Jung Kinder kriegen - Aussenseiter wenn man es nicht macht?
Also, ich weiss nicht ob ich mit den falschen Worten gesucht habe, aber meine Suche hier blieb Ergebnislos. Ich habe gerade mal wieder, wie leider schon so oft, im Fernsehen auf 2 Sendern abwechselnd einen Beitrag über junge Mütter gesehen. Die waren jeweils 18 und 19 Jahre alt. Beide hatten weder Schulabschluss noch Ausbildung. Meine Mutter meinte scherzhaft zu dem Thema, dass ich da wohl voll die Aussenseiterin wäre da ich nun schon über 20 bin und noch kein Kind habe. Ich habe, so wie es die Gesellschaft gerne sieht, erst meinen Schulabschluss gemacht und dann meine Ausbildung mit einem guten Abschluss gemacht. Da ist sie aber auch froh drüber und ich auch.
Aber wenn ich das so sehe, die jungen Mütter im Fernsehen, die haben schon Kinder und kriegen das meiste einfach so vom Staat, weil sie ja auch darauf angewiesen sind. Und ich hab extra darauf geachtet, dass ich kein Kind bekomme die Jahre über da ich eben alleine dafür aufkommen will. Irgendwie fühl ich mich mittlerweile echt wie ein Außenseiter oder vielleicht Einzelfall, so ohne Kind. Und ich komme mir dumm vor, weil ich selber immer schön zahle, aber keine Hilfe vom Staat in Anspruch nehme und diese jungen Mütter mein und auch euer Geld verschlucken nur weil sie nicht verhüten.
Was sagt ihr dazu? Falls ihr auch noch jünger seid, fühlt ihr euch auch ausgeschlossen? Oder seid ihr eher froh darüber, dass ihr euer Leben bisher so gut auf die Reihe bekommen habt?
Manchmal kommt mir das so vor, ja. In meinem Freundeskreis haben die meisten Mädels recht früh Kinder bekommen - Zumindest empfinde ich es als früh, weil ich mit Mitte 20 eben noch keine Kinder habe. Und viele Kinder meiner Freundinnen sind heute schon im Kindergartenalter und die fanden damals wohl 21/22 ganz perfekt. Ich fand es damals zu früh für mich, aber heute bin ich 25 und ich komme mir so vor als sei ich in meinem Freundeskreis die Einzige, die erst so spät Kinder bekommt.
Aber als Außenseiter sehe ich mich deshalb noch lange nicht. Logisch muss man damit klarkommen, dass sich das eigene Leben sehr deutlich von dem Leben seiner Freude unterscheidet, aber ich finde, das kann man auch relativ gut unter einen Hut bringen. Ich musste mich auch erstmal daran gewöhnen, dass die jetzt weniger Zeit haben und überhaupt nicht mehr flexibel sind. Aber wir kommen damit ganz gut zurecht; Wenn ich auch glaube, dass sie eigentlich nur darauf warten, dass ich bald schwanger bin und ich das Gefühl sehr befremdlich finde.
Ich bin nun auch Mitte 20 und ein paar Freundinnen haben bereits Kinder, aber dennoch würde ich mich auch nicht als Außenseiter bezeichnen. In mein Leben passt zur Zeit einfach noch kein Kind und ich möchte mir sicher, dass ich einem Kind gewachsen bin und ihm auch etwas bieten kann.
Es ist doch viel wichtiger, dass man sich selbst dazu bereit fühlt, Mutter zu werden. Außerdem werden die meisten jungen Mütter ja ungewollt schwanger und ich denke, dass sicher auch einige mit dem Nachwuchs überfordert sind. Ich bin dann lieber älter, aber auch reif für ein Kind.
Ich glaube nicht, dass Du eine Außenseiterin bist, wenn Du mit Mitte 20 noch keine Kinder hast. Im Gegenteil, Du liegst da eigentlich voll im Trend damit! Mag sein, dass nun gerade in Deinem Freundeskreis alle zeitig Mutter geworden sind, aber die Statistik sagt, dass vor 30 kaum eine Frau mehr mit dem Kinder kriegen anfängt. Ist ja auch ganz vernünftig, wenn man es bedenkt. Früher in der DDR waren die Systeme so ausgelegt, dass Du jung Mutter werden konntest und ja auch solltest. Da hast Du Nachteile gehabt, wenn Du Dich nicht schnell darum gekümmert hast, da hast Du vom Staat einfach kein Geld gesehen.
Aber jetzt bist Du doch verloren, wenn Du jung Mutter wirst. Klar kriegen die bestimmte Zuschüsse, aber im Luxus lässt es sich damit auch nicht leben. Da kommst Du wesentlich günstiger, wenn Du erst einmal ein paar Jahre arbeitest, Dir ein gutes Startkapital sicherst und dann die Kinder in die Welt setzt. Du willst denen als Mutter ja auch etwas bieten können und nicht jeden Cent zusammen zählen müssen.
Die Ausbildung dauert jetzt immer länger; während früher mit 19 alle ihren Berufsabschluss hatten, fangen da viele jetzt mit der Ausbildung erst an und die dauert dann auch nochmal in vielen Berufen an die 5 Jahre. Bestimmte Studiengänge mit bestimmten Vertiefungen dauern 6 Jahre. Da kann man sich ja ausrechnen, wie alt die Frauen dann sind, wenn sie mit der Ausbildung fertig sind. Und dann haben sie noch nicht einen Groschen in der Tasche. Das ist wirklich das Vernünftigste, wenn man dann erst einmal das Einkommen in die gesicherten Bahnen lenkt. Lass Dich also bloß nicht von Deinen Freundinnen und Bekannten dazu anstiften, jetzt auch schon Kinder zu bekommen. Ich meine, das muss jeder für sich entscheiden, aber es wäre das Klügste.
Ich kann mir aus all diesen Gründen auch nicht vorstellen vor 30 Kinder zu bekommen. Zumal ich mir die Welt schon noch ein bisschen angucken möchte. Mit Kindern ist das immer schwierig. Meine Schwester hat ihr erstes und bisher einzigstes Kind mit 26 bekommen, da war sie gerade mitten in der Diplomarbeit. Meine andere Schwester ist jetzt 26 und denkt wie ich noch lange nicht ans Kinder kriegen. Ich kenne noch eine ganze Reihe weiterer Endzwanzigjähriger und einige Leute Anfang 30, die alle noch kein Kind haben. Also mache Dir darüber nur keine Gedanken, dass Du alleine dastehen würdest.
Also ich war 30 Jahre alt als meine kleine Tochter letztes Jahr im März auf die Welt gekommen ist. Und ich habe mich überhaupt nicht als Außenseiterin gefühlt! Ganz im Gegenteil! In meinem Geburtsvorbereitungskurs zum Beispiel waren nur werdende Mütter zwischen 27 Jahren und 34 Jahren. Da lag ich mit meinen 30 Jahren also genau in der Mitte.
In meinem Freundeskreis gibt es auch keine Frau die schon mit 20 Jahren Mutter geworden ist. Alle haben zu aller erst Wert auf eine gute Schulausbildung, einen erfolgreichen Ausbildungsabschluß und dann einen sicheren Job gelegt. Erst jetzt in den letzten 2-3 Jahren überlegen sich einige, ob es nicht doch Zeit wäre eine Familie zu gründen. Also zu heiraten und dann auch Kinder zu bekommen.
Ich persönlich finde, jeder muss selbst entscheiden wann er bereit und reif für eigene Kinder ist. Allerdings finde ich es zum Beispiel unverantwortlich mit nicht einmal 20 Jahren Kinder auf die Welt zu bringen, nur damit man nicht Arbeiten gehen muss.
Bei uns im Umfeld sehe eher im Gegenteil! Ich selbst bin eine junge Mutter, bin allerdings die einzige in meinem Freundes- und Bekanntenkreis. Auch im Kindergarten sehe ich fast nur ältere Mütter.
Meine Freundinnen sind alle der Meinung, dass sie erst später Kinder bekommen wollen. Zuerst das Studium abschließen und dann noch ein paar Jahre arbeiten. Bei allen sind Kinder eigentlich erst ab 30 geplant. Und wenn ich ehrlich bin war mein eigenes Leben eigentlich auch so geplant. Natürlich bin ich jetzt froh, meine kleine Maus zu haben aber geplant war das alles nicht.
Bei uns ist es also eher so, dass junge Mütter die Außenseiter sind. Im Fernsehen sieht man sie zwar oft, aber in der Realität begegnen sie mir eher selten.
Ich würde auch nicht sagen, das du eine Außenseiterin bist. Den es ist wirklich so, das die meisten Frauen um die 30 Jahren, mit den Kinder kriegen anfangen. den Frauen wollen, heut zu tage auch erst mal ihr Leben leben. Das heißt meistens Schule, Ausbildung und ein paar Jahre arbeiten.
Genau so habe ich das auch gemacht, erst ein guter Schulabschluss, dann Ausbildung und natürlich noch Berufserfahrungen sammeln. Bei mir waren es fast 3 Jahre. Und trotzdem war ich noch sehr jung, bei der Geburt meinen Sohnes. Ich war 22 Jahre alt. Und in dem Alter, war immer ich die Außenseiterin. Ob es in der Krabbelgruppe, im Kindergarten oder auch jetzt in der Schule, ich gehöre immer zu den jungen Müttern. Meistens bin ich die jüngste Mutter.
Darum bin ich der Meinung, jeder soll selber wissen, wann der beste Zeitpunkt ist, eine Familie zu gründen. Aber es sollte schon ein gewisser Hintergrund, da sein. Und warum es so viele junge Mütter, mit 18/19 Jahren, im Fernsehe gibt, hat einen einfachen Grund. Es hat nur mit den Einschaltquoten zu tun.
Es trifft nicht zu, dass du eine Außenseiterin bist. Denn nur, weil in den Talkshows Dutzende von Teeniemüttern erscheinen, heißt das ja noch lange nicht, dass das die Norm oder die Mehrzahl der Frauen ist. Talkshows wollen ja eher provozieren bzw. polarisieren und suchen sich daher immer Extrembeispiele.
Ich habe mit 27 mein erstes Kind bekommen und war meist immer eine der jüngsten in den Geburtsvorbereitungskursen, beim Babyschwimmen, etc. Ich kenne viele Mütter, die erst mit 30 oder noch später ihr erstes Kind bekommen haben, also kann ich diesen Trend, dass die Mehrzahl der Mütter unter 20 ist, absolut nicht bestätigen. Ich würde sogar eher sagen, dass diese Teeniemütter eher die Ausnahme sind.
Ich kann mir gar nicht vorstellen, dass es in Deutschland nur extrem junge Mütter gibt. Ich denke, dass einfach genau diese "Fälle" im Fernsehen gut verkaufbar sind und deshalb vermehrt ausgestrahlt werden.
Ich selbst bin ebenfalls Mitte 20 und habe einen Sohn im Alter von zwei Jahren. In meinem Freundeskreis gibt es mittlerweile ein paar Kinder, aber es sind noch lange nicht alle. Auch habe ich Freundinnen und Bekannte, die bereits 30 sind und noch keine Kinder haben. Ich denke also nicht, dass du dich als Außenseiterin fühlen musst.
Bezüglich dem Geld vom Staat hast du schon irgendwie Recht. Andererseits, denkst du nicht, dass es schöner ist, von seinem eigenen Geld zu leben und zu wissen, dass man auch noch "leben" kann, wenn der Staat kein Geld mehr hergibt oder hergeben kann?! Natürlich fände ich geschenktes Geld auch toll, aber ich würde dennoch niemals vom Staat leben wollen.
Ich finde es komisch, dass du dich so fühlst, denn mir geht es eher genau andersrum. Ich bin Anfang zwanzig und habe noch keine Kinder, mein Freund und ich haben aber geplant, sobald ich mit dem Studium fertig bin, zu heiraten und dann das erste Kind zu bekommen. Und wenn ich das Gleichaltrigen erzähle, finden die immer, dass ich doch noch so extrem jung sei, und können sich gar nicht vorstellen, jetzt schon Kinder zu bekommen.
In meinem Bekanntenkreis gibt es zwei Mädels, die sehr jung Kinder bekommen haben, bei beiden war es aber nicht geplant und dadurch eher kompliziert. Ich kenne eigentlich auch fast niemanden, der vor Ende zwanzig mit der Familienplanung anfängt, ich fühle mich eher als Außenseiterin, weil ich mir jetzt schon konkret darüber Gedanken mache.
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