Auf Reserve fahren - typisch männlich?
Bei mir (Frau) leuchtet die Tankanzeige wenn ich noch ca 100 Km fahren kann und das mache ich in der Regel dann auch. Meistens gucke ich dann in der Zeit, wie sich die Preise an der Tanke entwickeln, damit ich einen günstigen Moment zum Nachtanken erwische. Normalerweise kennt man ja sein Auto und weiß, wieviel es verbraucht und wie lange man noch fahren kann.
Auf der Autobahn hatten wir es dann auch schon mal, dass keine Tankstelle kam und wir runter mussten um im Umland eine zu finden. Aber das war nun nicht geschlechterspezifisch, obwohl da nun mein Mann am Steuer war, das hätte mir genauso passieren können, weil man einfach nicht damit rechnete, dass es in der Gegend dann erst einmal keine Tankstellen gibt. Ist übrigens rund um größeren Städten oft der Fall, nur so als Tipp.
Ich habe ein ziemlich altes Modell und damit kein Lämpchen, welches mir anzeigt, wann der Tank auf Reserve fährt. Daher wollte ich es mal ausprobieren und habe mich eben nur an der Spritanzeige und dem Zeigerchen orientiert. Noch bevor der Zeiger überhaupt im roten Bereich war, kam ich mitten auf der Straße ins Ruckeln, ich schaffte es gerade noch auf einen leeren Parklplatz. Ich weiß also, dass meine Spritanzeige eher ungenau ist.
Daher fahre ich immer relativ frühzeitig zum Tanken, da ich nur ungern auf Kreuzungen oder Bahnübergängen zum Stehen kommen möchte. Zudem macht es mich bei anderen Personen schon nervös, wenn ich dann höre dass sich das schon noch ausgehen muss und man jetzt einfach auch noch keine Lust hat zu tanken. Da sitze ich dann immer ziemlich angespannt im Auto und hoffe es möge alles gutgehen.
Ich bediene also das Klischee voll und ganz. Als Frau fahre ich eigentlich nie auf Reserve. Was natürlich auch an meinem Auto liegt und der ungenauen Anzeige. Dennoch hat sich dadurch so eine leichte Abneigung gegen das Fahren auf Reserve ergeben. Was meine Umwelt nicht davon abhält es dennoch zu tun und mich ziemlichen angespannten Autofahrten aussetzt, immer den Blick darauf gerichtet wann die nächste Tankstelle zu erkennen ist und wie weit man im Falle des Falles gehen müsste.
Bei meinem Mann und mir trifft dieses Klische absolut nicht zu. Wir fahren beide nicht gerne auf Reserve, was aber wohl eher daran liegt, dass unser Wagen gerne anzeigt, dass noch genügend Reserve vorhanden ist, während wir in Wahrheit nur mehr wenige Kilometer fahren können.
Bei unserem früheren Wagen fuhren wir aber beide durchaus mal auf Reserve. Wir wussten damals, dass wir noch etliche Kilometer weit fahren können. Zudem fahren wir eigentlich stets zu den gleichen Tankstellen, sodass uns wichtig war, zu einer dieser Tankstelle zu kommen!
Ich selbst bestätige dieses Klischee eher nicht. Zumindest bei meinem Privatauto fahre ich auch schon mal eine Weile auf Reserve und tanke dann. Eine Ausnahme mache ich nur, wenn ich mich in der Gegend partout nicht auskenne und auch das Navi keine Tankstelle in der näheren Umgebung anzeigt, dann tanke ich auch schon, wenn die Anzeige sich stark in Richtung Reserve bewegt.
Bei den Firmen-PKWs tanke ich schon wesentlich zeitiger und schätze es auch, wenn ein weiblicher Angestellter vor mir den Wagen hatte, weil die auch lieber etwas großzügiger tanken. Wenn männliche Angestellte den Wagen zuvor hatten, dann ist der schon häufiger mal so leer gefahren, dass man es nicht mal bis zur nächsten Tankstelle schafft. Gerade wenn dann mit dem Fahrzeug Havarie gefahren werden soll ist das alles andere als schön.
Ich glaube nicht, dass es vom Geschlecht abhängig ist, ob jemand auf Reserve fährt oder ob er lieber frühzeitig an die Zapfsäule fährt. Ich selbst fahre ziemlich oft auf Reserve. Wenn man sein Auto kennt und weiß, wie weit man gehen kann, ist das ja auch nicht unbedingt ein Problem.
Wenn ich meine Route kenne, habe ich kein Problem damit, auf Reserve zu fahren. Wenn ich allerdings in einer ungewohnten Umgebung unterwegs bin und nicht weiß, wo sich die nächste Tankstelle befindet, achte ich darauf, dass immer genug Sprit im Tank ist. Ich hätte absolut keine Lust darauf, irgendwo stehenzubleiben, wo ich mich nicht auskenne.
Die weiblichen Autofahrer in meinem Umfeld kann ich nicht eindeutig in eine Kategorie einsortieren. Einige achten peinlich genau darauf, dass das Auto immer einen vollen Tank hat, während andere auch mal bis zur Reserve und darüber hinaus fahren. Auch die Männer sind nicht unbedingt konsequente Reserve-Fahrer.
Vielleicht ist es einfach Zufall, dass sich die Situation in deinem Umfeld eher so darstellt, dass die Frauen seltener auf Reserve fahren als deine männlichen Bekannten.
Bei unserem Auto ist die Tankanzeige defekt, also fahrt mein Mann permanent auf Reserve, einmal ist es uns sogar passiert, das wir keinen Benzin mehr hatten, weil wir dachten das er mit einem vollen Tank ca. 500 km fahren kann. Tja nach ca. 400 km war dann aber Schluss.
Aber sollte die Tankanzeige funktionieren, glaube ich nicht, das mein Mann es wagen würde auf Reserve zu fahren, dafür ist er zu pingelig, überhaupt was sein Auto angeht. Er würde sicher spätestens kurz bevor die Anzeige aufleuchtet sofort zur nächsten Tankstelle düsen, und sicher voll tanken.
Die Frage, ob nun eher Männer auf Reserve fahren und Frauen lieber vorsichtig sind und zu früh tanken, ist ja nun schon beantwortet. Es ist wohl ein subjektives Wahrnehmen bzw. das Übertragen seiner eigenen Erfahrungswelt auf die restliche Welt. Wenn das dann auch ein klassisches Klischee passt, verallgemeinert der Mensch ja gerne.
Hier ist klar geworden, dass es sich nicht am Geschlecht fest machen lässt. Eher vielleicht am Auto. Und auch an der Erfahrungswerten. Wenn mal ein Reservefahrer liegen geblieben ist, dann wird sich dieser sicher nicht mehr an der Reserveanzeige orientieren und in Zukunft rechtzeitiger tanken. Und bei Autos mit genauer Anzeige ist man eher gewillt, die letzten Tropfen auszunutzen, als bei Autos, bei denen die Anzeige nicht ganz genau genommen werden kann.
Aber ganz nebenbei sei noch angemerkt, dass das liegen bleiben ohne Sprit auf dt. Autobahnen mit Punkten in Flensburg belohnt wird. Spätestens da sollte man vielleicht ein wenig mehr auf Sicherheit gehen und nicht darauf hoffen, die letzt mögliche Tankstelle nutzen zu können.
Ich fahre auch hin und wieder mal auf Reserve. Einmal habe ich es damit übertrieben und bin tatsächlich knapp 100m vor der dann doch mal angesteuerten Tankstelle stehen geblieben und musste das Auto die restliche Strecke schieben. Seitdem tanke ich etwas schneller, wenn die Reserveleuchte angeht, aber trotzdem nicht sofort. Mein Auto schafft noch so ungefähr 50km mit dem Reservetank und da ich meist eher Kurzstrecken fahre, kann ich ganz gut einschätzen, wann es akut wird. Darum mache ich mir da auch gar keinen Stress, wenn das Lämpchen angeht, sondern tanke dann, wenn es mir zeitlich passt.
Ich fahre auch ständig auf der Reserve. Mein Auto zeigt mir an, wieviele km ich noch fahren kann. Ich habe es auch schon mal auf die Spitze getrieben. Irgendwann stand da, nur noch null km. Trotzdem konnte ich noch weiter fahren. Es muss also eine weitere kleine Reserve eingebaut sein. Trotzdem hat man vielleicht irgendwann mal Pech und bleibt liegen. Daher kann ich nur jedem empfehlen, nicht so dumm zu sein wie ich, und rechtzeitig zu tanken. Denn durch das in Reserve fahren, spart man kein Geld.
Ich bin ein Mann und widerspreche dem Klischee. Ich tanke prinzipiell immer, wenn der Tank halb leer ist. Ich habe eigentlich keine Angst davor stehen zu bleiben, wäre bei halb vollem Tank auch ein absurder Gedanke, aber ich glaube, das aus Gewohnheit zu machen.
Trotzdem bin ich der Meinung, dass tendenziell Männer eher auf Reserve fahren als Frauen. In meinem Bekanntenkreis kenne ich keine einzige Frau, die ihr Auto in den "kritischen" Bereich absinken lässt. Die Männer hingegen fahren alle bis auf wenige Ausnahmen auf Reserve. Die, die es nicht tun, tanken kurz zuvor.
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