Führerschein B und BF17 - Fahrstundenanzahl zu hoch?
Ich bin gerade dabei den Führerschein BF17 zu machen. Ist der Führerschein, bei dem dann jemand Bekanntes / Verwandtes als Beifahrer nebendran sitzen darf und ich dann eben schon mit 17 Auto fahren darf. Ich hab vor rund einem Monat angefangen und bislang 8 Theoriestunden gehabt! Ich sitze jede Woche in der Fahrschule und muss mir den langweiligen Unterricht reinziehen. Darf jetzt dann aber bald mit Praxis anfangen. 12 Fahrstunden sind hier Pflicht, darunter die Überland-, Nacht- und Autobahnfahrten. Dazu kommt noch die normale "praktische Fahrausbildung", die je nach dem auch zwischen rund 5 bis 30 Fahrstunden lang geht, hat man mir gesagt.
Ich frage mich jetzt, wieso es in Deutschland denn so schwierig ist, den Führerschein zu bekommen? In anderen Ländern sitzt man sich ins Auto und fährt los - ohne Führerschein und sonst irgendwas. Ich bin ja grundsätzlich nicht gegen eine Fahrausbildung, denn die garantiert ja immerhin mehr Sicherheit im Straßenverkehr, aber ich finde es doch übertrieben, was unser Staat hier für Pflichten aufstellt, bis man mal Auto fahren darf!
Ganz davon abgesehen, kostet der Führerschein dadurch ja auch eine ganze Stange Geld. Geld, das momentan wohl überall ziemlich knapp ist. Rund 2000 Euro für einen Autoführerschein wird wohl auch nicht jeder mal so einfach aus der Tasche schütteln können oder? Was denkt ihr? Ist es gut, dass man so viele Fahrstunden braucht, bis man für den Straßenverkehr zugelassen wird? Oder wäre es auch akzeptabel da einige Fahrstunden einfach wegzustreichen?
Hallo!
Die Fahrlehrer bzw. die Verantwortlichen für die Fahrstunden haben sich schon was dabei gedacht, dass die Stunden relativ hoch angesetzt sind. Schließlich sind immer mehr Fahrzeuge unterwegs und Sicherheit ist eben auch das höchste Gebot im Straßenverkehr.
Wenn man bedenkt, wieviele Unfälle gerade bei Fahranfängern passieren, sollten die Fahrstunden auf keinen Fall niedriger angesetzt werden. Dass manchmal sogar nicht die angesetzten Stunden reichen kann man sogar noch daran sehen, dass die meisten Fahrschüler sogar noch Stunden dranhängen müssen, weil es immer noch nicht so klappt, wie es klappen sollte.
Ich finde schon richtig, dass es so viele Fahrstunden sind, die in der Pflicht stehen und die sollte man auch durchziehen. Ein Auto ist auch nicht gerade ungefährlich, wenn man etwas nicht wirklich beherrscht. Man sollte es dem Fahrlehrer überlassen, ob die Stunden dann reichen oder nicht und ich denke, dass für manche diese Pflichtfahrstunden sogar noch zu wenig sind.
Heruntergesetzt werden dürften diese Stunden nicht. Ein Auto kann zu einer gefährlichen Waffe werden und andere auch gefährden und da ist ein sicheres Fahren und ausreichende Fahrpraxis auch absolut gut und richtig. Und gerade auch bei dem BF17 Führerschein. Denn die Beifahrer können auch nicht unbedingt eingreifen, wenn was unvorhergesehenes passiert oder der Führerscheinneuling einfach zu wenig Fahrpraxis hat.
Man merkt dir dein junges Alter doch noch an. Wenn du erstmal deinen Führerschein hast und anfängst selber (bzw. bei dir in Begleitung) Auto zu fahren, dann merkst du wie schnell da 20-30 Stunden um sind. Und lass dir gesagt sein, routiniert Autofahren kannst du auch nach 100 Stunden meist noch nicht.
Wenn man sich mal anschaut wie einige Leute Auto fahren, ist es schon sinnvoll, erst einmal jedem ein klein wenig zu zeigen, wie man eigentlich fahren sollte. Und was lernst du denn schon groß in der Fahrschule? Wie das Auto an und aus geht und wie es losfährt. Autobahn wird einmal gefahren, da lernt man höchstens wie eine Autobahn aussieht. Auch die Überlandfahrten und die paar Stadtfahrten die man macht, eignen sich doch kaum dazu, dich zu einem sicheren Fahrer auszubilden. Aber man kann dir zeigen wie es geht und was dich so später erwartet.
Du kannst dir ja gerne mal ansehen wie in anderen Länder Auto gefahren wird, wo vieles lockerer gesehen wird. Wenn ich da nur an Griechenland denke, oder wie die ganzen Autos in Italien ausgesehen haben (ich glaub die parken da nach Gehör ein, anders waren die ganzen Beulen nicht zu erklären), wird einem ja Angst und Bange.
Naja und preislich kommt es ja auch darauf an, wie schnell du selber prüfungsbereit bist. Ich musste dank etwas flotter Fahrweise 2 mal zur praktischen Prüfung antreten, war beim ersten mal auch tierisch aufgeregt. Ansonsten habe ich nicht viel mehr als das Mindestprogramm absolviert. Hat vor gut 6 Jahren alles zusammen knapp 1.200 Euro gekostet, ohne Ehrenrunde wäre ich unter 1.000 geblieben. Ich kann mir kaum vorstellen, dass sich die Preise so entwickelt haben, dass man jetzt dafür das doppelte auf den Tisch legen soll.
Über die Preise kann man gern streiten, aber die Zahl der Fahrstunden ist schon ok so, wenn überhaupt sind es eher zu wenig. So ein Auto ist ja nunmal kein Spielzeug, da sollte man schon halbwegs mit umgehen können.
Hallo,
ich bin selbst 18 und musste das vor im Winter 08/09 durchstehen, das waren 14 Theoriestunden bei Klasse B. Wochenlang in diese Fahrschule, ich kann dich verstehen. Aber wenn du bedenkst wie viel in deinem Lehrbuch steht, kannst du eigentlich froh sein wenn wenigstens die Hälfte vom Buch abgedeckt ist damit du nicht alles lesen musst.
Ich persönlich hatte mit Pflichtstunden 19 Fahrstunden bei B. Danach habe ich dann noch weiter gemacht mit der Klasse C und danach noch CE. Es war wirklich viel Theorie und die Praxis war auch nicht gerade leicht. Alles zusammen hat mich dann auch noch 5000€ gekostet.
Es hat sich aber gelohnt und wenn du mal selbst Fahren darfst, denkst du garnicht mehr an das Geld und die Theoriestunden
Mein Sohn hat im Frühjahr seinen Führerschein gemacht, eigentlich sollte es auch der ab 17 sein, aber dann kam die Schule und das Abi und so hat er ihn doch erst mit 18 gemacht. Er könnte also eigentlich alleine fahren, aber gerade wenn man wie wir in einer Großstadt wohnt ist es manchmal garnicht so einfach alleine zu fahren.
Mein Sohn jedenfalls möchte noch immer eine Begleitperson haben, weil er nicht das Gefühl hat, dass die Stunden in der Fahrschule, in denen ihm einer da neben saß gereicht haben. Gerade, wenn man in einer Großstadt fährt, dann kommt es oft zu Situationen, die die "alten Hasen" provozieren, mit denen rechnet ein Fahranfänger einfach nicht. Da sind 30 Fahrstunden in der Fahrschule immer noch zu wenig.
Ein Bekannter hat uns mal gesagt, in Österreich können die Fahranfänger mit einer Begleitung 1000 km fahren nach der Grundausbildung und dann zur Prüfung, okay, das ist billiger aber 1000km braucht auch echt lange, ehe man die zusammen hat.
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