Operation: Kreuzstich oder Narkose?

Ich war jetzt drei Wochen im Krankenhaus und konnte einige Krankengeschichten miterleben. Jetzt mache ich mir einige Gedanken über Narkosemethoden. Nach einer Vollnarkose leiden viele Patienten unter Übelkeit und Erbrechen. Deswegen wollten viele einen Kreuzstich vor der Operation. Aber diese hatten danach auch Beschwerden, sie haben nicht ein Mal bemerkt, wenn sie auf die Toilette mussten. Meine Bettnachbarin musste sich trotzdem übergeben. Weiters haben viele einige Stunden lang ein taubes Gefühl.

Welche Erfahrungen habt ihr gemacht? Ich habe mir überlegt, die einzige Operation, wo man besser einen Kreuzstich bekommt, ist, wenn man einen Kaiserschnitt bekommt, weil sonst kriegt man ja nicht mit, wenn das Kind auf die Welt kommt!

Ich hab bis jetzt eine Operation hinter mir und hatte eine Vollnarkose bekommen. Allerdings hab ich Glück gehabt und hatte keine Nachwirkungen von der Narkose. Ich erinner mich das ich aufgewacht bin, recht flott sogar, ins Zimmer gefahren wurde und seit dem war ich putzmunter, bin auch aufgestanden und hab mein Piercing wieder eingesetzt.

Ich hoffe das hält sich über weitere Operationen im Leben auch so tadellos.

Ich hatte bisher erst eine größere OP. Als ich 12 war, hatte ich eine Blinddarmentzündung und mir wurde da der Wurmfortsatz entfernt. Das ganze lief in Vollnarkose ab und ich war extrem müde und schläfrig danach. Natürlich war ich da noch ein Kind und vielleicht hat es der Anästhesist auch etwas zu gut gemeint mit mir, aber vom ersten Tag habe ich so richtig nichts mitbekommen und selbst am zweiten Tag habe ich mehr geschlafen, als ich wach war.

Ansonsten hatte ich nur mal kleinere Sachen, ein paar Wunden die genäht und das natürlich nur mit Lokalanästhesie und da habe ich gute Erfahrungen mitgemacht. Außer den ersten Stich für die Betäubung hat da auch nichts weh getan und es ließ sich auch alles problemlos machen.

Aus den Erfahrungen heraus und was ich so bisher gesehen habe, würde ich mich in den meisen Fällen, wenn es möglich ist, für eine Regionalanästhesie aussprechen. Neben dem "Kreuzstich", also der Spinal- bzw. Periduralanästhesie geht das ja auch für einzelne Nerven und kann an Armen und Beinen gemacht werden. Man ist danach einfach schneller wieder fit. Man kann alleine atemen und ist dabei nicht auf einen guten Anästhesisten und einer funktionierenden Maschine angewiesen.

Abgesehen davon bin ich auch recht neugierig und es gibt genug Sachen, bei denen ich schon mitkriegen wollen würde, was gerade so an mir gemacht wird. Klar kann man nicht direkt zuschauen, aber man merkt ja zumindest wie die OP verläuft und kann schon etwas einschätzen, ob alles so wie gewünscht klappt.

Ich hatte in den letzten Wochen zwei Ops. Bei der ersten habe ich mich zu einem Kreuzstich überreden lassen. Ich hatte so große Angst vor der OP, dass ich zuerst einige Beruhigungsmittel bekommen habe. Beim Kreuzstich selbst war ich dann schon so fertig, dass ich fast nichts mehr mitbekommen habe. Also ich hatte keine Schmerzen vom Stich. Die OP verlief gut und im Aufwachraum kam ich schnell zu mir. Zu Beginn spürte ich meine Beine nicht, jedoch kam das Gefühl bald zurück. Mir war weder übel noch hatte ich sonst irgendwelche Schmerzen(das lag aber eher an den Medikamenten). Erst gegen Abend spürte ich immer wieder ein Ziehen und Stechen rund um die Einstichstelle. Es waren keine schlimmen Schmerzen, aber es war auch nicht angenehm. Es dauerte einige Tage, bis ich nichts mehr spürte.

Bei der zweiten OP, vor wenigen Tagen, habe ich mir eine Vollnarkose geben lassen. Die Angst war dieses Mal einfach zu groß. Die OP verlief wieder gut und im Aufwachraum kam ich bald zu mir. Mir war weder übel noch hatte ich Schmerzen. Und im Gegensatz zur ersten OP kamen dieses mal auch keine Schmerzen mehr aufgrund der Narkose.

Bei der nächsten OP werde ich mir sicher wieder eine Vollnarkose geben lassen.