Bettelbriefe mit Postkartenbeilage
Heute Abend war es mal wieder soweit, in meinem Briefkasten lag ein dicker Umschlag mit hand,- und fussgemalten Postkarten, natürlich zusammen mit einem Bettelbrief und einem Vordruck für eine Banküberweisung.
Diese Postkarten sind weder mein Geschmack noch entsprechen sie meinen Bedürfnissen, denn ich bastle oder entwerfe meine Karten immer selber und würde nie so eine billige Fertigkarte verschicken. Außerdem finde ich es auch mehr als frech, mir einfach unverlangt diese Karten zu schicken und meine diversen Versuche sie abzubestellen zu ignorieren und deshalb ist der Umschlag mit dem kompletten Inhalt gleich ins Altpapier gewandert.
Am schlimmsten finde ich aber, dass hier klar auf die Unwissenheit der Empfänger spekuliert wird, also dass Leute sich mit ihren Rechen eben nicht so gut auskennen und bezahlen, weil sie Angst haben, dass sonst eine Mahnung kommt.
Kennt ihr diese Art der Bettelei auch und was haltet ihr von solchen Methoden? Was macht ihr mit den Postkarten? Bezahlt ihr, weil ihr ein schlechtes Gewissen habt oder weil der Brief euer Mitleid erregt hat? Habt ihr es vielleicht sogar geschafft diese Karten erfolgreich abzubestellen?
Ist ja krass, sowas habe ich noch nicht gehört, das solche Sachen im Briefkasten landen. Ich kenne diese Masche von Märkten, oder Cafe's aber das ist ja echt dreist, nachdem Du auch noch ausdrücklich darum gebeten hast, dies zu unterlassen. Ich glaube ja das da wirklich gut organisierte Leute dahinter stecken. Mit dieser Mitleidsmasche Leute um den Finger zu wickeln ist echt die Höhe. Durch solche Sachen kommen Spenden unter anderem in Veruf, würde ich denken.
Was genau war das denn für ein Bettelbrief? So ganz verstanden habe ich das nicht. Denn selbst als Unwissender muss man doch keine Angst vor einem Bettelbrief haben - wie soll denn da eine Mahnung kommen?
Wir hatten durchaus von irgendeiner Sekte mal eine Art Weihnachtskarte im Kasten. Diese hatten wohl behinderte Kinder in ihrer Gemeinde, die auch diese Karten gebastelt haben. Und die war wirklich selber gebastelt. Aber da man ja nicht weiß, wo das Geld hingeht und wir diese Sekte auch sonst nicht kannten oder was mit ihr zu tun haben wollten, haben wir diese Karte auch direkt entsorgt.
winny2311 hat geschrieben:Was genau war das denn für ein Bettelbrief? So ganz verstanden habe ich das nicht. Denn selbst als Unwissender muss man doch keine Angst vor einem Bettelbrief haben - wie soll denn da eine Mahnung kommen?
Ich dachte diese Art von "Spendensammlung" wäre allgemein bekannt. Also, man bekommt einen Brief in dem es um die Förderung von behinderten Künstlern geht und dem Brief liegen eben Postkarten bei, die (angeblich) von besagten Behinderten gemalt worden sind. Im Brief steht groß und gut lesbar so etwas wie "wir bieten ihnen dieses Postkartenset für 17,99 Euro an" und erst ganz unten als Fußnote und natürlich so klein gedruckt, dass ältere Leute damit Schwierigkeiten haben dürften, steht dann, dass man nicht verpflichtet ist zu bezahlen.
Solche Bettelbrief gibt es häufiger um die Weihnachtszeit herum, die offensichtlich schon angefangen hat. Manchmal sind Postkarten dabei, manchmal Sorgenpüppchen, ein Foto eines Kindes oder Adressaufkleber. Natürlich fehlt auch nie der entsprechende Brief dazu, der über die Kontexte aufklärt und ein Überweisungsvordruck, auf dem schon das Spendenkonto aufgedruckt ist.
Meist kommen diese Brief von Organisationen, die sich mit Tierschutz befassen, Waisenkindpatenschaften vermitteln oder sonstige Minderheiten als Argument verkaufen, etwas zu Spenden. Bei ganz dreisten Versionen ist sogar schon ein Spendenbetrag auf dem Überweisungsformular vermerkt, für ein "Pauschalpaket". Früher nannte man so etwas Ablassbriefe, heute ist es eben so organisiert. Wer solle Briefe erhält sollte vorsichtshalber den Namen der Organisation im Internet suchen, oft findet man bei den entsprechenden Suchmaschinen gleich auf der ersten Seite irgendwelche Skandalmeldungen. Trotzdem können die Unternehmen offensichtlich genug Gewinn einfahren,um alljährlich diese Gimmicks zu verschicken, da es unkritischen Menschen einfach eine schnelle Möglichkeit bietet noch etwas für das ruhige Gewissen zu tun.
Ich kenne diese Briefe auch gut und finde sie auch immer wieder lästig. Gerade zur Weihnachtszeit wird auf die erhöhte Spendenbereitschaft der Menschen gesetzt und aus diesem Grund kommt solche Post meistens auch zu dieser Zeit. Die entsprechenden Organisationen setzen einfach darauf, dass pünktlich zur Weihnachtszeit das schlechte Gewissen durchkommt und die Leute bereit sind, ihr Geld für solche Spenden auszugeben.
Das Schicksal von behinderten Menschen ist sicher recht tragisch. Dennoch ist das für mich kein Grund, irgendeiner Organisation Geld zu überweisen. Ich reagiere prinzipiell nie auf irgendwelche Betteleien, weder in Briefform noch auf dem persönlichen Wege.
Ich denke übrigens nicht, dass es viele Leute gibt, die mit einer Mahnung rechnen und dann aus Angst vor solchen Maßnahmen lieber Geld überweisen. Diese Masche ist doch relativ weit verbreitet und ich denke, dass die meisten Menschen darüber Bescheid wissen. Ich kenne niemanden, der sich noch nicht über diese Bettelbriefe aufgeregt hat.
Ich verwende die Karten auch nicht, sondern entsorge sie direkt. Mich sprechen solche Massenkarten mit unschönen Motiven überhaupt nicht an und ich würde sie definitiv nicht an jemanden verschicken.
Ich finde es unglaublich dreist, dass diese Organisation dir weiterhin unaufgefordert Post schickt, obwohl du bereits mehrfach darum gebeten hast, dies zu unterlassen. Ich frage mich, ob man diesen Firmen nicht endgültig Einhalt gebieten kann.
Ich bekomme auch jedes Jahr niedliche Tierpostkarten mit kleinen Tieren von einer Tierschutzorganisation.
Auch wenn ich die Karten eigentlich sehr niedlich sind, frage ich mich auch, was das ganze soll. Denn wenn die Organisationen dieses verschwendete Geld für die Tiere und nicht für irgendwelche Postkarten, die die Hälfte der Empfänger sowieso wegschmeißt, verwenden würden, würden da sicherlich einige mehr von haben.
Allerdings bekomme ich diese Karten wahrscheinlich, weil ich sowieso einmal im Jahr entweder für Kinder oder Tiere, immer im Wechsel, spende.
Ja, natürlich kenne ich das. Eben diese Organisation schickt auch meiner Mutter immer ihre Paket mit Kalender, Geschenkanhängern und Weihnachtskarten. Sie hat zwar noch nie einen Cent dorthin überwiesen, aber die Post kommt jedes Jahr zuverlässig wieder. Und da meine Mutter keine kreative Ader hat und auch nie zum Einkaufen von solchem Schnickschnack kommt, kommen ihr diese Weihnachtskarten wie gerufen. Allerdings finde ich es spannend, dass sie die immer wieder bekommt, obwohl sie sie noch nie bezahlt hat, da frage ich mich doch wieviele Leute darauf hereinfallen, damit sich das trotzdem noch rechnet für diesen Verein oder was auch immer.
Wir bekommen aber auch von zahlreichen anderen Organisationen ähnliche Post. Nicht immer mit "Geschenken" aber immer mit Zahlungsaufforderungen. Da sie zwei feste Projekte hat, denen sie zweimal im Jahr einen bestimmten Betrag zukommen lässt, wandern diese Briefe ungeöffnet in den Müll. Da denke ich mir dann immer, ob die nicht fürchten Spender zu vergraulen. Denn wenn ich gerade erst Geld an die Organisation XY geschickt hätte und nur 4 Wochen später bereits den nächsten Bettelbrief im Kasten hätte, käme ich mir doch etwas veralbert und ausgenutzt vor und wäre entsprechend angefressen, würde also in der Konsequenz dorthin nichts mehr geben. Entweder sind die meisten Leute geduldiger als ich, haben keinen Überblick über ihre Spenden oder aber es lohnt sich immer noch, wenn die meisten nach dem ersten Mal genervt abspringen. Ein Mysterium, das ich gerne mal geklärt hätte.
Übrigens schickte eine Organisation uns immer Adressaufkleber und Grußkarten mit Namen drin. Früher hatte mein Vater dort gespendet, und meine Mutter hat dies nach seinem Tod übernommen. Den Leuten dort war allerdings entgangen, dass meine Mutter einen Doppelnamen hat, da sie ihrem Mädchennamen bei der Hochzeit mit behalten hatte. Zwar stand auf allen Überweisungen selbstverständlich ihr korrekter Name, dennoch waren alle Aufkleber und Karten aber immer mit dem Nachnamen meines Vaters versehen. Da die Teile optisch eigentlich ganz nett waren, ärgerte sich meine Mutter immer, dass sie sie nicht wirklich verwenden konnte, weil der falsche Name drauf stand. Ich rief also dort an und bat den Fehler zu beheben. Dies wurde versprochen, danach kam nie wieder Post. Vermutlich war ihnen das zu umständlich. Vielleicht solltest du das mal versuchen?
Aber Spaß beiseite, ich kann gut verstehen, dass du verärgert bist, vor allem, wenn du eben diesen Verein ausdrücklich gebeten hast, davon abzusehen und das einfach ignoriert wird.
Bezahlt haben, wie gesagt, weder meine Mutter noch ich je einen Cent an Organisationen, die nicht ohnehin schon was bekommen. Ich kann mir schon vorstellen, dass das bei einigen ein schlechtes Gewissen oder Angst vor Mahnungen auslöst, aber davon sind wir zum Glück nicht betroffen. Und selbst wenn: Rational betrachtet wären diese Werbebombe eher ein Grund, nicht an dieses Unternehmen zu spenden. Denn ich müsste mich immer fragen (mal einfach vorrausgesetzt es ist kein Betrug sondern ein echtes Anliegen), wieviel von meinem Geld tatsächlich an die beworbenen Projekte geht und wieviel in die Produktion neuer Grußkarten und Werbebriefe gesteckt wird. Wahrscheinlich sähe das Verhältnis nicht eben positiv aus und da kann ich mein Geld sinnvoller verwenden.
Jedesmal wenn ich derartige Post bekomme, überkommt mich das Grübeln, was ich nun damit machen soll. Anfangs habe ich die Karten und Anhänger beiseite gelegt. Dieses machte ich mit dem Gedanken, daß ich sie möglicherweise irgendwann gebrauchen könnte. Denn leider bekam ich immer ein schlechtes Gefühl in der Magengegend, wenn ich ans Wegschmeißen dachte.
Aber diese Gewissensbisse sind schon lange vorbei. Ich zähle sie zu meiner Naivität in der Jugend. Ich bekomme nun schon seit vielen Jahren diese Briefe mit ungewünschtem Inhalt. Die Organisationen haben sich mit der Zeit vervielfacht. Am schlimmsten finde ich die Malereien von sogenannten "Fußkünstlern". Alleine die Vorstellung, daß irgendwo ein behinderter Mensch seiner Kreativität freien Lauf gelassen hat und dieses Bild auf die Karten gedruckt wurde, appeliert an das Mitleid der Menschen. Mal ganz zu schweigen von den Waisenkindern, welche uns jedes Jahr mit ihren traurigen Augen anblicken.
Allerdings weiß ich heute, daß dahinter meistens ein ausgetüffteltes System steckt, welches von Menschen in die Welt gesetzt wurde, die es nicht immer ehrlich meinen. Es ist nun sehr schwer abzuwiegen, welche bedürftig sind und es auch den richtigen Gruppen zukommen lassen oder welche versuchen die Bevölkerung gnadenlos zu schröpfen. Wenn ich Spenden möchte, was meine Familie übrigens auch macht, dann erkundige ich mich genau an wen mein hart verdientes Geld geschickt wird. Irgendeinen Überweisungsträger mit seinen Kontodaten zu füttern, halte ich nicht für den richtigen Weg.
Übrigens, die aufgehobenen Karten und ähnliches habe ich nie verwendet. Ich hatte einfach kein gutes Gefühl dabei. Immerhin war es weder ein ehrlich gemeintes Geschenk, noch habe ich dafür bezahlt. Ehrlich gesagt, brennt es mir immernoch ein wenig im Herzen, wenn ich die Sendung entsorge. Aber das vergeht zum Glück heute schneller, als in jüngeren Jahren.
Ja zur Weihnachtszeit flattern auch einige solche Briefe in meinem Briefkasten, ich mache sie zwar auf und schaue sie mir an, falls mir zufällig eines gefallen sollte, behalte ich sie und verschicke sie dann an Verwandte.
Die anderen, die ich nicht so toll finde, landen dann im Mistkübel. Ich habe noch nie etwas bezahlt, denn meiner Meinung nach, haben sie es mir doch geschickt, und ich habe es nicht verlangt. Da es ja dabei um eine Spende geht, bleibt ja wohl mir überlassen ob ich da spenden möchte oder nicht.Und ob ich welchen Betrag spende auch.
Ich finde es nur eigentlich schade, den von dem ganzen Geld was da investiert wird, für den Druck der Karten und das Porto könnten sie doch das Geld selber verwenden, den ich bin mir sicher, das da nicht so viele Leute spenden werden, wenn sie dazu "gezwungen" werden.
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