Auf Reserve fahren - typisch männlich?

Ich habe es schon oft beobachtet, dass vor allem weibliche (Bei-)Fahrer schnell sehr nervös werden, sobald die Reserve-Leuchte des Autos angeht, ungeachtet der Tatsache, dass man damit bequem noch etliche Kilometer fahren kann. Und auch in meinem Bekanntenkreis scheint es eher so zu sein, dass es eher die Männer sind, die auch gerne einmal "auf Reserve fahren", während die Frauen dies lieber vermeiden.

Sind das alles nur subjektive Wahrnehmungen von mir bzw. reine Klischees oder habt Ihr ähnliche Erfahrung? Gibt es unter den weiblichen Nutzern auch bekennende "Reserve-Fahrer" oder auch Männer, die alles tun, um das Aufleuchten der Reserve-Lampe zu verhindern?

Hallo!

Ich muss sagen, dass dieses Klischee bei uns auch voll und ganz zutrifft. Ich bin diejenige, die schon, wenn die Anzeige runterritscht tanken fährt. Mein Mann allerdings meint immer, wenn die Leuchte leuchtet, dann hat er noch Zeit und fährt erst auf dem letzten Druck dann zur Tankstelle.

Ich warte immer drauf, dass er irgendwann mal stehen bleibt und mich anruft, dass er abgeschleppt werden muss. Ich denke immer, dass es besser ist, frühzeitig zu tanken, weil die Tankanzeige ja auch nicht immer 100% ig anzeigt. Je nachdem, wie und wo man fährt, ob man Berge hoch oder runterfährt ist die Tankanzeige durch den Schwimmer ja beeinflusst.

Das Klischee kann ich widerlegen: Ich bin eine Frau und fahre immer auf Reserve. Ich tanke immer erst dann, wenn es sich auch wirklich lohnt und ich den Tank voll machen kann und ich reize das hin und wieder auch ganz schön aus. Ich habe in meinem Auto keine digitale Anzeige, durch die ich erkennen kann, wieviele Kilometer ich mit der Tankfüllung noch fahren kann, deshalb muss ich es immer noch selbst abschätzen und bisher hatte ich immer Glück. Ich rechne dann jedenfalls immer selbst hoch wie lange ich in etwa noch fahren kann, wenn das rote Licht schon blinkt und mein Auto kam unterwegs noch nie zum Stehen.

Aber da ist mein Freund ganz anders. Wenn er bemerkt, dass der Tank langsam leer geht, dann geht er immer schon direkt tanken und eigentlich ist das auch wirklich die bessere Methode, weil er dadurch weniger Sorgen hat als ich, die sich ständig auf der Autobahn fragtn, ob es heute unter Umständen mal nicht reichen könnte bis zur nächsten Tankstelle. Also ich finde diese Angewohnheit jedenfalls nicht typisch männlich.

Ich gehöre auch zu den Frauen, die nicht gleich hysterisch werden, wenn die Tanknadel sich im roten Bereich aufhält. Für mich ist das eine Information, mehr nicht. Mein Auto sagt mir im Übrigen ziemlich deutlich, wann ich tanken fahren sollte und dass ich ab der ersten Meldung noch 80 - 85 km fahren kann. Wenn ich mir überlege, was das für eine Strecke ist, muss ich auch keine Angst haben, zu spät zum Tanken zu kommen. Das ist wirklich zu schaffen.

Allerdings ist mein Vater ein Gegenbeispiel: Er bekommt es immer mit der Angst zu tun, wenn er auf Reserve fährt und muss sofort tanken.

Mich würde es auch nicht stören, ständig auf der Reserve zu fahren (na und, es ist doch auch nur Sprit und es ist eben auch nur eine Anzeige), das dumme bei der ganzen Sache ist, das mein Auto anfängt zu piepen, weil es eben die Reserve ist.

Da suche ich mir wohlwissend früher als später eine Tankstelle, da habe ich dann das Problem nicht. Zumal auch das einen Vorteil hat, wenn man nicht gerade auf langen Fahrten unterwegs ist, das Nachtanken ist nicht so teuer, weil man ja weniger tankt (alles nur eine Frage der Ansichtssache ).

Hallo!

Ich kenne das eher umgekehrt. Die Mutter von meinem Ex-Freund ist immer so lange gefahren bis das Auto auf Reserve war und sogar dann ist sie noch seelenruhig gefahren und meinte immer "aah das geht sich schon aus" während mein Ex-Freund und ich immer schon nervös geworden sind. Mein Ex-Freund hat sich darüber auch immer furchtbar aufgeregt und er wollte dann immer tanken fahren.

Im Grunde genommen ist es natürlich so, dass es nur eine Warnanzeige ist, damit man darauf hingewiesen wird, dass der Tank bald leer sein wird aber trotzdem sollte man den Reservetank auch nicht überschätzen und sich dann wundern wenn man eventuell irgendwo stehen bleibt. Der Mutter von meinem Ex-Freund ist das sogar auch schon mal passiert , allerdings waren wir da noch nicht zusammen.

LG

Ich bin auch eine bekennende Reservefahrerin. Ich achte normalerweise eher darauf wann die Spritpreise niedrig sind und tanke dementsprechend. Wenn ich dafür dann eben erstmal auf Reserve fahren muss, dann nehme ich das in Kauf. Wenn das Lämpchen leuchtet, dann fährt das Auto noch einige Kilometer.

Und wenn ich dann zuviel Angst habe, dass das Auto jeden Moment stehen bleiben könnte, dann tanke ich eben erstmal für ein paar Euro nach und bin kurz danach wieder auf Reserve. Aber ab und zu kommt es auch einfach vor, dass ich keine Lust habe, oder einfach vergesse zu tanken und dafür zu spät losfahre so dass gar keine Zeit mehr bleibt.

Allerdings ist mein Mann genauso. Er fährt auch immer auf Reserve. Aber er hat eben im Auto eine Restkilometeranzeige und weiss so wie lange ihm das Benzin noch reicht. Bei mir ist es immer eher ein Schätzen, bibbern und hoffen.

Also ich als Mann und Besitzer eines Autos mit 35 Liter Tank fahre gerne mal an der Reserve. Die letzten 5 Liter zeigt er mir dann auch tatsächlich mit einem irre nervigen Blinken und einer Literanzeige an, allerdings gibt es nach dem Ablauf dieser Reserve wohl noch eine kleine weitere Reserve.

Denn wenn mir die Tankanzeige sagt, ich hätte noch 2 Liter und ich dennoch nur knapp 30 Liter in den 35 Liter fassenden Tank bekomme (trotz mehrmals noch nachschütten nach dem ersten Klacken der Zapfpistole) ist da noch eine Differenz von 3 Litern. Das muss ja quasi dann die Notfallreserve sein, mit denen ich bei einem Verbrauch von knapp 7 Litern auf 100 Kilometern noch einmal gut 40 Kilometer weit komme.

Sprich mit den 8 Litern die beim anspringen der Tankwarnleute noch im Tank sind, komme ich noch fast 115 Kilometer weit, da gibt es doch echt keinen Grund nervös zu werden, sobald diese kleine Warnleuchte an geht.

Also kann ich nur sagen, es gibt keinen Grund dort all zu ängstlich zu sein.

Hallo,

ich kann da nur zustimmen. Bei meinen Eltern ist das genauso. Mein Vater fährt oft durch die Arbeit sehr viel und ist es gewohnt, dass seine Tankanzeige oft mals das "Reservezeichen" anzeigt. Er sagt aber immer dass es ihn nicht stört, weil er weiß dass er damit noch etliche Kilometer fahren kann und ganz sicher bis zur nächsten Tankstelle kommt.

Bei meiner Mutter hingegen ist das anders. Sie tankt sobald die Tankanzeige grad mal zu Hälfte leer ist. Ich sage dann immer dass sie doch noch voll viel im Trank hat, aber ihre Begründung ist dann immer "Ja es war grad recht günstig und wer weiß was noch kommt!" Ich find das immer ganz süß von meiner Mama.

Ich hingegen als Frau fahre auch immer bis zum letzten Tropfen und dann erst gehe ich zum Tanken. Auch wenn es dann leider manchmal immer etwas teuerer sein kann...

Seitdem ich tatsächlich einmal stehengeblieben bin, weil der Sprit alle war, nehme ich die Tankanzeige doch einigermaßen ernst. Stehengeblieben bin ich allerdings damals mit einem sehr alten Auto, bei dem die Anzeige bei Kälte nicht funktioniert hat. Es war übrigens auch noch in der Sylvesternacht und saukalt draußen. "I´m walking..."

Mein jetziges Auto ist so nervig bei der Tankanzeige, dass ich freiwillig die nächste Tankstelle ansteure. So als ältere Dame hat man da nicht mehr die Nerven auf Risiko zu fahren.