Ausbildung beginnen mit Ende 20?
Ich möchte euch gerne fragen, was ihr an meiner Stelle machen würdet bzw. wie ihr generell zu diesem Thema steht. Es geht um folgendes:
Ich bin nun 28 Jahre alt und arbeite seit meinem Schulabschluss, also seit 10 Jahren, im Tourismus. Eigentlich gefällt mir dieser Bereich nicht mehr so gut und ich würde gerne etwas anderes machen. Da ich Abitur habe, hab ich immer geglaubt, dass es ganz einfach wäre, den Job zu wechseln und zB. in einem Büro eine Stelle zu bekommen. Nur leider ist das Ganze nicht so einfach, wie ich immer geglaubt habe. Für jede Stelle, die mich interessieren würde, gibt es scheinbar genug andere Bewerber, die von ihrer Ausbildung her besser passen.
Meint ihr, ich solle noch eine Ausbildung beginnen? Andererseits denke ich schon langsam auch ans Kinder kriegen und Familie gründen. Wenn ich aber jetzt eine Ausbildung beginne, dann ist das wohl für die nächsten paar Jahre auf Eis gelegt, da ich dann erstmal meine Ausbildung machen und anschließend auch in dem Job arbeiten müsste/wollte. Was würdet ihr an meiner Stelle machen?
Deine Lebensplanung wird hier keiner machen können. Auch was das Lebenskonzept angeht, bist Du die Einzige, die die Entscheidungen fällen kann. Niemand anonymes aus dem Forum, noch nicht einmal die Eltern oder die Freundin bzw. der Freund wäre dazu in der Lage.
Sicher ist es der schlechteste Weg, sich mit dem "nicht zufrieden stellenden" einfach zu arrangieren, sofern es die reale Möglichkeit gibt, etwas zu ändern. Und so wie Du Deine Situation beschreibst, hast Du alles selbst in der Hand!
Der aktuelle Job scheint Dir keinen Spaß zu machen. Und offenbar hast Du schon mehrfach versucht, wo anders unterzukommen. Das bedeutet, dass Du ja grundsätzlich keine Furcht vor Veränderungen hast. Und das ist ja schon mal ein positiver Ansatz! Jetzt stelle ich mir die Frage, ob Deine Bewerbungen nun innerhalb des Unternehmens waren, oder auch bei anderen Unternehmen gelandet sind. Innerhalb des Unternehmens, sofern gewollt, besteht ja immer auch die Möglichkeit, nachzuhaken, woran es letztlich gescheitert ist. Und dann gibt es ja die Möglichkeit, sich entsprechend weiter zu bilden. Ohne den ganz großen Schritt zu gehen, und die aktuelle Stellung zu kündigen. Schwieriger natürlich, wenn Du Dich nur Extern beworben hast. Denn hier wirst Du in den allermeisten Fällen auch durch Nachfragen nichts erfahren.
Zu kündigen und eine neue Ausbildung zu beginnen, ist natürlich der risikoreichste Schritt. Denn dazu muss Dein Umfeld passen (Finanzierung) und Du musst natürlich auch schon genau wissen, was Du konkret willst. Das sind die Punkte, auf die zu achten ist. Dein Alter ist hier eher nebensächlich. Jedenfalls bist Du weit weg von "zu alt".
Und was Deine Sorge bzgl. der Familienplanung angeht, muss ich doch immer wieder schmunzeln, wenn ich so etwas lese. Denn in Deinem Text taucht nirgends ein Hinweis auf, den ich nicht für nebensächlich sondern für zentral und wesentlich halte: wie sieht der potentielle Vater der Kinder die ganze Sache? Es ist schön, wenn Du daran denkst, aber wie ist es mit der anderen, an der Sache beteiligten Person? Will der schon jetzt Kinder oder plant er dies eher in 5-7 Jahren? Das sollte auch ein wenig Berücksichtigung finden. Sowohl in der allgemeinen Planung aber auch bei der Entscheidung bzgl. einer Ausbildung. Aber allgemein würde ich sagen, dass die Familie bzw. eigene Kinder nicht als Grund herhalten können, wenn Du Dich gegen eine Ausbildung entscheiden solltest. Zwar wäre alles mit Kindern aufwendiger. Aber eigentlich machbar!
Wünsche jedenfalls, dass Deine Entscheidung (wie auch immer sie fällt), am Schluss zu Deiner Zufriedenheit beiträgt!
Wenn Du weisst, in welchem Bereich Du konkret arbeiten möchtest und Du denkst, dass es DEIN Job ist, dann probiere es mit einer Ausbildung. Wichtig ist, wie bereits angesprochen, dass die Finanzierung steht, da man in einer Ausbildung eben nur einen Teil verdient.
Wie schaut es denn im Detail mit Deiner Familienplanung auf? Kannst Du Dir sicher sein, dass Du in den nächsten 4 Jahren nicht schwanger wirst oder werden möchtest? Kannst Du mit stressigen Situationen, wie mit Prüfungen und Tests, als auch mit dem Druck umgehen?
Hast Du in Deinem jetzigen Bereich eine Ausbildung gemacht oder hast Du direkt nach dem Abi das Arbeiten begonnen? Könnte ein Studium Dir eher etwas bringen, als eine neue Ausbildung? Oder hast Du Dich schon um eine Fort- oder Weiterbildung gekümmert, mit dem Arbeitsamt über eine eventuelle Umschulung gesprochen?
Wie Du siehst, sind es einige Fragen, die zu klären sind. Vielleicht gelingt es Dir, diese zu beantworten, so dass Du weiterkommst.
Ich finde, dass es nie zu spät ist um sich weiterzubilden und ich finde auch nicht, dass man mit Ende zwanzig zu alt ist für eine berufliche Neuorientierung. Ich habe nach meiner Ausbildung und einem wenig zufrieden stellenden Berufseinstieg auch noch einmal umgesattelt und studiere nun. Ich werde erst nach meinem dreißigsten Geburtstag fertig sein, realistisch betrachtet etwa mit 33. Aber mir war es das einfach wert, da ich wusste, dass ich nicht für die restlichen vierzig Jahre in einem Job arbeiten will der mich nicht fordert und nicht zufrieden stellt.
Ein Beruf begleitet einen nun einmal recht lange und er sollte die eigenen Ansprüche doch auch erfüllen. Arbeit muss Spaß machen, damit das morgendliche Aufstehen nicht zur Qual wird.
Auch wenn du an Kinder und eine Familie denkst, solltest du unbedingt zuerst einen Beruf finden, der dich glücklich macht. Zum einen könntest du eine neue Ausbildung machen oder auch noch studieren. Ich habe eine Kommilitonin, die sich mit Mitte dreißig noch auf ein mindestens sechsjähriges Studium eingelassen hat. Ich finde das nicht zu spät, sondern einfach nur mutig. Vielleicht wäre ja auch ein Studium noch etwas für dich? Ein Studium könntest du auch besser mit einem Kind vereinbaren als eine Ausbildung. Du solltest auch bedenken, dass das Kind kein Argument gegen den Beruf sein darf. Nach der Geburt des Kindes muss das Geld ja auch irgendwoher kommen und ich finde es wichtig, dass jeder Mensch, ob mit oder ohne Kind, auf eigenen Beinen stehen kann und sich nicht von anderen Menschen oder dem Staat abhängig macht.
Das Abitur wird dir keine Türen zu deinem Wunschjob verschaffen, da es einfach nur ein Schulabschluss ist und nichts über deine Qualifikation für einen bestimmten Beruf aussagt.
Wenn du in deinem jetztigen Beruf nicht glücklich bist und eine berufliche Veränderung auf jeden Fall möchtest, solltest du auch mit Ende 20 noch eine Berufsausbildung anfangen. Vielleicht besteht ja die Möglichkeit, dass du die Ausbildung berufsbegleitend- also abends machst.
Wenn die Ausbildung nicht zu umfangreich ist, kannst du ja dennoch noch an das Gründen einer Familie denken. Denn auch während der Schwangerschaft kann man noch Kurse besuchen. Ich selbst habe während meiner Schwangerschaft auch noch einen Kurs besucht und es ging ganz gut.
Selbst, wenn du den Familienwunsch ein paar Jahr hinten anstellen müsstest, solltest du dennoch daran denken, dass du deinen Beruf noch etliche Jahre ausüben musst!
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