Was sollen Flirtschulen bringen?

Im Fernsehen kam neulich ein Bericht über Flirtschulen. Da waren Männer und Frauen, die es schwer haben Kontakt mit dem anderen Geschlecht aufzunehmen. Und hinterher haben sie wirklich geflirtet, was das Zeug hält. Aber was sollen diese Flirtschulen bringen? Ist es nicht eine Art verstellen, was diese Menschen lernen? Ist es nicht eher ein schlechter Schauspielkursus, den die Leute da belegen? Man ist doch gar nicht mehr sich selbst, wenn man lernt zu flirten. Denn es kann ja nie wirklich von Herzen kommen.

Wie seht ihr so ein Flirtkursus? Meint ihr, dass es einen Menschen wirklich verändert in seinem Verhalten oder ist es ein eher aufgesetztes Flirten? Würdet ihr jemanden raten so ein Kursus zu belegen? Kennt ihr vielleicht sogar Menschen, die so das Flirten gelernt haben und dadurch einen Partner gefunden haben?

Was genau wird denn in einem solchen Kurs vermittelt? Die gängigen Tricks, was beim anderen Geschlecht so ankommt? Oder werden vielleicht doch die bisherigen Flirtversuche der Teilnehmer unter die Lupe genommen und mit den Teilnehmern dann versucht, ihnen Tipps zu geben, was sie wie besser machen können? Ehrlich ich habe keine Ahnung.

Allerdings: wieso sollte solch ein Flirtversuch nicht von Herzen kommen und nur geschauspielert sein? Vielleicht können die Teilnehmer nun ja endlich das ausleben, was sie immer schon wollten?

Ich denke so ein Flirtkurs bringt nur bei solchen Menschen etwas, die Scheu haben, allen Menschen gegenüber oder einfach nur dem anderen Geschlecht gegenüber. Bei so einem Kurs, können sie vielleicht ihre Scheu überwinden und trauen sich dann jemanden anzusprechen. Aber wirklich das flirten lernen, erscheint mir doch etwas komisch. Die normalen Anmachen ziehen doch heute meistens schon nicht mehr oder?

Vor allem wenn ich sehe, war auch auf Pro Sieben, lauter Mädels die Männer ansprechen sollten und flirten, das war so verkrampft und die waren echt nicht mehr sich selber. Entweder absolut schüchtern wie immer und der "Trainer" dann mit Knopf im Ohr hat ihnen die Worte gesagt, oder sie waren oben auf, wie noch nie zuvor und erkannten sich auch nicht wieder. Also wirklich eher deiner Meinung, dass man dann nicht mehr selbst der Mensch ist, der man eigentlich ist. Und zum ansprechen lernen oder so, denke ich gibt es bessere Anlaufstellen, als vielleicht so einen Flirtkurs.

Irgend so etwas habe ich auch mal im TV gesehen, dass die jeden zum super Flirter machen und den einen haben sie dann sogar raus geschmissen, obwohl Erfolgsgarantie gegeben war. Geldmacherei in meinen Augen.

Naja Kleineliebe, Geldmacherei würde ich das nicht nennen. Klar geben Leute wohl viel für diese Kurse aus, aber es gibt ja wirklich genügend Menschen, die richtiggehend Angst davor haben, das andere Geschlecht anzusprechen. Anstatt also lebenslänglich allein zu bleiben, belegen sie Kurse, in denen sie neben Tipps und Tricks wohl auch etwas Selbstvertrauen erlangen. Was ist daran falsch?

Und ich glaube auch, dass diese Menschen dann lernen, aus sich herauszugehen, also sehr wohl ernstgemeinte Sachen von sich geben. Die Tipps und Tricks müssen ja nichtd as gelbe vom Ei sein, aber es sind Strategien, von denen diese Leute dann wissen, dass sie klappen können. Die Angst zu versagen und abzublitzen ist dadurch geringer und sie sind insgesamt unverkrampfter. Auch wenn die Sprüche dann nicht ankommen, wirken diese Menschen durch das gesteigerte Selbstvertrauen anders und kommen schon dadurch zum Ziel, dass sie Selbstvertrauen ausstrahlen.

Klar, es gibt sicher schwarze Schafe-wie überall- die die Nöte anderer ausnutzen und sich die Ängste zu nutze machen um das große Geld zu machen. Genauso gibt es aber sicherlich auch seriöse Kurse, welche den Leuten einfach helfen.

Ich habe mal einen Bericht gesehen über eine Flirtschule und die dortige Vorgehensweise und bin seither noch skeptischer. Da waren keine Gruppen, sondern die Teilnehmer wurden einzeln unterrichtet und sollten eben lernen wie man anständig flirtet. Ihnen wurde beigebracht wie man einer Frau ein gutes Kompliment machen. Ein Beispiel war, dass ein Mann nie zu einer Frau sagen sollte 'Sie sind hübsch', weil das angeblich plump wirkt, sondern er solle sich immer ein bestimmtes Merkmal aussuchen und stattdessen sagen 'Sie haben schönes Haar'. Ich fand das total lächerlich, weil diese Männer (die Teilnehmer waren komischerweise wirklich nur Männer) das später dann ausprobiert haben und es wirklich zu nichts geführt hat.

Ich bin einfach der Meinung, dass man Flirten nicht lernen kann - Genauso wie Smalltalk, das eigentlich fast das selbe ist. Und gerade wenn so etwas wie ein Kompliment noch auswendig gelernt ist, wirkt es immer total plump.

Für mich käme es darauf an, was in dem Kurs gezeigt wird. Viele solche Kurse zeigen den Teilnehmern ja auch nur, wie sie sich besser verhalten sollten. Bei manchen wird gezeigt, wie sie ihre eigene Flirtstrategie verbessern können. Meiner Meinung nach wird dort aber nicht gezeigt, wie man sich verstellt oder wie man etwas schauspielert.

Du sagst ja selbst, dass sie anschließend geflirtet hätten was das Zeug hält und du sagtest, der Kurs richtet sich an Menschen, die Probleme mit der Kontaktaufnahme haben. Ich denke deshalb, dass den Menschen dort gezeigt wird, wie sie leichter mit anderen in Kontakt kommen. Es wird ihnen gezeigt, dass sie nicht scheu sein müssen und ruhig aus sich heraus gehen können. Warum soll das ein verstellen der eigenen Person darstellen? Das eine hat mit dem anderen nichts zutun.

Ich finde solche Kurse gar nicht schlecht, denn es hilft sicherlich vielen schüchternen Menschen, besser auf andere zu zu gehen und sich nicht zu fürchten. Zudem kann ihnen ein professioneller Trainer zeigen, was sie besser machen können. Ich kann mir kaum vorstellen, dass dort nicht geschaut wird, wie die Teilnehmer so bisher geflirtet haben, denn daran muss ja etwas verändert werden. Nur wenn der Trainer weiß, was bisher der Stand der Dinge war, kann er den Leuten dort auch richtig helfen. Und das wäre aus meiner Sicht wirklich eine gute Hilfe, denn viele der Teilnehmer werden danach sicherlich leichter auf andere zugehen.

Für viele Menschen ist es ja auch die Angst vor einer Abfuhr, welche den Flirt an sich schlecht aufkommen lässt oder aber den Flirt überhaupt schlecht gestaltet. So eine Schule hilft den Teilnehmern vielleicht auch, diese Angst zu verlieren und sich dessen bewusst zu sein, was man selbst kann. Zudem zeigt sie den Teilnehmern vielleicht auch auf, wie man selbst auf andere wirkt. Diese Aspekte wären zumindest für mich bei so einem Kurs sinnvoll und ich denke auch, dass diese aufgegriffen werden.

Ich würde nur jemandem zu so einem Kurs raten, der absolut kein Talent dazu hat, mit anderen Menschen in Kontakt zu kommen oder sich dann total komisch benimmt, sobald ein Kontakt zustande kommt. Solche Menschen gibt es und für die ist so ein Kurs sicherlich hilfreich, um die eigenen Stärken kennenzulernen.

Generell finde ich also, dass so ein Kurs nicht sinnlos ist. Die Teilnehmer dort nehmen sicherlich viele gute Punkte mit, ob sie diese dann aber auch umsetzen können, das weiß ich nicht. Man man einen guten Flirter nicht nur durch so einen Kurs aus einem Menschen. Dazu gehört auch Übung und ein paar gute Erfahrungen mit einem gut gelungenen Flirt gehören da auch dazu. Aber es ist ein Anfang, damit man sich mehr traut und auf andere zugeht, damit überhaupt ein Flirt entstehen kann.

Ich denke nicht, dass man das verallgemeinern kann. Es gibt sicherlich Menschen, die in einer solchen Flirtschule nur lernen, dass sie ihre Hemmungen ablehnen und eben auch offener auf die Leute zu gehen. Ich denke nicht, dass man dort irgendwelche "Anmachweisen" lernt, die man dann in der Realität umsetzt. Da fällt es doch sicher auf, wenn man so einen auswendig gelernten Text herunter rasselt. Deswegen kann ich mir nicht denken, dass solche Leute später großartig Erfolg beim Flirten haben werden. Eher im Gegenteil.

Wenn die Leute dies allerdings nur als Übung für mehr Selbstvertrauen nehmen, dann kann das sicherlich gut funktionieren. Ich denke auch, dass das in der Realität sicher öfters vorkommt, als das man irgendwie Sprüche lernt, wie es beispielsweise lustigerweise in dem Film "ZweiOhrKüken" dar gestellt wird. Man wird das ganze dann für sich benutzen und etwas daraus lernen, aber ich würde nun nicht sagen, dass solche Flirterei dann nicht von Herzen kommt.

Ich persönlich habe eine solche Flirtschule nicht nötig und ich kenne bisher auch niemanden, der einen solchen Kurs belegt hat. Sicherlich fände ich es aber ganz interessant mal in einen solchen Laden hinein zu schnuppern und sollte es ein solches Angebot bei uns in der Stadt mal geben, werde ich dieses wahrnehmen und dann hier berichten.

Auch hier gibt es sicherlich, wie eigentlich überall, die sogenannten „Schwarzen Schafe“, aber es kann doch auch durchaus Kurse geben, welche von seriösen Anbietern durchgeführt werden. Ich kann mir gut vorstellen, dass Psychologen oder Menschen mit Psychologiekenntnissen sich gut in ihre Teilnehmer hineinversetzen und ihnen so gute Tipps geben können und daher würde ich nicht alle Kurse schon im Vorfeld verteufeln.

Für mich wäre ein solcher Kurs überhaupt nichts, aber ich habe schon oft von Menschen gehört, die richtig schüchtern sind und nicht in der Lage sind Frauen bzw. Männer anzusprechen. In diesen Kursen wird ihnen eine gewisse Sicherheit geboten, da ein „Coach“ an ihrer Seite ist und außerdem werden sie dort fast sprichwörtlich zu ihrem Glück gezwungen und müssen auf jemanden zugehen, da sie den Trainer und die Gruppe im Nacken haben. Ich glaube, wenn die Teilnehmer in diesem Kurs positive Erfahrungen gesammelt haben, können sie auf diese Erfolge später zurückgreifen und durchaus davon profitieren.

Was das bringen soll? Hemmungsabbau (durch Übung) ist mit Sicherheit der wichtigste Aspekt, der hier vermittelt wird. Sich selbst zu überwinden ist nicht so einfach und wenn man danach noch ein Feedback bekommt, was man hätte besser machen sollen, dann denke ich, dass das durchaus sehr sinnvoll sein kann. Hab da zum Beispiel auch viele Hemmungen.

Männer werden in dem Kurs vermutlich zudem angewiesen, ihre Attribute zu verbessern, die für den erfolgreichen Flirt wichtig sind, beispielsweise Dominanz statt "Nettigkeit", was bei Frauen häufig die Anziehung macht.

Alle Teilnehmer werden sicher im Gestikulieren geschult, Im Endeffekt dürfte aber die dortige Praxiserfahrung mit begleitenden Erfolgen für den Hemmungsabbau die hauptsächliche Daseinsberechtigung für diese Kurse sein.

Ich glaube nicht, dass die Teilnehmer an einem solchen Flirtkurs einfach nur zu guten Schauspielern erzogen werden. Es gibt sicher einige, die letztendlich nicht mehr aus einem solchen Kurs mitnehmen als ein einfaches Flirt-Schema, das sie dann beliebig oft anwenden. Damit werden sie aber auch nach dem Kurs ebenso beim Gegenüber scheitern wie vor dem Kurs auch. An sich ist es aber gar nicht möglich, mit den Teilnehmern einfach nur bestimmte Verhaltensmuster einzustudieren und dabei zu hoffen, dass sie dann allen Flirtgelegenheiten souverän begegnen können. Jede Situation ist anders und man kann durch reines Auswendiglernen bestimmter Techniken sicher nicht erfolgreich werden. Es muss sich schon grundsätzlich etwas tun, um aus einem Flirt-Krüppel einen erfolgreichen "Aufreißer" zu machen.

Ich halte nicht allzu viel von solchen Flirtkursen und würde auch keinen besuchen. Auf mich wirkt das alles so künstlich. Wenn jemand einfach nicht flirten kann, werden ihm solche Standard-Tipps sicher auch nicht weiterhelfen. Außerdem muss ja auch nicht jeder ein toller Hengst sein und toll flirten können. Ich glaube auch nicht, dass die Mehrzahl der Teilnehmer wirklich das erreicht, was sie sich im Vorfeld von dem Flirt-Training erhofft haben. Ich kenne auch Leute, die sich geradezu lächerlich machen, wenn sie jemanden ansprechen, der ihnen gefällt. Wenn dann noch vermeintlich schlaue Tipps dazu kommen und stümperhaft angewendet werden, wird das Gesamtbild noch ein ganzes Stück lächerlicher. Es mag sein, dass das eine recht pessimistische Sichtweise ist, allerdings glaube ich auch, dass solche Flirtkurse eher von Leuten besucht werden, die schon ziemlich ungeschickt sind und daher bisher meistens keinen wirklichen Erfolg hatten.

Eine Flirtschule kann sicher auch gute Ansätze vermitteln - ob diese dann von den Leuten umgesetzt werden können, ist etwas anderes. Wenn man Leute einfach bittet, sich so zu verhalten, wie sie sich für gewöhnlich in Flirt-Situationen geben, kann der Flirttrainer sicher einige ganz grundsätzliche Fehler aufdecken - zum Beispiel eine schlechte, abweisende Körperhaltung oder dumme und zu vermeidende Standard-Floskeln. Dies müssen die Leute selbst dann aber auch erkennen und auch noch ändern. Das ist sicher für einige schon zu viel verlangt und diejenigen, die dazu fähig sind, können sicher auch ohne Flirttrainer an sich arbeiten. Mittlerweile ist es chic, sich für alles Mögliche einen Coach zu nehmen. Ich denke aber, dass man viele Situationen sehr gut selbst bewältigen kann - dafür muss man aber auch bereit sein, sich kritisch mit sich selbst auseinandersetzen zu wollen. Wer alleine nicht zurecht kommt, kann auch seine Freunde um eine ehrliche Meinung bitten. Freunde bekommen eine ganze Menge mit, selbst wenn sie nicht immer in den jeweiligen Flirtsituationen zugegen sind.

Als Geldmacherei würde ich solche Flirtschulen nicht bezeichnen. Es handelt sich einfach nur um ein Angebot, das man entweder annehmen oder ablehnen kann. Wenn jemandem ein Flirtkurs attraktiv genug erscheint, um dafür Geld auszugeben, ist das doch in Ordnung. Viele Menschen geben ihr Geld für allerlei sinnfreien Blödsinn aus - warum nicht auch für einen solchen Kurs?