1.12.07 - Tankstreik der Deutschen

Jain, klar verdienen die am Sprit, aber nur sehr wenig. Wir hatten das mal in einem Seminar, dass die Tankstellenbetreiber pro verkauften Liter Sprit gerade mal 0,5 mit 1 Cent verdienen und im Grunde heute nur noch mit den ganzen Tankstellenshops oder angeschlossenen Werkstätten Gewinn machen. Wir hatten in dieser Angelegenheit mal das ganze Konzept besprochen, wie am besten was verkaufen und wie man dort die Kosten optimieren kann, naja führt zu weit.

Vom Benzinverkauf alleine könnte sich keine Tankstelle bzw. deren Pächter über Wasser halten.

Ist richtig, war von mir vielleicht auch zu einseitig gesehen. Hinzuzufügen wäre auch noch die Steuer die nun auch mal mehr als 50 Prozent des Preisen ausmachen, wieviel es im Moment sind weiß ich allerdings nicht ! Aber ansich ist doch klar, das dass nicht so weitergehen kann.

Die Frage ist doch wo man an diese Konzerne rankommt, bzw. wie man ihnen wirklich schadet ?

Also einen Tag nicht zu tanken bringt nicht viel. Ich denke mal dass es schon eher was bringt die Tankstellen der großen Konzerne zu meiden und an freien Tankstellen zu tanken (was ich sowieso tue, weil es da meist 1-2 Cent billiger ist), obwohl das Geld dann ja über Umwege auch wieder in die Kassen der großen Mineralölkonzerne wandert.

Ich denke mal unter solchen Aktionen leiden hauptsächlich die Tankstellenpächter und nicht die Ölkonzerne. Traurig, aber wahr.

Oder man selbst am Ende noch weil man sich so einen Stress macht. Ich überlege sogar, am 1.12. mit Absicht zu tanken, wenn die Spritpreise etwas niedriger sind

Ich denke auch, dass ein kurzzeitiger Streik keinen großen Einfluss auf die Treibstoffgroßkonzerne haben wird. Wenn, dann trifft es nur die kleinen Tankstellen; die, die eh schon versuchen den Kunden billiges Benzin zu bieten.
Eine Alternative wäre ein langwieriger Streik -> Der Verzicht auf die Nutzung von Kraftfahrzeugen. Aber das ist eben schwer umsetzbar, da kaum einer gerne auf sein Auto verzichten mag.

Der Streik der für den 1.12. geplant ist, ist meiner Meinung nach nicht populär genug und außerdem viel zu undeffizient, als dass es einen großen Effekt erzielen könnte.

Als ob das alles nicht traurig genug wäre: Der Öl- und Benzinpreis ist als politisches Druckmittel gedacht. "Wenn die USA so verrückt wären, den Iran anzugreifen oder erneut Venezuela zu attackieren, könnte der Preis für ein Barrel Öl nicht 100, sondern 200 Dollar erreichen", so der venezolanische Präsident beim Opec-Gipfels in Riad. Traurige Welt.

Auch mit dem Tanken an freien Tankstellen schadest Du den großen Konzernen nicht wirklich. Zieh mal vom Benzin die Steuern ab. Was übrig bleibt muss reichen für den Einkauf vom Öl, das wird ja auch von großen Konzernen gefördert, nicht mehrheitlich aber doch recht viel. Dann muss es transportiert werden, auch da gehören Pipelines teilweise den Konzernen, es landet schließlich in der Raffinerie. Die gehören dann schon wieder komplett Shell und Esso. Und erst dann landet es an der Zapfsäule. Und da auch alle freien Tankstellen ihren Sprit aus der gleichen Raffinerie bekommen wie die großen Konzerne auch, macht das keinen großen Unterschied. Die meisten Einnahmen sind bis dahin längst in den Taschen der Großen gelandet, da machen die paar Cent, die an der Tankstelle noch dazukommen würden nicht viel aus.

Die Preise werden ja von der Stadtverwaltung oder von wo auch immer festgelegt

Fast , de Konzerne legen die fest und sagen dann jedem Tankstellenpächter, was er an der Anzeigetafel einzustellen hat - obwohl ich meine, dass sie da geringfügig auch etwas dran ändern können, also 1 oder 2 Cent mehr, bin mir da aber nicht sicher.

Nicht mal die Pächter haben da mehr was zu drehen, die bekommen kurz vor der Umstellung ein Fax und dann wird der Preist von der Zentrale geändert Wenn man einen Pächter kennt, da bekommt man schon mal den Tipp lieber ein Schlückchen mehr zu tanken, weil in allernächster Zeit der Preis nach oben geht.

Dass ein Tag ohne Tanken nichts bringt ist wohl klar. Außerdem, wenn der Sprit an dem Tag sehr günstig ist, würde ich auch tanken. Auf längere Sicht extrem wenig tanken durch Alternativen wäre ein guter Ansatz. Aber welche Alternativen denn? Ein Umstieg auf den öffentlichen Nahverkehr ist in ländlichen Gebieten auch keine Alternative, da man hier erst mal mit dem Bus zum nächsten Bahnhof kommen müsste. Busse fahren schon sehr selten und zu Zeiten der streiktbereiten GDLer ist Bahnfahren auch keine so tolle Alternative.

Fahrgemeinschaften hört sich ganz gut an, aber in Zeiten, wo selbst Menschen, die in der gleichen Firma arbeiten, unterschiedliche Arbeitszeiten haben (der viel geforderten Flexibilität geschuldet) ist auchdas keine echte Alternative. Radfahren oder zu Fuß gehen, mach ich auf kürzeren Strecken ohnehin. Aber jeden Tag einfach Strecke mehr als 20 km? Kann es ja auch nicht sein.

Naja, sie könnten ruhig mal ein bisschen mutiger sein und nicht nur so weit denken, wie auch, die zuvor, am 29.11. gekaufte, Tankfüllung ausreicht. DANN würde es doch so langsam anfangen einen Sinn zu ergeben. Der Streikt müsste auch einen völligen anderen Namen tragen, damit es einen Sinn ergibt. Es müsste viel eher ein Autofahr-Boykott sein. Nicht Auto fahren vom 30.11. - 2.12. und das würde viel eher einen Sinn ergeben, weil man so ja dann auch keinen Sprit erfährt. Irgendwie leuchtet mir das alles nicht ein.

Nicht Auto fahren vom 30.11. - 2.12. und das würde viel eher einen Sinn ergeben, weil man so ja dann auch keinen Sprit erfährt. Irgendwie leuchtet mir das alles nicht ein.

Stimmt, das würde eher Sinn machen. Aber der 30.11. ist doch ein Freitag, und da ein Autofahr-Boykott ist ziemlich unwahrscheinlich. Die Umwelt schützen ist ja OK, aber wenn der Job dranhängt?

Klar, OK, aber es würde schon gehen, wenn man wollte Ich denke, wenn dein Auto eben morgen kaputt wäre, würdest du eben mit der Bahn fahren müssen, irgendwie würde das schon funktionieren. OK, außer du wohnst jetzt wirklich total im hinterletzten Eck irgendwo in der Pampa.

Solange aber Auto gefahren wird, braucht man Sprit.