Gesundheitliche Probleme bei Fleischessern

Hallo,
ein guter Freund von mir hat eine ganz merkwürdige Essens-Philisophie. Er schwört darauf, nur Fleisch zu essen. Seine Begründung dahingehend ist, dass er meint, dass ihm nur Fleisch schmeckt. Schlussfolgernd mag er kein Gemüse und Obst. Das ganze nimmt dann solche Perversionen an, dass er sich seinen Döner ausschließlich mit Fleisch und Cocktail-Soße bestellt.

Die Wissenschaft erzählt einem, dass Veganer, also solche Menschen, die kein Fleisch, Fisch oder andere tierische Produkte, wie Eier, essen, gesundheitliche Probleme damit bekommen können, da dem Körper wichtige Aminosäuren nicht zugeführt werden können. Die Frage ist jetzt, wie sieht es beim umgekehrten Beispiel aus? Häufig scherzen wir, dass er vermutlich irgendwann zusammen brechen wird, aber was ist dran?

Ich esse total wenig Gemüse oder Obst. Fast nur Fleisch und Kartoffeln. Aber Probleme hatte ich bisher noch nie. Ich Vertrage das meiste Obst nicht, da ich irgendwie allergisch bin. Gemüse es ist total ungern. Nur Blumen- und Rosenkohl, Rotkraut, Kartoffeln, Bohnen, selten Erbsen. Auf meinen Döner lass ich auch nur die Soße und den Schafskäse. Körperliche Beeinträchtigungen habe ich bisher nicht gespürt. Ich mache regelmäßig Sport und schneide auch nicht schlechter ab als andere. Vermutet, das Fleisch nicht ganz so ungesund ist, immerhin haben die Tiere ja dann die ganzen Vitamine gegessen, die sind sicher auch im Fleisch

Ein Problem, das viele nennen wir sie mal Extrem-Fleischesser haben, ist Gicht. Fleisch ist sehr purinhaltig und die vom Körper daraus hergestellte Harnsäure lagert sich gerne in Gelenken und anderen Geweben ab.

Ein weiterer Punkt ist der hohe Cholesterinspiegel, der sich bei entsprechend disponierten Menschen nach viel Fleischkonsum einstellt. Das führt zu Arterioskerose mit den bekannten und beliebten Folgeerkrankungen.

Einseitige Ernährung ist immer ungesund. Aber wer sich nur von Fleisch ernährt lebt besonders ungesund. Dein Freund sollte seine Essgewohnheiten dringend ändern.

Wenn dein Freund sich fast ausschließlich von Fleisch ernährt hat das kurzfristig folgende Auswirkungen:
• Durch die einseitige Ernährung wird der Körper nicht ausreichend mit wichtigen Nährstoffen versorgt. Es kann zu Mangelerscheinungen kommen.

• Fleisch ist schwer verdaulich. Bei sehr hohen Fleischkonsum werden früher oder später Magen-Darm-Probleme sehr wahrscheinlich.

Das sind die Langzeitfolgen:
• Bereits überdurchnittlicher Fleischkonsum erhöht das Krebsrisiko deutlich, wie Langzeitstudien gezeigt haben (als Beispiel sei die EPIC-Studie genannt)

• Hoher Fleischkonsum begünstigt die Entstehung von Herzkrankheiten

Es gibt sicher noch andere Langzeitfolgen. Ich habe aber noch nie gehört, dass sich jemand fast ausschließlich von Fleisch ernährt.. Die obengenannten Folgen gelten eigentlich für Menschen, die überdurchschnittlich viel Fleisch essen.

Manche Ernährungsratgeber empfehlen nur 2 bis 3 mal in der Woche Fleisch zu essen (und auch dann nur in mäßigen Mengen).

Dass deinem Freund ausschließlich nur Fleisch schmeckt, fällt mir schwer zu glauben. Vieles liegt auch an der Gewohnheit. Ich habe früher zum Beispiel keinen Käse gegessen. Ich habe mich mit der Zeit umgestellt. Heute schmeckt mir Käse richtig gut. Man kann sich an vieles gewöhnen, wenn man will.

Kurzfristig mag die extrem ungesunde Essgewohnheit deines Freundes kaum Folgen haben. In jungen Jahren kann der Körper viel wegstecken. Mit zunehmenden Alter machen sich durch ungesunde Ernährung immer mehr gesundheitliche Probleme bemerkbar. Dann ist es für eine Ernährungsumstellung leider (fast) zu spät. Die Schäden können nicht einfach wieder rückgängig gemacht werden. Ich hoffe sehr, dass dein Freund mit sich reden lässt und mehr auf seine Gesundheit achtet. Er braucht nicht auf Fleisch zu verzichten. Aber er sollte unbedingt auf eine abwechslungreiche Ernährung achten. Dazu gehören auch Obst, Gemüse, Milchprodukte und Getreideprodukte.

Nur Fleisch zu essen ist ganz sicher nicht gesund, da zum Beispiel so auch die sehr wichtigen Ballaststoffe fehlen. Fleisch hat keine, die stecken aber in Vollkornprodukten und Gemüse (und auch in einigen Obstsorten, wobei in Vollkorn die Konzentration höher ist).

Dazu kommt, dass Kohlenhydrate einem reinen Fleischesser fehlen. Der Körper kann zwar auch ohne Kohlenhydrate auskommen (das Prinzip der Atkins-Diät), aber auch die können fehlen. Führt dann mitunter auch zu schlechter Laune und Mundgeruch.

Und wir Europäer sind für reinen Fleischkonsum nicht ausgelegt. So einseitige Ernährung funktioniert nur, wenn das Klima und die Abstammung passt. Inuit ernähren sich ja überwiegend von Fisch, bei denen geht das, weil ihr Stoffwechsel da dran gewöhnt ist, sie in ihrem Klima eine solche Power-Ernährung mit viel Fett brauchen (heute wahrscheinlich weniger, aber Jahrhundertelang haben sie eben so überlebt). Genauso Naturvölker, die überwiegend von der Jagd oder ihren Tieren leben und in Gegenden herumziehen, in denen so kaum etwas wächst, sie also (fast) nur tierische Nahrung (Fleisch und Milch) zur Verfügung haben. Bei denen geht das, ohne Probleme, weil ihre Körper eben dafür ausgelegt sind und sie in ihrem Klima mit ihrer Ernährungsform gut zurechtkommen. Die wachsen aber auch so auf, wie alle ihre Vorfahren, mit europäischer Nahrung kämen deren Körper erstmal gar nicht zurecht.

Allerdings verstehe ich auch nicht, wie man jeden Tag immer nur das gleiche essen kann. ich liebe ja wirklich Nudeln, aber wenn man mir die jeden tag vorsetzen würde, würden sie mir nach spätestens einer Woche ganz sicher zum Hals heraushängen.

Es ist doch immer ungesund, wenn man einseitig ist. Wenn man nun ausschließlich Nudeln isst und hin und wieder mal Cocktailsauce dazu schmiert, dann ist das mit Sicherheit genauso ungesund wie wenn jemand nur Fleisch isst. Allerdings muss ich sagen, dass mich das besonders bei Fleisch sehr stören würde. Ich würde jemanden sicherlich sehr ungern küssen, wenn er dauernd nach Wurst oder Fleisch schmecken würde.

Aber dagegen tun kannst du eben auch nicht viel. Er wird vielleicht selbst irgendwann merken, dass seine Gesundheit darunter leidet und ich bin mir sicher, dass man es ihm auch deutlich ansehen kann. Eigentlich müsste er, wenn er nicht ins Solarium geht, total blass sein und krank aussehen. Wenn ihn das nicht stört, dann lass' ihn doch einfach. Ich kann verstehen, dass du dir Sorgen um ihn machst, aber wenn er denkt, es sei richtig, dann lass' ihn einfach bis er selbst merkt, dass er falsch liegt.

Dein Freund wird sich verändern, man wird ihm seinen Fleischkonsum ansehen. Denke man mal an Franz-Josef Strauß oder Josef Ertl, seinerzeit bekennende Schweinebraten-Vertilger, die sahen ihrem Lieblingsessen schon sehr ähnlich. Oder man denke an die amerikanischen Rinderbarone, breitschultrige mit kantigen Schädeln ausgestattete Typen, die jeden Tag ein Steak zum Frühstück wegputzen. Fischer haben meist ein speckige Haut und eine fischige Ausprägung der Gesichtszüge. Nach dem Motto "Man ist, was man isst", kann recht deutlich gesagt werden, dass bei einseitiger Ernährung der Körper sich verändert.

Nur Fleisch zu essen ist besonders problematisch, da außer den zuvor erwähnten Purinen und Hormonen noch Arzneimittel und auch Hormone, die den Tieren während der Mast verabreicht werden, im Fleisch stecken. Hinzu kommt noch evtl. gentechnisch verändertes Futter mit all seinen Unwägbarkeiten. Dieser ganze nette Cocktail an Chemikalien, die im Fleisch aber auch rein gar nichts zu suchen haben, reichern sich über die Jahre im Gewebe, in den Knochen, Gelenken und im Hirn ein. Und das kann nicht gesund sein.

Ich meine, wenn man Fleisch mag, soll man es ruhig essen, allerdings nur Bio-Qualität, dafür ruhig etwas weniger und dafür auf pflanzliches Eiweiß, wie Linsen, Bohnen, Erbsen, umsteigen. Leguminosen machen übrigens genauso gut satt wie Fleisch.

Im Übrigen kann ich es mir fast nicht vorstellen, dass ein Mensch ohne das wichtige Vitamin C auskommt, das im Fleisch nicht enthalten ist. Frag deinen Freund mal nach dem Zustand seines Zahnfleisches.