Danielle - im Schrank gefangen

vom 09.10.2009, 22:11 Uhr

Heute hat mir eine Freundin von einem Fall erzählt der mir ganz schön nahe geht. Da wurde ein Mädchen namens Danielle über Jahre in einem Schrank gefangen gehalten und es soll sogar ein Foto davon geben.

Das würde ich gern sehen wenn das irgendwo öffentlich zu sehen ist dann sagt mir bitte wo! Das ist ja der Hammer, man möchte nicht glauben dass es Menschen gibt die sowas mit einem Kind machen. Ich wüsste nicht was ich mit solchen Leuten tun würde wenn ich sie in die Finger bekomme!

» Flave » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Ich habe dazu diesen kurzen Artikel gefunden. Aber es war zumindest in dem Fall ein Junge und kein Mädchen. Angeblich wurde das Kind 4 Jahre lang (!) in dem Schrank festgehalten. Wie das überhaupt funktionieren kann, ist mir ein Rätsel, mal abgesehen davon, dass es grausam ist. Hier der Link: Klick.

Benutzeravatar

» netti78 » Beiträge: 3238 » Talkpoints: 18,35 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Du meinst wahrscheinlich eines der Unicef-Fotos aus dem Jahr 2008, welches von der Fotografin Melissa Lyttle gemacht worden ist. Auf dem schwarz-weiß Foto sieht man die Pflegemutter in der Mitte des Raumes stehen, wie sie die kleine Daniele in den Armen hält. Das Mädchen hängt in den Armen wie ein Waschlappen. Links sieht man einen Kleiderschrank, vermutlich das besagte Gefängnis. Das Foto trägt den Titel: "The Girl in the Window". Keine Ahnung, wie es zu diesem Titel kommt.

Das Mädchen wurde sechs Jahre lang in einen begehbaren Kleiderschrank gesperrt. Das ganze passierte in Florida. Durch den fehlenden Kontakt zur Aussenwelt, sowohl des Nicht Erhaltens von menschlicher Wärme, Ansprache etc. konnte es weder sprechen, essen, noch gehen. Pflegeeltern haben das Kind mittlerweile adoptiert und kümmern sich um sie. Angeblich hat ein anonymer Anrufer die Behörden informiert. Bleibt die Frage, woher er die Informationen hatte.

Es scheint aber kein Einzelfall gewesen zu sein. Laut einem Bericht in der Spiegel-online von 2001 gab es einen Fall, in dem ein achtjähriges Mädchen in Hutchens bei Dallas im Bundesstaat Texas die Hälfte seines kurzen Lebens in einem Wandschrank festgehalten wurde. Die Maße des Wandschrankes betrugen: 180 x 80 cm. Hier hatte wohl ein Nachbar den entscheidenden Hinweis geliefert, der zur Befreiung der kleinen Lauren führte.

Anfangs ging man noch davon aus, dass das Mädchen nur einige Monate dort eingesperrt wurde. Erst bei der Sorgerechtsverhörung kamen die ganzen Details ans Licht. Richtig schlimm finde ich hierbei, dass die Mutter noch fünf weitere Kinder im Alter von zwei und elf Jahren hatte. Diesen wurde verboten über ihre Schwester zu sprechen. Sie sei ein schlechter Mensch und habe es verdient. Außerdem wurde sie noch sexuell missbraucht.

Was solche Eltern im Kopf haben, weiß ich nicht. Wahrscheinlich gar nichts. Mir fehlen die Worte um zu beschreiben, was ich von solch Menschen halte. Mal abgesehen, dass der psychische Schaden der misshandelten betroffenen Kinder nicht mehr reparabel ist, ist der Schaden der "nicht" misshandelten Kinder ja auch nicht ohne. Die wachsen damit auf, dass es "normal" ist, dass die Schwester so behandelt wird. Ich will gar nicht wissen, was sie mit ihren Kindern anstellen werden, wenn sie nicht eine sehr gute psychologische Betreuung erhalten.

» M. Mizere » Beiträge: 342 » Talkpoints: 172,88 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Falls diese Geschichte stimmt, handelt es sich wieder einmal um einen sehr schlimmen Fall von Kindesmisshandlung. Solche Vorfälle werden immer wieder publik und ich finde es erschreckend, dass Eltern oder andere Erziehungsberechtigte zu so etwas in der Lage sind. Auch wenn es diese Fälle immer wieder gibt und sie auch öffentlich gemacht werden, bringt den betroffenen Kindern das letztendlich nichts. Dennoch finde ich es wichtig, dass solche Fälle aufgedeckt werden und die Eltern zur Verantwortung gezogen werden.

Was ich ebenso schlimm finde, ist die Tatsache, dass es immer wieder sensationsgeile Leute gibt, denen die schlimmen Schilderungen nicht reichen. Was bringt es dir, wenn du ein Foto von diesem misshandelten Kind siehst? Den Informationsgehalt der Nachricht wird ein Foto nicht unbedingt verändern und dir persönlich bringt das Foto nichts, außer dass es deine Neugier befriedigt. Bei so etwas frage ich mich dann, ob das wirklich sein muss. Reicht es nicht zu wissen, dass da ein Kind so schlimm behandelt wurde?

Diese ganzen Aussagen, die in der ersten Wut entstehen, sind leider ebenso überflüssig. Du wirst mit den Eltern nichts tun können, da du nicht an sie herankommst. Zudem ist Selbstjustiz auch keine Lösung und richtet am Ende mehr Schaden an als ohnehin schon entstanden ist. Ich kann verstehen, dass du wütend bist, aber ich denke nicht, dass du deine Energie auf Eventualitäten richten solltest, die niemals eine Relevanz für dein eigenes Leben besitzen werden.

Ich hoffe, dass das Kind nun eine angemessene psychologische Betreuung erhalten hat und sich einigermaßen in ein normales Leben hineinfinden kann. Das wird sicher sehr lange dauern, sofern es überhaupt möglich ist. Dennoch ist es wünschenswert.

Benutzeravatar

» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^