum Taxi. Ich habe mich erst über ihren Wunsch ein wenig gewundert, als sie mich im Zug darum bat. Man glaubt gar nicht, wie viele Pöbeleien man sich da von besoffenen Zeitgenossen nur wegen der dunklen Hautfarbe anhören muss. Das war schon ein befremdendes Erlebnis.
JeansSources hat geschrieben:In einer Notsituation ist Pfefferspray einfach praktisch. Du hast es schnell zur Hand und musst nichts weiter tun als in das Gesicht des Angreifers zu treffen.
Wenn das mal so einfach wäre, was denkst Du warum Sicherheitskräfte den Einsatz vorher ausgiebig trainieren wenn man damit ungeübt einer Fliege doch noch locker aus 100 m Entfernung ein Auge verätzen kann? Eben weil das Zielen alles andere als einfach ist, vor allem in einer Stresssituation in der man schnell handeln muss.
Dazu kommt: Solange man nicht trainiert ist kann man sowas vergessen! Oder: Hast Du das Spray nicht in weniger als 2 Sekunden (wobei das schon zu lang ist) einsatzbereit kannst Du es genauso zur Deko ins Regal stellen, denn ansonsten ist es nutzlos!
JeansSources hat geschrieben:Zusätzlich dazu ist ein Selbstverteidigungskurs sehr praktisch.
Ja, sagen diejenigen die diese Kurse anbieten! Solche Kurse sind völliger Käse solange die Abwehrtechniken nicht ständig geübt werden und man beinahe Reflexartig reagieren kann. Was denkst Du, warum selbst Kampfsportler teilweise bei Überfällen ordentlich abstinken? Eben weil selbst jene, welche seit Jahren ausgiebig Techniken trainieren immernoch nicht soweit sind, diese reflexartig in überraschenden Situationen abzurufen.
trüffelsucher hat geschrieben:Wenn plötlich eine Windböe unerwartet das Zeug in Dein Gesicht bläst
Alles was recht ist, aber das ist ein Ammenmärchen! CS Gas und Pfefferspray kommt nicht in der Pumpflasche wie Handseife sondern in einem Behältnis was unter hohem Druck steht! Um das Zeug ins Gesicht geweht zu bekommen müsste man es schon in einem Sturm anwenden.
trüffelsucher hat geschrieben:Es ist auch ein derber Unterschied, was man als Frau so trägt. Wenn man im Dunkeln mit festlicher Kleidung oder Minirock unterwegs ist, kommen doch manche Männer auf unangebrachte Gedanken.
Nächstes Märchen: Man wird wenn man freizügig bekleideter angezogen ist sicherlich häufiger dumm angemacht - nur falls man Opfer eines Sexualstraftäters wird ist dem egal, ob man im Tanga und BH oder im Kartoffelsack herumläuft, denn diese schöpfen ihren Lustgewinn nicht daraus.
Diese ganzen Mittelchen und Selbstverteidigungskurse sind im Grunde alle für die Tonne, denn das Grundproblem ist immer wieder: Wird damit / das nicht regelmäßig trainiert kann man es sich gleich sparen. Das beste, wenn auch nicht das schönste Mittel, ist immernoch laut schreien und weglaufen - denn: lieber für bekloppt gehalten werden als wegen einer Fehlentscheidung / falschen Selbsteinschätzung hinter`m Busch zu landen oder eine Straftat (Körperverletzung) zu begehen.
Dass der Wind das Pfefferspray nicht ins Gesicht blasen kann, fällt mir schwer zu glauben. Dann hat mich der Verkäufer in dem Laden aber ganz schön schlecht beraten. Dass die Reizgassprays bei der Polizei mit ordentlichem Druck herausschießen bin ich mir sicher. Aber was ist den dann mit dem Sprühnebel, der in der Luft hängt? Hast Du das schon mal ausprobiert zu Übungszwecken mit dem Spray? Ich kann mir nämlich nicht vorstellen, dass diese Minidosen, die es im Handel gibt, die kaum Größer sind, als ein Feuerzeug, dass die ordentlichen Druck erzeugen? Wie soll denn das technisch möglich sein? Der Platz für Treibgas ist doch recht begrenzt in so einem Ding!
Vermutlich ist es einem Vergewaltiger wirklich egal, was Frau trägt. Man wird als Frau mit kurzem Rock allerdings deutlich häufiger auch uncharmant angemacht. Sprüche, wie viel man die Stunde haben will sind auch dann keine Seltenheit, wenn der Rock fast bis ans Knie geht. Und so wie ein kurzer Rock tendeziell mehr Männer im allgemeinen aufmerksam macht, da man eben eindeutige sexuelle Reize sendet, denke ich schon, dass die Reize auch bei einem potentiellen Vergewaltiger ankommen. Ich habe zwar noch nicht mit einem Vergewaltiger gesprochen, kann mir aber gut vorstellen, dass viel nackte Haut auch bei Vergewaltigern Erregung auslösen kann. Es sind ja auch nur Männer, wenn auch verhaltensgestörte. Aber wie gesagt, ich habe weder mit einem Vergewaltiger gesprochen noch kann ich aus Erfahrung sprechen. Es ist mir bislang zum Glück erspart geblieben, einem handlungsbereiten Vergewaltiger über den Weg zu laufen.
Was ich allerdings in einer Reportage mal gehört habe ist, dass sich Vergewaltiger gezielt Opfer aussuchen, die eine verunsicherte Körpersprache haben. Wenn also die Frau leicht bekleidet herumläuft, schon paar Mal blöde angemacht wurde, kann sich das auch auf ihre Ausstrahlung auswirken. Sie verliert Selbstsicherheit. Auch hat man eine ganz andere Außenwirkung, je nach Kleidung. Wenn ich mir einen Blaumann und Doc Martens anziehe, fällt es mir viel leichter auf der Straße einen auf prollig zu machen. Wenn ich in High Heels und Coctailkleid über die Straße laufe, kann ich das schon viel schwerer überzeugend rüberbringen, dass ich eine selbstbewusste, starke und durchsetzungsfähige junge Frau bin. Weil man im Coctailkleid ja unwillkürlich viel weiblicher und verführerischer wirkt, als in einem ölverschmierten Overall. Abgesehen davon ist ja auch jedem klar, dass man in Stiefeln weit leichter davon rennen kann, als in High Heels. Da müsste man dann barfuß rennen.
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