Wenn Eltern als Großeltern werden
Wie findet ihr eigentlich eure Eltern oder eure Schwiegereltern als Großeltern? Seid ihr mit ihnen als Großeltern für eure Kinder zufrieden oder gibt es Probleme?
Meine Eltern empfinde ich oft als bessere Großeltern als sie für mich als Eltern waren. Mein ist z.B. viel großzügiger zu meinem Sohn als er es je zu mir oder meinen Geschwistern war. Wir wuchsen sehr bescheiden auf, mit wenigen Geschenken und zwischendurch bekamen wir sowieso kaum Spielzeug. Meinem Sohn steckt mein Vater immer wieder Kleinigkeiten zu, ganz gegen seine Art. Meine Mutter ist eine richtige Bilderbuchoma. Die strickt Schals und Hauben, spielt die langweiligsten Spiele mit, liest vor, zeichnet und bastelt mit meinem Kind. Aber gerade in den letzten Monaten kam sie mir zunehmend ungeduldig und verständnislos mit meinem Sohn vor. Sie hat Sorgen mit ihrer eigenen Mutter, daher weiß ich, woher das kommt, aber trotzdem ärgere ich mich dann über ihre Art meinem Sohn gegenüber, wenn er mal nicht so brav ist.
Ich hätte ja nichts dagegen, wenn sie uns sagt, dass wir besser nicht vorbeikommen sollen, weil sie Stress hat. Aber im Gegenteil, sie wünscht sich, dass wir kommen, beschwert sich, wenn wir längere Zeit nicht bei ihr waren und ist auch schon öfters beleidigt oder traurig gewesen, wenn wir es einmal am Wochenende nicht zu ihr geschafft haben. Und dann findet sie aber oftmals erst recht keine Zeit und keine Nerven für meinen Sohn - da hätte ich gleich mit ihm daheim bleiben können. Ich wünsche mir einfach, dass sie wieder entspannter mit ihm umgeht und die Zeit mit ihm auch genießt. Sie freut sich ja auf ihn, aber wenn wir dann da sind, muss sie dieses und jenes erledigen und alles mögliche loswerden bei mir.
Mein Sohn spürt natürlich, dass sie mit ihren Gedanken nicht bei ihm ist und verhält sich dementsprechend.
Dass Eltern als Großeltern entspannter und großzügiger sind, ist nichts Neues. Das erlebe ich bei den Großeltern meiner Kinder auch ganz oft. Und die haben auch, aus ihrer Sicht, einen guten Grund dazu. Sie sind nicht mehr hauptsächlich mit der Erziehung beauftragt und können so die Kleinen auch eher mal verwöhnen. Außerdem sind sie auch ruhiger geworden, sei es weil der Stress weniger geworden ist oder die Lebenserfahrung sie gelehrt hat, dass zu viel Unruhe auch bloß nichts bringt. Ebenso ist es ganz oft so, dass die Enkel regelrecht der Sonnenschein sind, wenn es mal wieder nicht so gute Nachrichten gab, dann bringt ein strahlendes Enkelkind die Großeltern wieder auf positive Gedanken, weswegen die Großeltern meist auch in schlechten Zeiten die Enkel nicht missen möchten, auch wenn man das manchmal am Verhalten gar nicht erkennt.
Ich finde meine Eltern machen sich ganz gut als Großeltern. Meine Mutter ist total hin und weg und holt sich meine Tochter einmal die Woche und unternimmt was mit ihr. Sie ist nicht großartig anders als bei uns in dem Alter, mal sehen wie sie sich später macht.
Mein Vater ist auch ganz schön stolz, allerdings arbeitet er halt Vollzeit und sieht sie nicht so häufig wie meine Mutter. Er sagt auch, er kann mit so kleinen Mäusen noch nichts anfangen, erst wenn die zwei werden. Er ist einfach zu unsicher im Umgang mit so kleinen. Ich kann damit leben und finde es gut das er es auch so offen sagt.
Meine Schwiegermutter ist da ein wenig schwieriger, sie ist immer etwas ängstlich und übervorsichtig, das finde ich ganz schön nervig, zumal ich das von meinen Eltern nicht so gewohnt bin, mein Freund meint dazu halt nur das die bei unseren Nichten auch so war und bei meinem Freund und seiner Schwester auch. Ansonsten ist sie aber auch ne tolle Omi
Ich erlebe meine Eltern auch als großartige Großeltern! Sie unterstützen mich, wo sie nur können! Ich muss dazu sagen, dass ich alleinerziehend bin. Meine Eltern wohnen 130 Kilometer weit weg und trotzdem kommt meine Mama alle ein bis zwei Wochen um auf den Kleinen aufzupassen, wenn ich zu Hause ein paar Stunden arbeite.
Mein Sohn schläft krankeitsbedingt schon seit einem Jahr nie länger als 30 bis maximal 45 Minuten durch, auch in der Nacht. Das ist gerade als Alleinerziehende natürlich oft nicht leicht. Meine Mama hat freiwillig angeboten, dass sie alle ein bis zwei Wochen einmal über die Nacht bleibt und da nimmt sie den Kleinen auch über Nacht! Das ist im Omaalter auch nicht mehr so leicht!
Auch zu Hause ist sie Vollblutoma. Sie strickt, näht, patchworkt und bastelt wie eine Wilde. Nicht nur für meinen Sohn, sondern auch für ihre drei anderen Enkelkinder von meinen Geschwistern. Meine Schwester wohnt sogar über 500 Kilometer entfernt und auch da fährt sie immer wieder für ein bis zwei Wochen hin um meiner Schwester zu helfen!
Mein Papa ist handwerklich sehr begabt und tischlert uns alles, was wir wollen! Ob es nun ein Kinderbett ist oder doch nur eine kleine Treppe, damit die Kleinen besser zum Waschbecken kommen. Eine leise Wunschäußerung und schon wandert mein Papa in seine Werkstatt und tischlert herum. Als die Enkelkinder noch ganz klein waren, konnte er zwar noch nicht so viel mit ihnen anfangen und hat sich oft nicht getraut, sie in die Hand zu nehmen. Aber zum Herumtoben und zum Spielen wurde der Opa sehr bald tief in die Herzen eingeschlossen. Außerdem hat Opa fast immer irgendwelche dumme Ideen oder Streiche, die sich die Kleinen abschauen können.
Im Sommer war ich mit meinen Eltern sogar drei Wochen im Urlaub! Krankheitsbedingt wurde uns dringend empfohlen einen Meeresurlaub zu machen. Alleine hätte ich mich das mit einem 17 Monate alten Kleinkind eventuell nicht getraut. Aber auch hier waren meine Eltern sofort da und sind mit uns mitgeflogen, obwohl es für sie finanziell auch nicht leicht war, so einen Urlaub zu finanzieren.
Wenn ich krank geworden bin, hat sich meine Mama sofort in den nächsten Zug gesetzt und ist zu mir gekommen um mir zu helfen. Im Sommer ging es ihr dann selber länger nicht gut und sie hatte ein total schlechtes Gewissen, dass sie nicht kommen konnte und wir mussten ihr oft und lange versichern, dass sie beruhigten Gewissens sich auskurieren kann.
Ich finde auch ganz toll, dass meine Eltern jederzeit für uns da sind, sich aber trotzdem nicht unnötig einmischen. Wir können sie jederzeit um Ratschlag bitten und das machen wir auch, aber sie akzeptieren es voll und ganz, wenn wir in der Erziehung oder in anderen Punkten eine ander Ansicht haben. Wobei ich dazu sagen muss, dass hier die Meinungen nicht allzu sehr auseinander gehen, weil ich meine Eltern auch als Eltern großartig empfunden habe!
Als Großeltern sind sie schon auch lockerer als als Eltern, aber das finde ich ganz normal. Großeltern dürfen die Enkelkinder ruhig ein wenig mehr verwöhnen. Es sind ja die Großeltern und nicht die Eltern! Ich schätze meine Eltern sowohl als Eltern als auch als Großeltern und weiß das auch zu schätzen. Wenn ich mich im Freundeskreis umsehe, weiß ich erst recht, dass so ein Verhalten nicht immer normal ist! Da brauche ich nur an die anderen Großeltern meines Sohnes denken. Mein Sohn ist inzwischen 21,5 Monate alt und er hat seine anderen Großeltern genau zweimal gesehen. Sie wohnen zwar auch weiter weg (etwa 80 Kilometer) aber würden nie auf die Idee kommen uns zu besuchen oder uns einzuladen.
Wir haben ja, wie die meisten Eltern, zwei Großelternpaare. Das eine Großelternpaar benimmt sich fast genauso wie sie als Eltern waren. Ignorieren. Sie haben ihre Kinder ignoriert und das Enkelkind ignorieren sie sowieso. Es gibt mittlerweile keinen Kontakt mehr zu ihnen. Und das ist auch besser so.
Meine Eltern dagegen sind absolute Bilderbuch Großeltern. Sie wohnen zwar knapp 140 Kilometer von uns entfernt, aber sie besuchen uns so oft es geht. Außerdem können wir immer auf ein paar Tage zu ihnen fahren. Sie unterstützen uns wo es nur geht. Als ich zum Beispiel letzten Freitag überraschend mit meiner Kleinen stationär im Krankenhaus bleiben musste, sind sie gekommen und haben aus unserem Haus Kleidung und Spielzeug geholt und es uns ins Krankenhaus gebracht. Und das obwohl sie kaum Zeit hatten.
Sie unterstützten uns auch so wo es nur geht. Wir renovieren noch immer unser altes Haus und mein Vater packt mit an wo es nur geht. Und unsere Kleine kommt natürlich auch nicht zu kurz. Gerade vorher hat mich meine Mutter wieder angerufen. Sie steht grad beim H&M, was könnte die Kleine denn zum Anziehen benötigen. Oder Spielzeug oder was auch immer. Ich muss hier sagen das es mir und meinem Bruder auch nicht schlecht gegangen ist was das alles angeht, aber das Enkerl bekommt halt mehr und das freut mich schon. Im Moment verbringe ich einige Zeit bei ihnen weil mein Mann ganz in der Nähe auf Kur ist und hier merke ich wie die beiden richtig aufblühen. Für sie ist es doch das schönste das Enkerl in der Nähe zu haben.
Ich denke, es ist in beide Richtungen, einfach etwas anderes, ob es "nur" das Enkelkind ist oder halt das eigene Kind.
Ich habe schon mehrfach gehört, dass Oma und Opa ja viel toller zu den Enkel sind, als sie zu den eigenen Kindern waren. Man sollte da aber auch Bedenken, dass die Verantwortung gegenüber den eigenen Kinder einfach anders ist. Und sich die Großeltern dem Enkelkind gegenüber sicherlich auch anders benehmen würden, wenn das Kind auf Dauer in ihrem Haushalt lebt. Und am Enkelkind kann man einmal halt manches gut machen, was man vielleicht am eigenen Kind verpasst hat UND man kann es mehr verwöhnen, als das eigene Kind, weil die finanziellen Mittel vielleicht besser sind oder weil man als Eltern halt nicht immer so konnte, wie man gerne gewollt hätte.
Man sollte halt auch Bedenken, die Enkel gehen wieder. Ich glaube mancher Erwachsene erlebt es auch, oder erwischt sich dabei, dass man mit den eigenen Kindern doch anders umgeht, als mit Kindern anderer. Zum Beispiel dem Kind der besten Freundin oder dem Patenkind. Dem kann man mal was "erlauben" was man dem eigenen Kind vielleicht nicht erlauben würde, wenn dem Kind klar ist, man ist nur die Tante und das ist kein Dauerzustand. Bei den eigenen Kinder tendiert das dann oft auch in Richtung, man hat es ja einmal erlaubt und so weiter. Wie gesagt, kann, muss nicht so sein.
@ nashville
Ich weiß nicht wie alt dein Sohn ist. Aber kann man ihm eventuell erklären, dass die Oma traurig ist und man halt zu ihr lieb sein soll? Also nicht im Sinne von, du musst aber brav sein, sondern im Sinne von, da ist jemand traurig, den muss man trösten?
Bis zu einem gewissen Punkt würde ich über die Sachlage hinweg sehen. Wenn sich so Gelegenheiten aber häufen und alle Betroffenen ja da ja irgendwie drunter leiden, würde ich an deiner Stelle mal mit deiner Mutter sprechen. Ihr mal als Rückmeldung geben, wie du sie zur Zeit erlebst. Manchmal merkt man so was in schwierigen Situationen einfach selbst nicht.
Meine Eltern sind ganz unterschiedlich. Mein Vater und meine Stiefmutter sind zu meinen Kindern genauso wie sie sich auch mir gegenüber als Kind verhalten haben. Sie sind sehr liebevoll, lassen bis zu einer gewissen Grenze auch einiges durchgehen. Diese Grenze jedoch ist dann fest und wird auch konsequent eingehalten. Meine Kinder wissen zu jeder Zeit woran sie bei ihnen sind und gehen sehr gerne hin. Der Opa spielt mit ihnen Ball (oder bei uns zu Hause lässt er sich auch mal auf der Spielekonsole abzocken und jammert dann immer ganz theatralisch ). Die Oma ist körperlich leider nicht besonders fit und eher fürs Vorlesen und Singen zuständig.
Meine Mutte rund mein Stiefvater sind ein Thema für sich. Wie schon in meinem eigenen Thread berichtet spielen sie die Kinder permanent gegen uns Eltern aus, erlauben Sachen für die sie mich als Kind windelweich geprügelt hätten usw. Den Kontakt habe ich vor ein paar Wochen komplett abgebrochen und wir sich sehr zufrieden mit der momentanen Situation.
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