1.12.07 - Tankstreik der Deutschen

Ich weiss nicht, ob ihr diese Nachricht schon per E-Mail oder SMS erhalten habt: Aber am 1.12. diesen Jahres soll ja so eine Art Boykott der Konsumenten statt finden, bei dem eben den Deutschen nahegelegt wurde, nicht zu tanken an diesem Tag. Als eine Art Streikt gehen die hohen Spritpreise.
Macht ihr dabei mit und denkt ihr, sowas macht überhaupt irgendeinen Sinn?!

Ich hab mir heute mal Gedanken drüber gemacht und muss ehrlich sagen, dass ich kaum glauben, dass sowas funktioniert. Man sollte sich erstmal überlegen, dass die Leute dann zwar am 1.12. nicht tanken, aber sie MÜSSEN ja irgendwann mal wieder tanken, d.h. dann tanken sie eben am Tag zuvor, oder sie tanken am Tag danach, oder zwei Tage danach. Aber die meisten Leute müssen ja Auto fahren um zur Abriet zu kommen, d.h. ein Boykott funktioniert ja nur solange bis der Tank wiederbefüllt werden muss.

Meiner Meinung nach wäre sowas nur sinnvoll, wenn Deutschland meinetwegen mal eine Woche aufs Auto verzichten würde, also auch aufs Tanken und dann, so gut es geht, auf die Bahnen umsteigt. Leider fahren die aber ja gerade auch nicht regelmäßig und das alles gestaltet sich dann doch viel schwieriger,...Was meint ihr dazu?

Sehe es genau so - die Mineralölkonzerne sitzen da einfach am längeren Hebel und man ist nunmal mehr oder weniger auf`s Tanken angewiesen. Eine so kurzfristige temporäre Blockade nützt gar nichts, außer dass man am nächsten Tag mit doppelt so vielen Kunden an der Tankstelle rechnen kann.

Und einen Tag Einnahmeausfall bei den Milliardengewinnen - da muss man doch über die Menschen, die sowas für zweckmäßig halten lachen, abgesehen davon: Wenn wir es nicht kaufen dann halt der Chinese am anderen Ende der Welt, Abnehmer gibt es immer. Im Grunde ist das was die Mineralölkonzerne machen, Wasser in der Wüste an Verdurstende mit Geld zu verschachern. Da kann man ja gerne mal ein paar Stunden nein sagen, aber kaufen muss man letztendlich trotzdem und so machen sie eben wieder Umsatz bzw. immernoch..

Also wenn ganz Deutschland auf die Bahn umsteigt sollten die ganz schnell Sitzplätze auf den Waggondächern montieren sonst müssen die Schaffner die Pendler wie bei Tetris drehen und wenden dass alle reinpassen.

Habe vorhin den Aufruf zum Boykott per SMS bekommen und sage dazu nur ein und zwar das es mir total egal ist wie teuer Benzin in Deutschland ist den ich tanke in Polen. Merkwürdig nur bei mir steht drin das nur Shell boykottiert werden soll weil mit einem Boykott trifft man nicht die großen Ketten sondern nur die kleinen Privat Tankstellen.

Wieso dann aber nur Shell, und nicht z.B ARAL oder Esso? Kapier ich gerade nicht!

Ich allerdings auch nicht, aber wer weiß wer da wieder zu wem gehört und wer die Streik ins Leben rufen will! Ansich würde man damit logischerweise die kleinen privaten Tankstellen mehr treffen und die können ja nun wahrlich nichts dafür, die bekommen die Preise ja nun auch nunmal vorgesetzt.

Wenn man schon einen Tankstreik veranstaltet sollte man den schon eine Woche lang durchziehen. Denn ein Tag ist meines Erachtens überhaupt nicht sinnvoll, das juckt die Herren Anzugträger in den riesigen Büros mit den riesigen Geldtaschen überhaupt nicht. Man muss denen wirklich im übertragenen Sinn den Spiegel vor das Gesicht halten, ansonsten wird sich in der Hinsicht so oder so nichts ändern.

Frei nach dem Motto wenn schon denn schon.

Und was sollte das ändern - jetzt mal wirklich nur rein rechnerisch. Dann tankt man eben am Anfang der Woche voll, gezwungenermaßen, und am Ende der Woche wieder, gezwungenermaßen.

Die einzige Möglichkeit dies Konsequent zu umgehen, wäre ein totaler Verzicht von allen aufs Auto während der Woche, da andere Verkehrsmittel nur geringfügig mehr tanken müssten, aber das ist total Realitätsofern, wenn man bedenkt, was das für einen Zeitaufwand für die meisten bedeuten würde. Und wie gesagt, fossile Rohstoffe sind keine Ware, die man an den Mann bringen muss, sie verkauft sich von alleine, da kann im Grunde nur die Politik gegensteuern, aber selbst dann sind die Mineralölkonzerne noch mächtiger, da sie rein theoretisch uns den Hahn zudrehen könnten und das Zeug woanders verkaufen können, wir leben ja nicht in Venezuela, wo die ganze Industrie dem Staat gehört und ihn so nicht boykottieren kann und Venezuela dies (als weiteren Vorteil) als politisches Druckmittel gegen andere Staaten einsetzen kann.

So oder so eine Strohfeueraktion ohne Wirkung von Leuten, die nicht einmal im Ansatz wissen, wie Wirtschaftkreisläufe funktionieren.

Aber selbst eine Woche, ich meine OK: Das würde zumindest finanziell vielleicht einen merkbaren Schaden verursachen, aber die Konzerne wissen ja trotzdem, dass die Leute wieder tanken müssen, verstehst du? Jeder, der ein Auto hat, muss auch tanken, wenn er dieses Auto nutzen möchte und das wird er wohl hin und wieder tun, die meisten wohl einmal bis mehrmals pro Woche und das ist was, da können sich die Konzerne eben drauf verlassen, weil sie das wissen. Das kann man sich halt auch denken. So ein Boykott wäre nur sinnvoll, wenn eben das Autofahren direkt bestreikt werden würde, aber eben auch wirklich konsequent über einen längeren Zeitraum .Und das ist in der Praxis eben gar nicht umsetzbar.

Ich denke auch nicht, dass so ein Boykott viel bewegen würde. Und die Tankstellen selbst, können ja glaube ich, eigentlich überhaupt nichts für die hohen Spritpreise. Die Preise werden ja von der Stadtverwaltung oder von wo auch immer festgelegt. Mit solch einem Boykott würde man eher noch den Tankstellen schaden und sonst aber auch nichts verändern.

Die Preise werden ja von der Stadtverwaltung oder von wo auch immer festgelegt

Fast , de Konzerne legen die fest und sagen dann jedem Tankstellenpächter, was er an der Anzeigetafel einzustellen hat, obwohl ich meine, dass sie da geringfügig auch etwas dran ändern können, also 1 oder 2 Cent mehr, bin mir da aber nicht sicher.

OK, dann war ich da falsch informiert. Aber ein Tag ohne Tanken schadet dann wohl immernoch eher den Tankstellen selbst, als den Konzernen.