Steinobst essen und Wasser trinken führt zu Übelkeit?
Mir wurde als Kind immer erzählt, ich dürfte nach dem Verzehr von Steinobst, also beispielsweise Kirschen, kein Wasser trinken, weil einem davon sonst schlecht wird und man sich übergeben muss. Aber komischerweise habe ich das als Kind zwar immer beachtet, später aber nicht einmal mehr daran gedacht, das so etwas zu Übelkeit führen könnte. Und ich frage mich, ob das überhaupt wirklich so ist oder ob das einfach ein Gerücht ist, das man jahrelang mal weitergetragen hat ohne, dass man wusste, ob es stimmt.
Habt ihr damit vielleicht sogar selbst schon Erfahrung gemacht? Habt ihr mal Steinobst gegessen und direkt dazu oder direkt danach Wasser getrunken? Wenn ja, wozu hat das dann geführt? Vielleicht kann mir jemand ja auch medizinisch erklären, woran das liegen kann, dass man so etwas behauptet.
Mittlerweile ist es ein Ammenmärchen geworden, dass man nach dem Essen von Steinobst kein Wasser trinken soll. Aber früher hatte das Wasser eine sehr schlechte Qualität und beeinhaltete auch sehr viel mehr Keime. Steinobst liegt, wenn man zuviel davon isst auch schwer im Magen und die Belastung durch verkeimtes Wasser war dann so hoch, dass Durchfall und Erbrechen die Folge war.
Steinobst hat auf der Schale Hefebakterien, die nicht schlimm sind. Aber mit dem Verzehr, von bakterienreiches Wasser konnten sich diese Bakterien sehr vermehren und man bekam Bauchschmerzen. Wenn man dann Wasser getrunken hat, wurde die Magensäure ja verdünnt und der Schutzmechanismus der Magensäure gegen die Bakterien im Wasser und dem Obst zusammen vorzugehen war nicht mehr gegeben.
Wenn man also im Ausland ist und nicht weiß, wie gut das Trinkwasser ist, sollte man dennoch aufpassen, weil dann auch das gleiche wie früher passieren kann.
Diesen Spruch kenne ich auch. In Bayern gibt es da sogar ein Kinderspiel, das da heißt "Kirschen gegessen, Wasser getrunken, in den Himmel gekommen".
Ich denke dass das einfach in früheren Zeiten durchaus einen Wahrheitsgehalt hatte. Als damals die Leute ihr Wasser noch aus miesen hygienischen Bedingungen, z.B. aus dem Dorfbrunnen oder dem nächst gelegenen Bach holten, war es ja noch nicht so keimfrei wie heute. Wenn dann die Keime und Hefen aus dem Wasser mit dem Fruchtzucker gegärt haben, konnte einem sicherlich leicht schlecht werden.
Mit normalem Leitungswasser vom Wasserwerk hatte ich in Kombination mit Steinobst noch nie gesundheitliche Probleme.
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