Familie hat mich verstoßen
Hallo ihr!
Nachdem ich nun über meine Familie und so schon ein wenig geschrieben habe, kann ich dies nun auch los werden. Also ich habe nicht wirklich so ein gutes Verhältnis zu meiner Oma und zu meiner Mutter schon gar nicht. Nun ist es bei uns immer so gewesen, dass bei Festen und Feiertagen, der erste mit der Familie also Mutter bei mir gefeiert wurde, der zweite bei der Oma und der dritte dann mit der Patin.
Ich hatte schon sehr bald eine eigene Wohnung und zwar schon mit 16 Jahren. Also war ich nicht mehr gezwungen zu solchen Festen zu gehen, denn mir konnte die Familie ja nichts mehr vorschreiben. Am Anfang habe ich mich noch getroffen, zumindest bei meiner Oma, denn da war ja auch meine Mutter und vor allem meine Halbschwester, die ich sehr liebe. Daher bin ich da auch noch hingegangen. Nun war es aber alle Jahre wieder, dass sich die Familie und Verwandtschaft, das ganze Jahr über angelogen hat und das Leben sich gegenseitig schwer gemacht hat. Ich war dann volljährig und auf jeden Fall meinte ich dann mal, dass ich eben nicht zu den Feierlichkeiten komme. Dann wurde ich nach dem warum gefragt. Meinte ich dann nur, dass das ganze Jahr Lügen und Intrigen seien und man sich dann an einem Fest an einem Tisch setzt, dass dies ja nicht so sein kann.
Das ganze habe ich aber auch erst ausgesprochen, nachdem es wirklich bei jedem Fest eskalierte aufs übelste. Der Freund meiner Mutter aus rastet (er ist Alkoholiker und weiß nicht wann Schluss ist), oder meine Mutter wieder mal die Hand aus rutscht meiner kleinen Schwester gegen über, oder meine Mutter meiner Oma eine scheuert oder solche Scherze. Erst dann habe ich eben diese Aussage getroffen. Seit diesem Zeitpunkt und das ist nun über zehn Jahre her, wurde ich von der Familie verstoßen. Keiner ruft mehr wirklich bei mir an, ein vernünftiges Gespräch ohne Vorwürfe gibt es sowieso nicht mehr und so weiter. Wenn jemand mal im Krankenhaus liegt, dann erfährt man es einen Monat später oder gar nicht.
Manchmal fahre ich dann doch zu meiner Oma, denn dies ist der einige Punkt wo ich meine Schwester sehen kann. Das ist dann meistens Weihnachten. Ich rufe schon vorher an oder so, also tauche nicht einfach auf, dass sie auch noch sauer ist. Meine Mutter sieht eh dann immer rot wenn ich komme. Ich fahre auch nur noch dann hin, wenn ich ein Auto habe. Derzeit habe ich keines mehr, doch kann jederzeit das meines Kumpels haben. Denn ich will eben auch wieder fahren können. Für mich sind diese Feste eigentlich kein Akt mehr, denn wenn es knallt und scheppert, dann bin ich eben einfach weg, da ich mir das nicht antue.
War es damals so falsch etwas zu sagen? Es war die Wahrheit und auch der wirkliche Grund warum ich dort nicht mehr hin wollte. Ich hatte damals keinen Führerschein und so und der Grund meiner Großeltern liegt auch nicht in einem Bus oder Bahngebiet. Warum darf ich noch kommen wenn ich trotzdem immer das letzte bin?
Ich weiß ich bin dumm, doch ich gehe da echt nur hin, wegen meiner Schwester, die leider auch weit weg wohnt und erst 11 Jahre alt ist. Das heißt sie kann noch nichts entscheiden. Daher war ich auch bei meiner Patin letztens beim Geburtstag obwohl ich wusste, dass Mutter und Oma dort vertreten sind, aber eben auch die kleine. Als ich dann merkte, dass sogar über mich getuschelt wurde im Haus, verabschiedete ich mich von meiner Patin und dann von meiner Schwester und rutschte mit einem Tschau an Mutter und Oma im vorbeigehen ab.
Wir sind alle mehr oder minder Erwachsen, wie kann so etwas denn sein. Ehrlich gesagt, fühle ich schon gar nicht mehr, dass dies meine Familie ist, die sind schlimmer als Flodders oder sonst was zusammen. Auch bin ich ein sehr ehrlicher und aufrichtiger Mensch, was ich von keinem meiner Familie behaupten kann. Aber trotzdem war es wirklich so falsch, dass ich ehrlich geantwortet habe?
Hallo!
Teilweise schreibst du etwas durcheinander, aber ich hoffe, dass ich trotzdem alles verstanden habe. Ich kann gut verstehen, dass du auf den Streit und die Handgreiflichkeiten bei solchen Familientreffen, keine Lust mehr hast. Daher ist es auch nachvollziehbar, dass du gesagt hast, dass du zu den Festen nicht mehr kommen wirst.
Allerdings ist es schon traurig, dass deine Oma und Mutter über dich tuscheln und dich keiner offiziell zu einer Feier einläd. Ich würde einfach zu dem nächsten Treffen gehen und fragen, wieso sie dich so behandeln und was du ihnen denn getan hast. Oder aber, du versuchst wirklich nur deine Schwester zu sehen. Aber ich denke, dass es doch möglich sein sollte, sich an einen Tisch zu setzen und über alles zu reden. Du bist doch keinesfalls dumm, weil du deine Schwester sehen möchtest.
@ Nelchen:
Dumm in der Hinsicht, dass ich immer wieder einen Schritt auf die zugehe. Aber es ist halt echt der einzige Zeitpunkt wo ich die kleine mal sehen kann und sie liebt mich auch total. Nun ja. Zu einer Feier nicht eingeladen werden, das ist auch schon lange so, die bringen es ja nicht mal fertig sich zum Geburtstag zu melden, obwohl ich das auch tue. Ja es ist alles ein wenig durch einander, aber ehrlich wenn ich da drüber schreibe, dann bin ich so aufgewühlt, dass es alles nur noch irgendwie auf Papier soll. Es sprudelt dann so aus mir raus, ich werde dann so emotionell. Tut mir Leid, werde in Zukunft doch ein wenig mehr mit Verstand schreiben.
Naja deine Geschichte ist schon ziemlich schwierig und krass. Ich verstehe deine Familie aber auch nicht. Mich würde es auch ankotzen, wenn meine Familie das ganze Jahr über Intrigen schmieden würde und lügen würde und sich dann Weihnachten einfach so an einen Tisch setzen würde. Jaja, Weihnchtan ist ja das "Fest der Liebe", da muss man sich ja sehen. Das sind dann die Standardsprüche die man zu hören bekommt.
Ich finde es aber gut, dass du wenigstens noch wegen deiner Schwester und deiner Patin soviel Selbstachtung und Stolz zeigst, dass du dich nicht davon abhalten lässt, sie zu sehen. Ich finde das solltest du auch beibehalten. Denn die beiden können ja auch nichts dafür, was da so abgeht.
Und ich würde sogar versuchen, sobald deine Schwester 18 ist, sie auch von deiner Mutter weg zu holen und dann vielleicht zu dir. Oder wenn es zu schlimm wird schon vorher mit dem Jugendamt. Sofern sie vielleicht zu oft geschlagen wird oder so, weil das geht ja auch nicht.
Ansonsten, sobald das mit deiner Schwester geregrlt ist, kehre deiner Familie den Rücken. Weil so wie die sich aufführt, hat sie dich nicht verdient. Sollen die besser sich alleine anlügen, streiten und was weiss ich. Dann sparst du dir auch den Stress.
@ Jenny:
Werde auf jeden Fall nach meiner kleinen schauen. Sie wird auch schon so weg sein, wenn sie alt genug ist, das sagt sie ja heute schon. Jugendamt hab ich schon eingeschalten, aber wie immer, die Beweise wollen sie nicht sehen und so weiter. Auch meiner Patin gegenüber werde ich immer wieder hingehen. Sie gehört ja auch nicht zur Familie. Sie hat "nur" die Patenschaft übernommen, sie war damals die beste Freundin meiner Oma. Wenn die kleine alt genug ist, dann wird es auch so sein, dass dann die ganze Familie auseinander bricht.
Die Oma hält zu ihrer Tochter auch nur Kontakt wegen dem Enkelkind, also meiner Schwester. Ich gehe dort auch nur hin, wegen meiner Schwester. So wie es aussieht wird wie gesagt dann in sieben Jahren alles auseinander brechen, doch daran trage ich keine Schuld und wenn dann nicht alleine.
Ganz ehrlich: Ginge es nicht um deine kleine Schwester sei froh, grundsätzlich gilt hier immer: "Freunde kann man sich aussuchen, Familie leider nicht!". Da hat man leider nur die Wahl, entweder bei der allgemeinen Heuchelei mitzumachen oder sich auszuklinken und so schnell auf der Abschussliste ganz weit oben zu erscheinen - letztendlich ist es auch die Frage, was einem wichtiger ist: Der eigene Stolz und die Würde oder eben die Familie.
Ehrlich gesagt geht es mir genauso, dass ich meine Familie, und auch hier nur einen sehr kleinen Teil meiner eigentlich recht großen Verwandtschaft (die mit denen ich schon immer gut auskam und die mir ähnlich sind) recht früh "loswurde" - eben auch mit dem Kapitalfehler, Wahrheiten auszusprechen. Zusätzliches Highlight bei mir: Ich habe mich nicht nur bei meinen Eltern (mit denen ich sowieso zerstritten bin) darüber ausgelassen (sie haben ja auch untereinander in dem gleichen Maß über andere in der Familie gelästert), sondern mich im Gegensatz zum Rest der Familie dazu erdreistet, das was ich denke dem Rest offen ins Gesicht zu sagen - "Heuchler" war da schon eine Standardfloskel. Dem ging aber auch einiges vorweg, nur so. Das wäre aber eine lange, lange Geschichte.
Bei uns wurde sich zwar nicht geprügelt oder um die Wette gesoffen, aber dafür ist es in meiner Familie Sitte, laufend heraushängen zu lassen, wie sehr man sich doch gegenseitig mag (obwohl man sich laufend ins Gesicht spucken möchte) und um die Wette zu protzen. Familienfeiern waren also laufend nur Feste der einvernehmlichen Scheinheiligkeit, wo man dies und das nicht sagen durfte und jeder ein affektiertes Verhalten an den Tag legte um dem Einen nicht auf den Schlips zu treten oder dem anderen das Fest nicht zu versauen. Da wurden natürlich nie "schlimme" Themen angesprochen, sondern nur absolute Belanglosigkeiten wie etwa was gerade im Tennisclub / Golfclub Sache ist, wie schön man doch in Griechenland mit dem neuen Boot segeln kann und dass man nicht weiß, ob man jetzt einen S8 oder einen GT2 kaufen soll - halt Sinnlosunterhaltungen, wo man sich die Antwort schon selber gab und jeder schön durchblitzen lassen konnte, wie dick er es doch auf dem Konto hat. Alles was nur entfernt als Spitze oder Angriff aufgefasst werden könne war da immer tabu...
Da ich davon ziemlich schnell die Nase voll hatte und mir ein paar Sprüche, vor allem seitdem ich nicht mehr zuhause wohnte und meine Eltern sozusagen in deren Interesse "schonen" musste, habe ich mich da nicht mehr zurückgehalten und immer schön draufgehauen - was mir bei denen, die ich vorher schon mochte und ähnlich dachten noch mehr Sympathien eingebracht hat und mir mit denen, die ich noch nie leiden konnte den (vorläufigen) Bruch bewirkt hat, ironischerweise sind meine Eltern auch dabei .
Also bevor ich hier noch weiter herumlamentiere: Das Fazit für mich ist, auch da es Freunden von mir ähnlich geht, dass es mir damit besser geht auch wenn teilweise auch der Kontakt zu Cousins und Cousinen abgerissen ist, die ich mag (was mir teilweise fehlt). Dass ich aber aufrecht in den Spiegel schauen kann und nicht mehr bei diesem Affentheater mitmachen muss ist es mir unter dem Strich doch wert, wie gesagt: Es ist ein Abwägen von persönlicher Würde gegenüber "Glücklich sein" mit der Familie.
Und was mich tröstet: Kinder werden auch mal älter und mit den mittlerweile erwachsenen Cousins / Cousinen von mir habe ich wieder regelmäßig Kontakt auch wenn ich deren Eltern bei Familienfeiern zu denen ich noch erscheine prinzipiell nicht grüße oder gar mit ihnen rede. Versuche mit deiner Schwester eben so gut wie möglich Kontakt zu halten und zu denen die Du magst - und der Rest kann zum Teufel gehen. Familie wird allgemein überbewertet und mit wem ich mich nicht so an den Tisch setzen kann, der kann mir auch in der Familie gestohlen bleiben.
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