Lehre annehmen ohne Lust?
Hallo ihr!
Heute habe ich mit meiner Freundin telefoniert und sie wollte meinen Rat wissen. Sie selber hat keinen Abschluss, da in der Familie sehr viele Probleme waren und so weiter. Sie ist schon sehr früh von zu Hause ausgezogen und hat dann gearbeitet um es sich leisten zu können. Immer wieder sucht sie nach Lehrstellen, in erster Linie in Sachen Computer, IT Branche und so etwas in der Art.
Jedoch kommt man da eben nicht rein ohne Abschluss, es ist ja eigentlich in jeder Lehre schwer rein zu kommen ohne Abschluss. Nun ist es so, dass sie in einer Backstube eine Lehre machen könnte. Sie kennt dort die Leute und es ist ein kleiner Betrieb, daher hätte sie schon gute Chancen. Sie wohnt auch nur fünf Minuten vom Bäcker entfernt.
Doch sie weiß genau, dass sie zwar die drei Jahre oder wie lange die Lehre dauern würde, dass sie das durchzieht, jedoch danach niemals in dem Beruf arbeiten würde. Zur Zeit ist sie arbeitslos, daher wäre es schon gut, dass sie dort sich bewerben würde und dann auch die Lehrstelle annehmen würde. Vor allem hätte sie dann was auf der Hand, denn kein Abschluss und keine Lehre mit Mitte zwanzig sieht halt doch nicht gut aus.
Sie hat zwar Prüfungen für den Sicherheitsdienst abgelegt, jedoch kann die jeder machen, der ein wenig Geld hat und nichts im polizeilichen Führungszeugnis hat. Nun ja, es hat aber auch nicht viel Sinn, so eine Ausbildung anzufangen und dann nach der Lehrzeit wieder arbeitslos zu sein, da sie es strikt ablehnt, diesen Beruf danach dann auszuführen.
Ihre Antwort ist dann auch immer, dass sie entweder was machen will, wo man ziemlich Köpfchen braucht oder doch dann einen richtigen Handwerk, aber eben auf keinen Fall, Bäcker, Metzger oder Verkäuferin. Was ratet man so einer Person? Lieber drei Jahre weg vom Fenster und dann was haben, oder doch jemanden eher den Platz lassen, der wirklich so eine Lehre machen möchte und dann vielleicht seinen Meister und so weiter?
Wie wäre es denn mit Abschluss nachmachen? Ansonsten kann deine Freundin keine Ansprüche stellen. Heutzutage kriegen schon Hauptschüler keine Ausbildung. Das mag nicht ihr Traumjob sein, aber fragt mal wieviele Menschen das machen was sie schon immer wollten? Das Privileg haben nicht viele. Die meisten nehmen das was sie kriegen oder das wohin sie rein gestolpert sind im Laufe der Jahre. Deine Freundin sollte froh sein über die Möglichkeit die sich ihr bietet.
Eine Lehre mit der sie nichts anfangen will bringt meiner Ansicht nach nichts. Im gegenteil - abgesehen davon, dass ich es zweifelhaft finde, dass man drei Jahre dieses frühe Aufstehen und den extremen Tagesrythmus eines Bäckers durchhält, wenn man weiss, dass es nicht zielführend ist, nimmt man damit denen, deren herz für den Bäckerberuf schlägt auch noch die Lehrstelle weg.
Wenn sie wirklich was machen möchte, wo ihr "Köpfchen" benötigt wird, wie du so schön schreibst, dann rate ich auch zum Schulabschluss nachholen. Und danach die gewünschte Lehre (IT etc.) angehen, wenn es eben nicht sofort klappt mit der Lehrstelle.
Wie hat sie es denn bisher versucht eine Lehrstelle zu finden? Klassische Bewerbungen auf ausgeschriebene Stellen sind vermutlich nicht der richtige Weg. Wenn sie so selbständig ist und eben Köpfchen hat würde ich ihr empfehlen, ihren Wunsch wirklich überall zu erzählen und versuchen über Kontakte ein Vorstellungsgespräch zu bekommen. Vielleicht kann sie jemand weiterempfehlen, erst mal nur für ein Gespräch und dann kann sie sich ja anbieten mal ein 2-4 wöchiges Praktikum zu machen, damit man kennenlernt wie sie arbeitet?
Im Lebenslauf sieht eine abgeschlossene Berufsausbildung auch nicht schlecht aus. Egal, ob sie in diesem Beruf mal arbeiten will oder nicht. Wenn sie sich irgendwo bewirbt und der Arbeitgeber sieht, dass sie ohne Schulabschluß trotzdem eine Lehre durchgezogen hat und diese vielleicht sogar gut bestanden hat, dann kann sie viel besser in einen gewünschten Beruf reinkommen, weil der Arbeitgeber sieht, dass sie trotz Schulabgang Ausdauer bewiesen hat und im Beruf nicht schlecht war.
Eine abgeschlossene Berufsausbildung ist nie schlecht und wenn sie diese erst mal durchzieht um weiter zu kommen. Bei der Stadt zum Beispiel kann man sehr gut in irgendeiner Branche eine Bewerbung hinschicken, wenn man eine Berufsausbildung hat. Dort ist eine abgeschlossene Berufsausbildung Vorraussetzung. Egal in welcher Branche. Da kann man, wenn man einen guten beruflichen Abschluß gemacht hat in fast jeder Richtung rein und dort eine Weiterbildung machen.
Eine Bekannte von mir sitzt seit einigen jahren nun in einem gut bezahlten Büro bei der Stadt, obwohl sie nur einen Hauptschulabschluß hat und eine Verkäuferinnenlehre gemacht hat. Normalerweise nehmen die bei der Stadt nur Leute mit Realschulabschluß an. Aber durch die Ausbildung hat sie beweisen, dass sie auch gut ist und sie wurde dann bei der Stadt angestellt und verdient dort gutes Geld.
Ich denke, dass eine Berufsausbildung nie schlecht ist. Und wenn sie nichts anderes bekommt, dann kann sie diese doch machen und vielleicht in Abendschule wenigstens den Hauptschulabschluß machen.
Wenn sie gar nichts anderes finden kann, ist die Ausbildungsstelle besser als nichts. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass eine Ausbildung für etwas, das man nicht gerne macht, immer noch besser ist, als herumzusitzen. Und in einer Bewerbung macht ein weißer Fleck einen ziemlich schlechten Eindruck.
Vielleicht findet sie sogar Spaß an dem Beruf und ist später mal froh, die Stelle trotz ihres Unwillens angenommen zu haben. Wenn sie etwas findet, dass ihr besser gefällt, sollte sie natürlich das annehmen. Aber bevor sie herumsitzt und Däumchen dreht ist alles besser als nichts.
Deine Freundin sollte die Lehre annehmen!
Besser irgendwas als gar nix, auch wenn sie Später nicht mehr in diesem Job arbeitne will, hat sie ja trozdem iwie ein Abschluss, bzw. Einen Gesellenbrief in der Hand, auf den man dann aufbauen kann, auserdem hat sie ja trozdem was fürs Leben gelernt und während sie das lernt, kann sie sich ja trozdem noch mal weiter umkucken nach ner anderen Lehrstelle
Wenn sie sonst nichts anderes hat, ist die Lehre doch eine gute Idee. Da hat sie eine Arbeit, verdient Geld und hat am Ende sogar ein Papier in der hand- Eine abgeschlossene Berufsausbildung macht sich immer besser, als wenn man gar nichts hat. Gerade, weil sie sonst nichts hat.
Aber wie wäre es denn, wenn sie einen Schulabschluss nachholt? Das geht doch auch an der VHS und da kostet es kaum etwas. Wenn sie arbeitslos gemeldet ist, kann sie sich auch mal erkundigen, inwieweit sie da eine Chance hat, Zuschüsse zu erhalten.
Auch wenn sie nicht in dem Beruf arbeiten wird, ist die Tatsache eine abgeschlossene Lehre zu haben sehr förderlich. Denn damit eröffnen sich ihr definitiv neue Wege. Und sie kann einen anderen Weg einschlagen. Somit hat sie etwas in der Tasche, auch wenns nicht ihr Traumberuf ist. Sie sagt ja das sie es durchziehen wird, also kann ich nur sagen, auf jeden Fall eine Ausbildung mchen, wenn sie die Chance hat. Die fallen ja wie wir wissen nicht vom Himmel.
Die Vorposterinnen und Vorposter haben schon Recht. Eine abgeschlossene Berufsausbildung kann schon auch dann einen Wert haben, wenn man nicht in dem Beruf arbeiten will. Da ließt sich der Lebenslauf schon ganz anders und unabhängig davon ob da was dran ist oder nicht wird sich jeder Leser denken, dass man eben eher befähigt ist Ziele zu erreichen, als jemand ohne eine abgeschlossene Berufsausbildung!
Allerdings sehe ich es kritisch an, eine Lehre unter diesen Voraussetzungen zu beginnen. Anders, wenn jemand nach 1-2 Lehrjahren merkt, dass dies nichts für einen ist aber man noch keine Ahnung hat, welche Alternative einem besser passen würde oder keinen entsprechenden Ersatzausbildungsplatz hat. Dann zieht man die Lehre dennoch durch!
Jetzt ist es so, dass Deine Freundin schon zu Beginn (vor dem ersten Arbeitstag) eher schwach motiviert ist. Und da könnte ich mir denken, dass sie eben nicht die volle Distanz durchhält. Schon weil Lehrjahre ja keine Herrenjahre sind und die Ansprüche in der Backstube wohl eher hart sein dürften. Und eine Lehre ohne Motivation zu beginnen, nur um nach 1-2 Jahren doch abzubrechen, wäre vergeudete Zeit!
Hat sie denn nicht die Möglichkeit (neben der Jobsuche) einfach einen Schulabschluss nachzuholen? Ich denke, da gibt es genügend Angebote, welche sich speziell an Erwachsene in der Situation Deiner Freundin richten. Und wenn sie sich hier ranhält, sollte sie nach 1-2 Jahren einen anerkannten Haupt- oder Realschulabschluss in Händen halten. Zusätzlich kann sie sich auch konkret Gedanken machen (während der Schulzeit), was sie wo genau machen will um dann schnell und gezielt weiter vorgehen zu können.
Wünsche ihr jedenfalls viel Glück bei der Entscheidung!
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