Orchideen ohne Substrat
Wir haben jetzt im Büro eine Orchidee in einer Glasvase stehen ohne Substrat. Im Gartencenter wurde gesagt, dass das mit allen Phalaenopsis-Arten funktioniert.
Habt Ihr das schon einmal ausprobiert, Orchideen ohne Substrat zu ziehen? Sieht ja recht hübsch aus, aber wie gießt man die Orchideen dann? Nur mit Wasser besprühen? Orchideen muss man ja auch düngen und der soll ja nicht direkt an die Luftwurzeln gelangen.
Die Wurzeln der Orchidee brauchen viel Luft. Deswegen sollte man sie, wenn möglich auf eine Vase stellen, die eine kleiner Öffnung hat. also nicht in die Vase hinein. Das Wasser kann man dann in die Vase geben. Die Orchidee holt sich durch die Feuchtigkeit, die sich zwischen Wasser und Luft und Vasenöffnung befindet das Wasser, was sie braucht und auch den Dünger.
Für die Wurzeln der Orchidee ist es wichtig, dass sie Luft bekommen und dass sie nicht im Wasser stehen.
In der Natur wachsen Orchideen auch einfach auf Baumstämmen d.h. sie sind grundsätzlich sehr anspruchslos was das Substrat angeht. Wir waren diesen Sommer auf einer Gartenbaumesse da hatten sie wunderschöne Orchideen ausgestellt die nur auf Stämmen wachsen. Man kann das auch relativ einfach selbst machen. Die Pflanze wird am Stamm angebunden und muss dann regelmäßig besprüht werden. Hier sollte man Acht geben, dass nicht die Blätter direkt besprüht werden, das führt zu hässliche Wasserflecken oder im schlechtesten Fall zu Fäulnis.
Das der Dünger nicht auf die Luftwurzeln soll kann ich nicht bestätigen - meine Orchideen sind zwar alle in Substrat aber ich schaue bewusst, dass die Luftwurzeln auch was abbekommen vor allem die jungen die noch schön grün sind, da die das Wasser bzw. den Dünger noch besonders gut aufnehmen können.
Aber das Wichtigste ist, wie du schon gesagt hast, das es nicht zu feucht ist.
Ich hatte mir mal aus Thailand von einer Orchideenfarm einen ganzen Schwung an Pflanzen mitgebracht und wollte sie hier kultivieren. Das ging voll in die Hose. Ich hatte sie genau nach Anleitung noch zwei Jahre in einer verschlossenen Flasche mit Aga- Aga- Nährlösung gelassen und für die Auspflanzung extra kleine Gestelle aus Holz gebastelt die aussahen wie kleine Körbe mit viel Luft zwischen den Sprossen. Dazu habe ich mir Holzkohle direkt vom einheimischen Köhler besorgt und die Pflanzen (so ungefähr zwanzig Stück) darauf vorsichtig befestigt. Gegossen wurde laut Vorschrift nicht, nur die Holzkohle musste nach Anleitung täglich besprüht werden. Ich habe wirklich alles versucht, aber die Pflanzen sind nach und nach alle vertrocknet und eingegangen.
Ich bin zu dem Schluss gekommen dass unsere Breitengrade für diese Art der Orchideenhaltung einfach nicht geeignet sind da die Temperaturunterschiede zwischen Tag und Nacht (bei uns wird nachts nicht geheizt) einfach zu groß sind. Ein geschlossenes System, also ein Mikroklima wie in der Flasche oder ein Aquarium mit Glasplatte, würde aber wahrscheinlich noch funktionieren.
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