Wenn ein Kind aus Angst lügt
Dann haut es einem als Mutter schonmal den Boden unter den Füssen weg. Aktuell ist das heute bei uns geschehen. Eine Tochter hatte zum zweiten Mal diese Woche Nasenbluten. Jedes Mal hat sie behauptet, das sie nicht in der Nase gebohrt hätte. Bei diesen Aussagen war jedes Mal mein Mann dabei.
Später hat sie mir gegenüber dann gestanden, das sie beide Male in der Nase gebohrt hätte, aber ich doch bitte dem Papa nichts sagen solle, da sie Angst hat. Er würde dann wieder schimpfen und auch mit Schlägen drohen, wie er es neulich schon bei der anderen Tochter gemacht hat.
Ich weiss, das es eigentlich nicht richtig ist, das ich meine Tochter beim Lügen unterstütze. Aber ich kann doch auch nicht das Vertrauen, welches sie in mich setzt kaputt machen, indem ich meinen Mann sage, das sie geschwindelt hat. Oder sieht das jemand von euch anders?
Hallo!
Deine Kinder und besonders dieses Kind wird wohl schon sehr unter der familiären Situation leiden und wenn ein Kind wirklich Angst vor den Folgen hat und dadurch lügt, dann würde ich es auch unterstützen. Aber ich würde wirklich schleunigst an der ganzen Situation etwas ändern.
Es kann nicht sein, dass ein Kind aus Angst lügt und das Kind scheint ja auch noch sehr klein zu sein. Ich glaube, ich würde als Mutter ausflippen, wenn der Vater mit Schläge droht oder sie sogar ausführt. Je länger die Situation andauert, desto mehr leiden die Kinder und desto größeren Schaden bekommen sie. Da würde ich sofort meine Sachen packen, die Kinder schnappen und gehen. Und wenn ich in ein Frauenhaus gehe und meine Möbel irgendwo unterstellen lasse. Oder sie per Gerichtsbeschluß holen würde.
Denke an die Kinder und bleibe nicht bei einem gewalttätigen Mann, der die Kinder bedroht. Anscheinend ist ja auch was dran, was deine Tochter sagt. Sonst würdest du ja nicht mal dran denken, sie im Lügen zu unterstützen. Also pack deine Sachen und geh ins Frauenhaus. Kinder sind sehr sensibel und ich weiß, dass sie auch mehr mitbekommen, als ein Erwachsener glaubt. Deinen Kindern zuliebe solltest du nicht noch warten. Die Angst wirst du wohl auch haben, sonst wärst du wahrscheinlich ja schon weg.
Nein ich habe keine Angst vor ihm. Und der Weggang ist schon terminlich festgemacht. Nur weiss ich, das es mir nichts nutzen würde, wenn ich meinen Besitz per richterlichen Beschluss abholen lassen würde. Denn was kaputt ist, das brauch ich dann auch nicht mehr holen. Und damit hätte ich mehr Probleme zu lösen, als jetzt schon auf mich warten.
Und immerhin ist der Termin für den Umzug noch in diesem Jahr und ich kann die Situationen doch recht gut planen, das er nicht allein ist mit den Kindern. Sprich sobald er die Hand auch nur erheben würde, kann ich eingreifen und meine Kinder schützen.
Das ist wirklich eine schwierige Situation. Vor allem finde ich es sehr schlimm, dass sich ein Kind dazu gezwungen fühlt zu lügen, um den Bestrafungen des Vaters zu entgehen. Wenn ein Kind die Lüge vorzieht, läuft in der Familie grundsätzlich etwas falsch.
Scheinbar nutzt dein Mann Gewalt als Erziehungsmethode. Wusstest du zuvor schon davon oder ist das erst durch dieses Geständnis deiner Tochter herausgekommen? Wie stehst du selbst dazu, dass dein Mädchen Angst vor der Reaktion des eigenen Vaters hat?
Natürlich darfst du dein Kind nicht verraten, indem du zu deinem Mann läufst und ihm erzählst, dass das Mädchen ihn angeschwindelt hat. Damit ist dem Kind nicht geholfen und vielleicht wird die bestehende Situation noch weiter verschlimmert. Vielleicht wird das Kind dann erst recht durch den Vater bestraft und fühlt sich dann noch zusätzlich von der eigenen Mutter verraten - und das zurecht.
Du solltest den Vorfall allerdings auch nicht auf sich beruhen lassen und musst in erster Linie etwas dagegen unternehmen, dass dein Mann den Kindern Schläge androht. So etwas darf auf keinen Fall geduldet werden und von der Androhung bis zur tatsächlichen Gewaltanwendung ist es oft nicht weit. Außerdem ist die bloßen Androhung schon ein Akt der Gewalt, da das Mädchen dadurch unter so einen psychischen Druck gerät, dass es sich nicht einmal traut, den eigenen Eltern die Wahrheit über einen bestimmten Vorfall zu sagen.
Bisher hat er die beiden noch nie geschlagen. Und ich würde das auch nicht zulassen. Und wie ich selbst dazu stehe? Er hat sich in den letzten anderhalb Jahren extrem verändert, was nicht nur mir aufgefallen ist. Auch unsere gesamtes Umfeld reagiert darauf und seine Kontakte zu gemeinsamen Bekannten werden immer weniger.
Ich selbst, ziehe, wie schon geschrieben, gerade die Reißleine, indem der Weggang von ihm in voller Planung steht. Dabei habe ich mir auch schon Rückendeckung vom Jugendamt und vom Anwalt geholt, was mein Verhalten ihm gegenüber nach dem Umzug angeht.
Und ich kann im Moment nur den Mädels beweisen, das sie sich auf meine Zusagen bezüglich der Verschwiegenheit gegenüber ihrem Vater verlassen können. Denn ich habe sie seit sie reden können so erzogen, das man nur Hilfe erhalten kann, wenn man über seine Probleme redet. Leider bin ich mit der Erziehung bei meinem Mann gescheitert und muss die Konsequenzen ziehen.
Das Androhne von Schlägen war eben bisher nur einmal und da hab ich auch gleich dazwischen gefunkt. Indem ich die Kinder zu Hause behalten habe, obwohl sie eigentlich mit ihm mit zum einkaufen wollten.
Natürlich sollte es nicht so sein, dass man die Kinder beim Lügen unterstützt! Aber so wie du eure momentane familiäre Situation beschreibst, würde ich auf jeden Fall hinter den Kindern stehen. Ich finde auch nicht, dass du sie wirklich darin unterstützt oder bestärkst, sondern eher ein kleines Geheimnis mit ihnen hast.
An deiner Stelle würde ich den Kindern aber dennoch erklären, dass es eigentlich nicht in Ordnung ist, wenn man lügt. So kannst du sicher gehen, dass sie wissen, dass man nicht lügt und bringst sie in dieser heiklen Situation dennoch nicht in Gefahr.
Ich wünsche dir viel Glück und Kraft für den geplanten Umzug und die Trennung!
An allererster Stelle steht für mich mein Kind! Und dementsprechend auch, es zu schützen. In eurer Situation würde ich mir ehrlich gesagt als allerletztes Sorgen darüber machen, ob ich mein Kind beim Lügen unterstütze. Dein Kind hat Angst zuzugeben, dass es in der Nase gebohrt hat! Das musst du dir bitte mal vor Augen halten - das ist eine Nichtigkeit, über die in anderen Familien gelacht oder zumindest hinweggesehen wird!
Schütz dein Kind und hilf ihm so gut du kannst! Deinen Mann kannst du nicht erziehen, ein erwachsener Mensch kann nicht geändert werden, wenn er es nicht von sich aus will. Wenn er nicht einsieht, dass er ein Problem hat und Hilfe in Anspruch nimmt, würde ich mich trennen. Viel Glück!
Mit der Trennung und dem terminlich festgesetzten Auszug hast du schon den ersten Schritt gesetzt, und das ist gut so!
Auf Dauer kann so ein Verhalten nämlich gravierende Spuren hinterlassen.
Bei meiner Mutter und meinem Vater war es genau so. Ich hatte immer Angst vor meinem Vater und meine Mutter hat für meine Geschwister und mich immer gelogen. Es war dadurch auch immer ein angespanntes Verhältnis, auch heute noch.
Mittlerweile ist es so, dass ich meinen Eltern gar nichts mehr erzähle, auch meiner Mutter nicht, da ich sie nicht in eine Situation bringen möchte, in der sie lügen muss. Im Prinzip geht es meiner Mutter mit der Situation am schlechtesten, da sie denkt, es liege an ihr, dass ich nichts erzähle. Sie ist oft deswegen gekränkt.
Ich wünsche euch für euren Auszug und den weiteren Lebenweg alles Gute und vor allem für deine Kinder ein Leben ohne Angst!
Ich würde das mit meinen Kindern so handhaben, dass man zwischen Lügen und Notlügen unterscheiden muss und dieses Verhalten ins Schema "Notlüge" einordnen. Auch würde ich mich für das entgegengebrachte Vertrauen bedanken. Immerhin ist es doch nicht selbstverständlich, dass sie dir anvertraut, was wirklich in ihr vor geht. An deiner Stelle würde ich mich geehrt fühlen.
Auch Kinder haben Rechte und als Mutter bist du dazu verpflichtet, so gut wie möglich dazu zu sehen, dass diese eingehalten werden. Schon Schreien ist psychische Gewalt gegenüber den Kindern. Oft kann es zwar nicht vermieden werden (beim Straßenverkehr und gefährlichen Situationen), allerdings sollte es nur eine Notlösung sein, sich einer lauteren Stimme gegenüber dem Kind zu bedienen. Zu Gewalt außerdem zählen: Drohen, Bloßstellen, Erpressen, Heruntermachen und Beschimpfen. Die anderen körperlichen Gewalten dürften wohl auch allen klar sein. Eine gesunde Watschn gibt es nicht und auch der Klaps auf den Popo ist Gewalt.
Wenn ich du wäre würde ich also schnellst möglichst schauen, dass ich meinem Mann klar mache, dass er bei seiner momentanen Erziehungsmethode auf dem Holzweg ist und dass du da nicht mitmachst. Biete ihm eine Lösung an. Zu empfehlen ist beispielsweise das Buch: "Wenn Eltern die Wut packt". Hier lernt man, mit seiner Wut umzugehen und heraus zu finden, dass man ohne Schreien, Drohen und Schlagen am längeren Hebel ist. Geht er nicht auf deine Vorschläge ein, würde ich es machen, wie Diamante sagt.
Allerdings muss ich noch hinzu fügen, dass es leichter gesagt ist, als getan, damit zu drohen, mit den Kindern eigene Wege zu gehen und es dann tatsächlich durchzuziehen. Als alleinerziehende Mutter hat man es nicht nur psychisch sondern auch finanziell nicht gerade leicht und es ist zu überlegen, ob man wirklich gleich diesen Schritt geht, oder es in anderer Weise versucht.
Ich hatte bei meinem Mann dasselbe Problem. Er kann nichts dafür, weil er in seiner Kindheit öfter misshandelt wurde. Er würde meiner Tochter natürlich nie etwas zu Leide tun, schreit aber ziemlich häufig, weil meine Tochter ihm auf der Nase herum tanzt, weil er zu gutmütig ist. Jetzt habe ich ihm ein paar Bücher angeboten und es hat geholfen. Er hat eingesehen, dass er durch sein Verhalten sein Kind genau so kaputt machen kann, wie man ihn kaputt gemacht hat und zeigt sich sehr verständnisvoll. Sollte deinem Mann also etwas daran liegen, wird auch er sich die Augen öffnen lassen und akzeptieren, dass er Fehler macht, wenn er sich so verhält. Wenn nicht, weißt du ja, was zu tun ist.
Du fragst dich, was du wegen deiner Tochter machen sollst oder besser wegen dieser Unwahrheit? Du solltest dir mal die Fragen stellen, wie es sein kann, dass du solche Antworten von deiner Tochter bekommst. Hallo dein Mann droht ihr Schläge an? Sind wir im letzten Jahrhundert oder was. An deiner Stelle würde ich mir echt keine Gedanken um mein Kind machen, sondern Fragen wie es sein kann, dass eben dein Mann ihr mit Schlägen gedroht hat, das verstehe ich wirklich nicht.
Auch wenn es nun sehr forsch von mir klingt, so sollst du aber doch erst deinen Mann fragen, ob dies wahr sein kann und ob es so etwas jemals geäußert hat. Denn es kann auch sein, dass dies auch nicht ganz die Wahrheit ist und dies gilt es nun in erster Linie heraus zu finden.
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