Darlehn nur noch schwer zu bekommen!

Gestern hat sich eine kleine Diskussion bei uns aufgetan. Es ging um das Thema Darlehn und das die Banken die Richtlininien nun ja schon ganz schön angezogen haben. Ein Kollege bekam kein Hausdarlehn, weil er in der Schufaauskunft zu ersehen war, das er einen Fernseher für wenige Euro geleast hat. Hallo? Wir selbst haben die Waschmaschine und Geschirrspüler geleast. Aber deshalb keinen Kredit bekommen?

Nun tat sich uns die Frage auf, ob ein Ehepartner ohne den anderen eien Kredit aufnehmen kann, oder ob generell bei Verheirateten nur eine Anschaffung über einen gemeinsamen Kredit machbar ist? Aber wie ist es dann bei noch Verheirateten, die aber in Scheidung leben, als rein rechtlich noch nicht geschieden sind?

Dass verheiratete Personen nur zusammen einen Kredit bekommen, stimmt definitiv nicht. Je nach Kredithöhe verlangen viele Kreditgeber dass dann aber, bzw. wollen einen Bürgen haben.

Bei der Kreditvergabe spielen aber so viele Faktoren eine Rolle, dass man dazu schlecht eine generell gültige Aussage machen kann. Selbst die Wohngegend kann ausschlaggebend für eine Genehmigung sein.

Ob es nun wirklich so etwas wie eine Kreditklemme gibt und Banken weniger vergeben (wollen) als möglich, weiß ich nicht. Noch weniger kann ich das für den Privatkundenbereich einschätzen. Aber selbst wenn es so wäre, dann ist das doch die erhoffte Reaktion auf die Finanzkrise, die ja noch nicht überwunden wurde. Schließlich kann keiner wollen, dass Kreditvergaben auf wackeligen Füßen stehen.

Bei Deiner Anfrage verwirrt mich der Begriff "geleast" ein wenig. Fernsehgeräte, Waschmaschine und Geschirrspüler werden kaum in der breiten Masse geleast wohl aber finanziert. Leasen würde ja bedeuten, dass man die Geräte nach Ende der Leasingzeit zurück geben muss. Welcher Händler nimmt aber z.B. eine zwei oder drei Jahre alte Spülmaschine zu welchem Zweck zurück? Und wenn sie finanziert wurden (Ratenkauf), dann ist das ja schon ein Kredit. Also spricht das ja schon mal gegen Restriktionen bei der Kreditvergabe.

Ganz unüblich wäre es übrigens, wenn Banker die Gründe für eine Kreditvergabe nennen würden. Es ist eher üblich, eine Kreditanfrage abzulehnen. Dann ganz ohne eine Angabe von Gründen. Verbraucherschützer sind zu Recht bestrebt, die Praxis für den Konsumenten transparenter zu machen, aber so weit ist es eben noch nicht! Daher bezweifle ich zum Einen, dass ein finanzierter Fernseher ein Grund für die Ablehnung sein dürfte und zum Anderen das dieser auch explizit als Grund genannt wurde. Denn bei vielen Konsumenten sind Kleinkredite (leider) üblich und selbst wenn ein Privatmensch sich ein Auto least (was dann eine hohe Belastung über einen langen Zeitraum bedeutet) ist das kein zwingendes K.O. Kriterium für ein Hypothekendarlehen.

Zu der Frage bzgl. des Ehepaares kann nur gesagt werden, dass es für den Kredit keine Rolle spielt. Natürlich kann ein Ehepartner allein einen Kredit aufnehmen, solange er kreditwürdig ist! Ist der Betrag höher, kann die Bank verlangen, dass ein zweiter explizit in die Haftung aufgenommen wird (Hausbau). Dabei spielt es keine Rolle, ob verheiratet oder in Scheidung lebend. Die Person, welche mit unterschreibt, steht im Zweifel auch allein für den Kredit gerade. Die Bank wendet sich dann im Zweifel an die Person, bei der mutmaßlich mehr zu holen ist. Naja, beim Haus spielen auch andere Dinge eine Rolle (Grundbucheintragungen usw.). Aber vom Prinzip spielt die Beziehung zwischen den Partnern keine Rolle.