Meine Schwester erzählt mir nichts

vom 27.10.2009, 07:53 Uhr

Ich bin grad wirklich aus allen Wolken gefallen! Dass meine Schwester schwierig und eigen ist, weiß ich ja schon länger, aber diese Geschichte schlägt dem Fass doch wirklich den Boden aus. Gerade eben habe ich mit ihr telefoniert. Sie wollte dass ich ihr morgen etwas vorbeibringe. Ich hab sie gefragt, wann und wie lange sie arbeiten muss und sie hat gemeint dass sie frei hat. Dann ist sie ganz schnell zum nächsten Thema übergegangen. Ich hab aber nachgehakt und nicht locker gelassen, weil ich wissen wollte warum sie morgen frei hat. Und da hat sie - ungern aber doch - gesagt dass sie nicht mehr arbeitet!

Und das erzählt sie mir so nebenbei! Sie erzählt innerhalb der Familie total wenig, nein: gar nichts, von sich. Keiner weiß so recht, was sie macht und sie sagt immer, sie erzählt uns nichts, weil uns kann man ja nichts anvertrauen, wir würden ihr immer dreinreden und sowieso nichts für uns behalten können.

Das ist total unfair, weil das nicht so ist. Gut, meine Mutter ist teilweise schon so, dass Geheimnisse nicht gut bei ihr aufgehoben sind, aber ich erzähle nie etwas weiter wenn ich nicht soll und ich rede ihr auch nicht drein. Aber wenn ich Sachen nicht nachempfinden kann, dann will ich wissen, warum das so ist und sie soll es mir erklären, damit ich es verstehe. Aber einfach gar nichts sagen ist doch keine Art. Ich hab natürlich gefragt warum sie nicht mehr arbeitet, aber da hat sie total abgeblockt und gesagt, sie sagt mir das nicht, weil ich erzähl es nur herum und außerdem ist es ihr Leben und geht mich nichts an.

Ich bin echt perplex! Für euch mag es jetzt vielleicht so klingen, als wäre meine Schwester in der Pubertät, aber nein, sie ist 25.Natürlich kann sie machen was sie will und muss uns natürlich keine Rechenschaft ablegen, aber als ihre Familie wollen wir natürlich wissen wie es ihr geht und was sie macht. Und wenn sie nicht mehr arbeitet - aus welchem Grund auch immer - dann können wir das wohl wissen, oder?

Ich bin grad echt durcheinander und weiß nicht was ich denken soll. Ich erzähle meiner Schwester auch immer alles, was in meinem Leben so passiert und käme nie auf die Idee ihre so wichtige Dinge vorzuenthalten bzw. zu verschweigen. Habt ihr auch ähnliche Erfahrungen mit Geschwistern oder engen Freunden gemacht? Ich habe heute den ganzen Nachmittag mit ihr verbracht. Wir waren in der Therme und hatten Spaß und haben über alles möglich geredet und gelacht und sie hat mit keinem Wort erwähnt, dass sie nicht mehr arbeitet oder dass sonst etwas nicht in Ordnung ist. Was soll ich jetzt machen? Kann ich überhaupt etwas machen?

» stellina81 » Beiträge: 108 » Talkpoints: 3,66 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Hallo!

Es ist ja wohl deiner Schwester selber überlassen, was sie wem erzählt und ich würde mal krass sagen, dass es dich schlichtweg nichts angeht, wie deine Schwester ihr Leben verbringt, ob sie arbeitet und warum sie ihre Arbeit verloren hat oder warum sie nicht mehr arbeiten will. Deine Schwester kann sich die Leute doch aussuchen, denen sie mehr aus ihrem Leben erzählt und sie will halt nicht, dass ihre Familie das weiß und sich einmischt.

Es verpflichtet doch eine Schwester nicht, dass sie ihrer anderen Schwester alles erzählt. Mit welchem Recht willst du alles über deine Schwester wissen? Nur, weil es deine Schwester ist? Deine Schwester ist 25 Jahre alt. Sie führt ihr eigenes Leben. Sie muss selber wissen, wie sie mit ihrem Geld klar kommt und wie sie lebt. Da will und muss sie die Familie doch nicht mit belasten. Sie ist eben ein Mensch, der es lieber mit sich selber ausmacht und sie wird wohl auch ihre Gründe haben, dass sie ihrer Familie nichts erzählt hat.

Wieso ist es so wichtig, dass du weißt, dass deine Schwester die Arbeit aufgegeben hat? Wieso möchtest du so sehr an dem Leben teilhaben, was deine Schwester führt? Kann deine Schwester sich nicht selber aussuchen, wem sie was erzählt? Kann sie nicht auch, wenn sie möchte, alles für sich behalten? Warum willst du das wissen. Warum denkst du, dass es nicht richtig ist, wenn sie dir wichtige Sachen nicht erzählt. Für wen sind diese Dinge wichtig? Für dich oder für sie?

Weder Schwestern, noch enge Freunde müssen alles mit einem besprechen und ich würde nie sauer reagieren, wenn eine beste Freundin mir nicht alles erzählt. Nur weil man eng befreundet ist, muss man doch nicht alles über einen wissen. Man ist mit einer Schwester oder einer Freundin nicht verheiratet oder lebt in einer Beziehung miteinander, wo man über den Partner das wissen müsste, weil es ja auch Bestandteil einer Beziehung ist. Aber eine Schwester und eine Freundin ist nicht verpflichtet alles zu erzählen.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


Nun, entweder erzählt sie dir das nicht, weil sie dich gut kennt und deine Reaktion abschätzen kann oder aber das Verhältnis ist von ihrer Seite her doch nicht so eng zu dir, dass sie meint, sie müsse dir alles erzählen.

Ich kann mir gut vorstellen, dass dich das stört - mich würde das auch absolut nicht erfreuen. Aber mal ehrlich: wundert dich das? Du hast doch selbst geschrieben, dass deine Schwester keinem gerne was erzählt und sonst auch recht verschwiegen ist. Wieso sollte sie dann an die große Glocke hängen, dass sie nicht mehr arbeitet?

Und mal ehrlich, es gibt schlimmeres. Da würde ich mir eher Gedanken machen, ob sie nicht auch schlimmeres ( wie Krankheiten oä.) verschweigen würde.

Ich denke auch, dass du sowas aber nicht zwangsläufig wissen musst. Störender ist es doch eher, wenn der eigene Partner sowas verheimlichen würde - aber bei der Schwester? Es ist ihr Leben und wenn sie Hilfe von dir braucht, muss sie es dir erzählen. Vielleicht kommt sie aber ganz gut mit der Situation zurecht so wie sie jetzt ist?

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» winny2311 » Beiträge: 15159 » Talkpoints: 4,91 » Auszeichnung für 15000 Beiträge



Wenn deine Schwester innerhalb der Familie nicht viel von sich preis gibt, dann zeigt es doch, das kaum Vertrauen vorhanden ist. Ich kenne das von meinem Mann gegenüber seinen Eltern. Dort wurden auch solche Dinge verschwiegen, weil man die Reaktion vorher abschätzen konnte.

Nun macht es deine Schwester eben auch so. Du schreibst selbst, das euere Mutter kein guter Geheimnisträger ist. Aus dieser Erfahrung heraus schweigt deine Schwester lieber und lebt ihr Leben. Was allerdings eben auch wieder zu verstehen ist. Und das sie auch zu dir kein Vertrauen hat, zeigt auch, das es da schon Vorfälle gegeben haben muss, wo du sie enttäuscht hast.

Diese Enttäuschung kann eben deine Reaktion in Form von Vorwürfen sein. Aber eben auch, das du dann doch jemand anderem was erzählt hast und deine Schwester das mitbekommen hat. Also musst du doch erstmal in dich gehen und schauen, ob solche Gründe vorhanden sind. Erst dann kannst dich über deine Schwester aufregen.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge



Da ich an Stelle deiner Schwester bin, kann ich dir vielleicht erklären, warum das so ist oder so sein kann.

Meiner Mutter habe ich früher an sich viel erzählt. Aber auch nicht alles. Und sie hat allerdings echt alles meinem Bruder und meinem Vater erzählt. Gut mein Vater registriert das alles eh nicht so ganz, das war mir dann auch recht egal. Aber es kam mir halt manches Mal schon doof vor, wenn ich meinem Bruder was erzählte und er sagte, das er das schon von Mama weiss.

Noch dazu hatte meine Mutter in ihren letzten Lebensmonaten daheim die Angewohnheit, ihr Telefon auf mithören zu stellen. Sie hörte nicht mehr gut und so verstand sie halt andere Menschen am Telefon besser. Leider sagte sie das ihren Gesprächspartnern nie. Und es kam auch schon vor, das ich erst am Ende des Gespräches dann wusste, das halt Besuch da ist und der mithören kann. Oder das halt mein Vater neber ihr sitzt und auch alles mithören kann. Auch Sachen die ihn an sich nichts angehen.

Als ich das erste mal gekündigt wurde, wusste ich gar nicht, wie ich damit umgehen soll. Und habe das auch nicht direkt meinen Eltern erzählt. Es war dann eher ein Zufall, das ich es doch relativ bald erzählte. Was aber auch an unserer Lebenssituation lag. Meine Eltern hatten zwei Häuser von meiner Wohnung entfernt eine Metzgerei in der ich je nach Dienstplan aus- und eingegangen bin. Oder auch mal mitgeholfen habe. Da blieb dann auch die Frage, wann hast du denn dann und dann Dienst, nicht aus.

Und so Sachen wie eine Kündigung habe ich an sich auch immer erst meinen Eltern erzählt. Mein Bruder hat es ja dann eh erfahren. Und mir wäre es vor ihm auch peinlicher gewesen, als vor meinen Eltern. Vorallem weil er da eh generell anders mit umgeht. Er hat da wenig Verständnis für. Vorallem weil er halt eine unkündbare Stelle hat und nicht verstehen kann, das man nicht für 5 Euro die Stunde Brutto arbeiten gehen möchte.

Heute wissen meine Angehörigen wenig über mich. Würde auch wenig Sinn machen, ihnen aus meinem Leben zu erzählen. Weil sie halt auch für meine Lebenssituation kein Verständnis haben. Und wohl auch Angst haben, das ich sie in irgendeiner Form in die Pflicht nehme. Oder sie Angst haben, das sie irgendwie Verantwortung für mich übernehmen müssen.

Ich führe quasi ein Doppelleben. Mein Leben und mein Leben mit meinen Angehörigen. Wenn ich mich mit ihnen treffe, sehe ich zu, das ich einigermassen locker und gelöst bin. Was im Vorfeld oder nach einer gemeinsamen Verabredung läuft, davon wissen sie nichts. Und brauchen sie auch nicht wissen. Sie können auch einfach zuviel nicht nachvollziehen. Angefangen bei meiner Erkrankung bis hin zu dem, welches Leben ich nun deshalb führen muss. Und da sie das eh nicht verstehen, brauche ich ihnen auch nichts erzählen.

» LittleSister » Beiträge: 10426 » Talkpoints: -11,85 » Auszeichnung für 10000 Beiträge


Einerseits kann ich dich sehr gut verstehen, dass du enttäuscht davon bist, weil du es so interpretierst, als hätte deine Schwester kein Vertrauen zu dir. Du erwähnst aber gleichzeitig in deinem Post, dass bei deiner Mutter Geheimnisse schlecht aufgehoben sind. Nun, wenn ich einmal blamiert werde, ziehe ich mich auch in mich zurück und beschließe für mich selber zukünftig, mir nicht mehr die Blösse zu geben. Folglich behalte ich Dinge, die mir peinlich sind- zum Beispiel die Arbeitslosigkeit- für mich. Denn ich möchte ja nicht belächelt oder gar als "Faul" abgestempelt werden, weil ich mich ja bemühe. Es hat jetzt halt einfach nicht geklappt. Ich schäme mich zwar, möchte aber genau aus diesem Grund mit niemandem darüber reden. Wenn mich jemand darauf anspricht, sage ich einfach, ich hätte jetzt eine Weile Urlaub, weil in der Firma nichts los ist. Inzwischen suche ich mir einen neuen Job.

Ich kann ein Lied davon singen, wie es ist arbeitslos zu sein und wie es ist, wenn man auch nur den engsten Verwandten davon erzählt, wie die alle auf einem herum hacken, dass man sich etwas suchen sollte. Da wird dann so lange auf einen eingeredet, dass man sich nur noch blöd vorkommt und schongar keine Lust mehr hat, überhaupt wieder zu arbeiten.

Ich kann deshalb auch die Sicht deiner Schwester verstehen und finde auch, dass es ihr Leben ist und du dich da nicht einmischen solltest, gerade weil sie schon fünfundzwanzig ist. Sie muss es selber haben und je mehr du auf sie einredest, desto frustrierender muss es für sie sein- so war es jedenfalls bei mir.

Ich bin dann übrigens, nach zwei Monaten striktem Abstand zu meiner Familie wirklich voller Elan zu einem Arbeitgeber, dessen Jobangebot mich schon immer interessiert hatte und wurde dann sofort eingestellt. Den Job habe ich heute noch. Er macht mir Spaß, ist gut bezahlt und lässt sich mit meiner Famillie vereinbaren.

Da du jetzt schon weißt, wie es um deine Schwester bestellt ist, wäre es toll, wenn du das kleine Geheimnis für dich behalten könntest und ihr einfach Mut machst, dass es schon irgendwie weiter geht und du dich freust, dass sie es dir jetzt gesagt hat. Rate ihr an, sich einfach eine Zeit lang von der Familie fern zu halten und Kraft zu tanken. Du wirst sehen- sie findet dann bald etwas Neues!

» nordseekrabbe » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Was du jetzt machen sollst? Die Lösung ist doch wohl ganz einfach: du solltest nichts tun und dich deiner Schwester gegenüber ganz normal verhalten. Sie ist ein erwachsener Mensch von 25 Jahren und nicht verpflichtet, dir oder der restlichen Familie gegenüber Rechenschaft abzulegen. Jeder Mensch hat das Recht auf ein eigenes Leben und jeder kann selbst entscheiden, was er überhaupt erzählen möchte und wem er es erzählt.

Nur weil ihr verwandt seid, bedeutet das doch nicht automatisch, dass sie dir alles erzählen muss. Vielleicht ist sie einfach keine Tratschtante und wählt ihre Gesprächspartner gründlich aus. Dass sie nicht mehr in ihrem Job arbeitet, ist ja sicher schon ein wichtiges Thema für sie und vielleicht bespricht sie solche sensiblen Dinge lieber mit Menschen, zu denen sie ein besseres Verhältnis und mehr Vertrauen hat.

Ich kann deine Entrüstung überhaupt nicht verstehen. Du benimmst dich ja fast so, als wärst du die Aufpasserin deiner Schwester. Du hast doch sicher ein eigenes Leben und musst dich nicht weiter in das Leben deiner Schwester einmischen, als sie bereit ist, zuzulassen.

Deine Schwester hat ja offenbar auch einen guten Grund dafür, dass sie euch nichts erzählt. Du sagst zwar, dass du nichts herumerzählst und dass nur deine Mutter so handelt. Aber scheinbar vertraut deine Schwester dir auch nicht voll und ganz und daher nehme ich an, dass sie bereits schlechte Erfahrungen damit gemacht hat, euch etwas zu erzählen. Sie wird ja nicht irgendwann einfach aus einer Laune heraus überlegt haben, dass bei euch gewisse Dinge nicht gut aufgehoben sind. So verhalten sich in der Regel nur Leute, die bereits schlechte Erfahrungen mit den entsprechenden Personen gemacht haben und dadurch gelernt haben, dass sie gewisse Dinge nicht mit jedem besprechen können.

Ich habe auch Bekannte, mit denen ich viel Spaß haben kann und mich bei solchen Unternehmungen auch richtig wohlfühle. Dennoch würde ich mit diesen Leuten nicht alles besprechen und spreche bestimmte Themen lieber bei denjenigen an, denen ich absolut vertraue und wo das Gefühl habe, dass meine Probleme oder Gedankengänge diskret behandelt werden.

Wenn du nun die absolut beste Freundin dieser Frau wärst, würde ich mich vielleicht auch ein bisschen wundern. Aber dennoch würde ich es immer respektieren, wenn ein Freund oder ein Familienmitglied bestimmte Dinge eben nicht mit mir besprechen möchte, selbst wenn ich noch so neugierig bin.

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» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Ich finde du kannst da nichts groß machen und solltest du vielleicht auch nicht. Wenn du dich mit deiner Schwester gut amüsieren kannst, dann versteht ihr euch scheinbar auf der Ebene recht gut, allerdings vertraut sie dir offensichtlich nicht, denn sonst würde sie dir solche Dinge wie Arbeitslosigkeit sofort anvertrauen. Dass sie es aber nicht tut, ist meiner Ansicht nach ein ganz klares Zeichen dafür, dass du irgendwann mal was getan haben musste, was sie dazu bewogen hat, denn kein Mensch behält solche Dinge einfach so nicht, wenn es um nahe Verwandtschaft geht. Da ist ansonsten immer etwas, entweder irgendwelche Streitigkeiten die schon länger zurückliegen oder auch einfach Druck von Seiten der Familie, so dass man selbst sich dabei schäbig fühlt, keine Arbeit zu haben.

Ich kann mich da dir auch überhaupt nicht anschließen, wenn du meinst, dass die Familie sowas wissen müsste und man schon praktisch dazu verpflichtet sei, es zu erzählen und nicht richtig sei, dass nicht zu tun. Gut die Familie ist eben Familie, aber das beutetet nicht, dass jeder von uns eine schöne Kindheit hatte und sich bei seiner Familie aufgehoben fühlt. Besonders wenn du doch selbst sagst, dass deine Mutter gerne mal tratscht und Sachen weiter erzählt, ist das doch total nachvollziehbar, dass sie nicht so viel Spaß daran hat, ihr alles zu erzählen und wer weiß, ob du es nicht auch bist, die solche Informationen dann an die Mutter weiter gibt, eben weil du doch der Ansicht bist, dass man sich innerhalb der Familie alles erzählen sollte, gewissermaßen würdest du da doch gegen deinen eigenen Leitspruch verstoßen, wenn du das nicht machen würdest.

Es gibt einfach auch Menschen, die haben bezüglich der Familie her schlechte Erfahrungen gemacht und die wollen eben nicht unbedingt, dass die Familie alles und jedes über sie weiß. Und nur weil man Teil einer Familie ist, bedeutet das noch lange nicht, dass man sich auch alles anvertrauen muss, dass ist kompletter Schwachsinn, wirklich! Jeder kann selbst entscheiden, wie viel er von sich Preis gibt und wenn man ausgezogen ist, dann lebt man auch sein eigenes Leben und nicht das der Familie, da sollte es doch wohl möglich sein, dass man bestimmte Dinge auch für sich behalten kann, ohne das die Familie so wie du da sofort ankommt und dich dazu drängt, es zu erzählen, bloß weil du zur Familie gehörst.

Ich finde daher, du solltest deine Schwester in Ruhe lassen und sie auch zukünftig nicht dazu drängen, dass sie dir Dinge aus ihrem Leben erzählt. Durch Zwang und Druck wirst du nichts erreichen, wenn du wirklich willst, das deine Schwester dir gegenüber wieder mehr vertrauen hat, dann solltest du die Sache wirklich auf sich beruhen lassen und einfach versuchen, ihr eine gute Schwester zu sein. Wenn du regelmäßig was mit ihr unternimmst und ihr einfach zeigst, dass sie dir vertrauen kann, dann wird sie das sicherlich nach einiger Zeit auch wieder tun und dir dann Dinge erzählen, ohne das du sie dazu auffordern musst.

Nur natürlich solltest du das dann auch für dich behalten, denn ganz ehrlich, so wie ich deinen Thread gerade gelesen habe, hat sich das einfach für mich angehört als wärst du eines dieser Traschtmäuler, die alles von den anderen wissen müssen und vor denen keiner seiner Privatleben verbergen kann. Deine Schwester lebt jetzt ihr eigenes Leben und sie ist nicht dazu verpflichtet dir gegenüber in Rechenschaft zu treten, weil sie arbeitslos ist. Wenn du willst das sie dir das erzählt, dann musst du dir das ganz einfach erarbeiten, andere Möglichkeiten hast du da nicht.

Ich selbst bin übrigens nicht anders als deine Schwester. Meinem Vater würde ich vielleicht noch das eine oder andere erzählen, aber ich hüte mich davor, meiner Mutter, meinen Tanten oder meiner Großmutter irgendwas zu sagen, weil ich ganz genau weiß, dass sich das innerhalb weniger Minuten herumsprechen wird und bald alle davon wissen. Daher behalte ich da auch alles schön für mich, es ist ja auch mein Leben und meine Entscheidung wem ich was sage und wem nicht.

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Ich finde, dass es jeder selbst entscheiden sollte, was er wem wann und warum erzählt. Ich habe meiner Mutter & meiner kleinen Schwester, jahrelang nichts erzählt, andersrum war es genau so. Ich finde, dass Privatsphäre über der familiären Informations"pflicht" steht, ich würde komplett zumachen, wenn man mich ausfragt, ich mag das gar nicht. Der einzige, wirklich einzige Mensch, der mich "ausfragen" darf, ist meine beste Freundin, weil ich mit ihr über alles sprechen kann.Pauschal zu sagen, die Familie hat ein Recht auf solche Infos ist total falsch, wo bitte bleibt das das Recht auf Selbstbestimmung? Sie wird ihre Gründe haben, gewisse Informationen zu verschweigen. Ich glaube auch, dass niemand alles in der Familie bespricht, oder jedes noch so intime Problem der Familie mitteilt.

Ich erzähle meiner Mutter und meiner Familie nicht alles, weil ich weiß, dass sie viele Dinge nicht nachvollziehen können oder Sachen total anders sehen. Und ich möchte vermeiden, dass sie sich unnötige Gedanken machen zu Dingen, die sie nicht ändern können, weil es meine Entscheidung ist. Ich bespreche auch nicht meine Beziehungsprobleme mit meiner Mum, und auch nicht Gründe eines Jobwechsels, eines Umzugs oder ähnlichem.

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» Beeanca » Beiträge: 149 » Talkpoints: -0,99 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ich verstehe ehrlich gesagt nun auch nicht, worüber Du Dich aufregst. Wohnt Deiner Schwester bei Dir oder so? Scheinbar ja nicht. Ist es dann nicht ihre Sache, dass sie vielleicht einen freien Tag hat, keine Arbeit mehr hat oder krank geworden ist? All das könnte zutreffend sein und ehrlich gesagt informiere ich meine Familie auch nicht über jeden Pups. Mir erzählt man auch nicht alles, und ich habe manchmal auch den Eindruck, es ist egal, ob ich etwas sage oder nicht. Vielleicht geht es Deiner Schwester ganz genauso und so hat sie ihre Ruhe, wird nicht gleich angegriffen oder kritisiert oder sonst irgendetwas. Ich denke, das kann man auch ruhig mal so stehen lassen, und muss nicht gleich an die Decke gehen.

Was genau meinst Du, dass Deine Schwester schwierig ist? Ist es nur deshalb, weil sie ihren Weg geht, verschlossener ist? War es schon immer so oder wurde es erst so mit der Zeit? Ich finde es ehrlich gesagt etwas kontraproduktiv, nun ihr alles in die Schuhe zu schieben. Wenn kein Vertrauen seitens Deiner Schwester da ist, sollte man sich hinterfragen, weshalb sie nicht vertraut. Ist man als Familienmitglied bei Euch dazu verpflichtet, über jeden Atemzug ein Protokoll abzulegen oder warum stört es Dich denn so sehr, dass Deine Schwester nicht so viel von sich Preis gibt? Ich würde das gern einmal wissen, da mir das schon recht wichtig erscheint, ehe man Deine Schwester quasi verurteilt.

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» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge


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