Straßenbeleuchtung - sollte die Stadt da wirklich sparen?

vom 18.10.2009, 18:17 Uhr

Ich wohne in einer etwas kleineren Stadt, nahe Chemnitz, die von ca. 6000 Menschen bewohnt wird. Unsere Stadt ist im Grunde genommen ganz schön, doch hat man in unseren Rathaus vor ca. zwei Jahren entschieden die Straßenbeleuchtung so wenig wie möglich zu benutzen. Der Grund hierfür sind natürlich die Kosten, die so eine Straßenbeleuchtung mit sich bringt. Für uns bedeutet das nun allerdings das von 00.00 Uhr bis 04.00 Uhr sämtliche Laternen und so weiter ausgeschallten sind.

Daraus folgt natürlich die Dunkelheit in unsere Stadt in den oben genannten Stunden. Ich finde dies nicht wirklich gut, da man ja manchmal noch nach 00.00 Uhr unterwegs ist. Viele Leute fahren um diese Zeit zur Arbeit und ich glaube es ist nicht ganz so cool sein Auto 10 Minuten in der Dunkelheit zu suchen, nur weil man mal nicht gleich weiß wo man sein Auto am Abend ab geparkt hat.

Der Hammer ist natürlich, dass es überall dunkel ist, außer bei unserem Bürgermeister auf der Straße. Das nenne ich Ungerechtigkeit! Was haltet ihr von solchen Sparaktionen der Stadt? Gibt es so etwas auch in eurem Ort oder in einem Nachbarort? Was kann man dagegen machen?

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» boveman » Beiträge: 442 » Talkpoints: 1,66 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Hallo boveman,

solche Sparaktionen kenne ich persönlich nicht, egal ob es sich dabei um meinen eigenen Wohnort, nämlich Possendorf nahe Dresden, handelt oder Dresden selbst, wo ich die meiste Zeit bin.

Dennoch finde ich es ein wenig übertrieben von dir so zu reagieren, schließlich handelt es sich hierbei um die labale Frage des Lichts zwischen 00:00 Uhr und 04:00 Uhr. Ich meine, wenn jeder das tut was er soll, nämlich entweder das Licht anmachen, zum Beispiel bei Autofahrern oder sich beleuchtend anzieht oder sich kenntlich macht, wie etwa Fußgänger und normale Passanten, auf Fahrradfahrer trifft sogar beides zu. Wenn alle das beherzigen und sich dem entsprechend verhalten beziehungsweise kleiden, dürfte das auch kein Problem weiter sein.

Gut auf den ersten Blick ist das sicher unfair, dass nur in der Nähe vom Rathaus deiner Stadt es zwischen 00:00 Uhr und 04:00 Uhr es Beleuchtung gibt, aber viele Politiker verhalten sich weit aus ungerechter und unfairer, da kann man, denke ich, froh sein, dass der Bürgermeister das mehr symbolisch zeigt als finanziell. Und außerdem kann man dem auch noch entgegenhalten, dass das Gebäude des Bürgermeisters weit aus mehr Geld wert ist als die übrigen der Stadt oder des Ortes.

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» psycho dad » Beiträge: 22 » Talkpoints: -9,96 »


Du könntest natürlich den klassisch demokratischen Weg gehen und eine Petition starten. Persönlich finde ich diese Zeitwahl wirklich schlecht... um 12 Uhr ist man doch oft noch Unterwegs. Vieleicht wäre ja eine Möglichkeit die Lampen am Wochenende länger Brennen zu lassen.

Argumentieren könnte man auch mit der Beeinträchtigung der Verkehrssicherheit - vor allem auch für Durchreisende. Kann ja passieren, dass unwissende wegen der unzureichenden Beleuchtung andere Verkehrsteilnehmer nicht erkennen!

Vor Gericht kann man auch immer Ziehen in Deutschland, wäre aber die letzte Alternative, da Klagen immer teuer ist und der Ausgang ungewiss. Kann man denn nicht mit dem Bürgermeister reden? Oder dem Stadtrat? Wäre es eine Möglichkeit die Lampen mit Solarspeichern zu versorgen? Das sieht man ja nun auch öfters. Oder energiesparende Birnen.

» RamirezTerrix » Beiträge: 37 » Talkpoints: 21,86 »



Hallo!

Ich bin dafür, dass auch an der Straßenbeleuchtung gespart wird. Hier brennen die Straßenlaternen oft noch am Mittag und sie gehen schon gegen 16 Uhr an. Manchmal sogar im Sommer. Diese Laternen werden auch bestimmt nicht mit Zeitschaltuhr geschaltet. Denn sie haben immer eine andere Zeit, wann sie aus und an gehen.

Auch gehen sie nicht nach Zensor. Denn bei strahlendem Sonnenschein sind hier schon im Sommer die Laternen um 16 Uhr angegangen. Ich finde das wiederum sehr übertrieben und ich würde es gut finden, wenn hier mal etwas gespart werden würde.

Die Zeit zwischen 0 und 4 Uhr finde ich eine gute Zeit. Denn die wenigsten Leute sind in der Zeit unterwegs. OK, am Wochenende könnte es vorkommen. aber in der Regel gehen in der Woche die Frühschichtler zwischen halb 5 und 6 aus dem Haus und die Spätschichtler kommen zwischen 22 und 23 Uhr 30 nach Hause. Die Nachtschichtler kommen dann auch erst nach Hause, wenn die Frühschichtler weg sind. Und die wenigsten Menschen haben diese Zwischenschicht.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Solange sich diese Sparmaßnahmen auf die kleineren Seitenstraßen bezieht, finde ich es garnicht so schlecht. Oft sind ja an den Hauseingängen auch noch mal Beleuchtungen angebracht und so ist es dann ja garnicht so dunkel auf den Straßen. Hier bei uns in der Siedlung fände ich es jedenfalls nicht schlimm, wenn die Straßenlaterne aus wäre, da unsere Hauseingang Beleuchtungen genug Licht verbreiten.

In Dänemark hatte ich das mal für eine Landstraße kennengelernt, die zwei Gemeinden miteinander verband. Dort waren dann Zeitschalter angebracht, die man betätigen konnte, wenn man diese Straße entlang gehen wollte. Da in der Nachbargemeinde die Schule war und die Kinder oft morgens im Winter im Dunklen unterwegs waren, war das so eine tolle Alternative, denn das Licht ging nur dann an, wenn es wirklich benötigt wurde und schaltete sich automatisch wieder aus. In dem Fall war es sogar so, dass auf der Hälfte der Strecke nochmal ein Schalter war, sodass einem wirklich genug Zeit blieb, die Strecke zwischen den beiden Gemeinden zu bewältigen.

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» akasakura » Beiträge: 2635 » Talkpoints: 1,50 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Hallo zusammen!

Ich muss sagen, dass ich diese Maßnahme des Lichtabschaltens während der Nacht durchaus kenne! In unserem Fall war es so, dass ab ca. 0 Uhr alle Straßenlampen abgeschalten wurden - auch an den Hauptstraßen! Natürlich ergibt dies ein nicht ganz außer Acht zulassendes Sicherheitsrisiko. Nach langem hin und her und einem dann auftretenden Privatsponsor bestand die Möglichkeit das Licht wieder an zu lassen. Bei uns ist es jetzt so, dass alle Leuchtelemente im gesamten Ort durch Energiesparlampen ersetzt wurden. Somit wird unterm Strich einiges an Strom und somit Geld gespart.

Eigentlich müsste dies ein Vorschlag sein, der auch in anderen Regionen, Orten und Städten umgesetzt werden könnte! Am besten ihr setzt euch mit den zuständigen Ämtern in Verbindung und macht den Vorschlag mit den Energiesparlampen. Dieses Rechenexempel lohnt sich zu besprechen! Denn wie jeder private Haushalt auch, muss der öffentliche Haushalt auch sparen. Somit ist unsere Lösung in meinen Augen also ein guter Kompromiss um Sparsamkeit und Sicherheit nicht gegenseitig auszuschließen.

» cpdata » Beiträge: 3 » Talkpoints: 1,67 »


Dummerweise habe ich das letztens auch erleben dürfen, auf einer Straße, die ich kaum kannte und wo es noch nicht mal sonderlich spät/früh war, auf einmal war es einfach dunkel.

Gerade Personen, die diese Straße dann nicht kennen, haben ein größeres Problem und stellen dann auch noch ein Sicherheitsrisiko dar, das allerdings wollen die behörden nicht wirklich sehen, da es sich meistens ja "nur" um Nebenstraßen handelt (wo aber statistisch gesehen immer noch sehr viele Unfälle passieren).

Dann sollten die Kommunen doch auf die LED Technik setzen, diese ist in der Anschaffung auch nicht mehr so teuer, im Unterhalt aber deutlich günstiger. Unterm Strich spart man deutlich mehr, aber die Straßensicherheit ist nach wie vor gesichert.

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» Entertainment » Beiträge: 3654 » Talkpoints: -10,46 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Ich selber wohne im Dorf, indem dies nicht der Fall ist, habe aber schon von einigen Leuten gehört, dass dies in vielen Städten und auch Dörfern der Fall ist. Einen Sinn in solchen Sparaktionen sehe ich nicht so ganz, da diese meiner Meinung nach falsch ausgelegt sind. Klar, überall muss gespart werden, aber doch nicht, in dem man mitten in der Nacht für 4 Stunden etliche Straßen ganz den Saft abdreht.

In meinen Augen kann man auch ohne, dass man die Straßenbeleuchtung in der Nacht für ein paar Stunden ausschaltet sparen, indem man die Zeit, in der die Straßenbeleuchtung ein und abgeschaltet werden besser anpasst. So fällt mir bei uns im Dorf z.B. oft auf, dass die Straßenbeleuchtungen einfach viel zu früh eingeschaltet werden. Da wird es ein klein bisschen dunkel und schon gehen die Dinger an, obwohl man noch locker 1-2 Stunden warten könnte.

Zu der Antwort von Diamante: Ich weiß nicht, ob das Ausschalten der Straßenbeleuchtung von einzelnen Straßen so gut ist. Diese Nebenstraßen mögen zwar oftmals nur sehr klein sein und sehr wenig befahren, aber dennoch können wie auf der Hauptstraße auch Autos durchfahren und die brauchen ja auch genügend Beleuchtung.

Aber es gibt auch Dörfer, in denen das was ich eben geschildert habe umgesetzt wurde. Sprich, dass die Beleuchtungen nun mehr angepasst werden. Ausschlaggeber waren mehrere Dorfbewohner, die diesen Vorschlag gemacht hatten. Vielleicht kannst du oder andere diesen Vorschlag auch mal machen. Mehr als nein sagen können sie ja nicht.

» st.pauliblau » Beiträge: 48 » Talkpoints: 2,12 »


Hi,
Bei uns ist das ebenfalls Gang und Gäbe, dass nachts keine Straßenlaternen mehr brennen. Da wir in einer sehr sicheren Gegend wohnen, sehe ich darin kein Problem. In Großstädten und bedenklichen Gebieten hätte ich persönlich dann wohl Bedenken, so ganz ohne Licht. Dennoch würde ich mich da wohl auch mit Licht nicht wohl fühlen. :)

Ich halte sehr viel davon, bei Straßenlaternen und deren Einsatzdauer zu sparen. Lichtverschmutzung wird immer mehr zum Thema. In Städten und deren Umgebungen kann man kaum noch den Abendhimmel sehen, alles wird durch Straßenbeleuchtungen, Reklametafeln etc. verstrahlt und unnormal erhellt. Was das für Flora und Fauna bedeutet wage ich mir nicht vorzustellen.

Ausserdem finde ich es sinnvoll, Energie zu sparen. Dadurch wird der Umwelt geholfen und Ressourcen werden nicht unnötig verschwendet.

» steffi11191 » Beiträge: 1275 » Talkpoints: -2,88 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Die meisten Kommunen müssen einfach sparen und da ist die Straßenbeleuchtung eine gute Möglichkeit. Ich selbst finde es aber auch nicht so prickelnd, dass teilweise schon um 22:00 Uhr nur noch jede zweite oder dritte Straßenleuchte brennt. Ich habe es mir schon angewöhnt immer eine Taschenlampe dabei zu haben.

Was mir besser gefällt als die völlige Abschaltung ist die Dimmung der Straßenbeleuchtung. Auch damit lässt sich viel sparen. Aber es ist dann nicht ganz so dunkel, man noch etwas sehen. Mal sehen, wann das bei uns kommt, in den umliegenden Orten wird gerade umgerüstet.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


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