Wieder (kurzzeitig) zu Hause einziehen - Kann das klappen?
Weil mein Freund und ich bald eine recht große Reise geplant haben, werden wir in dieser Zeit unsere Wohnung zwischenvermieten, weil wir einfach die Miete nicht umsonst zahlen möchten und das Geld echt gut gebrauchen können. Allerdings wohnen wir nicht unbedingt in einer riesengroßen Studentenstadt und den Andrang auf unsere Anzeige hat sich auch eher in Grenzen gehalten. Wir konnten uns mit einer Dame dann auch einigen, die allerdings 4 Wochen vorher schon in die Wohnung möchte, was eigentlich auch kein Problem ist, weil ich einfach zu meinen Eltern könnte und mein Freund zu seinen. Da ist zumindest Platz genug und die haben eh nichts dagegen.
Nun frage ich mich allerdings ob das überhaupt funktionieren kann. Ein Monat ist ja doch eine recht lange Zeit und ich möchte keinesfalls, dass es zu Streit kommt. Ich weiss aber aus alten Zeiten noch, dass das Zusammenleben furchtbar, wir ständig gestritten haben und ich dann letztendlich auch im Streit ausgezogen bin. Das ist nun schon ein paar Jahre her und wenn ich zu Besuch bin, dann immer nur für 5 bis 6 Stunden. Das kann man aushalten ohne sich zu streiten und so verstehe ich mich mit meinen Eltern auch sehr gut. Aber davor, sie dann 4 Wochen lang wieder täglich zu sehen, graut es mir etwas. Zumal sich das sicherlich noch schwieriger gestalten wird, weil ich es eben gewohnt bin, eher alleine zu sein und meine Ruhe zu haben bzw. zumindest eben mit meinem Freund alleine zu sein. Das würde sich dann komplett ändern. Würdet ihr das riskieren? Oder sollte ich eher probieren, bei verschiedenen Freundinnen unterzukommen über die Zeit?
4 Wochen sind ja nicht so lange, wirst schon sehen, die Zeit vergeht ganz schnell, überhaupt da ihr ja plant eine Reise zu machen, und es sicher noch einige Vorbereitungen gibt. Ob du jetzt bei den Eltern wohnst oder bei Freundinnen, kommt es doch aufs gleiche an. Ob die Eltern nerven oder deine Freunde, denn du bist es halt gewohnt alleine mit deinem Freund zu wohnen.
Wenn du dir Sorgen machst, gehe nur zu deinen Eltern zum schlafen, oder schlaf bei deinem Freund, oder er bei dir. So vergeht die Zeit dann auch sicher schneller.
Egal ob Du nun schon mal ausgezogen warst oder nicht, für das Zusammenleben von erwachsenen Kinder und ihren Eltern gelten andere Regeln als für minderjährige Kinder. In erstem Fall sollten Eltern und Kinder eher Partner sein, die sich nichtsdestotrotz natürlich trotzdem an einige Regeln halten sollten - beide Seiten wohlgemerkt!
Daher würde ich mir an Deiner Stelle als erstes die Frage stellen, ob in Deinem Fall beide Seiten bereit sind solche Regeln für das veränderte Zusammenleben zu erstellen und dann später auch einzuhalten?
Wenn das schon mal der Fall ist, dann solltest Du darüber mit Deinen Eltern sprechen; kommt Ihr wirklich zu gemeinsamen Regeln, dann kannst Du es durchaus versuchen, bei Deinen Eltern zu leben.
Die Sache mit der Freundin birgt übrigens genau die gleichen Risiken, wie der Unterschlupf bei den Eltern
Ich kann mir nicht vorstellen, dass das ein großes Problem ist, schließlich handelt es sich um gerade mal 4 Wochen und nicht um ein halbes Jahr. Zudem kommt der Fakt, dass du bei dein Eltern wieder einziehst, das heißt, dass du dich auch irgendwo anpassen. Es sind deine Eltern und irgendwo müssen da wohl noch Gemeinsamkeiten sein, auf die ihr euch die 4 Wochen konzentrieren könnt. Außerdem ist es ja nicht so als hättest du eine Bandbreite von alternativen Möglichkeiten, also wirst du dich wohl oder übel damit gefasst machen müssen die 4 Wochen mit dienen Eltern auszukommen, ansonsten kannst du ja immer noch außerhalb sein oder bei Freunden ein paar Mal übernachten.
Nachdem du ja erwachsen bist, denke ich, dass es eigentlich kein Problem sein sollte, dass du mehr oder weniger nur zum Schlafen nach Hause gehst. Auch die Idee von Redangel finde ich nicht schlecht. Schlaf doch nicht jede Nacht in den vier Wochen bei deinen Eltern, sondern auch mal bei den Eltern deines Freundes oder bei einer Freundin.
Ansonsten musst du natürlich daran denken, dass es nicht deine Wohnung ist und dass du dich dementsprechend verhalten musst. Ich kann mir aber eigentlich nicht vorstellen, dass vier Wochen ein so großes Problem sind. Mehr Sorgen mache ich mir da, wenn mein Mann, unser Sohn und ich für etwa 6 Monate bei meinen Eltern einziehen!
Nachdem ich ja nun einige Threads von dir kenne, würde ich ehrlich gesagt davon abraten. Du erzählst immer wieder von Problemen mit deinen Eltern. Sachen die ich gut nachvollziehen kann, das sie dich aufregen, ärgern, enttäuschen. Aber auch Sachen, für die man sich für ein paar Stunden Besuch auch mal eventuell zusammen reissen kann. Aber geht das auf Dauer? Ich könnte es an Hand dessen, was ich von dir gelesen habe, nicht.
Allerdings kommt es halt auch auf den Ablauf an. Wenn du an sich nur zum Schlafen im Elternhaus bist, lassen sich viele eventuell unangenehme Situationen umgehen. Allerdings wirst du halt auch vermehrt mit deinem Bruder Umgang haben in der Zeit. Und der scheint ja gerade ein Reizthema zu sein. Kannst du das aushalten?
Ich finde die Idee, in der Zeit ab und an bei deinem Freund oder Freundinnen zu übernachten an sich recht gut. Um einfach einen Puffer zu haben. Vielleicht kann auch dein Freund regelmässig bei dir übernachten. Was ja auch einen Puffer ausmachen würde.
Ich würde eher den Untermieter fragen, ob er was dagen hat, dass die 4 Wochen, die er schon früher in die Wohnung will, zum halben Preis mit euch geteilt wird. Das geht natürlich nur, wenn ihr eine 2 Zimmer-Wohnung habt. Dann könnte man so eine WG-Idee versuchen. Fragen kostet ja nichts.
Ansonsten würde ich eher versuchen, bei Freunden unterzukommen. Hast Du Deine Eltern überhaupt schon gefragt, ob es für sie in Frage käme, dass Du bei ihnen übernachtest?
Wie sieht es mit den Eltern deines Freundes aus? Würden die Dir vielleicht Unterschlupf gewähren?
Ich würde es auch schwierig finden, wenn ich 4 Wochen bei meinen Eltern einziehen müsste, und kann daher deine Bedenken verstehen. Allerdings ist es eben auch die einfachste Lösung. Ansonsten kannst du ja auch zu deinen Schwiegereltern gehen, wenn dort mehr Platz ist und du mit denen besser auskommst.
Ich würde es aber einfach wagen. 1 Monat scheint zwar im ersten Moment recht lang, aber deine Eltern werden sich sicher Mühe geben und deswegen werden sie auch versuchen dem Streit aus dem Weg zu gehen. Du kannst ja auch sagen, dass du ab und zu einfach mal deine Ruhe brauchst. Ich denke, dass deine Eltern das schon verstehen werden. Ansonsten musst du dir halt einfach auch Mühe geben und nicht jedes Gespräch eskalieren lassen. Generell kann man sich dann ja aber auch viel auswärts aufhalten und muss nicht den ganzen Tag bei den Eltern verbringen.
Ich denke, dass ich wohl versuchen würde, mit meinen Eltern besser klarzukommen, weil das, was Du von Deinem Verhältnis zu ihnen schreibst, für mich so klingt als hätte es einige Probleme zwischen Euch gegeben, die noch nicht unbedingt gelöst sind. Generell scheint Ihr aber doch miteinander auszukommen und möglicherweise wäre es schon ausreichend, wenn Deine Eltern Deinen Freiraum akzeptieren und Dir auch zugestehen würden.
Sofern sie also nichts dagegen hätten, dass Du für einen Monat wieder bei ihnen einziehst, würde ich mich mit ihnen zusammensetzen, ihnen Deine Befürchtungen schildern und ihnen auch deutlich machen, dass Du keinesfalls wieder Streit mit ihnen haben willst, aber eben Angst davor hast, dass es wiederum so weit kommen könnte. Vielleicht haben Deine Eltern über diese vergangenen Zeiten inzwischen auch nachgedacht und sind hier zur einen oder anderen Einsicht gekommen. Möglicherweise lässt sich darauf ja ein neues, besseres Verhältnis mit mehr gegenseitigem Verständnis begründen.
Außerdem glaube ich, dass auch Du in der Zwischenzeit gereift bist und ich würde außerdem das Leben bei den Eltern nicht mit dem Wohnen in einer Wohngemeinschaft vergleichen wollen, weil ich meine, dass das Zusammenleben eines „Kindes“ mit seinen Eltern immer anderen Regeln des zwischenmenschlichen Umgangs unterliegt als beispielsweise das Wohnen in einer WG. Deshalb glaube ich, dass auch Du mittlerweile wohl mehr Verständnis für die eine oder andere Angewohnheit Deiner Eltern haben wirst und auch gereift sein dürftest, seit Du von zu Hause ausgezogen bist.
Leider weiß ich nicht, welcher Art die Probleme waren, die Du mit Deinen Eltern hattest, aber ich glaube, dass es mit einigen klaren Regeln, die im Vorfeld aufgestellt werden, sicherlich funktionieren könnte. Du hast außerdem immer die Möglichkeit, mit Deinen Eltern offen zu reden, denn Du stehst generell auf eigenen Beinen und ich kann mir vorstellen, dass sie Deine Aussagen und Einstellung jetzt eher akzeptieren als zuvor, als Du noch unselbständig warst, während Du zu Hause gewohnt hast. Versuchen würde ich es, denn ich glaube nicht, dass es viel zu verlieren gibt.
Vor einiger Zeit sind wir berufsbedingt weiter von unserem Heimatort weggezogen. Als dann der Einsatz meines Mannes anstand war es mir zuwider, allein ohne Verwandte und Bekannte zu sein. Deshalb sind meine damals 1-jährige Tochter und ich für sechs Monate wieder zu meinen Eltern gezogen. Es war von Vorteil, dass meine
Eltern ein großes Haus haben, wo meine Tochter und ich uns ein Schlaf- und ein Wohnzimmer einrichten konnten. Außerdem hatten wir ein eigenes Badezimmer.
Wir haben in den sechs Monate sehr viel Zeit mit meinen Eltern verbracht und ich muss sagen, ich möchte die Erinnerung daran nicht missen. Und ich bin mir sicher, dass auch meine Eltern die Zeit sehr genossen haben, da sie wichtige Entwicklungsschritte bei ihrem Enkelkind - z. B. die ersten Schritte - direkt miterlebt haben. Ich muss dazu sagen, dass ich mit 22 Jahren im Streit mit meiner Mutter ausgezogen bin. Es war uns nicht mehr möglich, unter einem Dach zu leben. Deshalb war ich um so unsicherer, ob die sechs Monate gut gehen würden. Aber ich muss sagen, dass ich diese Entscheidung nicht einen Tag bereut habe.
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