Meinem Freund wird nicht geholfen
Hallo ihr!
Ihr habt es ja schon am Rande mitbekommen. Ein Freund, der mir sehr am Herzen liegt, macht heute Tag vier seines kalten Entzuges durch. Wie mir in einem anderen Beitrag geschrieben wurde, handelt es sich vermutlich um Delirium tremens. Wie ich da drauf nun komme?
Heute habe ich ihn um 15:45 Uhr angerufen, nachdem keiner ans Handy ging habe ich bei ihm geklingelt. Doch auch da reagierte keiner. Um 16 Uhr bin ich dann zu ihm in die Wohnung. Er stand gerade auf dem Balkon und machte eine Schaufel und einen Handbesen sauber. Ich fragte ihn, was er machte. Darauf meinte er, dass er den Flur gesäubert hätte, da waren lauter Tiere. Ich frage ihn, welche Tiere. Er meint, da waren lauter Spinnen und tote Wespen und lauter solche Sachen. Dann sah ich, dass da ein Schraubenzieher lag und ein beidseitiges Klebeband.
Ich frage ihn und was hast du damit gemacht? Er meinte, er wollte mit dem Schraubenzieher die Spinnen töten, aber er sei zu langsam gewesen. Es war eh schlimm, da er dauernd die Schuhe ausziehen musste, da er ständig gebissen worden sei. Laut seiner Aussage. Dann hat er mich auch schon aus der Wohnung geworfen. Ich war nicht einmal fünf Minuten bei ihm. Da ich mir wirklich Sorgen mache, habe ich ihn nach 21 Uhr noch einmal angerufen.
Hierbei meinte er, dass er heute eigentlich zu einem Termin wollte, aber es nicht ginge, da ich den ganzen Tag ja da war. Dann meinte er auch, dass ein Freund von mir ihm ja Essen nun bringt. Ein Freund die sich beide nicht leiden können. Als ich bei ihm oben war, meinte er dauernd wieder, ja wann geh IHR denn endlich wieder. Warum wart ihr an meinem Computer.
Ich sagte ihm mehrmals, dass ich alleine da bin und er wurde dann laut. Doch da ich eh gehen sollte ging ich. Seine Betreuerin hat ihn heute auf jeden Fall angerufen, habe ich auf dem Handy gesehen. Ob sie ihn erreicht hat, weiß ich nicht. Jedoch nimmt diese Frau das ganze schon wieder einmal nicht ernst. Das Problem ist aber, dass nichts gemacht wird mehr oder minder, sondern dass sie es mehr oder minder anweisen muss, da sie für ihn zuständig ist. Das wurde mir nun auch mitgeteilt.
Ich habe wirklich Angst um ihn. Er zittert natürlich und auch so, kann ich es nicht wirklich einschätzen, doch auf mich macht er wirklich einen schlechten Zustand. Er lässt auch keinen in seine Wohnung und geht auch nichts ans Telefon. Er kann nicht das Wochenende alleine verbringen. Gut im Internet steht, dass das Delirium tremens nach fünf bis sieben Tagen besser werden kann, doch was ist, wenn dies nicht eintritt.
Sonst hat er zwei Tage den kalten Entzug gemacht und mehr oder minder war ich bei ihm sogar 24 Stunden. Da ich mal Sanitäter war, hätte ich mir schon irgendwie helfen können, wenn etwas passiert wäre, Ohnmacht oder irgendetwas in der Art. Ich hätte zumindest erste Hilfe leisten können und auch Hilfe holen. Doch er lässt mich auch nicht mehr an sich ran.
Denkt ihr es würde helfen, wenn ich bei Gericht morgen anrufen würde, welches seine Betreuerin gestellt hat? Oder nochmal versuchen diese Betreuerin direkt in ihrem Büro anzutreffen? Doch da ist sie nicht so oft. Ich selber habe sie die Tage, weder am Handy noch im Büro erreicht. Ich mache mir wirkliche Sorgen.
Ich kann dir ehrlich gesagt nicht mehr folgen. Gestern hast du geschrieben, das du Angst vor Eigengefährdung hast und auch mit seinen Eltern gesprochen hast. Du hast geschrieben, das seine Eltern ihn heute ins Krankenhaus bringen wollten. Warum ist er dann noch daheim?
Deshalb verstehe ich auch nicht, warum du heute mehrfach versucht hast, ihn zu erreichen. Und dann sogar innerhalb kürzester Zeit zu ihm gegangen bist, obwohl du ja eigentlich hättest annehmen müssen, das er bereits irgendwo untergebracht ist.
Und warum hast du nicht, während du bei ihm warst, einen Krankenwagen gerufen? Der beschriebene Zustand ist ja eindeutig nicht mehr das was man als "normal" bezeichnen könnte.
Beziehungsweise hättest du ja auch nochmal die Eltern anrufen können, während du bei ihm warst. Du hättest sie dann ja auch reinlassen können, während du noch in der Wohnung warst.
Du schreibst er lässt keinen in die Wohnung und geht nicht an sein Telefon. Aber laut dem was du schreibst, warst du sowohl heute in seiner Wohnung und hast ihn auch telefonisch erreicht.
Ich an deiner Stelle ( aber das ist alleine meine Meinung) hätte schon längst versucht im zuständigen Krankenhaus Hilfe zu finden. Da war er ja laut dir schon mal und du warst da ja auch zu Besuch. Vielleicht können sie dich zu ordnen. Mir wurde in ähnlichen Fällen immer geraten: Polizei anrufen, wenn ich mir Sorgen mache. Und genau das hätte ich wahrscheinlich an deiner Stelle schon längst gemacht. Die können dir mindestens Auskunft geben, wie du dich verhalten sollst. Beziehungsweise, da du ja scheinbar auch näheren Kontakt hast, ich hätte irgendwie versucht ihn in ein Krankenhaus zu bringen.
Wenn ich das also richtig verstanden hab, hat er Drogen genommen? Und er macht auch nicht seinen ersten Entzug durch?
In erster Linie ist ein Entzug schonmal ein Schritt in die richtige Richtung, der anerkannt werden sollte. Allerdings bringt es nichts, wenn man zig mal entzieht und immer wieder rückfällig wird.
Ich kann schon verstehen, dass du dir Sorgen machst und am besten wäre es wirklich, wenn er den Entzug unter Aufsicht und mit Beistand macht. Ich nehme aber an, dass du nicht die Zeit hast, mal eben ein paar Tage noch bei ihm zu bleiben,oder? Da wäre es wohl in der Tat das beste, wenn du eine Betreuerin informierst. Das Problem ist nur, dass er davon wohl kaum begeistert sein wird.
Vielleicht solltest du das mal anmerken? War er schon bei einem Psychologen? Ich denke in seiner Situation kann das nach dem Entzug durchaus hilfreich sein, wenn man mit einer aussenstehenden Person darüber redet, die sich aber damit auskennt.
Es ging um einen kalten Entzug und ich habe nun den Notarzt geholt. Es ist kurz vor zwölf für ihn. Ich denke sie nehmen ihn auch mit. Mehr kann ich euch gleich dann später berichten. Ich warte nun auf den Notarzt.
Also, ihr werdet es kaum glauben. Die Rettungsleitstelle hat gesagt, dass wenn er nicht mitgeht, dass dann die Polizei gerufen wird. Was ist, der Notarzt ist da, er will nicht mit. Er erzählt ihnen von drei Pizzaboten, denen er hinterhergelaufen ist, und dass welche im Haus einsteigen wollten und so weiter. Sagte auch dass hier hunderte von Ungeziefer umher laufen und er alles sauber machen muss.
Sie haben ihn nicht mitgenommen. Sie wollten ihn nicht ins Bezirkskrankenhaus bringen, da ist das Zeug mit Entzug, sondern ins Krankenhaus, doch selbst da haben sie ihn nicht mitgenommen. Sie haben sich eine Verzichtserklärung unterzeichnen lassen. Unten sagten die Sanitäter dann zu mir, dass er im Delirium ist, doch dies kein Grund für sie ist, auch nicht für die Polizei, ihn einzuweisen. Nur weil er Alkoholiker ist und nun in Delirium ist dies noch lange kein Grund.
Er ließ sich nicht untersuchen und auch dass er nicht zum Hausarzt gehen werde, obwohl sie das forderten. Sie sind nun einfach gefahren und meinten, ich soll mich an die Betreuerin wenden (die ich seit zwei Tagen nicht erreiche!). Auch dass er außen gewesen ist, da er keine Luft bekam und dabei stürzte ist für die kein Grund gewesen. Wegen der Atemnot habe ich sie nun erst angerufen!
Ich habe es ja auch nur mitbekommen, da er außen gestürzt ist und ich eine Einliegerwohnung habe. Er hat als die Sanitäter da waren, total halluziniert. Das kann doch nicht wahr sein oder?
Hallo,
ich habe die Vorgeschichte leider nicht mitbekommen und mußte erstmal googeln ws dieses Dilerium.. ist. Also ein Alkoholenzug der fortgeschrittenen Sorte? Kann dir da leider auch keine Tipps geben , aber ich weiß wie schlimm es ist , wenn es schon so schlimm bei jemanden ist. Mein Onkel war zb. auch so, das der irgendwann dauernd von grünen Männchen etc. erzählt hat.
Aber ihm hat auch keiner geholfen , weil er keine Hilfe wollte, das ist das schlimme daran.
Hallo!
Ich würde weiterhin versuchen, seine Betreuerin zu erreichen und wenn das nicht klappt, direkt bei Gericht nach ihr fragen. Es muss ja was passieren, bevor dein Freund sich oder andere gefährdet, aber viele unternehmen dann erst was, wenn bereits etwas passiert ist.
Oder du wendest dich an seine Eltern und versuchst, ob die nicht etwas unternehmen können. Ich weiß auch nicht, was man machen muss, um jemanden zwangseinweisen zu lassen. Ich denke, dass dafür auf jeden Fall ein Gerichtsbeschluss nötig ist. Den wirst du aber ohne Weiteres sicher nicht einfach so bekommen, daher müssen sicher seine Eltern dafür sorgen.
Das Problem ist das, dass ich die Eltern angerufen habe und auch erzählt habe in welchem Zustand er ist. Diese haben auch die Betreuerin angerufen und die hat wiederum nur bei meinem Freund angerufen, mehr einfach nicht. Nun habe ich sie endlich erreicht und sie meinte, dass sie nun kommen will nach ihrem Termin. Im ganzen ist sie sehr lasch.
Jedoch werde ich ihr nun auch mitteilen, dass auf dem Protokoll von heute Nacht ihr Name als Betreuerin steht und dann wird sie schon hoffentlich endlich handeln. Die Eltern selber machen nichts mehr, die haben ihn abgeschrieben. Die telefonieren zwar mal mit ihm oder kommen auch mal vorbei, doch das ist nicht sehr oft. Er überspielt dann auch immer alles und sie wollen nicht sehen, was hinter der Fassade ist.
Wie findet ihr eigentlich, dass jemand der scheinbar momentan nicht Zurechnungsfähig ist, dass der eine Verzichtserklärung unterschreiben darf, die dann auch noch gültig ist? Denn er hat ja selber gestern, den Verzicht unterschrieben, dass er eben nicht ins Krankenhaus mit geht.
Ich hoffe nun einfach, dass er eingewiesen wird. Auch wenn es mir so weh tut, doch es hat keinen Sinn. Es geht um ihn, um ihn und seine Gesundheit. Die anderen sehen es nicht und dann ist es ja nicht so schlimm. Am Telefon kann ich mich auch verstellen ohne Ende.
Wie wärs denn, wenn du ihm hilfst? Statt hier stundenlang im Internet darüber zu erzählen, dass jemand in deinem Umfeld leidet und du ihm nicht helfen kannst, würde ich meinen Popo mal bewegen und zu ihm fahren. Wenn das ernsthaft ein guter Freund von dir ist, wundert mich schon, dass es dir offenbar recht egal zu sein scheint, dass er derzeit alleine ist bis seine Betreuerin oder sonstwer mal auftaucht. Wenigstens ein paar Stunden kann man sich doch mal zu ihm setzen, mit ihm sprechen oder einfach darauf achten, dass er sich nicht vom Balkon stürzt. Woher kommt deine vogetäuschte Hilfesuche während du selbst gerade nichts anderes tust als ihn alleine zu lassen?!
Wenn das ein Freund oder eine Freundin von mir wäre, ich wüsste, dass sie einen Entzug macht und jederzeit die Gefahr besteht, dass sie sich aus dem Fenser stürtzt, würde ich nicht in einem Internetforum abhängen und nach Hilfe suchen während sie/er alleine ist.
Sippschaft halt mal bitte etwas den Ball flach! Der Typ ist doch nach den Beschreibungen so durch, dass er sogar seine beste Freundin rausschmeisst. Soll sie sich körperlich gegen einen unzurechnungsfähig, womöglich stärkeren Mann durchsetzen?
Ich finde es schon über die Maßen extrem nobel, was kleineliebe für den Freund tut. Alle anderen haben sich ja anscheinend schon abgewendet und sie ist doch schon ständig dort, kümmert sich, ruft hier an, da an, Polizei, Notarzt.
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