Motivationsbücher - wie entsteht das Hochgefühl danach?

vom 16.10.2009, 16:17 Uhr

Kennt ihr das auch, ihr lest ein Motivations-, Selbsthilfebuch und fühlt euch danach super. Allerdings ist die Wirkung meist noch innerhalb derselben Woche verpufft. Was mich interessiert ist, wie dieses Hochgefühl nach dem Lesen entsteht, d.h. wie schafft es ein guter Autor die Emotionen so hoch zu treiben. Gibt es da sprachliche Tricks, die einem vorgaukeln, dass man sich besser fühlt und wenn ja welche?

Darüberhinaus frage ich mich, warum die Wirkung so schnell nachlässt. Liegt es vielleicht daran, dass man einfach öfter seinen Nachschub an Motivation, Sinn und Zuspruch braucht?

» gopoly » Beiträge: 54 » Talkpoints: 0,30 »



Ich denke, das funktioniert vor allem deshalb, weil derjenige, der sich solch ein Buch kauft und es liest, sich davon etwas verspricht. Er möchte also auf jeden Fall daran glauben und glauben, dass es ihm hilft. So wirkt ein Buch zur Motivation zur Diät zuerst einmal toll. Der interessierte Leser enthält alle möglichen Informationen zu dem Thema, das ihn gerade am meisten interessiert. Und ist natürlich ganz begierig darauf, diese Tipps auch auszuprobieren und in die Tat umzusetzen.

Wenn dann nach einigen Tagen sämtliche Tipps ausprobiert sind und vielleicht nicht alle den gewünschten Effekt hatten, lässt meist auch die Begeisterung für das Buch nach. Trotzdem werden solche Motivationsbücher (die es ja von Nichtrauchen, über Diät bis hin zu mehr Selbstbewusstsein und Bekämpfung von Schlafstörungen gibt) immer gerne gelesen, weil sie als Ratgeber angesehen werden.

» Morgaine » Beiträge: 2701 » Talkpoints: 9,09 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Mir ging es mit einem Buch "Sorge dich nicht, lebe" genau gleich. Als ich das Buch gelesen habe, glaubte ich, den ultimativen Schlüssel gefunden zu haben, dem war aber leider nicht so. Tausend "Wege zum Glück" Bücher mag ich wohl gelesen haben und ich kann immer noch nicht sagen, was wirklich der Weg ins Glück ist. Es ist aber schon eine wahre Aussage daran, dass man sich nach dem Lesen des Buches super fühlt, dieses Gefühl aber schon nach wenigen Tagen oder Wochen nachlässt.

Dagegensteuern könnte man entweder, in dem man das Buch immer wieder liest- obwohl ich nicht weiß, ob man zwei oder mehrmals denselben Effekt beim oder nach dem Lesen des Buches herstellen kann, andererseits aber auch, durch das, dass man das, was im Buch steht, wirklich umsetzt. Den meisten Menschen, wie mir selber auch, mangelt es ja daran dies umzusetzen.

Einmal habe ich ein Motivationsbuch gelesen, in dem es darum ging, andere Menschen nicht zu hassen, dafür was sie tun oder sagen, sondern einfach nur ein "Friede sei mit dir" zu denken oder gar laut zu sagen, bis der Ärger verpufft ist. Laut Autorin würden sich unmögliche Dinge einstellen, als ob der jeweils andere das gehört hätte und dieser würde schlagartig sein Handeln und Reden ändern. Indirekt glaube ich natürlich an so eine Kraft, weil die non- verbale Kommunikation ja die aussagekräftigste ist. So machtvoll wie in dem Buch geschildert, ordne ich sie aber wiederum nicht ein.

Das Wichtigste ist einfach, wenn man sich so ein Buch kauft, sich nicht das Beste zu erwarten, damit man nachher auch nicht enttäuscht zu sein braucht und aber auch das umzusetzen, was man in dem Buch gelernt hat oder als Tipps in Erfahrung gebracht hat.

» nordseekrabbe » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Ich denke, dass das erstmal an deiner Erwartungshaltung liegt. Wenn du dir von diesem Buch versprichst, dass es dir hilft, dann suchst du unbewusst nach Dingen, die dir ein positives Gefühl bereiten. Wenn du eher kritisch anfängst zu lesen, wird sich dieses Hochgefühl wohl eher nicht einstellen.

Dann liegt das an der Wortwahl des Autors. Man kann sich selbst zum Beispiel motivieren, wenn man Dinge einfach anders als üblich formuliert. Wenn man sagt 'Das ist aber blöd/doof/schlecht!', dann geistern pejorative Ausdrücke in deinem Hirn rum. Wenn du aber dein Missfallen anders formulierst, wie z.B. 'Das ist aber nicht so schön!', dann bleibt das Wort schön hängen, obwohl du eigentlich etwas Negatives zum Ausdruck gebracht hast. Der Autor muss also einfach nur richtige Formulierungen finden und schwupp di wupp fühlst du dich besser.

» Lia. » Beiträge: 198 » Talkpoints: 0,70 » Auszeichnung für 100 Beiträge



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