Würdet Ihr den gleichen Beruf erneut ergreifen?
Oder würdet Ihr Euch einen anderen Tätigkeit- oder Fachbereich aussuchen?
Ich bin ja gelernte Erzieherin und bin nicht wirklich glücklich in diesem Beruf, zumal ich auch über eine längere Zeit arbeitslos war. Derzeit jobbe ich ja als Zeitungsausträgerin (einmal die Woche) und meist 4-5 Tage für wenige Stunden passe ich auf 2 Kids im Privathaushalt auf.
Wenn ich noch mal die Möglichkeit hätte, nach der Schule mir eine Ausbildung zu suchen, würde ich dann doch eher etwas bürofachmännisches, wahrscheinlich Industriekauffrau, werden. Auch im Bereich Massage/ Physiotherapie würde ich mich umschauen. Obwohl auch das wieder eine Ausbildung wäre, die man selbst finanzieren müsste... Natürlich könnte ich das nun auch noch in Angriff nehmen - wenn dann die Kosten nicht wären.
Wie sieht es bei Euch aus? Welcher Beruf wäre Euer Traum- bzw. Wunschberuf?
Schwer zu sagen. Ich hab mit 18 eine Ausbildung gemacht, später dann aber doch noch studiert bzw. tu es bis heute. Es lag nicht direkt am Beruf selbst, die Richtung war schon das, was ich mir auch für später vorgestellt habe , aber eben wirklich nur die Richtung. Ich hab einfach schnell bemerkt, dass ich beruflich keine Aufstiegschancen habe ohne abgeschlossenes Studium und mich eben so nie weiterentwickeln kann, also wollte ich das Studium noch anhängen. Ob ich jetzt allerdings danach wieder im selben Berufszweig lande oder wie es dann überhaupt aussieht, kann ich nur schwer beurteilen. Ob sich das alles gelohnt hat, werde ich auch erfahren, wenn ich dann wirklic hauf der Suche bin nach einem Arbeitsplatz. Prinzipiell würde ich aber wieder einen kaufmännischen Beruf erlernen wollen.
Mein Beruf Rettungsassistentin ist mein Traumberuf, und macht mir auch momentan noch Spaß. Allerdings würde ich heute die Ausbildung nicht mehr machen, da es mich in tiefe Finanzielle Schwierigkeiten gestürzt hat, denn diesen Beruf kann man nur an privaten Berufsfachschulen erlernen. Noch bevor ich einen Fuss in diese Schule gesetzt habe, wurde das Schulgeld von 150 € auf 250 € angehoben. Mit viel Zähneknirschen konnte ich es aufbringen, denn es war ja für meinen Traum.
Aber das war nicht die letzte Steigerung, bereits nach 4 Monaten wurde das Schulgeld auf 450 € pro Monat angehoben. Da hat es dann auch angefangen, dass ich es nicht mehr durch Jobben nebenbei bezahlen konnte und einen Kredit von der Bank gebraucht habe. 2 Monate vor dem Staatsexamen kam nochmal eine Erhöhung auf 750 € pro Monat. Aber 2 Monate nach dem Staatsexamen kam der schlimmste Schock den ich erlebt habe, eine Nachzahlung von 950 € mit Zahlungsfrist von 14 Tagen !
Am Ende hab ich mehr ausgegeben als ich wollte, denn um einen JOb zu bekommen für die Anerkennung (Praxisjahr) wurde ein C1 Führerschein vorrausgesetzt. Das Arbeitsamt meinte erst noch sie können einen Teil übernehmen, als es dann zum Zahlen ging waren sie ganz schnell weg und ich saß auf der Rechnung. Das ganze ist nun fast 3 Jahre her, und ich hab einen Schuldenberg von knapp 15.000 € durch diese ausbildung die ich nun nach und nach abstottere. Dazu kommt, ein Rettungsassistent verdient nicht mehr als 16.000 € Brutto Jahresgehalt ... davon muss die Wohnung, Auto und alles bezahlt werden. Ein Auto wird vom Arbeitgeber vorrausgesetzt, da man auch verschiedenen Wachen im Kreisverband eingesetzt wird und das auch mal 10 Minuten vor Dienstantritt einem erst gesagt wird (mit Zug und Bus ist das nicht pünktlich zu schaffen). Dazu kommen die Pflichtfortbildungen von 50 Stunden pro Jahr die man zum Teil auch noch selbst bezahlen darf wenn es nicht bei der eigenen Organisation gemacht wird/werden kann (ca. 400 € pro Jahr).
Der Beruf ist auch gerade im Umbruch, und soll bald eine "normale" Ausbildung mit 3 Jahren werden. Dann muss man auch nicht mehr Geld mitbringen, sondern bekommt eine Ausbildungsvergütung. Was mit den jetzigen Rettungsassistenten passiert ist noch unklar, ob diese nochmal die Schulbank drücken müssen - was auch wieder mit Kosten verbunden ist oder ob es wie 1989 wieder anerkannt wird und man seine neue Urkunde erhält. Deswegen ist alles gerade ein bisschen unsicher und sorgt nochmal für Zukunftsangst.
Aufstiegschancen gibt es so gut wie keine, man kann eine Fortbildung zum Lehrrettungsassistenten machen (Kosten 2500 €), zum Desinfektor (ca. 800 €). Wachleiter ist unerreichbar ohne ein Studium inzwischen, in die Rettungsdienstleitung kommt man nur mit mindestens 10 Jahren Berufserfahrung und vorzugsweise mit wirtschaftlichem Studium. Für andere tätigkeiten wie Organisatorischer Leiter muss man von der Stadt oder vom Landkreis berufen werden, davon gibt es auch nicht viele ... Und auf den Gehaltszettel hat das alles so gut wie keine Auswirkungen, deswegen lohnt es sich auch nicht wirklich nochmal so viel Geld für eine Weiterqualifizierung auszugeben.
In diesem Job kann ich auch nicht bis zur Rente arbeiten, denn das schwere Schleppen und nicht Rücken gerechte Heben was man oft an den Einsatzstellen machen muss, macht einen schnell kaputt und die meisten gehen mit mitte 30. Deswegen ist es schon Pflicht eine zweite Ausbildung oder ein Studium zu machen aus dem Grund mach ich gerade mein Abitur nach um danach dann Tiermedizin studieren zu können. Ganz die Finger von der Medizin lassen möchte ich nicht, doch hab ich keine Lust darauf 80 Stunden und mehr in der Woche in einer Klinik zu stehen und von nörgelnden Patienten umgeben zu sein die nur an sich denken. Dazu kommt noch die bescheidene Bezahlung für Ärzte in Deutschland und im Ausland hat man auch nicht mehr so viele Chancen da Berufserfahrung vorrausgesetzt wird.
Als Tierarzt wünsche ich mir dann meine eigene Praxis, also mein eigener Chef zu sein. Da kann man Bar Abrechnen und wie gut man ist, sieht man dann an den Einnahmen. Darauf freue ich mich schon und das ist mein neuer Traum.
Liebe Grüße
Sorae
Ich selbst bin noch nicht berufstätig, aber gerade auf dem Gymnasium in der Phase, wo man sich wichtige Gedanken zum Beruf macht. Mehrere Test, Eignungstests, Praktika und auch das Berufs-Informations-Zentrum der Bundesagentur für Arbeit helfen sehr. Ich denke mal, wenn man sich gerade auch mit Praktika gut vorbereitet, dann sollte man auch den Beruf finden, der einem gefällt und der einem auch liegt. Da gibt es sooo viele Möglichkeiten, man muss sie nur kennen und nutzen.
Was ich bei den Tests und im BIZ rausgefunden habe ist bspw. der Beruf des Diplom Medienwirts. In dem Bereich werde ich wahrscheinlich ein Praktikum machen und auch in einer Bochumer Kabel und LWL Firma. Da werde ich hoffentlich sehen, welcher Beruf passt. Denn wenn ich einen Weg anschneide und auf diesen aufbaue, dann sollte es für mich auch langfristig sein. Um Notfälle doch vorzubereiten schaue ich auch auf andere als die genannten Bereiche und schaue auch da, ob ich ein Praktikum machen kann.
beste Grüße,
screenz
Ich mache zur zeit ne Ausbildung zur Wirtschaftsassistenz, möchte aber später in die Fotografie gehen. Ich denke aber das ich in dem Bereich glücklich werden kann.
Liebe Grüße Missmouse
Also ich mache meine Ausbildung zum Fachinformatiker für Systemintegration. Ich war zwar zuerst skeptisch, ob mir das wirklich gefallen wird, aber inzwischen muss ich sagen, dass mir der Beruf einfach super gefällt, weil er für mich Hobby und Arbeit in einem ist.
Es fällt mir auch nicht wirklich schwer mich in diesem Themenbereich selbst zu motivieren neue Dinge zu lernen.
Also ich habe zwar bisher nur wenige Vergleichsmöglichkeiten, aber sowohl sämtliche Nebenjobs die ich bisher hatte als auch mein Zivildienst hingen mir bisher immer nach wenigen Monaten zum Hals raus.
Auch Schule konnte ich zum Schluss (nach 13 Jahren) echt nicht mehr ertragen. Berufsschule geht mir immernoch auf den Geist. Deswegen denke ich dass meine Entscheidung gegen ein Studium auch nicht die schlechteste war.
Meine Ausbildung läuft jetzt seit knapp 1,5 Jahren und ich gehe immernoch gerne zur Arbeit (gibt zwar auch Tage wo das nicht so ist, aber das sind die wenigsten).
Insofern denke ich, dass ich den gleichen Weg, obwohl Fachinformatiker eigentlich nicht meine erste Wahl in Sachen Beruf war (eigentlich wollte ich Veranstaltungstechniker werden), auch nocheinmal einschlagen würde.
Man wird in dem Beruf zwar nicht reich (in welchem wird man das schon), aber was bringt einem ein Beruf der einem zwar viel Geld bringt, den man aber überhaupt nicht mag?
Ich jedenfalls fände es eine schreckliche Vorstellung jeden morgen mit Widerwillen zur Arbeit zu gehen.
MfG
Phantomlord
Solche "was wäre wenn"-Fragen zum Thema noch einmal machen kann ich immer in zweierlei Hinsicht beantworten:
Wenn ich die Erfahrung aus Fehlern und Freuden behalten dürfte, denn würde ich natürlich alles anders machen. Das schon erlebte kenne ich doch schon. Wäre doch langweilig, das komplett noch ein Mal durchzumachen.
Doch wenn ich die Erfahrung nicht mit "zurück" nehmen dürfte, würde ich es genau so machen. Denn ich wüsste es nicht besser.
Mit vorzüglicher Hochachtung
der hamu
An sich hast Du ja Recht. Aber manche sind so begeistert über ihre Arbeit und so zufrieden damit, dass sie es noch einmal so machen würden. Mein Hintergedanke war hierbei, ob ich alleine mit meiner Meinung darstehe.
Wenn ich gewusst hätte, was auf mich zukommt, hätte ich mich gleich für eine andere Ausbildung entschieden. Doch so muss ich nun sehen, wie ich zurecht komme und das Beste daraus machen!
@sorae, das ist echt übel bei so einer Ausbildung. Gerade, weil es eine Ausbildung ist, sollte man Unterstützung bekommen und nicht wie das bei Dir der Fall ist. sich in Schulden stürzen. Ich weiß nicht, ob Du Dich damals nach Alternativen erkundigt hattest, aber das wäre nun eh zu spät.
Studierst Du eigentlich nebenbei noch Tiermedizin oder lässt Du das erst einmal sein? Als Selbstständige/r zu arbeiten, ist glaube ich auch gar nicht mehr so einfach. Es ist ein hohes Risiko und ich wünsche Dir, dass Dein Wunsch in Erfüllung geht!
*steph* hat geschrieben:@sorae, das ist echt übel bei so einer Ausbildung. Gerade, weil es eine Ausbildung ist, sollte man Unterstützung bekommen und nicht wie das bei Dir der Fall ist. sich in Schulden stürzen. Ich weiss nicht, ob Du Dich damals nach Alternativen erkundigt hattest, aber das wäre nun eh zu spät.
Studierst Du eigentlich nebenbei noch Tiermedizin oder lässt Du das erst einmal sein? Als Selbstständige/r zu arbeiten, ist glaube ich auch gar nicht mehr so einfach. Es ist ein hohes Risiko und ich wünsche Dir, dass Dein Wunsch in Erfüllung geht!
Allen anderen danke ich für ihre Antworten. Vielleicht schreiben ja noch mehr ihre Erfahrungen und Meinungen.
Liebe Grüsse, Steph
Ich hatte nicht mehr viele Möglichkeiten, habe zwar eine super Mittlere Reife (mit Schnitt 1,2 von Bayrischer Realschule) aber ich hatte in der freien Wirtschaft keine Chance auf einen Ausbildungsplatz. War damals noch sehr unsicher und schüchtern, so wollte kein Chef mich als seine Azubine haben - egal auf welche Stelle ich mich beworben habe.
Die Fachoberschule hab ich aus privaten Gründen abgebrochen (in der Zeit war die Trennung meiner Eltern, meine zwei jüngeren Schwestern haben ihre Schulen geschwänzt und sind auf die falsche Bahn geraten). Um mich um meine kleinen Schwestern zu kümmern, hab ich dann mein Abitur hingeworfen - bereuen tu ich das nicht. Denn das Fachabitur vom Wirtschaftszweig würde mir heute nichts bringen bei meiner weiteren beruflichen Entwicklung.
Danach hab ich dann die oben besagte Ausbildung begonnen. Das sie Kostet wusste ich, und ich hab auch lange gerechnet ob ich mir das leisten kann. Tagsüber Schule, in der Nacht war ich an einer Telefonhotline gesessen und hab Mobilfunkverträge geschlossen und bearbeitet. Am Wochenende dann im Supermarkt gejobbt ... war eine harte Zeit und das die Kosten angezogen werden, konnte ich von anfang an nicht wissen. Aber kurz vor dem Ziel, wollte ich das auch nicht alles hinwerfen denn ich hatte dort schon zuviel Geld und Zeit investiert und mich so für die Schulden entschieden, und meinen Weg weiter zu machen. Das hat mir viel gebracht für mein Leben, ich bin jetzt alles andere als Schüchtern, Selbstbewusst und vertrag auch Kritik ohne das ich (wie früher) danach Stundenlang geheult habe. Mag sein, dass ich dadurch auch für den Job hart geworden bin - aber ich empfinde seltenst noch Mitleid für meine Patienten. Hat auch damit was zu tun, wenn man das nicht blockt macht man sich selbst kaputt und davon nichts mit nach Hause zu tragen ist auch eine Kunst für sich.
Ich mach erst mein allgemeines Abitur nach, und werd dann die Tiermedizin studieren gehen und meine Stelle als Rettungsassistentin auf Teileit kürzen um genug Zeit zu haben. Zum studieren ist der Schichtdienst perfekt geeignet und lässt sich auch einiges tauschen an Diensten mit den Kollegen, wenn z.B. Prüfungen anstehen. Ich denke in 1-2 Jahren bin ich soweit, mich an einer Uni einschreiben zu können. Kommt jetzt halt darauf an, wieviel Zeit ich in die Vorbereitung bekomme und ob ich es nächstes Jahr oder erst im übernächsten zur Prüfung schaffe.
Aber besten Dank für die Wünsche, ich werd es schon packen da bin ich Zuversichtlich. Ich lebe noch nach dem Motto, wer einen Traum hat und sich dafür auf ernsthaft Bemüht, erreicht das Ziel auch irgendwann. Bislang hat es sich noch immer Bewahrheitet, auch wenn es mal wieder länger dauert (dann schnapp ich mir ein Snickers )
Liebe Grüße
Sorae
Hallo!
Meine Ausbildung habe ich nicht in erster Linie ergriffen, weil es mein Traumberuf ist, sondern weil es sich ergeben hat. Ich mache eine Ausbildung zur Bürokauffrau.
Seit Beginn der elften Klasse war mir klar, dass ich etwas im Bereich Wirtschaft und Verwaltung machen möchte. Für Finanzen habe ich mich schon immer interessiert und das Fach Sozialwissenschaften, das ich seit der elften Klasse hatte, hat mir besonders viel Spaß gemacht.
Zunächst dachte ich mir, dass eine duale Ausbildung zur Diplom-Verwaltungswirtin das Richtige für mich sei und ich habe mich auch jedes Mal durch die schriftlichen Eignungstests gekämpft, doch an den mündlichen Tests ist es immer gescheitert. Der Hauptgrund dafür ist wohl, dass ich ein schüchterner Mensch bin und nicht so einfach aus mir herausgehen kann.
Nach dem Abitur hatte ich dann noch keine Ausbildungsstelle und hatte schon mit dem Gedanken gespielt, doch ein Studium zu beginnen, doch ich dachte, dass das auch nicht das Richtige für mich sei, da ich mir nur schwer die Zeit selber einteilen kann und ich auch etwas praktische Erfahrung sammeln wollte. Zunächst bin ich dann aber noch für ein Jahr zur Schule gegangen und habe dort die einjährige höhere Handelsschule für Abiturienten im Bereich Wirtschaft und Verwaltung besucht, wo es mir auch sehr gut gefallen hat und ich gute Noten erzielt habe.
Während dieses einen Jahres habe ich mich weiterhin um eine Ausbildungsstelle bemüht, auch als Diplomverwaltungswirtin, aber auch in diesem Jahr hat es nicht geklappt und schlussendlich hatte ich auch keine Kraft mehr auf und keine Lust mehr zu den Gesprächen.
Ich kürze das Ganze jetzt etwas ab. Auf jeden Fall hat es sich kurzfristig ergeben, dass ich nun eine dreijährige Ausbildung zur Bürokauffrau mache, eben trotz zumindest durchschnittlichen Abis und trotz höherer Handelsschule in dem Bereich, aber ich habe eben zumindest eine Ausbildungsstelle.
In dem Beruf möchte ich wohl aber nicht mein ganzes Leben bleiben und ich würde mich nach der Ausbildung gerne noch weiter fortbilden und eventuell auch noch studieren. Wie gesagt, mein Traumberuf ist der Beruf als Bürokauffrau nicht, aber vielleicht schon mal ein Schritt in die richtige Richtung. Völlig anders würde ich mich wohl nicht entscheiden, wenn ich es denn könnte, denn die Arbeit in der Verwaltung scheint schon das Richtige für mich zu sein, auch wenn ich manchmal auch gerne anspruchsvollere Tätigkeiten übernehmen würde, aber vielleicht kommt das ja noch mit der Zeit.
Viele Grüße
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