Erfahrungen mit Nierenproblemen bei Katzen?

vom 10.10.2009, 20:23 Uhr

Ich mache mir große Sorgen um unseren Kater Murmel :-(. Er fing plötzlich Mitte der Woche an sein Futter komplett zu verweigern. Selbst Leckerlies hat er nicht angerührt. Also ging es Freitag zum Tierarzt. Dieser hat ihn untersucht, aber so nichts feststellen können. Es kamen die obligatorischen Fragen: Wurde umgezogen? Wurden Möbel umgestellt oder neue gekauft? Wurde das Futter umgestellt? Oder wurde sonst irgendetwas verändert? Alles können wir mit "Nein" beantworten. Also wurde unserem Kater Blut abgenommen, um zu überprüfen ob er irgendwelche Probleme mit seinen Organen hat. Zudem haben wir vom Tierarzt ein Diätfutter mitbekommen, das wir ihm regelmäßig über den Tag verteilt mit einer Spritze in kleinen Mengen geben sollen. Zum Glück leckt er das Futter mittlerweile von der Spritze und es sieht daher nicht mehr so extrem nach "Zwangsfütterung" aus, als gestern noch. Das Futter scheint ihm auch Appetit zu machen, denn er isst zumindest hin und wieder ein paar Happen des normalen Futters.

Heute morgen waren dann die Blutergebnisse da. Schilddrüse und Leber sind okay. Seine Nierenwerte sind grenzwertig. Laut Tierarzt nicht extrem erhöht, aber eben auch nicht normal. Er würde wohl zu wenig trinken. Wir sollen ihm weiterhin das Diätfutter geben und ihn zum Trinken animieren. Am Montag müssen wir früh zum Tierarzt. Dann bekommt er erst einmal eine Infusion und dann wird das weitere Vorgehen besprochen. Er soll dann wohl ein spezielles Futter für Nierenprobleme bekommen.

Ich mache mir echt Gedanken und wollte daher fragen, ob es hier jemanden gibt der Erfahrungen mit Nierenproblemen bei Katzen hat und mir ein bisschen Mut machen kann? Wie soll ich denn z.B. eine Katze zum Trinken animieren? Also so, dass die Katze es freiwillig trinkt? Murmel trinkt im Moment nicht einmal Katzenmilch, die er ansonsten heiß und innig liebt.

Benutzeravatar

» wunderchen » Beiträge: 41 » Talkpoints: 0,19 »



Hallo!

Meine erste Katze aus dem Tierheim hatte sehr große Nierenprobleme und sie ist schon kurz nachdem ich sie aus dem Tierheim holte schon fast gestorben. Dass sie krank war, wurde im Tierheim schon festgestellt und sie war auch in Behandlung. Sie wollte auch nicht fressen und bekam von der Tierärztin eine Tube mit einer Art Astronautenkost. Dieses Zeug war sehr kalorienreich und sie sollte auch viel trinken.

Dike Katze durfte absolut kein Trockenfutter mehr fressen. Auch kein Diättrockenfutter und wenn, dann nur so in Wasser zermatscht, dass mehr Wasser als Trockenfutter im Topf war. Sie bekam ständig Infusionen, bis die Tierärztin nach 3 Monaten meinte, dass sie über dem Berg ist. Sie hatte nicht geglaubt, dass die Katze durchkommt.

Trockenfutter durfte sie dennoch nicht mehr fressen, weil das wohl die Nieren schädigt. Denn das Trockenfutter in Verbindung mit zu wenig Wasser entzieht dem Körper Flüssigkeit und die Nieren gehen kaputt.

Die Katze war schon mindestens 4 Jahre, als sie ins Tierheim kam. Das Tierheim meinte, dass sie vielleicht auch älter war. Ich hatte sie dann noch 5 Jahre, als sie eines Tages wieder nicht mehr fressen wollte. Die Katze wurde geröntgt und bekam Ultraschall und es war die Niere kaum noch zu erkennen, so klein ist sie geschrumpft. Wir mussten sie dann einschläfern lassen.

Ich denke, wenn du dich an die Anweisungen des Tierarztes hälst, dann wird die Katze wieder gesund. Sie wird aber immer Anfällig bleiben, was die Nieren betrifft. Ich weiß ja nicht, ob das Futter, was du vom Tierarzt empfohlen bekommen hast auch wirklich gut ist. Viele Tierärzte wollen das Futter, was sie in der Praxis verkaufen auch unter die Tiere bringen und empfehlen auch schon mal Schrott. Ich hoffe, dass es kein Trockenfutter ist.

Ich würde eventuell noch eine zweite Meinung eines anderen Tierarztes einholen. Denn bei so einer Krankheit sollte man auch andere Meinungen hören. Ich war mit meiner Katze auch bei 3 Tierärzten und bin dann wieder zu der Tierärztin gegangen, die sie im Tierheim schon betreut hat.

Frage deinen Tierarzt mal nach dieser "Astronautenkost". Ich kann dir leider den Namen nicht mehr sagen. Es war eine blau-orange Tube, die nach Vitaminen und Fleisch roch. Die hat meiner Katze unglaublich geholfen.

Benutzeravatar

» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


Hallo!

Leider scheinen Nierenerkrankungen bei Katzen häufig vorzukommen. Gerade ältere Katzen, bekommen schon mal gerne Probleme mit den Nieren. Ich denke auch, dass deine Katze gut damit leben kann, wenn du sie nach Anweisungen des Tierarztes fütterst. Es gibt ja wirklich gute spezielle Diätfutter und auch Nassfutter für Nierenkranke Katzen.

Vielleicht würde deiner Katze ja ein Trinkbrunnen gefallen. Daraus kann sie dann auch trinken und es annimiert sie vielleicht noch dazu. Ich würde es einfach mal ausprobieren. Katzenmilch solltest du lieber nicht geben, da dies auch nicht gesund für Katzen ist.

Benutzeravatar

» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Wie alt ist dein Kater? Hat er immer viel Trockenfutter gefressen? Welches Futter hat dir der Tierarzt mitgegeben? Kann Katerchen normal pinkeln und wie sieht der Urin aus? Bleibt, wenn du das Fell hochziehst und du damit eine Hautfalte machst, diese eine Weile stehen? Das würde auf ziemliche Austrocknung hindeuten.

Ob das Futter vom Tierart gut ist kann man nur beurteilen, wenn man auch weiß, welches es denn nun ist. Scheint ja immerhin kein Trockenfutter zu sein. Trockenfutter sollte jetzt sowieso tabu sein. Der Tierarzt wird dem Kater sicher noch eine Infusion verpassen. Dadurch bekommt er wieder Flüssigkeit und der ganze Stoffwechsel wird angekurbelt.

Du wirst dem Kater sicher zeitlebens Diätfutter geben müssen. Hier würde ich auf jeden Fall Nassfutter bevorzugen. Trockenfutternierendiät stehe ich sehr skeptisch gegenüber. Der angesprochene Trinkbrunnen ist sehr gut, um Katzen zum Trinken zu animieren. Stelle ihm ruhig auch an verschiedenen Stellen der Wohnung Wassernäpfe auf. Nicht neben den Futternapf. Katzen wollen ihr Wasser dort nicht haben. Zur Not musst du ihm mit der Einwegspritze Wasser ins Mäulchen geben.

Leider ist Nierenversagen eine der häufigsten Todesursachen von Katzen. Meist auf falsche Fütterung zurückzuführen. Ich habe leider auch schon einige Fellnasen dadurch verloren. Das hat mir den Anstoß gegeben, mich mit Katzenfutter und artgerechter Fütterung näher zu befassen. Seitdem gibts hier Trockenfutter nur noch als Leckerli und ich achte sehr auf die Zusammensetzung des Nassfutters, das ich kaufe.

Benutzeravatar

» berthe » Beiträge: 300 » Talkpoints: 4,51 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ob Trockenfutter oder nicht, wichtig ist, dass die Katze zum trinken animiert wird. Und das ist eigentlich ganz einfach, die Katzen müssen einfach mehrere Möglichkeiten haben zu trinken. Häufig steht ja die einzige Schale mit Wasser direkt neben dem Futternapf. Das ist ganz schlecht. Katzen fressen und trinken eigentlich nicht am gleichen Ort. Also muss die Trinkschale an einen anderen Ort. Zudem hilft es zusätzliche Trinkmöglichkeiten anzubieten.

Bei meinem Fell geht das so, aus Gewohnheit steht eine Trinkschale neben dem Futternapf, daraus habe ich sie seit Jahren nicht mehr trinken sehen. Dann gibt es in der Wohnstube eine Schale mit Wasser. Das ist ihr Lieblingsort um zu saufen. Sie ist sehr gerne bei uns, wenn wir trinken, dann trinkt sie oft auch aus ihrer Schale. Dann hat sie noch in zwei Schlafzimmern die Möglichkeit aus Wassergläsern zu trinken. Wir nehmen fast jeden Abend ein Glas Wasser ins Bett. Das Glas ist dann für die Katze, wenn sie ins Bett kommt, dann läuft sie direkt am Glas vorbei, stoppt kurz, kehrt um und schlabbert dann erst einmal, bevor sie sich dann auch schlafen legt.

Also viele Möglichkeiten schaffen, die Katze muss immer wieder mal an einer Schale mit Wasser vorbeilaufen, dann säuft sie automatisch viel mehr. Seit wir das entdeckt haben trinkt unser Fell massiv mehr. Sie pinkelt auch wie ein Weltmeister, aber das spült die Nieren durch.

» thisnamewasfree » Beiträge: 1102 » Talkpoints: 2,63 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Unsere Katze Lotti hat seit Jahren ein Nierenproblem. Sie bekommt ein homöpathisches Mittel zur Unterstützung ihrer Nierenfunktion und nimmt es mittlerweile freiwillig aus der Spritze. Ihre Werte sind mittlerweile wieder in Ordnung und ihr geht es sehr gut. Wir gehen regelmässig zum Tierarzt um die Werte überprüfen zu lassen und ggf. das Medikament wieder anzupassen.

Beim Futter achten wir darauf, dass es möglichst Nassfutter ist. So bekommt sie durch das Futter zusätzlich Flüssigkeit. Leider nimmt Lotti Nassfutter nur sehr bedingt an, dadurch fielen leider ein paar Futtersorten speziell für nierenkranke Tierebereits weg und der Rest wird nur sporadisch gefressen. Daher müssen wir leider auch oft Trockenfutter geben, damit sie überhaupt was frisst. Sie hat zu Beginn ihrer Erkrankung das Futter vom Tierarzt (Royal Canin) bekommen, ob dies allerdings gut ist, kann ich nicht beurteilen, da Lotti es nicht fressen wollte.

Lotti hat den Wassernapf direkt neben ihrer Futterschale stehen. Sie trinkt aber auch gerne mal aus dem aufgedrehten Wasserhahn, wenn wir gerade im Bad beschäftigt sind, kommt sie oft angerannt um zu trinken. Einen Springbrunnen haben wir nicht gekauft, da sich dort schnell auch mal Keime ansammeln können. Meine Mutter hat damals als Lotti es schlecht ging für sie eine "Suppe" gekocht. Das Rezept stammte aus der Hobbythek und Lotti hat es animiert mehr zu trinken. Allerdings kenne ich leider das genaue Rezept nicht mehr.

» Froeschly » Beiträge: 125 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Vielen Dank für eure Antworten und die vielen Tipps! :)

Unser Kater ist jetzt 8 Jahre alt und hat Trockenfutter noch nie wirklich gemocht. Daher gab es schon immer Nassfutter. Wir haben jahrelang alle möglich Futtersorten durcheinander gefüttert, damit die Tiger sich nicht an eine Marke gewöhnen. Leider hat unser Großer dann irgendwann manches Futter zu schnell und ohne zu Kauen verschlungen, so dass er das Futter so wie es in der Packung war wieder erbrochen hat :-( Nur das Whiskas Sensitive Futter hat er nicht gleich wieder von sich gegeben. Also gab es eben nur noch dieses Futter.

Unser Tierarzt hat zu dem vielen Erbrechen nur gesagt das wir ihm eben entweder Trockenfutter geben sollen (da er dieses richtig kauen muss und nicht einfach so schlucken kann und er dadurch automatisch langsamer isst) oder dann eben das Nassfutter in mehreren kleineren Portionen über den Tag verteilt. So haben wir es dann gemacht und damit lief es sehr gut.

Das Futter was wir jetzt zum Aufpäppeln bekommen haben ist von Hill´s Prescription Diet a/d Canine Feline. Dieses Futter ist speziell für die Heilung und schnellere Genesung kranker Tiere. Es ist besonders protein- und energiereich. Das spezielle Futter zwecks seiner schlechte Nierenwerte bekommen wir dann morgen. Es wird auf alle Fälle ein Nassfutter sein (denn Trockenfutter isst unser Murmel ja nicht) und laut Tierarzt wird er uns mehrere Sorten und Marken mitgeben, dass wir dann ausprobieren können welches Futter er am besten isst. Unser Kater wird am Montag dann auch eine Infusion bekommen. Soviel steht zumindest schon einmal fest.

Wegen dem Trinken. Also die Trinkschale steht im Flur. Recht weit weg vom Futternapf (dieser steht in der Küche). Da ich weiß das Katzen nicht dort trinken wo sie essen, stand die Trinkschale noch nie neben dem Futternapf. Unsere Mietzen trinken auch hin und wieder aus dem Waschbecken wenn einer von uns im Bad ist. Sie lieben es auch wenn der Wasserhahn mal versehentlich in der Spüle tropft :wink: Bisher steht nur eine Trinkschale hier. Das werde ich gleich mal ändern und in jeden Raum eine platzieren.

Heute hat unser Kater übrigens bisher ganz alleine gegessen und auch getrunken. Er sieht auch schon viel entspannter aus und schläft an seinem Lieblingsplatz :)

Ich werde euch informieren, was genau der Tierarzt morgen erzählt hat. Vielen Dank noch einmal für die aufmunternden Worte :)

Benutzeravatar

» wunderchen » Beiträge: 41 » Talkpoints: 0,19 »



Hallo,

der Tierarzt klingt ja richtig vernünftig. Ist leider nicht bei allen so. Manche wollen nur das Futter, an dem sie auch verdienen, verkaufen.

Was ich oben noch vergessen habe: Verdünne doch das Nassfutter mit ein wenig warmen Wasser. Einfach Wasser aufs Futter und mit der Gabel schön zermanschen. Durch das warme Wasser kommt das Aroma vom Futter besser raus und der Kater nimmt auch gleich mehr Flüssigkeit auf. Ich mache das mit meinen hier auch so. Besonders bei recht festen Futtersorten.

Benutzeravatar

» berthe » Beiträge: 300 » Talkpoints: 4,51 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Hallo zusammen!

So, wir sind wieder vom Tierarzt zurück. Unser Kater hat die Infusion bekommen, die er sich ohne zu murren hat geben lassen. Die Praktikantin hat ihn in der gesamten Zeit gestreichelt und er hat vor sich hin geschnurrt. Hat ihm wohl gefallen :wink:

Der Tierarzt hat an speziellem Diätfutter bei Nierenproblemen leider nur eine Marke im Haus (zumindest was das Nassfutter betrifft) und das ist Royal Canin Renal. Davon haben wir jetzt von jeder Geschmacksrichtung (Huhn, Rind, Thunfisch) eine Packung hier, um zu testen ob es unser Katerchen frisst. Die Packung Huhn hat er mittlerweile komplett weg - es scheint ihm also sehr gut zu schmecken.

Hier waren ja einige die auch Katzen mir Nierenproblemen haben oder hatten. Welches Futter habt ihr euren Tigern gefüttert? Ich habe eben auch mal im Internet gesucht, was es noch an Alternativen gibt. Viel ist es nicht. Von Hills habe ich auch ein spezielles Futter bei Nierenproblemen gefunden und von beaphar, Integra und Kattovit gibt es das auch als Spezialdiät. Preislich machen die verschiedenen Marken kaum einen Unterschied. Leider, denn ich hatte gehofft, dass es vielleicht eine Marke gibt die etwas günstiger ist :?

@berthe
Vielen Dank für den Tipp unter das Nassfutter etwas warmes Wasser zu mischen. Ich habe das gestern gleich umgesetzt und unser Kater hat diesen "Futterbrei" super gegessen!

Benutzeravatar

» wunderchen » Beiträge: 41 » Talkpoints: 0,19 »


Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^