Intimchirurgie - Sinnvoll, oder sinnloser Trend?
Ich finde es immer befremdlicher, dass immer mehr Menschen Intimschönheitsoperationen vornehmen lassen. Neulich sah ich einen Bericht über eine Frau, die nach der Schwangerschaft fand, dass ihre inneren Schamlippen zu groß geworden waren. Sie lies sie sich verkleinern damit sie ansehnlicher sind und sie sich auch besser damit fühlt. Ich fand oder finde, dass wenn man Probleme mit dem Intimbereich hat, dies doch ein psychisches Problem ist und kein lebensnotwendiges.
Wie mag die perfekte Vagina und der perfekte Penis aussehen? Wir sehen alle unten, wie oben anders aus!
Ich finde das eine Therapie in den allermeisten Fällen weitaus sinnvoller wäre, als eine Schönheitsoperation. Wie steht ihr dazu? Mir wird vor allem nicht klar wie man für sowas unnötigem freiwillig mehrere tausend Euro ausgeben kann. Im Endeffekt wird man von einem schönerem Geschlechtsteil nicht viel im Alltag haben.
Ich werde mir nicht anmuten, eine Schönheitsoperation als sinnfrei zu bezeichnen und denen, die es gutheißen, einen Besuch beim Therapeuten zu empfehlen. Komischerweise ist das doch immer so, wenn wieder etwas Neues im Trend ist, oder? Damals, als auf einmal 'in' war, dass man sich die Ohren anlegen lassen kann, da hat sich doch auch jeder aufgeregt und jeder meinte, man sei doch verrückt und man hätte einen an der Klatsche, wenn man sich am Körper rumschnibbeln lässt. Und wenn heute jemand mit Segelohren zu Welt kommt, dann regt sich niemand mehr darüber auf, wenn er sich die Ohren anlegen lässt, weil es einfach normal ist und jeder diesen Wunsch auch nachvollziehen kann.
Woher nimmst du dir also das Recht zu beurteilen, ob ein Schönheitsfehler im Intimbereich weniger schlimm ist? Das kannst du doch gar nichts wissen. Ich selbst kann das auch nicht nachvollziehen, weil ich zufrieden mit mit dem was vorhanden ist, aber wäre das nicht der Fall, weshalb sollte ich dann zu einem Psychologen gehen? Wieso findet jeder immer normal, dass man als dicker Mensch generell ein Magenband gelegt bekommt und abnehmen möchte, wenn es aber drum geht, dass man sich die Brüste anpassen lässt, ist das Geschrei immer groß? Woher nimmst du dir das Recht zu beurteilen, ob ein Schönheitsfehler schlimm ist oder nicht, wenn du doch das Glück hast, dass bei dir alles OK ist? Das finde ich ganz schön anmaßend.
"Schönheitsfehler" ist das magische Wort. Woher weißt du was ein Schönheitsfehler ist und was nicht? Vor allem im Intimbereich wird es keine universell schöne Vaginas und Penisse geben. Das kann mit Sicherheit jeder Frauenarzt bestätigen (oder Urologe).
Du vergleichst eine gesundheitliche Operation, die notwendig ist um die Gesundheit eines Menschen zu steigern, mit einer bei der es nur darum geht vorne mehr zu haben. Ich denke die wird klar sein, dass Magenband OPs nicht bei normalgewichtigen Menschen durchgeführt werden, sondern ausschließlich bei Adipositaskranken, deren Leben durch extremes Übergewicht stark leidet. Vor allem geht mit Adipositas oftmals das metabolische Symbol einher. Wenn du glaubst, dass die Menschen damit nur ihr Aussehen steigen wollen, dann spiegelt das doch das verkehrte Bild unserer Gesellschaft wieder.
Das ist keinesfalls eine kosmetische OP. Sie ist an viele Bedingungen geknüpft, die Otto-normal-Bürger nicht gerne erfüllen würde. Hättest du gerne mindestens 80kg Übergwicht? Außerdem, obwohl es sich um eine notwendige Operation handelt, gibt es sehr wohl viele die diesen Menschen, sie gerne verweigern würden. Allen voran die Krankenkassen. Die Dicke-kosten-zu-viel-Debatten sind wohl einfach so an dir vorbei gegangen.
Ich hoffe du verstehst es nicht falsch, wenn ich anmaßend finde, Operation, die einzig und alleine die Oberflächlichkeit bedienen, mit lebensnotwendigen Operation zu vergleichen.
Stell dir vor deine Oma bräuchte ein neues Hüftgelenk, aber sie bekommt von der Krankenkasse eine Ablehnung, weil sie zum Beispiel übergewichtig und eh alt ist, während so eine junge Frau mit "Schönheitsfehler" nur darlegt unter ihren kleinen Brüsten zu leiden und sofort den Antrag durchgelassen bekommt.
Diese "Luxus-ist-normal-Schiene" gefällt mir gar nicht. Ich finde es auch nicht normal einem neugeborenen Baby die Last einer OP aufzubrummen nur um die eigene Oberflächlichkeit zu befriedigen. Jede Operation ist ein Risiko. Gesunde Ohren zu reparieren ist eine Schande.
Oh ok. Dann habe ich eine schändliche Tat begangen. Du bist so ziemlich das Intoleranteste, das mir seit langem begegnet ist. Außerdem arrogant und mit Scheuklappen ausgestattet. Herzlichen Glückwunsch dazu. Statt Verständnis aufzubringen für Leute mit körperlichen Nachteilen fühlst du dich offenbar überlegen.
Wenn jemand unter einem körperlichen Merkmal leidet und sich das durch eine Operation beheben lässt, warum denn nicht, wenn derjenige hinterher dann eine größere Lebensqualität hat? Es lassen sich auch eine Menge Frauen die Brüste vergrößer, verkleinern oder straffen. Obwohl man zumindest bei kleinen Brüsten stattdessen genausogut mit entsprechend gepolsterten BHs schummeln könnte. Ob sie mit den neuen Brüsten dann wirklich glücklicher sind und sich dadurch alles so geändert hat, wie sie sich das gewünscht haben, sei mal dahingestellt. Für einige wird es wohl wirklich ein Selbstbewusstseinsschub gewesen sein.
Und genauso dürfte das auch bei den Intimschönheitsoperationen sein. Wenn eine Frau da leidet und weiß, das ließe sich durch einen kleinen Eingriff beheben, ja nu, warum denn nicht. Da wird jeder Fall schon individuell sein. Bei einigen wird es sicherlich auch wirklich nur Einbildung sein. Aber es kommt doch darauf an, dass die Patientin oder der Patient, sich hinterher eben besser fühlt. Wenn es ein psychisches Problem ist, wird eine Schönheitsoperation sowieso nichts daran ändern.
@ Sippschaft: Ich glaube du weißt gar nicht was körperliche Nachteile sind. Du hast beide Augen, du hast beide Arme, du hast beide Beine, du wirst auch Nase und Mund haben. Aber es gibt Menschen die haben kein Augenlicht, Arme und Beine fehlen.
Weißt du was ich als körperliche Benachteiligung ansehe? Sicher nicht Frauen mit zu kleinen Brüsten, zu großen Nasen oder "unschönen" Vaginas. Worin besteht dann die Benachteiligung? Darin, dass andere Frauen schöner sind? Das ist pure Oberflächlichkeit.
Wenn du meinst das wären körperliche Benachteiligungen, dann stimmt etwas mit deinem Weltbild nicht.
Wie kannst du dich erdreisten zu definieren was für ein Individuum ein persönlicher körperlicher Nachteil ist? Bist du als Kind gehänselt worden, weil deine Ohren abstehen? Musstest du dir jeden Tag anhören, dass du flach wie ein Brett bist und dich niemals jemand hübsch finden wird? Wirst du wegen eines körperlichen Defizits blöd angeredet, beleidigt oder gar niedergemacht? Weißt du wie sich das anfühlt? Über Jahre hinweg beleidigt zu werden?
Viele Menschen leiden an ihren körperlichen Defiziten. Sie werden erstens von der Umwelt konstant darauf hingewiesen und teilweise wirklich übelst angemacht. Das auszuhalten ist nicht leicht! Und auch wenn das nicht der Fall sein sollte, wie kannst du entscheiden, was einen jeden einzelnen belastet und was nicht? Wie kannst du dir das Recht herausnehmen, die Sorgen anderer als nichtig hinzustellen?
Klar, es gibt Menschen, die leiden an weitaus schlimmeren Dingen als an einer krummen Nase oder schiefen Ohren. Aber du redest dich leicht. Du steckst nicht in deren Haut. Du kannst nicht beurteilen wie sich diese Menschen fühlen und warum sie das machen. Gerade der Intimbereich ist etwas sehr persönliches. Da entschließt sich niemand mal einfach so einen Eingriff machen zu lassen. Wenn sich der Körper zum Beispiel nach einer Schwangerschaft verändert hat, und man diese Veränderung nicht mag, man damit nicht zurecht kommt, warum ist es dann verpöhnt, die medizinischen Möglichkeiten zu nutzen und dafür zu sorgen, dass man sich wieder gut fühlt?
Wenn sich also jemand zu einer Intimverschönerung entschließt, ist das seine Entscheidung. Er wird seine Gründe haben. Du hast nicht das Recht ihn zu verurteilen. Du kannst zwar sagen, dass du das nicht verstehst, und den Grund nicht siehst, aber als toleranter Mensch solltest du ihn nicht verturteilen. Du argumentierst mit Vorurteilen, Stereotypen, du weißt nichts von diesen Menschen. Das nenne ich intolerant und respektlos. Du solltest anfangen, andere zu achten und dich für deren Situation interessieren. Dann wirst du erkennen, dass es meist um mehr geht als nur Oberflächlichkeiten. Klar, es gibt auch welche, bei denen steckt nichts dahinter, da geht es nur ums das verschönern. Aber für viele geht es um weit mehr. Es geht darum, ein Stück Lebensqulität (zurück) zu bekommen.
Von Sport habe ich gehört da ich selber ca 40-45 kg angenommen habe, und das schon vor Jahren. Ich kenne also die Variante, aus eigenem Ehrgeiz etwas an sich zu ändern. Aber es gibt auch welche, bei denen liegt Übergewicht z.B. in genetischen Defekten. Da muss dann also chirurgisch eingegriffen werden, um z.B. Knie zu schonen und vor Herzinfarkten etc zu schützen.
Und der Intimbereich, den du ja angesprochen hast, ist kein Körperbereich, welchen man nach Lust und Laune mit ausgewogener Ernährung oder Sport formen kann. Wenn also eine Frau nach einer Schwangerschaft das Gefühl hat, dass sich ihr Intimbereich verändert hat, sich ihre Lebensqualität damit einschränkt, sie dadurch vielleicht weniger Lust an Sexualität empfindet, so auch ihre Beziehung leiden muss, was würdest du ihr raten? Zum Psychologen gehen? Das körperliche Defizit wegreden? Wie soll das gehen wenn sie es jeden Tag im Spiegel sieht? Bzw. es erfühlen kann. Die psychischem Probleme sind doch da WEIL das körperliche Defizit da ist.
Für manch anderen mag das kein Defizit sein, für diese Frauen ist es das. Und das wird durch reden nicht verschwinden. Da muss dann gehandelt werden. In Form einer Operation. Klar, würde man in sich ruhen, würde man sich akzeptieren. Aber das ist schwer wenn das Defizit so offensichtlich im Vordergrund steht. Wenn jeder Gedankengang nur noch darum kreist. Für manche Probleme ist reden einfach zu wenig. Da muss eine Operation helfen. Und das sollte man akzeptieren. Wenn du dein Geld dafür nicht ausgeben möchtest, ist das deine Sache. Aber pauschal zu sagen, dass solche Leute mal lieber zum Psychologen sollten als sich operieren zu lassen, ist schlichtweg falsch. Vielen hilft eine Operation mehr als reden.
Die Op's sind für diese Leute nicht überflüssig. Gerade im Intimbereich. Nochmal meine Frage: was kannst du da denn groß machen? Und zu sagen, das sieht eh keiner oder ähnliches ist da auch nicht richtig. Man selbst sieht es und der Partner muss es spüren, emotional gesehen. Wenn du ein Problem mit deinem Intimbereich hast, wird der Partner das auch merken. Unbeschwertes Vergnügen ist dann wohl kaum möglich. Denn dieser Bereich trifft die Sexualität. Diese wiederum ist ein essentieller Bestandteil der meisten Beziehungen. Und damit ein Teil der Lebensqualität. Wenn man diese also wieder herstellen möchte, was ist falsch daran? Was ist an diesem Wunsch verwerflich?
Eine krumme Nase sieht man, manche stehen dazu, andere lassen sie operativ verändern. Segelohren kann man mit der entsprechenden Frisur gut verstecken - trotzdem werden sie oft angelegt, manchmal schon im Kindesalter. Bei den Intimschönheits-Operationen geht es nun um etwas, dass Frau oder Mann nur selbst sehen, bzw. ihr Partner. Aber sie wissen es. Und denken daran, gehen vielleicht deshalb keine Beziehung ein, weil sie es schrecklich finden. Da würde es auch nichts nützen, wenn der Partner dann sagt "Ist mir ganz egal, wie es da aussieht."
Übrigens wird sich niemand einfach so unters Messer legen. Zum einen ist eine Operation immer auch ein Risiko. Zum anderen zahlt die Krankenkasse Schönheitsoperationen nur in den allerseltensten Fällen (Haltungsschäden durch zu große Brüste zum Beispiel). Das ist also das Privatvergnügen der Patienten. Sie tragen das Risiko und haben die Kosten (die ganz sicher im mittleren bis höheren vierstelligen Bereich liegen werden).
Hallo zusammen!
Ich muss sagen, dass ich es gut finde, dass es die Möglichkeit von Intimoperationen gibt. Ich habe auch schon einen Bericht darüber im Fernsehen gesehen. Es ging darin um eine Frau, die unter ihren großen Schamlippen gelitten hat. Sie konnte nur bestimmte Sachen tragen, da sonst die Hosennähte scheuerten und sie Schmerzen hatte und schnell wund wurde. Sie hat auch immer nur bestimmte Slips tragen können, damit sie nicht zu starke Schmerzen hatte. Man konnte der Frau ansehen, dass sie sehr darunter leidet. Es wurde auch gesagt, dass sie Salben und Puder benutzen muss, um die wunden Stellen zu behandeln. Ich denke, dass unter solchen Umständen, die Lebensqualität doch leidet.
Ich habe vollstes Verständnis für Frauen, die solche gesundheitlichen Probleme haben und sich dann im Intimbereich operieren lassen. Vor allem wenn auch Schmerzen dabei sind und man sich dauernd unwohl fühlt. Die Frau hat sich dann auch operieren lassen. Übrigens wurde der Eingriff nur mit örtlicher Betäubung gemacht und die Frau war die ganze Zeit dabei wach. Sie sagte aber, dass sie nichts spürt und nur die Gerüche unangenehm wären, weil die Schamlippen wohl mit einer Art Laiser oder Strom verkleinert wurden, da dies Blutungen verhindert. Nach dem Eingriff ging es der Frau um so viel besser, da sie tragen konnte, was sie wollte und keine schlimmen Schmerzen mehr hatte.
Ich weiß, dass ich mich dort nur operieren lassen würde, wenn ich ebenso Probleme haätte. Aber sicher nicht einfach nur so, weil ich der Meinung bin das meine Geschlechtsorgane nicht schön genug sind. Sicherlich muss jeder selbst wissen, was er macht. Aber wenn jemand wirklich leidet, kann ich es verstehen, wenn eine Operation der letzte Ausweg ist.
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