dickmachende Medikamente
Ich habe gerade in einem anderen Thread gelesen, dass derzeit über Gründe/ Auslöser des Übergewichtes gesprochen wird und im besagten Thread ist das Leptin das Hauptthema. Jedoch kamen auch Medikamente auf.
Dazu möchte ich sagen, dass es durchaus Medikamente gibt, von denen man ungewünscht zunimmt. Allerdings denke ich auch, wenn man dies bei sich beobachtet, sollte man den Arzt darauf ansprechen, eine geringere Dosis oder ein anderes Medikament mit dem gleichen Wirkstoff ausprobieren.
Antidepressiva beispielsweise können durchaus zu einer Gewichtszunahme führen. Das habe ich bereits von vielen Menschen gehört und mitbekommen - ich selbst habe keine Anti-Depressiva genommen. Bei der Anti-Baby-Pille gibt es inzwischen auch sehr niedrige Dosen, so dass ein Wechsel auf eine andere Pille durchaus Sinn macht.
Wichtig ist halt, wenn man glaubt, dass man durch ein Medikament zunimmt, sein Gewicht regelmässig kontrolliert, sich Notizen macht und Besonderheiten protokolliert. Manches lässt sich alleine dadurch "beheben".
Was ich auch von betroffenen kenne ist Kortison - in hohen Dosen (oder vielleicht auch schon bei niedrigen) gehen auch viele auf wie ein Hefekloß, ohne dass sie etwas dagegen machen können.
Hat glaube ich irgendwas mit der Wassereinlagerung zu tun, habe bei solchen Erzählungen immer irgendwann abgeschalten, zur Not kann mich ja jemand der es besser weiß berichtigen .
Subbotnik hat geschrieben:Was ich auch von betroffenen kenne ist Kortison - in hohen Dosen (oder vielleicht auch schon bei niedrigen) gehen auch viele auf wie ein Hefekloß, ohne dass sie etwas dagegen machen können.
Stimmt nur bedingt. Ein Freund musste ein ganzes Jahr Cortison nehmen, der ist allerdings erst sehr spät zum Arzt gegangen und war körperlich ziemlich am Ende. Er hat sich nur noch minimal bewegen können und wenig gegessen und insgesamt 30 kg zugenommen.
Ich selbst gehe rechtzeitig zum Arzt und konnte deshalb rechtzeitig mit einer Cortison-Therapie beginnen. In den letzten 9 Monaten (so lange nehme ich es) hab ich gerade mal 3 kg zugenommen.
Es ist wichtig, dass man sich dabei ausgewogen ernährt (viel Eiweiß, Kalium, Kalzium, wenig Fett und Salz und möglichst keinen Zucker). Ich achte auch regelmäßige Bewegung und mach abends meine Krankengymnastik und noch BBP-Programm und etwas Aerobic.
Subbotnik hat geschrieben:Hat glaube ich irgendwas mit der Wassereinlagerung zu tun, habe bei solchen Erzählungen immer irgendwann abgeschalten, zur Not kann mich ja jemand der es besser weiß berichtigen .
Wie genau man davon zunimmt, wollte ich eigentlich auch nie so genau wissen. Allerdings weiß ich, dass Cortison ein Hormon ist, das auch vom Körper gebildet wird und einige Aufgaben hat: Aktivierung des von Funktionen zur Streßbewältigung, Beeinflussung von Eiweiß-,Fett- und Zuckerstoffwechsel, Beeinflussung des Elektrolyt-Wasserhaushalts und Bildung bestimmter Blutzellen.
Cortison wird in der Nebennierenrinde zwischen 5 und 8 Uhr morgens produziert, deshalb wird auch eine Einnahme vor 8 Uhr morgens empfohlen, das stört den natürlichen Rhytmus am wenigsten.
Fast hätte ich's vergessen: Was für Cortison gilt, gilt ähnlich bestimmt auch für andere Medikamente!
Cortison, die Pille und wohl auch Anti-Depressiva sind wohl eher Hormone, als reine Medikamente. Es ist immer schwer, wenn man diese dann von aussen zuführen muss.
So ist es auch beim Insulin. Allerdings kommt es eher daher, dass der Körper die Stoffe wieder aufnehmen kann und dann "besser verarbeitet", und nicht alles den Bach hinunter geht. Des weiteren kann man durch das aussen zugeführte Insulin und (unerwartete) Bewegung eine Unterzuckerung herbeiführen, die man dann durch zuckerhaltige Nahrung wie Traubenzucker, purer Saft etc beheben kann. Und wenn so etwas sehr oft vorkommt, kann es durchaus sein, dass man wieder zunimmt.
Auch, wenn ein zuviel am Insulin im Körper ist, kann man zunehmen. Je besser die Einstellung dann ist, desto leichter ist es wahrscheinlich sein Gewicht zu halten oder abzunehmen.
Und ich glaube, dass man dieses Beispiel auf weitere Hormone/ Medikamente übertragen kann.
Soviel wie ich weiss gibt es sicherlich auch Medikamente die ansich als Ganzens einen Menschen zunehmen lassen, dennoch ist es ja zum Beispiel bei der Anti-Baby Pille so, dass die Wirkstoffe ein Hungergefühl entstehen lassen.
Die Gewichtzunahme bewirkt also nicht die Pille selbst, sondern dann derjenige Mensch(wie blöd das jetzt auch klingen möge). Das ganze ist natürlich auch eine Frage der Kopfsache, wenn mein Körper mir sagt ich habe Hunger, kommt es ja logischerweise nun auf mich an, ob ich nun was esse oder nicht ! Denke mal das dann die Selbstdisziplin hier der Schlüssel dazu ist. Versteht mich jetzt auch nicht falsch, ich gehe jetz nicht davon aus garnichts zusehen, sondern zähle das zu den regelmässigen und geregelten Mahlzeiten hinzu.
Ich denke zudem auch das der Organismus eines Einzelnen hier auch eine Rolle spielt, jeder Organismus geht bzw. reagiet unterschiedlich mit den Stoffen um. Dadurch komt man meiner Meinung nach auch nicht auf eine gemeinsame Formel.
Sehe das aber auch wie Steph, wenn man wirklich ddie Gewichtzunahme beobachten sollte, müsste man einfach mal den zuständigen Arzt konsultieren und über eine geringere Dosis "verhandeln" bzw. Alternativen finden...
Ich weiss von einer Freundin, dass sie von Antidepressiva innerhalb kürzester Zeit sehr viel zugenommen hat, hat aber auch nicht wirklich aktiv etwas dagegen getan, war eh grad am Tiefpunkt und ich meine fast, sie mochte es auch etwas, sich gehen lassen zu können mit einem Grund parat, dem sie jedem nennen kann, der sie drauf anspricht.
Vielleicht hätte sie einfach auf ihr Gewicht achten sollen in der Zeit und gerade dann noch viel mehr als sonst.
Ich selbst habe zB von der Pille sogar abgenommen. Triffst also nicht immer nur in eine Richtung zu.
Naja, *steph*, beider Anti-Baby-Pille handelt es sich ja aber größtenteils um Gewichtszunahme bedingt durch Wassereinlagerungen, das sind also keine Gewichtszunahmen im klassischen Sinne. Stimmt allerdings, dass zum Beispiel Kombi-Präparate und die meisten neuen Anti-Baby-Pillen relativ schwach sind (Nein, ich als Mann nehme natürlich keine. ).
JotJot, trotzdem ist es so, dass cortisonhaltige Medikamente eigentlich "nur" Wassereinlagerungen als Nebenwirkungen haben, also, was die Gewichtszunahme angeht.
necroscope, woher hast du die Information, dass zum Beispiel in der Anti-Baby-Pille Wirkstoffe enthalten sind, die dann ein "Hungergefühl" verursachen?
Das mit dem Hungergefühl find ich übrigens auch kompletter Mist. Meistens ist es bei den Mädels ja so, dass die mit 16 schon die Pille nehmen und dann grade eh in der Pubertät sind und dann halt zuschlagen wie ein Scheunendrescher, weil die 11 Freundinnen, die die Pille auch schon nehmen, auch alle zugenommen haben und man denkt, man wird ja eh dick. Hab ich selbst schon so oft erlebt in meinem Freundeskreis. Und die Mädels haben dann meistens noch Kuchenkrümel am Mund gehabt und gesagt "Also ich weiss auch nicht aber von der Pille bin ich total dick geworden"
Das ist ja auch nur wieder eine Möglichkeit, Gründe für das eigene Dicksein zu suchen und eine Entschuldigung dafür parat zu haben, falls man mal drauf angesprochen wird.
Sippschaft, da muss ich dir voll und ganz Recht geben. Natürlich kann man das jetzt auch nicht verallgemeinern, aber ich sehe schon auch deutlich eine Tendenz dahingehend, dass junge Mädchen lieber irgendeine Pille nehmen und dann über (angebliche) Folgen meckern statt sich darüber schlau zu machen, was denn da bitte die Unterschiede sind. Denn, wie auch bei Schmerzmitteln oder sonst einem Medikament: Wenn es mehrere der allgemeinen Bezeichnung gibt, sind sie trotzdem nicht identisch, sondern es gibt da auch immer Abstufungen und Unterschiede.
Und vor allem, was die Anti-Baby-Pille angeht, so kann heute fast vollständig ausgeschlossen werden, dass durch sie Wassereinlagerungen entstehen.
Wobei im allgemeinen das ja auch nicht wirklich "dickmachend" ist, weil es erstens nur partiell "dick" macht und zweitens das kein Gewebe ist...
DerDaene hat geschrieben:JotJot, trotzdem ist es so, dass cortisonhaltige Medikamente eigentlich "nur" Wassereinlagerungen als Nebenwirkungen haben, also, was die Gewichtszunahme angeht.
Da kann ich Dir nicht ganz zustimmen, es handelt sich um Wasser- und Fetteinlagerungen verbunden mit Muskelabbau. Da die Gabe von Kortison die körpereigenene Kortison-Produktion unterdrückt, wird man wacher (bei Rheumaschüben durchaus angenehm) und hat meist auch mehr Appetit Eigentlich das genaue Gegenteil von dem, was man unter einer gesunden Gewichtsreduktion versteht. Heutzutage wird schon daruf geachtet, dass Kortison in möglichst niedrigen Dosen verordnet wird (gerade bei Langzeit-Therapien), was diese Nebenwirkungen minimiert. Und wenn man außerdem weiß, wie Kortison wirken kann, kann man gegensteuern, d.h. gezielt Sport zum Muskelaufbau und -erhalt treiben und sich sehr bewußt ernähren.
Ich hab mich wirklich informiert, da ich mich lange gegen Kortison gewehrt habe.
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