Bußgeld in der Probezeit bekommen - Konsequenzen

Seit ich meinen Führerschein gemacht habe war ich ganz super brav und habe nicht einen Stafzettel bekommen. Nun habe ich meiner Mutter den Wagen kurz geliehen und sie hat sich prompt ins Parkverbot gestellt.

Nun werde ich wohl den Bescheid für das Bußgeld bekommen und wollte gern wissen wie sich das auf meine Probezeit auswirkt? Muss ich da mit mehr Bußgeld rechnen oder wie läuft das? Ich hoffe nur dass ich da keinen Ärger bekomme, schließlich kann ich ja nichts für den Strafzettel.

Da deine Mutter den Verstoß begangen hat, wirkt sich das nicht auf dich aus. Andererseits wirkt sich das auch nicht auf deine Probezeit aus, da es sich nur um ein Vergehen handelt und du die Sicherheit anderer Verkehrsteilnehmer nicht gefährdet hast.

Anders sieht es aus, wenn du einen Unfall baust, dann verlängert sich die Probezeit.

Du musst nur schreiben, dass nicht du gefahren bist, sondern deine Mutter und die muss das dann auch bestätigen, dann bekommt deine Mutter die Strafe und nicht du. Meistens gibt es ein Anschrieben, in dem man sich erklären soll, ob man die Strafe annimmt und wenn nicht, warum nicht. An der Stelle musst du dann schreiben, dass du nicht gefahren bist, sondern jemand anderes.

Ich hatte mal ein Strafmandat bekommen, da war es zwar mein Nummernschild, aber garnicht mein Autotyp und auch noch eine andere Stadt, in der ich angeblich falsch geparkt hatte. Da habe ich dann meinen Fahrzeugschein kopiert und als Anlage und Beweis, das ich es nicht war mit drangehängt. Wenn du dir unsicher bist, dann ist auch immer ein Sachbearbeiter angegeben, den man dann anrufen kann, der erklärt einem dann schon, was man wo schreiben muss.

Anders sieht es aus, wenn du einen Unfall baust, dann verlängert sich die Probezeit.

Das ist aber auch nur die graue Theorie. Theoretisch ist man bei einem Verwarnungsgeld (bis 35 Euro) fein raus und beim Bußgeldvergehen (ab 40 Euro), verlängert sich die Probezeit und man muss zu einem Aufbauseminar.

In der Praxis muss das nicht zwangsläufig so aussehen. An der ganzen Sache sind nämlich mehrere Behörden beteiligt. Die Punkte werden ja in Flensburg eingetragen beim Verkehrszentralregister. Diese Leute dort können aber deine Probezeit nicht verlängern oder dich für so ein Aufbauseminar für Fahranfänger verpflichten. Dafür ist eine andere Behörde zuständig, die Fahrerlaubnisbehörde. Nur die können dafür sorgen, dass sich die Probezeit verlängert.

Und in der Praxis kommt wohl nicht jeder Eintrag ins Zentralregister auch bei der Fahrerlaubnisbehörde an, weil die Mitarbeiter auch mal übersehen können, dass es sich um ein Verfahren gegen jemanden in der Probezeit handelt. Ich selbst hab in meiner Probezeit auch mal eine Rote Ampel überfahren (laut Aussage der Polizei ) und hab dafür Punkte bekommen und musste auch knapp 70 Euro bezahlen. Mein Anwalt meinte aber da zu mit, da ich der Meinung war es war höchstens gelb, klagen bringt nicht viel, weil mir eh keiner glaubt, aber wenn ich zügig bezahle, schlagen die in Flensburg die Akte schnell zu und es guckt keiner weiter rein zwecks Probezeit. Gesagt, getan und es hat sich nie wieder jemand bei mir gemeldet zwecks Probezeitverlängerung oder Aufbauseminar. Also man kann da auch durchaus drumrumkommen. Die Leute haben ja viel zu tun.

Und hier im geschilderten Fall scheint es ja nur um ein einfaches Knöllchen zu gehen. Da kommt ein Verwarnungsschreiben (wahrscheinlich irgendwas um die 15 Euro) und das war es auch schon. Und selbst wenn es sich um ein Fall handeln würde, der ein Bußgeld nach sich ziehen würde, kann man immer noch argumentieren, dass man nicht selber gefahren ist. Dann musst du aber auch den wirklichen Fahrer benennen und das Verfahren wird dann gegen den Fahrer weiter geführt.