Jung Kinder kriegen - Aussenseiter wenn man es nicht macht?

vom 13.10.2009, 14:38 Uhr

Ich schließe mich meinen Vorrednerinnen an. Ein Aussenseiter bist du keinesfalls. Auch bei mir im Umkreis bekommen momentan viele Kinder, die sind aber allesamt Anfang 30. Was ich für ein gutes Alter halte, um Kinder zu bekommen. Sie alle haben einen guten Job, ein fixes Einkommen, haben eine Eigentumswohnung oder sind am Haus bauen. Sie können dem Kind später etwas bieten.

Ich finde es unverantwortlich, in frühen Jahren, ohne Schulabschluss und Ausbildung, ein Kind zu bekommen. Man liegt dem Staat und damit der Gesellschaft auf der Tasche, kann seinem Kind nichts bieten. Die Chancen, dass man Abschluss und Ausbildung nachholt, sind gering, für viele ist das zu anstrengend und sie leben weiterhin vom Staat. Es ist in soziologischen Studien bewiesen, dass Kinder solcher Eltern später auch eher geringe Chancen auf ein erfolgreiches Leben haben.

Man trägt dem Kind gegenüber von Beginn an eine Verantwortung. Das heißt auch, dass man sich um die Zukunft seines Kindes Gedanken machen muss. Und das diese Zukunft nicht ganz günstig ist, weiß jeder. Wenn man sich diese Investitionen also nicht leisten kann, sollte man auch kein Kind bekommen. Liebe allein reicht schon lange nicht mehr.Und egal wie groß die Lust ist, ein Kondom zu benutzen ist kein großer Aufwand. Das sollte jeder hinbekommen.

Ich finde also, du hast alles richtig gemacht. Man muss Verantworung für sein eigenes Leben übernehmen können und das auch bereits gemacht haben, bevor man ein Kind bekommt. Du hast dir deine Zukunft -soweit das in deinen Händen liegt- gesichert. Jetzt kann auch die Familienplanung kommen. Der umgekehrte Weg ist beschwerlich und dem Kind gegenüber nicht fair.

» steffi11191 » Beiträge: 1275 » Talkpoints: -2,88 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Also ich bin auch mit 18 Mutter geworden, bei mir hat das eine lange Vorgeschichte, aber ich wollte damals Mutter werden, und habe mein Kind auch geplant. Schulabschluss habe ich keinen. Da ich als ich schwanger war die Schule abgebrochen habe, 1 Jahr vor dem Abi.

Habe mir aber vorgenommen, mein Abi dieses Jahr noch nachzuholen. Vom Staat leben wir nicht bzw schon. Aber wir bekommen keine Sozialgelder, nur das was uns auch zustehen würde wenn wir was verdienen würden. Elterngeld etc. Da mein Freund studiert und sehr gut ist, bekommen wir da noch Stipendien.

Nach dem Studium wird er aber arbeiten gehen und die Familie ernähren, klingt vielleicht ein wenig Konservativ, aber ich finde so sollte eine Familie auch funktionieren. Wenn meine Kinder größer sind werde ich auch wieder arbeiten gehen, aber bis dahin bleibe ich zuhause und kümmere mich um die Kinder.

Ich kenne sehr wenige die Mitte 20 bis Mitte 30 Kinder bekommen, der Trend neigt stark in Richtung 'Jung Mama sein' bzw. zuerst die ganze Karriere und dann 'Sehr spät Mama sein'. Finde das bewundernswert wenn du zuerst dein Leben unter Kontrolle hast, und dann erst an Kinder denkst, ich konnte das leider nicht, da der Wunsch nach einem Kind mich von allem abgehalten hat.

» JustSho » Beiträge: 189 » Talkpoints: 6,18 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ich finde es furchtbar, wenn Menschen ihren (vielleicht nur rudimentär vorhandenen) Verstand ausschalten und sich ohne Schulabschluss und Ausbildung in die Mutter- oder Vaterrolle stürzen und dann feststellen, dass sie ohne staatliche Hilfe nicht zurechtkommen. So etwas ist absolut kurz gedacht und ich denke nicht, dass du dich an solchen Leuten orientieren solltest. Das, was da oft im Sensationsfernsehen präsentiert wird, kann man doch nicht als Maßstab nehmen.

Ich finde es wichtig, dass jemand zuerst sein eigenes Leben bewältigen kann, bevor er Verantwortung für ein weiteres, neues Leben übernimmt. Ein Kind nimmt sicher einen recht großen Teil des Lebens einer Mutter oder eines Vaters ein. Dennoch gibt es auch viele weitere Dinge, die im Leben einfach eine Rolle spielen und die man trotz Kinderwunsch einfach nicht vernachlässigen sollte. Eine solide Ausbildung ist einfach wichtig und ich finde es sinnvoll, wenn die werdenden Eltern sich nicht nur über ihre Familienrolle identifizieren, sondern sich auch beruflich etablieren können.

Ich habe bisher übrigens nie die Erfahrung gemacht, dass junge Leute, die (noch) keine Kinder haben, als Außenseiter dastehen. Meine bisherigen Erfahrungen waren eher genau anders herum. Als ich meine Ausbildung gemacht habe, gab es dort ein Mädchen, das schwanger wurde und die Ausbildung dann auch abgebrochen hat. Wir fanden es nicht normal, sondern einfach nur dumm, dass sie abgebrochen hat und nicht mit mehr Verstand an die Familienplanung herangegangen ist. Auch jetzt gerade habe ich an der Universität eine Kommilitonin, die zum zweiten Mal schwanger ist, aber ohnehin schon deutliche Probleme im Studium hat. Ich kann nicht verstehen, dass sie nicht zunächst das Studium beendet und fürchte, dass sie irgendwann abbrechen wird, wenn ihr Familie und Uni über den Kopf wachsen.

Ich finde es absolut nicht normal, wenn Leute sich darauf verlassen, dass der Staat für sie aufkommt. Jeder Mensch sollte versuchen, so weit wie möglich für sich selbst aufzukommen. Sich auf Finanzspritzen der Allgemeinbevölkerung zu verlassen, finde ich ziemlich schwach.

Benutzeravatar

» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Ich bin mit 19 (fast 20) Mama geworden und für mich war das ne gute Zeit. Allerdins hab ich meinen Schulabschluss und meine Berufsausbildung (mit wirklich guten Noten) in der Tasche. Mein Mann hat ne feste Arbeit, so sind wir nicht auf den Staat angewiesen. Werd natürlich auch wenn meine Kleine in den Kindergarten geht wieder Arbeit suchen.

Wenn ich so in meinem Umkreis schaue, bin ich als junge Mami eher die Ausnahme. Hier sind die meisten Mamis in den 30ern oder zumindest wesentlich älter als ich.

Als junge Mami muss man ja nicht gleich schlechte Mutter sein. Ich hab bis jetzt schon viele Komplimente bekommen, dass ich das alles gut hin bekomme. Es steht einem nun mal nicht auf der Stirn geschrieben, ob man ne Ausbildung etc. hat.

» Chrissi1988 » Beiträge: 21 » Talkpoints: 0,09 »



Wirklich du fühlst dich als Außenseiter, weil du "schon" Mitte zwanzig bist und noch keine Kinder hast? Das musst du glaub ich wirklich nicht, denn ich bin der Meinung, dass sich in den Medien halt meist nur die wirklich jungen Mütter gut verkaufen lassen. Da denkt sich dann jeder "Wow, die ist aber noch jung" und schaltet dann nicht um. Da schaut man halt eher hin, als wie wenn das so eine, sagen wir mal, Durchschnittsmutter im mittleren Alter wäre.

Ich selbst bin eine relativ junge Mutter. Relativ, weil es ja noch viele Frauen oder eigentlich Mädchen gibt, die jünger sind wenn sie Mutter werden.

Ich hab meinen Sohn mit 20 bekommen und bin eigentlich in meinem Freundes- und Bekanntenkreis, neben einer zweiten, die Einzige, die so früh Mutter geworden ist. Dazu muss ich aber sagen, dass ich einen vernünftigen Schul- und Ausbildungsabschluss hatte bevor ich schwanger wurde bzw. mein Sohn zur Welt kam.

Ich finde also nicht, dass du dich als Außenseiterin fühlen musst. Da hab ich manchmal eher das Gefühl, dass ich als junge Mutter als Außenseiterin gelte, weil ich halt doch nicht mehr alles machen kann was meine Freundinnen in meinem Alter so machen können.

» janineluca » Beiträge: 47 » Talkpoints: 0,25 »


Also ich sehe es auch so, dass kein Grund für dich besteht, dich als Außenseiterin zu fühlen! Ich bin auch "schon" 22 und ich hatte noch nicht einmal einen Freund. Und nun?

Meine Schwester hingegen ist nur 1 1/2 Jahre älter als ich, ist verheiratet und hat ein anderthalbjähriges Kind. Sie hat aber eine abgeschlossene Ausbildung, wird damit aber vermutlich nicht so weit kommen, da der Beruf unterbezahlt ist. Eine Unverschämtheit, die nun aber auf einem anderen Blatt steht.

Ich für meinen Teil beneide sie nicht. Ihr Kleiner ist süß, keine Frage, aber so jung so viel Verantwortung übernehmen zu müssen und mit der Angst leben zu müssen, dass ich meinem Kind auch in den nächsten zwei Jahren wohl erst einmal kein eigenes Zimmer zur Verfügung stellen kann, wäre nichts für mich. Es ihr Leben. Sie hat es sich so ausgesucht, also es war auch ein geplantes Kind. Meine Vorstellungen vom Leben sehen vorerst anders aus. Erst einmal Studium durchziehen und dann eine Existenz aufbauen, eine Auszeit, in der ich mir die schöne Welt noch mal genauer angucken kann und dann Familie gründen, also realistisch eher nicht vor 32.

Ganz wichtig finde ich, dass man weder als junge, noch als durchschnittlich alte, noch als ältere Mutter ausgeschlossen werden sollte. Wer einen sozial ausgerenzt - aus welchen Gründen auch immer - der ist es nicht wert, dass man sich noch weiter um den Kontakt zu ihm bemüht.

» SadandLonely » Beiträge: 10 » Talkpoints: 0,11 »


Ich kam mir teilweise wie im schlechten Film vor. Ich habe relativ normal meine Kinder bekommen. Das erste Kind kam, da war ich 25 Jahre alt. Aber als ich so 22 Jahre alt war, da hatten schon einige Bekannten ein Kind. Dann redeten sie auf mich mit Engelszungen ein, dass ich doch nun auch anfangen sollte. Naja, ich wollte Berufserfahrung sammeln nach der Ausbildung und auch mit meinem Mann noch reisen.

Das hat aber keiner verstanden. Auch meine Schwiegereltern fragten vorsichtig ob es denn bei uns nicht so klappt. Die haben doof geschaut als ich gesagt habe, dass wir noch nicht begonnen haben. Muß doch jeder für sich entscheiden wann er Kinder möchte. Von einigen Foren weiss ich, dass viele Frauen jünger als 25 Jahre sind beim ersten Kind. Aber es gibt auch ein paar Ausnahmen die über 30 Jahre sind.

Benutzeravatar

» MoneFö » Beiträge: 2938 » Talkpoints: -3,73 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^